Was versteht ihr unter Demut?

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closs
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#11 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von closs » Mo 22. Jul 2013, 00:48

Sola hat geschrieben:Was von diesen widerstreitenden Kräften ist nun "unser wahres Selbst" oder ist es beides zusammen?
Unser Selbst ist beides, unser wahres Selbst ist das "Gesetz nach dem inwendigen Menschen".

Pluto
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#12 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Jul 2013, 00:57

Sola hat geschrieben:Worauf ich mit meiner Frage nach dem "Selbst" und dessen "Verwirklichung" hinaus wollte, war die Frage danach, was wir unter unserem "eigentliche Selbst" verstehen und wie dies "ausgelebt" werden kann.
Es kann doch wohl nicht heissen: ungehindert allen "Instinkten" und "Gelüsten" nachzugeben "ohne Rücksicht auf Verluste"?
Ich wüsste nicht, dass hier Jemand so was vorgeschlagen hätte. Von Rücksichtslosigkeit war nie die Rede, sondern eher vom Gegenteil.
Sünde ist es, wenn andere geschädigt werden, und damit kann ich leben (auch wenn mir grundsätzlich eine andere Wortwahl lieber wäre).

Der Mensch besteht ja auch noch aus "höheren Trieben", die nicht immer mit den "niederen Instinkten" in Einklang zu bringen sind, sondern oft genug damit "im Clinch liegen".
Oh... ich finde da muss man differenzieren. Das hat für mich immer mit dem Kontext zu tun.
Man sollte sich niemals rücksichtslos "niederen Instinkten" hingeben wenn dabei Dritte geschädigt werden, da pflichte ich dir bei ...
aber wenn nicht, wo siehst du das Problem?

Beispiel: Wenn zwei Homosexuelle zu einander finden, ist das für mich OK (ist ihre Sache, nicht meine).
Wenn sie sich dann einen Kinderwunsch erfüllen, und dem Kind aber kein "normales" Zuhause bieten können, so dass es in der Schule gemobbt wird, dann frage ich, ob es richtig ist, diesen Leuten überhaupt ein solches Recht einzuräumen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#13 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Jul 2013, 00:59

closs hat geschrieben:Unser Selbst ist beides, unser wahres Selbst ist das "Gesetz nach dem inwendigen Menschen".
Sorry, aber nun verstehe nur noch "bahnhof".
Kannst du das bitte erklären?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#14 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von closs » Mo 22. Jul 2013, 01:12

Pluto hat geschrieben:Kannst du das bitte erklären?
Eigentlich nur mit dem Text (Römer), den Sola vorgegeben hat - daran habe ich meine Antwort orientiert. - Eigentlich finde ich meine Antwort klar - jetzt musst Du mir helfen: Was genau ist unklar?

Pluto
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#15 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Jul 2013, 01:23

Was ist das "Gesetz nach dem inwendigen Menschen"?
Was hat man sich darin vorzustellen?
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Hemul
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#16 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Hemul » Mo 22. Jul 2013, 01:30

Magdalena61 hat geschrieben: Und "Demut" ist echt ein Reizwort :mrgreen: . Weil sie von den professionellen Demütigen gerne individuell interpretiert wird.
LG

Hi Mugda!
Jau, und besonders Emanzen haben mit dem "REIZWORT" Demut echte Probleme, gell? :mrgreen:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#17 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Sola » Mo 22. Jul 2013, 01:53

Pluto hat geschrieben: aber wenn nicht, wo siehst du das Problem?

Man kann ja nicht etwas "verwirklichen", wenn man sich nicht klar macht, was es überhaupt sein soll - vor allem dann nicht, wenn dieses zu verwirklichende Selbst gar kein "einheitlicher " Wert ist, sondern aus "einander widerstrebenden Kräften" besteht. Also bspw, wenn unser "innerer Schweinehund" dem entgegensteht, was wir mit einem anderen Teil unseres "Selbst" wollen, worin besteht dann "Selbstverwirklichung"? Im "Bändigen" oder "Durchsetzen" des Schweinehunds? Nach welchen Kriterien entscheiden wir das und wann fühlen wir uns "selbst verwirklicht"?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Kannst du das bitte erklären?
Eigentlich nur mit dem Text (Römer), den Sola vorgegeben hat - daran habe ich meine Antwort orientiert. - Eigentlich finde ich meine Antwort klar - jetzt musst Du mir helfen: Was genau ist unklar?
:mrgreen: Genau das ist das Problem - wir gehen so "selbstverständlich" mit dieser religiösen Begrifflichkeit um, ohne uns wirklich bewusst zu machen, welche Aussage "konkret" dahinter steht.
Im 2Jesus-Forum habe ich die Frage gestellt: Was ist genau "das Gesetz des Geistes" (Röm 8,2) und auch keine besonders befriedigenden Antworten bekommen. ;)
Liebe Grüsse
Sola

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#18 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Pluto » Mo 22. Jul 2013, 01:57

Hemul hat geschrieben:Jau, und besonders Emanzen haben mit dem "REIZWORT" Demut echte Probleme, gell? :mrgreen:
Mal eine demütige Frage an den Herrn Lehrer: Hattu ein Problem mit Emanzen, Hemul?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#19 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von Hemul » Mo 22. Jul 2013, 02:01

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Jau, und besonders Emanzen haben mit dem "REIZWORT" Demut echte Probleme, gell? :mrgreen:
Mal eine demütige Frage an den Herrn Lehrer: Hattu ein Problem mit Emanzen, Hemul?

Hi Pluto!
Ich nicht, Du etwa? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#20 Re: Was versteht ihr unter Demut?

Beitrag von closs » Mo 22. Jul 2013, 06:45

Pluto hat geschrieben:Was ist das "Gesetz nach dem inwendigen Menschen"?
Da müsste man wahrscheinlich viele Fässer aufmachen, um das befriedigend hinzukriegen - deshalb nur der Spur nach:

Nach dem Gesetz des inwendigen Menschen lebt man, wenn man frei ist von daseins-bezogenen Zielen. Das heißt nicht, dass man nicht die Schöpfung genießen sollte - auch nicht, dass man sich aus dem Daseins-Leben heraushalten sollte (im Gegenteil).

Das entscheidende Wort dabei ist "Freiheit". - Es muss einem egal ("frei") sein, ob man Porsche fährt oder zu Fuß geht - ob man in einem Haus wohnt oder in einem Verschlag - ob man gesellschaftlich anerkannt ist oder nicht - etc. - - Es muss einem NICHT egal sein, ob man hungert oder nicht - ob andere hungern oder nicht - ob man hasst oder nicht - ob andere hassen oder nicht - etc. - Man muss auch diese Freiheit nicht beweisen, indem man zu Fuß geht, in einem Verschlag wohnt und gesellschaftlich nicht anerkannt ist - aber es muss einem selber egal sein (da muss man allerdings ehrlich zu sich sein).´- Es muss einem egal sein, ob man als Straßenfeger oder als Bundeskanzler stirbt.

Wozu diese "Übung"? - Um sich selber nicht zum Sklaven des Daseins zu machen, sondern das eigentliche Sein des Menschen (seine überzeitliche Existenz) zum Maßstab zu nehmen. - Das klingt sehr mönchisch und weltabgewandt, kann aber genau das Gegenteil bedeuten: Weil man frei ist (und zwar wirklich) - Soweit mal der Spur nach.

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