Nur ein Gott, oder viele Götter?

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#31 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Naqual » Sa 20. Jul 2013, 21:04

R.F. hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Den Verzicht auf angemessene Bestrafung von Unrecht kann sich offenbar nicht einmal der Souverän leisten...
Wieso? Was hätte den Gott zu befürchten, wenn er Gnade vor Recht gelten lässt ohne Bestrafung?
....Eine Gesellschaft kann auf Dauer nur bestehen, wenn sie Fehlverhalten unter Strafe stellt. Das schließt Begnadigungen für Reumütige nicht aus...
Und eine Gesellschaft wird besser, wenn ihre Mitglieder glauben, sie werden nicht bestraft, weil die Strafe hat schon der Richter getragen? Dass das nicht funktioniert sieht man ja. Eine Gesellschaft aus Christen ist nicht liebevoller oder liebloser wie eine Gesellschaft von Nichtchristen. Natürlich gibt es einzelne Leute, die herausragend sind - aber die gibt es bei anderen Religionen und Gottesvorstellungen auch.

Pluto
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#32 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Pluto » Sa 20. Jul 2013, 22:36

sven23 hat geschrieben:Ich finde die Grundidee an sich schon sehr bizarr.
Was du (und ich) bizarr finden ist aber irrelevant, denn es geht hier um christliche Glaubenssätze und das Dogma der Dreieinigkeit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Heliaia
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#33 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Heliaia » So 21. Jul 2013, 02:01

Pluto hat geschrieben:Deshalb würde man wohl Satan in der heitigen Zeit als Psychopath beschreiben.
das könnte man so sagen
Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Satan ist eine Person, kein Prinzip. Der Schrift zufolge weiß auch er um den Nutzen von Empathie für eine Gesellschaft...
Ein Psychopath hat auch Empathie, aber er nutzt sie nicht um anderen Gutes zu tun, sondernr um sie auskzunutzen.
hier muss ich leider widersprechen,denn meiner Kenntnis nach haben Psychopathen einen angeborenen und irreversiblen Hirnfehler/Genetikfehler ,der sie so gut wie absolut empathieunfähig macht .
Sie können zwar teilweise sehr begabt Empathie nachahmen und vortäuschen (erschreckend echt sogar ),jedoch empfinden diese (Roboter)Menschen keine echte Empathie und zwar nie !
Sie spielen einem was vor ,sie benutzen andere eiskalt ,lügen ,betrügen ,haben übelste Moral,alles in einem könnte man sagen sie wären "teuflisch " ,"dämonisch " etc ;(im Grunde können diese armselige Kreaturen einem nur leid tun ,denn sie werden nie echte Liebe empfinden oder humane Selbstlosigkeit genießen dürfen ,stattdessen dümpeln sie in ihrer Scheinwelt ,in der nur der Schein zählt ,das Materielle ,das niedere primitive Ego,sie leben unter verwirrenden Menschen ,die ihnen nur lächerlich vorkommen,da diese mit Herz/echter Empathie leben ,was Psychopathen nie nachvollziehen werden )
sie sind ein Teil der Menschheit ,benehmen sich aber so, als ob ihnen jemand die Genetik komplett vermasselt hätte (laut Bibel wohl dank den himmlischen Abgestürzten ?)
Das wahrlich "teuflische" daran ist -es gibt keine Medizin gegen Psychopathie und diese Menschenart befindet sich an ganz vielen hohen Posten der Weltregierungen und Banken ,Militär,etc .
Dort wo Empathie nicht gebraucht wird ,sondern alleine Macht ,Kampf ,das Recht des Stärkeren/Schlaueren (Affen im Dschungel ) regiert .
(Ich frage mich immer noch :
Was wird die Menschheit dagegen tun ?
und vor allem wann ?)
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

Pluto
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#34 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Pluto » So 21. Jul 2013, 02:31

Heliaia hat geschrieben:hier muss ich leider widersprechen,denn meiner Kenntnis nach haben Psychopathen einen angeborenen und irreversiblen Hirnfehler/Genetikfehler ,der sie so gut wie absolut empathieunfähig macht .
Sie können zwar teilweise sehr begabt Empathie nachahmen und vortäuschen (erschreckend echt sogar ),jedoch empfinden diese (Roboter)Menschen keine echte Empathie und zwar nie !
Du hast mich falsch verstanden.
Natürlich bedeutet Empathie nicht Nächstenliebe sondern nur das Einfühlungsvermögen, und das können Psychopathen meist besonders gut, so gut sogar, dass man meinen könnte, sie können Gedanken lesen.
Wo du ganz recht hast, ist dass daraus niemals Nächstenliebe wird, sondern nur Ausbeutung, vor allem von schwachen Menschen in Notlagen, denn diese sind die leichtesten Opfer.

Ich frage mich immer noch :
Was wird die Menschheit dagegen tun ?
und vor allem wann ?
Bei der aktuellen Rechstslage kann man nichts tun. Ein Täter kann erst im Nachhinein (nach der Tat) zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Vorbeugehaft etwa, scheint mir nicht durchsetzbar — ist aus meiner Sicht auch nicht wünschenswert weil es der Beginn von staatlicher Wilkür wäre.

Übrigens, wenn du ein wirlich gutes Video sehen willst (ca. 90 Minuten), dann schau dir "I, Psychopath" an. Es ist eine australische Dokumentation über das Leben eines Psychopathen. Extrem gut gemacht aber leider nur auf Englisch.

Hier der erste Teil: http://www.youtube.com/watch?v=jKvhKI6Kxew
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#35 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von barbara » So 21. Jul 2013, 06:43

Heliaia hat geschrieben: Sie können zwar teilweise sehr begabt Empathie nachahmen und vortäuschen (erschreckend echt sogar ),jedoch empfinden diese (Roboter)Menschen keine echte Empathie und zwar nie !

Ich zweifle daran. Auch wenn fast nichts an Empathie vorhanden ist, ein kleines Bisschen ist trotzdem da. Auf alle Fälle war's so bei jenen, die ich das Missvergnügen hatte kennen zu lernen.


Das wahrlich "teuflische" daran ist -es gibt keine Medizin gegen Psychopathie

Auf alle Fälle nicht, solang die Psychologie selbst (zB in der Verhaltenstherapie, die heute dominiert) ebenfalls nur auf äusserliche Merkmale abstellt und sich nicht daran erinnert, was eine "Lehre von der Seele" eigentlich sein müsste.

Was wird die Menschheit dagegen tun ?
und vor allem wann ?)

Was die Menschheit tun wird, weiss ich nicht. Ich persönliche vermeide es, mich mit solchen Menschen zu unterhalten, ich behalte meien Distanz, so gut es geht, und wenn es mal nicht geht, beschränke ich mich auf kühle Höflichkeit.

grüsse, barbara

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sven23
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#36 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von sven23 » So 21. Jul 2013, 07:21

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich finde die Grundidee an sich schon sehr bizarr.
Was du (und ich) bizarr finden ist aber irrelevant, denn es geht hier um christliche Glaubenssätze und das Dogma der Dreieinigkeit.

Schon klar, ich bezog mich ja auch nicht auf die Trinität, sondern auf die Grundidee, daß die sündigen Menschen erst mal einen Mord begehen müssen (also wieder sündigen müssen), um dadurch errettet zu werden. Dieses Grundkonzept ist erklärungsbedürftig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#37 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von closs » So 21. Jul 2013, 08:30

sven23 hat geschrieben:Schon klar, ich bezog mich ja auch nicht auf die Trinität, sondern auf die Grundidee, daß die sündigen Menschen erst mal einen Mord begehen müssen (also wieder sündigen müssen), um dadurch errettet zu werden. Dieses Grundkonzept ist erklärungsbedürftig.
Das ist nicht die Grundidee, sondern eine von Dir zusammengestupfelte Fragstellung - insofern ist die Fragestellung erklärungsbedürftig. - Was den Inhalt angeht, der dahintersteht, wurde dieser schon xmal erklärt - aber das kann man beliebig wiederholen (aber aus Zeitgründen nicht heute früh).

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sven23
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#38 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von sven23 » So 21. Jul 2013, 08:42

closs hat geschrieben: Das ist nicht die Grundidee, sondern eine von Dir zusammengestupfelte Fragstellung - insofern ist die Fragestellung erklärungsbedürftig. - Was den Inhalt angeht, der dahintersteht, wurde dieser schon xmal erklärt - aber das kann man beliebig wiederholen (aber aus Zeitgründen nicht heute früh).

Die Fragestellung ergibt sich zwangsläufig aus dem Erlösungskonzept. Gott schickt seinen Sohn zu den Menschen, die ihn ermorden müssen, damit die Mörder von ihren Sünden erlöst werden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Naqual
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#39 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Naqual » So 21. Jul 2013, 10:39

barbara hat geschrieben:
Heliaia hat geschrieben: Sie können zwar teilweise sehr begabt Empathie nachahmen und vortäuschen (erschreckend echt sogar ),jedoch empfinden diese (Roboter)Menschen keine echte Empathie und zwar nie !
Ich zweifle daran. Auch wenn fast nichts an Empathie vorhanden ist, ein kleines Bisschen ist trotzdem da. Auf alle Fälle war's so bei jenen, die ich das Missvergnügen hatte kennen zu lernen.

Es gibt beides. Also Menschen mit reduzierter Empathie und völlig Empathie-Unfähige. Zweiteres ist extrem selten (auch innerhalb der "Gruppe der Psychopathen"). Das sind wandelnde Zeitbomben. Sie sind in der Regel recht angepasst und erst einmal unauffällig. Wenn die Ereignisse sie wütend machen sind sie bei einem Opfer nicht mehr zu bremsen im Brutalitätslevel. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern wie es war, aber da fehlt ein erforderliches Verbindungsstück zwischen rechter und linker Gehirnhälfte im Bereich des Hypothalamus vollständig. Diese Extrem-Pyschopathen haben eigentlich selbst keine Chance.

Die Gesellschaften nutzen Empathie-Reduktionen bereits. Makaberes Beispiel sind Spezialeinheiten bei Militärs (z.B. innerhalb der Marines oder auch Fremdenlegion). Hier wird der Rekrut neu "kondititioniert", also seine Empathiefähigkeit in die Lage versetzt vollständig auszusetzen, wenn erforderlich. Ein Training, in dem "Brutalität" und "Härte" mit positiven Anreizen systematisch belohnt wird (ausgefeiltes Klassisches Konditionieren im Bereich der von Dir erwähnten Verhaltens-"Therapie").

Für den Empathiereduzierten sind andere Menschen keine Subjekte, sondern Objekte. Er funktionalisiert diese in seinem Sinne. Reaktionen der anderen sind für ihn rational, aber nicht emotional fassbare Kategorien. Insofern kann er sich sehr lang sehr "rational" verhalten bzw. "angepasst". Plutos Statement zum Einfühlungsvermögen ist insofern auch zu differenzieren. Psychopathen fühlen sich nicht ein, sondern "denken sich ein". Und das teilweise sehr gut und gradlinig.

Wobei man sich m.E. darüber im klaren sein sollte, dass man Empathie nicht einfach hat oder nicht, sondern jeder hat mehr oder weniger - schon in der persönlichen Anlage. Gleichzeitig ist es keine feste Größe sondern kann "geschult" und geübt werden (innerhalb vorgegebener Grenzen).

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Naqual
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#40 Re: Nur ein Gott, oder viele Götter?

Beitrag von Naqual » So 21. Jul 2013, 10:59

Pluto hat geschrieben: Bei der aktuellen Rechstslage kann man nichts tun. Ein Täter kann erst im Nachhinein (nach der Tat) zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Vorbeugehaft etwa, scheint mir nicht durchsetzbar — ist aus meiner Sicht auch nicht wünschenswert weil es der Beginn von staatlicher Wilkür wäre.

Es gibt schon Möglichkeiten des prophylaktischen Tätigkeitwerden des Staates (zumindest im Bundesdeutschen Recht, das Schweizer Recht kann ich nicht beurteilen). Aber die Ansprüche hierfür sind tatsächlich so hoch geschraubt, dass man es meist nicht schafft die gegebenen Möglichkeiten auch anzuwenden, z.B. zeitweilige Unterbringung in geschlossene psychiatrische Anstalten. Die Fremdgefährdung muss durch die faktischen Umstände extrem belegt sein und die Gefährdung muss unmittelbar gegeben sein. Ich hatte die Situation schon mehrmals. In einem Fall reagierte das Gericht nicht auf mein Intervenieren und der Betroffene legte dann tatsächlich auch den Güterverkehr zwischen zwei Großstädten lahm.
In einem anderen Fall hatte der unbehandelt schizophrene Betroffene bereits eine Fußgängerin mit einem Moped angefahren und verletzt (und hatte Fahnenflucht begangen). Das zuständige Ordnungsamt teilte mir auf Anfrage mit, dass es hier nichts tun könne, weil die Polizei das Moped schon konfiziert hatte und damit sei die Grundlage der "unmittelbaren Gefährdung" entfallen. Zwei Wochen später griff der Betroffene drei minderjährige Mädchen mit Stahlprügel und Pfefferspray bewaffnet an. Gott-sei-Dank wurde keine (außer Augenreizungen durch den Spray) verletzt. DANN erst war es möglich, ihn geschlossen unterzubringen. Sogar unbefristet (!)
Die Persönlichkeitsrechte sind im Rechtssystem so hoch bewertet, dass man sich manchmal schon fragen kann, ob dies noch vertretbar ist. Gefahr des Missbrauchs durch den Staat hin oder her.

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