christlicher Glaube ohne Bibel

Rund um Bibel und Glaube
PeB
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#301 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Mo 18. Nov 2019, 15:54

Andreas hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 13:46
PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 12:35
Menschen bewerten Sachverhalte immer gemäß ihrer eigenen, zeitgeschichtlichen Prägung. Das ist damit gemeint. Hier: römische Gebäude haben aus Stein zu sein.
Das das eine pauschale Unterstellung ist, beweist doch dein Gutachten.
Pauschal ja, Unterstellung nein. Natürlich gibt es Menschen die mehr und andere die weniger empfänglich sind für den Zeitgeist.

Andreas hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 13:46
Ach was, von römischen Bauwerken und deren Konstruktionen haben doch die meisten Menschen überhaupt keine Ahnung
Jetzt aber...
Jeder kennt das Kolloseum oder das Pantheon und andere diverse Tempelbauten...
...und so soll römische Architektur gefälligst aussehen.

Tatsächlich ist aber so etwas im provinzialrömischen Kontext sehr viel wahrscheinlicher...
Bild
...als so etwas
Bild
Rekonstruiert wird aber viel lieber im Sinne der zweiten Abbildung.

Andreas hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 13:46
- da gibt es keinen "Zeitgeist" zu dieser Thematik - maximal gab es da einen Konsens in den Fachbereichen, die sich damit beschäftigen.
Jemand, der massiv Bilder im Zeitgeist produziert hat, war Kaiser Wilhelm II, beispielsweise mit der Hochkönigsburg, die fortan das Bild einer mittelalterlichen Burg prägt und mit der Saalburg, die exemplarisch für römische Kastelle wurde.
Das genau ist ja das Problem in der didaktischen Archäologie: es gab in der Vergangenheit Rekonstruktionen, so wie man sich die Architektur zu dieser Zeit vorgestellt hat - und diese Rekonstruktionen prägen wiederum das Bild, das wir heute von dieser Architektur haben. Anders ausgedrückt: die meisten römischen Rekonstrukltionen sollen - wegen des Wiedererkennungswertes - lieber der Wilhelm'schen Saalburg gleichen als dem Grabungsbefund. Der "Kunde" erwartet das.
Andreas hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 13:46
Auch in der Wissenschaft gibt es da eine gewisse Trägheit, bis sich neue Erkenntnisse durchsetzen. Dazu gibt es sogar wissenschaftliche Studien, die herausfanden, dass es meist so um die 60 Jahre dauert, bis sich ein neuer Konsens herauskristallisiert hat. Das liegt an den autoritären Strukturen, die auch im praktischen Wissenschaftsbetrieb greifen.
Das sagte ich ja. Es dauert seine Zeit, bis sich ein neues, realistischeres Bild, durchsetzt.

Anderes Beispiel: die süddeutschen und schweizerischen Seeufersiedlungen. In den 1920er Jahren hat man in Unteruhldingen eine solche Siedlung nach der romantisierenden Vorstellung der Zeit rekonstruiert:
Bild
Inzwischen weiß man längst, dass die Gebäude NICHT im Wasser gestanden haben, sondern dass die Pfosten dazu dienten, zu verhindern, dass die Gebäude am weichen Ufersaum nicht nach und nach in den See abrutschen. Aber umgebaut hat man das "Steinzeit-Dorf" deshalb nicht, denn es ist ein Publikumsmagnet.
Und es lassen sich mit romantischen - wenn auch falschen - Bildern eher Besucher anlocken als mit profan-realistischen Rekonstruktionen. Das ist die Crux.

Folge: das "Zeitgeist-Bild" zu neolithischen Pfahlbausiedlungen, das in unseren Köpfen herumspukt, sieht ein steinzeitliches Venedig vor - was es niemals war.

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#302 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Mo 18. Nov 2019, 15:58

abc hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 15:38
PS: Aber im Ernst, die Sache mit der römischen Anlage klingt wirklich spannend.
Wo war das denn - wenn ich fragen darf ...

Um dieses Gebäude geht es:
Bild

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abc
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#303 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 16:14

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 15:58
Um dieses Gebäude geht es:

Ah, Danke - auch für die andren Erläuterungen (siehe oben) in dieser Sache!

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abc
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#304 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 16:14

EaYggdrasil hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 12:04
Schade das Christen sofort auf die persönliche Ebene wechseln um zu beleidigen, wenn Argumente fehlen.
Sorry, aber du bist mit Erich doch auch nicht zimperlich umgegangen. Was mir auffällt: es wird hier gut ausgeteilt, aber Wehe man muß selbst etwas einstecken. Außerdem waren deinerseits kaum Argumente dabei, außer deinem "geheimnisvollen Rosenkranz" ...

EaYggdrasil hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 12:04
Ohne Bibel kein christlicher Glaube. Ja, das hat wohl Erich richtig erkannt.
Warum hast du ihm dann nicht zugestimmt?

EaYggdrasil hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 12:04
Und sollte es tatsächlich so sein, dann ist der christliche Glaube wirklich erbärmlich.
Das Erbärmliche in aller Erbarmung aufnehmen können, das scheint mir eine große Kunst.

Den nordischen Rumdumverteiler kann jeder mimen. Dabei sind die nordischen Mythen reich an Wissen, man sollte darum auch nicht gleich verzagen, wenn man von Loki ausgetrickst wurde, schließlich lebt (uns) Baldur in der Sage fort ...

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#305 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Mo 18. Nov 2019, 16:19

abc hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 15:35
PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 13:04
Ach, du möchtest gerne von mir hören, dass Jesus mir erschienen sei? Damit kann ich zurzeit leider nicht dienen. Ich melde mich aber sofort bei dir, wenn es soweit ist.
Eine redliche Antwort würde mir in der Sache völlig ausreichen, aber du redest dich ja lieber um Kopf und Kragen und erweiterst deinen Spagat: Zunächst waren es nur persönliche Hilfestellungen durch Jesus via Signale, dann sollte ich mich an Stephen Hawking wenden und nun willst du dich erst in aller Zukunft bei mir melden - wenn der persönliche Kontakt endlich hergestellt sei.
Was möchstest du gerne hören?
Ich bin kein Hochstapler.

Vergangenes Jahr habe ich mal einen Alpha-Kurs besucht. Zum Abschluss gab es eine Veranstaltung, um den Heiligen Geist zu "erfahren". Anschließend wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie etwas bemerkt haben. Einer antwortete, er habe ein "Kribbeln" bemerkt, ein anderer hatte "ganz viel Liebe" bemerkt, ein dritter fühlte sich "geborgen". Ich habe leider sagen müssen, dass ich nicht mehr und nicht weniger gesprürt habe als im ganz normalen Alltag.
Ich werde mich auch nicht dazu hinreißen lassen, hier irgendeine übersinnliche/ überirdische Begegnung vorzugaukeln, nur um als "guter Christ" zu gelten.

Was ich dir aber sagen kann: es gibt ab und an - insbesondere bei der Beschäftigung mit Sinn- und Glaubensfragen - Gedankengänge meinerseits, von denen ich mir nicht erklären kann, wie sie zustande gekommen sein könnten und ich ziehe gerne in Erwägung, diese als eingegeben zu betrachten.

Aber mit Geistgestalten und lauten Stimmen, die zu mir vom Himmel reden, Engelsbegegnungen und Erscheinungen kann ich nicht dienen.

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#306 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 16:24

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 15:58
Um dieses Gebäude geht es:
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Ich nehme an, es war ursprünglich auch kein Tor zu einer Befestigungsanlage, also daselbst ein Festungsturm (als Fachwerk) oder doch?

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#307 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 16:27

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 16:19
Was ich dir aber sagen kann: (...)
Alles klar - jetzt hab ich dich! Bin im Bilde. Danke für die Erläuterung.

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#308 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Tree of life » Mo 18. Nov 2019, 16:30

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 16:19
ein dritter fühlte sich "geborgen"
Ich war in einer schrecklichen Situation, verlor halb den Verstand(nach einer Hiobsbotschaft),verspürte Angst, Verzweiflung, weinte bitterlich.
Es kam wie ein warmer Mairegen über mich, hüllte mich ein , ich wurde ruhig, die Angst und Panik plötzlich weg, ich setzte mich hin und wartete, keine Unruhe mehr in mir.
Ich ließ alles los und vetraute nur mehr...
Was auch immer es war, es war heilsam.

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#309 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Ruth » Mo 18. Nov 2019, 16:38

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 16:19
Vergangenes Jahr habe ich mal einen Alpha-Kurs besucht.

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 16:19
Was ich dir aber sagen kann: es gibt ab und an - insbesondere bei der Beschäftigung mit Sinn- und Glaubensfragen - Gedankengänge meinerseits, von denen ich mir nicht erklären kann, wie sie zustande gekommen sein könnten und ich ziehe gerne in Erwägung, diese als eingegeben zu betrachten.

Aber mit Geistgestalten und lauten Stimmen, die zu mir vom Himmel reden, Engelsbegegnungen und Erscheinungen kann ich nicht dienen.

Das geht mir genau so, der Text könnte von mir sein. Einen Alpha-Kurs habe ich zwar schon vor einigen Jahren mitgemacht. Aber sonst geht es mir damit ähnlich wie dir, und ich weiß, dass es so okay ist, wie es ist. Das hat mir Gott auch klar gemacht, auf die Weise, wie er mit mir kommuniziert. Gott spricht eben die Sprache, die bei dem Empfänger verstanden werden kann. Und das kann sehr vielfältig und unterschiedlich voneinander sein.

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#310 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Edelmuth » Mo 18. Nov 2019, 16:42

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 13:01
abc hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 12:32
Wie stößt Jesus dich denn mit der Nase auf Problemtexte
Ich kann lesen. ;-)

Man muss nur wissen wo-gelle lieber PeBi? :wink:
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

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