Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

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sven23
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#21 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » So 24. Feb 2019, 10:59

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 08:00
Deshalb hält sich die Forschung an die überlieferten Quellen, die seine Verkündigung wiedergeben. Wenn dir das nicht spirituell genug ist, ist das dein Problem.
naßforsches Gerede. - ALLE Exegesen halten sich an die Quellen - sie interpretieren sie nur anders, weil sie andere hermeneutische Vorannahmen haben als die HKE.
Ja eben, sie ersetzen Ergebnisoffenheit durch Glaubensbekenntnisse.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
- Das ist weder ein Vorwurf an die HKE noch an andere Exegesen - es ist im Gegenteil normal, wenn es unterschiedliche Forschungsansätze/Modelle gibt.
Das eine ist historische Forschung, das andere Glaubensideologie.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 08:00
Deshalb sagt ja auch Lindemann, dass der historische Jesus dem Glauben im Weg ist. Mit ihm läßt sich kein (theologischer) Staat machen.
1) Lindemann ist kein Maßstab.
Der Maßstab ist der Stand der historischen Forschung, und den gibt er wieder.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
2) Wenn man Lindemann selber fragen würde, würde das sehr schnell anders klingen, als Du es zitierst.
Ich habe es mehrfach wörtlich zitiert. Dein Problem, wenn du wieder alles vergißt. :roll:

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
3) Wenn Lindemann mit "historisch" nicht den "historisch-ontischen", sondern den "historisch-methodischen" Jesus meint, hat er sowieso recht. Das ist geradezu zwingend aufgrund der hermeneutischen Vorannahmen der HKE.
Natürlich meint er den historischen Jesus, der sich nun mal deutlich unterscheidet vom legendenhaft überwucherten Jesus, den die Kirche später verkündet hat. Diese Diskrepanz bleibt bestehen.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 08:00
Für die Aussage: wir wissen, dass closs eines Tages sterben wird, benötigt man kein Modell.
Diszipliniert gedacht falsch - denn Du oder ich könnten der schwarze Schwan sein, bei dem es erstmals NICHT so ist.
Mach dir mal keine falschen Hoffnungen. :lol:


closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 08:00
Es ist eine ontische und sogar gerichtsfeste Aussage.
Es ist nach unserem Glauben eine ontische Aussage (GLAUBE) - "gerichtsfest" ist überhaupt kein Argument.
Für den unausweichlichen Tod eines jeden Menschen benötigt man keinen Glauben. Die normative Kraft des Faktischen wird dich eines besseren belehren. :lol:

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:20
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 08:00
Ach was. Alexander von Humboldt hat seine Forschungsreise ergebnisoffen angetreten. Dazu benötigte er keine Hermeneutik.
- Du hast keine Ahnung, was mit "hermeneutischen Vorannahmen" gemeint ist. - Doch, auch Humboldt hatte selbige.
Du hast den Begriff der Hermeneutik total verhunzt und zweckentfremdet. Humboldt ging nicht davon aus, im Regenwald Texte zu finden, die er exegetisch auslegen sollte. :roll:

Hermeneutik und Exegese sind voneinander zu unterscheiden. Biblische Exegese bezeichnet die konkrete Auslegung eines bestimmten biblischen Textes, Hermeneutik dagegen beleuchtet die Voraussetzungen und Ziele der Auslegung. Die beiden verhalten sich ähnlich wie Sprache und Grammatik.
Quelle: Wikipedia
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Pluto
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#22 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Pluto » So 24. Feb 2019, 11:12

closs hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 21:56
Stop - das Urteil, was die Aussageabsicht des Verfassers ist, hängt ab von EIGENEN hermeneutischen Vorannahmen. - Ein gläubiger Exeget wird im Ernstfall die Aussageaussicht eines Evangelisten anders verstehen als ein Agonistker.
Wegen den Annahmen?
Das sollte nicht sein. Wenn sauber gearbeitet wird (dh. ohne Vorannahmen) dann sollte das Ergebnis dasselbe sein. Wenn einer etwas anders auslegt, so hat er etwas übersehen.

closs hat geschrieben:Du hast dann recht, wenn der Exeget ein durch und durch spiritueller/geistiger mensch ist, somit den Textverfasser tatsächlich spirituell/geistig versteht und ihm TROTZDEM nicht zustimmt. Aber diesen Fall gibt es selten.
In dieser Aussage sind zu viele Annahmen ("durch und durch spiritueller Mensch").
Nur ein Ergebnis kann richtig sein. Was kommt raus, wenn man keine Vorannahmen trifft?

closs hat geschrieben:Der Normalfall heute ist, dass man als historisch-kritischer Exeget "aufgeklärt", "ergebnisoffen" und "agnostisch" (halt was man darunter versteht) an den Text rangeht und meint, damit sei man bestens gerüstet für das Verständnis dessen, was Johannes oder Paulus gemeint haben. - Das ist in der Regel ein Irrtum, weil man nur dann jemanden WIRKLICH verstehen kann, wenn man dessen geistige Welt nicht nur tot-analytisch rekonstruiert, sondern erlebend kennt. - Deshalb: in aller Regel kann die HKE nur eine Vorstufe zum echten Bibel-Verständnis leisten - deshalb "unverzichtbar FÜR das Verständnis" (aber nicht das Verständnis selbst).
Wo ist da die Grenze zwischen "Verständnis" und "Falschauslegung"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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1Johannes4
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#23 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von 1Johannes4 » So 24. Feb 2019, 11:47

Hallo zusammen,

da die Bibel von den Offenbarungen Gottes und der Geschichte Gottes mit seinem Volk berichtet, hatte offensichtlich jeder Schreiber auch einen entsprechenden Gottesglauben. Daher ist die Bibel ausschließlich als überlieferte Glaubensaussage zu verstehen und die Existenz Gottes kann nicht sinnvoll bei einer Untersuchung „ausgeklammert“ werden. Jede „gottlose“ Untersuchung wird daher auch nur zu „gottlosen“ Ergebnissen führen - was aber eigentlich schon vorher klar sein könnte.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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sven23
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#24 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » So 24. Feb 2019, 12:34

1Johannes4 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 11:47
Hallo zusammen,

da die Bibel von den Offenbarungen Gottes und der Geschichte Gottes mit seinem Volk berichtet, hatte offensichtlich jeder Schreiber auch einen entsprechenden Gottesglauben. Daher ist die Bibel ausschließlich als überlieferte Glaubensaussage zu verstehen und die Existenz Gottes kann nicht sinnvoll bei einer Untersuchung „ausgeklammert“ werden. Jede „gottlose“ Untersuchung wird daher auch nur zu „gottlosen“ Ergebnissen führen - was aber eigentlich schon vorher klar sein könnte.

Grüße,
Daniel.
Der Glabue an Götter belegt nicht die Götter, sondern lediglich den Glauaben an sie.
Das war in der Tat schon vorher bekannt.
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Münek
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#25 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » So 24. Feb 2019, 12:58

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:11
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
Auf gar keinen Fall. Der persönliche Glaube des Exegeten spielt bei der Textauslegung nicht die mindeste Rolle. Es geht IMMER um den Glauben des Bibelautors.
Das ist die fromme Absicht der HKE, die man ihr auch abnehmen kann - aber es KANN nicht funktionieren.
Die historisch-kritische Exegese hat keine frommen Absichten. :lol:

Sie ist eine WISSENSCHAFTLICHE Auslegungsmethode, die in der Praxis dermaßen GUT FUNKTIONIERT, dass sie sogar von der "Päpstlichen Bibelkommission" als unverzichtbar für das Schriftverständnis herausgestellt wird.


closs hat geschrieben:Es könnte idealerweise dann funktionieren, wenn der Exeget den Glauben des Verfassers nicht nur intellektuell, sondern auch spirituell kennt und vor allem nachvollziehen kann ("Ich spüre, was er geglaubt hat, und deshalb spüre ich auch, was er gemeint hat").
Den Gottesglauben der Bibelautoren in vollem Umfang gedanklich nachzuvollziehen, ist nun wirklich nichts Besonderes. Man muss ihn ja - wie gesagt - nicht teilen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
Die Evangelisten bezeugen mit ihren Texten IHREN Glauben. An dieser Glaubensüberzeugung wird nichts gestrichen oder relativiert.
S.o. - Unteschied zwischen intelelktuell-distanzierten und spirituell-nahem Verständnis.
Entscheidend ist, dass die nachvollziehbaren frommen Gottesvorstellungen der Evangelisten von den Exegeten nicht in Frage gestellt oder angetastet, sondern bewertungsfrei zur Kenntnis genommen werden.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
denn nach den Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission" hat die HKE nicht nur Bibeltexte in derselben Weise auszulegen wie andere antike Texte, sondern sich auch apriorischen Glaubens-Vorannahmen zu enthalten.
Gut gemeintes Argument - aber damit ist es nicht getan - s.o.
Es ist kein "gut gemeintes", sondern ein durchschlagendes Argument.

Aus Sicht der "Päpstlichen Bibelkommission" leistet die historisch-kritische Exegese hervorragende Arbeit, wenn sie sich an die Vorgaben der Kommission hält. Und ja - damit ist es getan.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
Es ist nicht Aufgabe des Exegeten, die "spirituelle" Qualität einer Glaubensaussage des Textverfassers zu bewerten.
Es geht um VERSTEHEN, ERKENNEN.
Richtig. Für das VERSTEHEN, ERKENNEN trägt die HKE durch ihre Textinterpretation das Wesentliche bei. Deshalb ist sie für das Schriftverständnis unentbehrlich und unverzichtbar.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
Für gestandene Exegeten eine ihrer leichtesten Übungen.
Wenn es ein historisch-kritischer Exeget ist, DARF er das nicht einmal, weil es undiszipliniert wäre.
Was redest Du da für einen Unsinn.

closs hat geschrieben:Ein Agnositker KANN spirituelle Textverfasser qualitativ nicht verstehen, wenn er nicht selber spirituell ist.
Jeder halbwegs normale Mensch kann das.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
Eine weitere Stufe gibt es nicht. Nach der Auslegung ist der Bibelleser gefragt, ob er den Erläuterungen/Interpretationen des Exegeten mit Verständnis begegnet oder (noch) nicht (siehe die Geschichte mit Philippus und dem äthiopischen Kämmerer - Apg. 8:26-40).
Diese Stelle ist genauso NICHT gemeint - dort ist SPIRITUELLES Verständnis gemeint und nicht formale Aufklärung über irgendwelche Hintergründe.
Nee nee - der Christ Philippus erklärt dem heidnischen Kämmerer (= eröffnet ihm das Verständnis), weshalb nach seinem Glaubensverständnis mit dem "leidenden Gottesknecht" des Propheten Jesaja der auferstandene Jesus gemeint ist.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Sa 23. Feb 2019, 23:51
Deine ausgewiesene Inkompetenz in Exegesefragen liegt ausschließlich an Dir.
Hör auf, damit blamierst Du Dich nur.
Ich denke, es ist umgekehrt. Deine beharrliche Weigerung, Dir wenigstens ein Grundwissen über die historisch-kritische Exegese anzueignen, besagt alles.

closs hat geschrieben:Das objektive Problem besteht darin, dass für Dich das EINE hermeneutische Vorannahmepaket das einzige ist, das den Begriff "Exegese" rechtfertigt - also die HKE -
Ich begnüge mich mit Stichwörtern. HKE: keine apriorischen Glaubens-Vorannahmen - für das Schriftverständnis unverzichtbar - Standardexegese an den theologischen Fakultäten.

closs hat geschrieben:UND es noch ganz andere und spirituell, also substantiell viel weiterführende Exegesen gibt.
Die von Ratzinger favorisierte kanonische Exegese hat es jedenfalls nicht geschafft, sich zu etablieren. Sie existiert nur auf dem Papier.

closs hat geschrieben:Du kannst deshalb an Deine Version glauben, weil sie heute sozusagen theologische Stammtischhoheit hat und Ratzingers Aussagen dazu (vermutlich absichtlich) falsch verstanden werden.
Was Ratzinger mit dem von ihm geforderten "Glaubensentscheid" anstrebt, ist nicht falsch zu verstehen.

closs hat geschrieben:Das ist eine Art Kulturkampf.
Ein solcher Kulturkampf findet nicht statt. Das voraufklärerische Zeitalter ist endgültig vorbei. Der Zug ist längst abgefahren.

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#26 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » So 24. Feb 2019, 13:28

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Ja eben, sie ersetzen Ergebnisoffenheit durch Glaubensbekenntnisse.
Sachlich falsch - das sind Deinerseits Glaubenssätze in der Kategorie einer Sekte.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Das eine ist historische Forschung, das andere Glaubensideologie.
Dito.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Natürlich meint er den historischen Jesus
Meint er den a) historisch-methodischen oder den b) historisch-wirklichen Jesus. - Im Fall a hat er recht, im Fall b hat er vermutlich unrecht.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Die normative Kraft des Faktischen wird dich eines besseren belehren.
Das ist die pragmatische Bewährung. - Nochmals: Niemand sagt, dass Wissenschafts-Ergebnisse und ontische Wirklichkeit NICHT übereinstimmen, sondern dass sie kategorial unterschiedlich sind und nicht übereinstimmen MÜSSEN, also divergerien können - und zwar dann, wenn ein Modell nicht authentisch ist zur ontischen Wirklichkeit.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Hermeneutik und Exegese sind voneinander zu unterscheiden. Biblische Exegese bezeichnet die konkrete Auslegung eines bestimmten biblischen Textes, Hermeneutik dagegen beleuchtet die Voraussetzungen und Ziele der Auslegung. Die beiden verhalten sich ähnlich wie Sprache und Grammatik.
Quelle: Wikipedia
1) Diesen Satz hast Du genauso wenig verstanden wie ich (ich finde diese Definition hundsmiserabel).
2) Diese Definition bezieht sich primär auf Text-Auslegung, also auf einen KLEINEN Teil des weiten Begriffs "Hermeneutik".

Hier ein Text von 3SAT:
"Für besonders wichtig hielt er <Dilthey> die Situationen und Einflüsse, die unseren Verfasser geprägt haben.Denn es ist ein Unterschied, ob ein Tourist, der auf der Suche nach der nächsten Frittenbude ist, sagt: "Ich bin am verhungern" oder ein afrikanisches Kind aus der Sahel Zone! Allerdings kann das dazu führen dass wir plötzlich glauben, den Autor besser verstehen zu können, als er sich selbst...Und das führt bei Gadamer - Nein, das ist kein holländischer Stinkekäse sondern sondern Hans-Georg - dazu, dass er die Lehre quasi umdrehte.Hermeneutik ist für Gadamer mehr Geschehen als Verstehen.Sie ist die besondere Art und Weise, in der Überlieferungen, Traditionen und Werte erhalten und weiterentwickelt werden. Durch das Lesen und Auslegen von überlieferten Texten, vor allem auch durch ihre Neuinterpretation, können wir wertvolle Erkenntnisse für die Gegenwart gewinnen".

Das macht auch noch nicht alles klar, aber vielleicht hilft es ein bißchen zu erkennen, dass H. mehr ist als irgendein Text-Versteh-Modul - es gilt fürs Leben schlechthin. - Nun sind Sachen der Vergangenheit meistens Texte - ist halt so -, aber das ist nicht entscheidend (es gilt genauso für Archäologie). - Plusminus und auf Arbeitsebene könnte man "hermeneutik" mit "modell" gleichstellen: Die Definition und Gestaltung einer Vorgehensweise, um x zu erforschen. - Also bitte keine primitiven Rechts- und Links-raus-flutschereien - das ist ein anspruchsvolles Thema.

Pluto hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 11:12
Das sollte nicht sein. Wenn sauber gearbeitet wird (dh. ohne Vorannahmen) dann sollte das Ergebnis dasselbe sein. Wenn einer etwas anders auslegt, so hat er etwas übersehen.
Das gilt allenfalls innerhalb EINES Modells: "Wir untersuchen unter der Annahme, dass Jesus nur ein Mensch und nichts anderes war, und kommen zu folgenden ... ergebnissen". - da kann man eventuell homogene Ergebnisse erwarten. - Aber nicht, sobald sich das Modell/die hermeneutik ändert.

Anderes Beispiel:
Stelle einem BRD-Historiker und einem DDR-Historiker exakt dieselben Quellen zur Geschichte der DDR zur Verfügung - die Ergebnisse werden deutlich unteschiedlich sein, weil beide unterschiedliche erlebnis-hermeneutiken haben - siehe oben 3SAT: "Denn es ist ein Unterschied, ob ein Tourist, der auf der Suche nach der nächsten Frittenbude ist, sagt: "Ich bin am verhungern" oder ein afrikanisches Kind aus der Sahel Zone!"

Pluto hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 11:12
Nur ein Ergebnis kann richtig sein.
Das ontische :D - aber das ist wissenschaftlich nicht zugänglich, sondern allenfalls authentisch annäherbar.

Pluto hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 11:12
Was kommt raus, wenn man keine Vorannahmen trifft?
Nichts - weil man um Vorannahmen nicht rumkommt, selbst wenn man es verleugnet.

Pluto hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 11:12
Wo ist da die Grenze zwischen "Verständnis" und "Falschauslegung"?
Was objektiv im wissenschaftlichen Sinne "richtig" oder "falsch" ist, ist ausschließlich eine inner-methodische Frage. - Konkret: Aus HKE-Sicht ist die naherwartung Jesu "richtig", aus kerygmatischer Sicht ist sie "falsch". Das heißt: Was beim einen richtig ist, ist beim anderen falsch, selbst wenn beide wissenschaftlich sauber argumentieren - es liegt am Modell/an der hermeneutik - der gesättigte Tourist versteht die Frage anders als das Kind aus der sahel-zone.

"Verständnis" ist dagegen etwas rein Subjektives: "Ich habe erkannt" - genau das ist aber NICHT Ausdrucksweise der Wissenschaft. - Sie würde sagen: "Mein Modell und dessen hermeneutische Vorannahmen stimmen mit den Beobachtungen überein" - "Verständnis" im persönlichen Sinne wäre unwissenschaftlich.

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Münek
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#27 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » So 24. Feb 2019, 14:29

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
Aus HKE-Sicht ist die naherwartung Jesu "richtig", aus kerygmatischer Sicht ist sie "falsch".
Nein - auch aus kerygmatischer Sicht hatte Jesus eine Naherwartung. Schließlich stand "die Nähe des Gottesreiches/der Gottesherrschaft" im Zentrum seiner Botschaft.

Du kannst nicht im Wege einer persönlichen Umdeutung aus der "Nähe" eine "Ferne" machen, nur weil Du nicht wahrhaben willst, dass Jesus sich geirrt hat. Deine Glaubensannahme zeigt nur, dass Du Dir in die Tasche lügst - nach dem Motto: Jesus ist der Sohn eines Gottes, also kann er sich nicht geirrt haben.

So simpel, wie Du es Dir vorstellst, geht es nicht.

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sven23
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#28 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » So 24. Feb 2019, 14:34

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Ja eben, sie ersetzen Ergebnisoffenheit durch Glaubensbekenntnisse.
Sachlich falsch - das sind Deinerseits Glaubenssätze in der Kategorie einer Sekte.
Wieso soll die Forschung eine Sekte sein?
Die Ein-Mann-closs-Sekte verdient den Namen doch viel eher. :lol:

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Das eine ist historische Forschung, das andere Glaubensideologie.
Dito.
Die Forschung benötigt keine zirkelreferenten Glaubensbekentnissen. Das ist doch gerade ihre Stärke.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Natürlich meint er den historischen Jesus
Meint er den a) historisch-methodischen oder den b) historisch-wirklichen Jesus.
Natürlich meint er den historisch-wirklichen Jesus, der mittel HKM ermittelt wurde.
Hast du das Video immer noch nicht angeschaut?
Es ist zwar "nur" Lehrstoff der gymnasialen Oberstufe, aber wenn man nicht mal die Basics beherrscht, wie will man da substantiell mitreden?



closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Die normative Kraft des Faktischen wird dich eines besseren belehren.
Das ist die pragmatische Bewährung. - Nochmals: Niemand sagt, dass Wissenschafts-Ergebnisse und ontische Wirklichkeit NICHT übereinstimmen, sondern dass sie kategorial unterschiedlich sind und nicht übereinstimmen MÜSSEN, also divergerien können - und zwar dann, wenn ein Modell nicht authentisch ist zur ontischen Wirklichkeit.
Wie bei der Homöopathie. Mein Reden seit 33.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 10:59
Hermeneutik und Exegese sind voneinander zu unterscheiden. Biblische Exegese bezeichnet die konkrete Auslegung eines bestimmten biblischen Textes, Hermeneutik dagegen beleuchtet die Voraussetzungen und Ziele der Auslegung. Die beiden verhalten sich ähnlich wie Sprache und Grammatik.
Quelle: Wikipedia
1) Diesen Satz hast Du genauso wenig verstanden wie ich (ich finde diese Definition hundsmiserabel).
Warum? Er macht die Unterschiede zwischen Exegese und Hermeneutik klar. Was ist daran nicht zu verstehen?

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
2) Diese Definition bezieht sich primär auf Text-Auslegung, also auf einen KLEINEN Teil des weiten Begriffs "Hermeneutik".
Logisch, wir haben es bei der Bibel nun mal mit Textquellen zu tun. Wie willst du sie sonst untersuchen?

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 13:28
Hier ein Text von 3SAT:
"Für besonders wichtig hielt er <Dilthey> die Situationen und Einflüsse, die unseren Verfasser geprägt haben.Denn es ist ein Unterschied, ob ein Tourist, der auf der Suche nach der nächsten Frittenbude ist, sagt: "Ich bin am verhungern" oder ein afrikanisches Kind aus der Sahel Zone! Allerdings kann das dazu führen dass wir plötzlich glauben, den Autor besser verstehen zu können, als er sich selbst...Und das führt bei Gadamer - Nein, das ist kein holländischer Stinkekäse sondern sondern Hans-Georg - dazu, dass er die Lehre quasi umdrehte.Hermeneutik ist für Gadamer mehr Geschehen als Verstehen.Sie ist die besondere Art und Weise, in der Überlieferungen, Traditionen und Werte erhalten und weiterentwickelt werden. Durch das Lesen und Auslegen von überlieferten Texten, vor allem auch durch ihre Neuinterpretation, können wir wertvolle Erkenntnisse für die Gegenwart gewinnen".
Den Text kenne ich und er belegt genau das, was man dir schon oft vorgeworfen hat, nämlich einen Text besser verstehen zu wollen als der Autor selbst.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#29 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » So 24. Feb 2019, 15:51

Münek hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:29
Nein - auch aus kerygmatischer Sicht hatte Jesus eine Naherwartung.
Auch aus der Sicht von Ratzinger ist das so, ABER: Man versteht darunter total Unterschiedliches.

Münek hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:29
Deine Glaubensannahme zeigt nur, dass Du Dir in die Tasche lügst
Auch hier: Solche "Argumentationen" springen zu kurz - weder Closs noch Ratzinger noch die RKK "lügen sich in die Tasche" - sie haben ein anderes Verständnis.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Wieso soll die Forschung eine Sekte sein?
Weiß´ich nicht - das ist ein Gedanke von Dir. - meine Aussage war eine andere.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Die Forschung benötigt keine zirkelreferenten Glaubensbekentnissen.
nach MEINEM Verständnis von "zirklelreferent" stimme ich Dir zu - aber Du bestehst ja auf DEINEM Verständnis: Dort ist es so.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Natürlich meint er den historisch-wirklichen Jesus, der mittel HKM ermittelt wurde.
Widerspruch in sich selbst. - Mit anderen Worten: da er Wissenschaftler ist, kann er nur den historisch-methodischen Jesus meinen. Und dann macht seine Aussage Sinn.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Hast du das Video immer noch nicht angeschaut?
Doch - und mehrfach darauf geantwortet. - Jung ist ein Verfechter "Deines" Verständnisses. Das darf er, aber es ist halt angreifbar.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Es ist zwar "nur" Lehrstoff der gymnasialen Oberstufe, aber wenn man nicht mal die Basics beherrscht, wie will man da substantiell mitreden?
Einmal mehr: Du bist so eingezwängt in Deinem Sandkasten, dass Du nicht erkennst, was größer oder kleiner als dieser ist. --- Mit anderen: Gerade WEIL ich die basics beherrsche, weiß ich, dass Jungs Ansatz angreifbar ist.

Basics heisst NICHT, das man irgendeiner Hermeneutik blind nachrennt, sondern dass man sie einordnen kann - siehe Def. "Aufklärung" von Kant.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Wie bei der Homöopathie.
Nein - da ist es gerade eben offen.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Warum? Er macht die Unterschiede zwischen Exegese und Hermeneutik klar. Was ist daran nicht zu verstehen?
Erkläre mal in eigenen Worten, was mit "Die beiden verhalten sich ähnlich wie Sprache und Grammatik" gemeint ist und gib ein konkretes Beispiel aus der Bibel.

Ich verstehe sehr wohl den Unterschied zwischen beidem (da wurde bei uns sehr drauf geachtet) - aber ich verstehe die wik-Erklärung nicht.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Logisch, wir haben es bei der Bibel nun mal mit Textquellen zu tun. Wie willst du sie sonst untersuchen?
Das ist i.O. - aber man muss wisssen, dass Hermeneutik nicht nur irgendeine Technik ist, sondern ein fundamentales Philosophie-Thema. - Da ist es mit Oberflächen-Berührungen nicht getan - da muss man eintauchen.

sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Den Text kenne ich und er belegt genau das, was man dir schon oft vorgeworfen hat, nämlich einen Text besser verstehen zu wollen als der Autor selbst.
hast Du den Text verstanden und verhilft er Dir dazu, zukünftig "H." angemessen zu verstehen?

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#30 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » So 24. Feb 2019, 16:51

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
Münek hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:29
Deine Glaubensannahme zeigt nur, dass Du Dir in die Tasche lügst
Auch hier: Solche "Argumentationen" springen zu kurz - weder Closs noch Ratzinger noch die RKK "lügen sich in die Tasche" - sie haben ein anderes Verständnis.
Sagen wir mal so: sie pflegen einen kreativen Umgang mit der Wahrheit.
Klein closs hat mal wieder gelogen und rechtfertigt sich vor dem Pfarrer: ich habe nicht gelogen, ich habe nur ein anderes Verständnis von Wahrheit. :lol:

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Die Forschung benötigt keine zirkelreferenten Glaubensbekentnissen.
nach MEINEM Verständnis von "zirklelreferent" stimme ich Dir zu - aber Du bestehst ja auf DEINEM Verständnis: Dort ist es so.
Nein, mein Verständnis von Zirkelschluss ist immer noch:

Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.

Das ändert sich auch nicht, wenn du es noch 100 mal falsch darstellst.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Natürlich meint er den historisch-wirklichen Jesus, der mittel HKM ermittelt wurde.
Widerspruch in sich selbst. - Mit anderen Worten: da er Wissenschaftler ist, kann er nur den historisch-methodischen Jesus meinen. Und dann macht seine Aussage Sinn.
Natürlich macht das Sinn. Es werden keine Glaubensbekenntisse wie bei den Kanonikern benötigt. Nur so kann historische Forschung arbeiten, wie bei anderen antiken Quellen auch.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Hast du das Video immer noch nicht angeschaut?
Doch - und mehrfach darauf geantwortet. - Jung ist ein Verfechter "Deines" Verständnisses. Das darf er, aber es ist halt angreifbar.
Nein, Jung stellt die Ergebnisse der HKM vor. Ob er selbst es so sieht, weiß ich nicht mal. Ist ja auch egal. Du mußt den Boten von der Botschaft trennen.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Es ist zwar "nur" Lehrstoff der gymnasialen Oberstufe, aber wenn man nicht mal die Basics beherrscht, wie will man da substantiell mitreden?
Einmal mehr: Du bist so eingezwängt in Deinem Sandkasten, dass Du nicht erkennst, was größer oder kleiner als dieser ist. --- Mit anderen: Gerade WEIL ich die basics beherrsche, weiß ich, dass Jungs Ansatz angreifbar ist.
Was kannst du denn konkret gegen die Forschungsergebnisse vorbringen?
Ich meine jetzt nicht nur allgemeines hermeneutisches oder ontisches Geschwafel.


closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Wie bei der Homöopathie.
Nein - da ist es gerade eben offen.
:lol: :lol: :lol:
Nee, gerade da ist der Käse längst gegessen, auch wenn ein closs das nicht wahrhaben will, aber so ist es.

closs hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 15:51
sven23 hat geschrieben:
So 24. Feb 2019, 14:34
Warum? Er macht die Unterschiede zwischen Exegese und Hermeneutik klar. Was ist daran nicht zu verstehen?
Erkläre mal in eigenen Worten, was mit "Die beiden verhalten sich ähnlich wie Sprache und Grammatik" gemeint ist und gib ein konkretes Beispiel aus der Bibel.
Ich verstehe sehr wohl den Unterschied zwischen beidem (da wurde bei uns sehr drauf geachtet) - aber ich verstehe die wik-Erklärung nicht.
Ohne Grammatik ist Sprache ein unverständliches Gebrabbel. Genauso bleiben antike Texte unverständlich, wenn man nicht die Intention des Autors kennt, sein Umfeld, seine theologische Absicht, die Adressaten usw. Deshalb geht die "bibelwissenschaft" immer auf die hermeneutischen Vorraussetzungen ein, ebenso Theißen in seinen "hermeneutischen Reflexionen".
Nur so können Texte für heutige Leser verständlich sein.


Fragen nach dem richtigen Verständnis der Bibel, und somit die ersten hermeneutischen Überlegungen, finden sich bereits in der Bibel selbst. „Verstehst du auch, was du liest?“ – diese Frage des Philippus an den beamteten Eunuchen vom äthiopischen Königshof provoziert die Antwort „Wie kann ich (denn), wenn mich niemand anleitet.“ (Apg. 8, 30 ff.).
...
Wenn Philippus im obigen Beispiel dem Kämmerer den Text erklärt, betreibt er Exegese; dabei hat seine Erklärung eine bestimmte Hermeneutik zur Grundlage: Ein alttestamentliches Prophetenwort ist für ihn von Christus her zu verstehen. Ein rabbinischer Jude sähe das anders und würde daher den Text anders auslegen.

Quelle: Wikipedia
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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