christlicher Glaube ohne Bibel

Rund um Bibel und Glaube
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abc
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#281 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 08:38

EaYggdrasil hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 20:19
Das triggert dich, was?
Was bist du denn für ein Clown?
Hier geht es nicht um die Weltenesche, sondern um den christlichen Glauben - ohne Bibel!

Und jetzt sag mir bitte, warum ein wahrer Nachfahre der Goden, der dem Glauben seiner Vorfahren anhängt, sich hier als fahrender Kioskbetreiber einfindet, um hier wiederholt den Rosenkranz an Mann/Frau zu bringen - ausgerechnet den Rosenkranz! :? Was bist du denn für eine nordische Knalltüte?

EaYggdrasil hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 20:19
Was macht ihr dann ohne Bibel? Die Katholiken sind da ganz gut. Sie haben den Rosenkranz, der die wichtigsten Lehren bzw. Kernaussagen lehrt.
Wer hat dir denn diese RKK Mär eingebläut - deine Vorfahren?
Apropos Vorfahren ...

EaYggdrasil hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 20:19
Sollte euer Glaube nicht auch ohne Bibel funktionieren?
(...)
Ich kann es nur mit meinem Glauben vergleichen. Meine Ahnen wurden verfolgt, ermordet, zwangskonvertiert, Goden und Völvas systematisch ausradiert und Schriften vernichtet. Und dennoch erwacht der alte Glauben in den Menschen wieder. Ohne extrinsische Mittel.
Das ist ja sagenhaft! Und woher hast du dann deine Signatur,
die du offenbar wenig achtest, sondern hier nur zur Schau stellst?

Was noch?
EaYggdrasil hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 23:34
Erich hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 20:15
.
Na dann häng weiter an deinem Buch.

Du hast dich anscheinend ein paar Mal zu oft an deinem Kleiderschrank aus Esche aufgehängt.

Was bleibt uns als Moral?
Jeder hängt an seinen Dingen, hängt sich möglicherweise auch an ihnen auf!

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abc
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#282 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 09:49

Maryam hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 20:00
Tree of life hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:28
Wieviel Bibel lesen brauchst du noch um 2 einfache Gebote zu verstehn und zu leben?
In meinem Umfeld gibt es viele Christen, die erst dann Gottes segensreiches Wirken in ihrem Leben voll Freude und Dankbarkeit erlebten, als sie ihre Kirchen- Freikirchengemeinschaften verliessen und auch das Bibelstudium als eher hindernd als förderlich für vollkommen inneren Frieden mit Gott, den Mitmenschen und sich zu erleben und beizubehalten.
lg Maryam

Ja, in gewisser Hinsicht braucht es mehr Aufklärung, eine bessere Artikulation, damit die Dinge - von Beginn an - besser einzuschätzen sind. Zum Beispiel

(1) Die Bibel ist in Wahrheit ein biblischer Kanon. also eine Zusammenstellung diverser Zeugnisse.
Viele glauben/meinen aber, die Bibel sei so - wie sie uns vorliegt - eine absolute Größe und in ihrer Gesamtdarstellung (heilsnotwendig) zwingend! Ist das aber so? Ich meine nicht.

(2) Man darf nie/nicht vergessen, hinter dieser Zusammenstellung steht eine kirchenpolitische Größe.

(3) Der ideologische Überbau geht ja heute so weit, daß ein Professor - wie beispielsweise N. Slenczka - der sich dafür aussprach, man könne als Christ auch gut und gerne auf das AT verzichten, gleich als 'Antisemit' verschrien wurde - völlig überzogen und absurd - von Kollegen/Presse angegriffen.

Und so weiter und so fort ...

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#283 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 10:15

Tree of life hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 19:04
abc hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 18:56
Wie wärs mal mit Fachchinesisch
"Krasse Nummer" 👍
Ja, wer die Forelle nicht ehrt, der sieht auch den Bach nicht. Wer den Bach nicht ehrt, der versteht die Fuge nicht und manche Bauten und Monumente sind so rätselhaft gefügt, daß ich mich frage, ob ich nicht doch einen großen Bogen um sie machen sollte ...

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abc
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#284 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 10:40

Erich hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 11:38
Liebe Leute!

Ohne die Bibel,
(...) keinen christlichen Glauben.
Stell dir vor, alle! Zeugnisse wären frei erhältlich - und jeder könnte/dürfte sich frei aussuchen, was er auflesen möchte und was nicht, zb. nur die Paulusbriefe.

Erich hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 11:38
Auch Jesus Christus bezog sich auf Mose und alle Propheten und die Psalmen
und legte seinen Jüngern aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.
Ja, aber das entsprach einer gewachsenen israelitisch/jüdischen Tradition an dessen Ende Jesu stand, da er das mosaische Gesetz erfüllte. Das heutige Judentum folgt dennoch weiterhin der alten Tradition - der 'Thora'.

Erich hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 11:38
Und den Heiligen Geist empfangen wir durch die Predigt von dem Glauben.
Die Sache mit dem HG ist eine ganz heikle Angelegenheit, meine ich.

Erich hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 11:38
Wenn es keine Bücher gäbe, und heutzutage sogar die Computer,
woher wollen wir denn dann alle unsere Informationen hernehmen?
Das ist ein springender Punkt. Der Mensch verlässt sich zu sehr auf Informationen ...

Erich hat geschrieben:
Sa 16. Nov 2019, 11:38
Wo kämen wir denn hin, wenn alles nur mündlich weiter gegeben würde?
Ich denke, daß eine orale Tradition durchaus ihren Sinn hat. Es kommt immer auf die Umstände an.

Ich möchte zum Schluß anmerken. Mir geht es nicht darum, die einzelne Zeugnisse der Bibel zu negieren, sondern zunächst einmal nur darauf aufmerksam zu machen, daß der biblische Kanon, so wie er uns vorliegt, eine kirchenhistorische Vorgabe/Zusammenstellung darstellt, mit der der einfache Mensch - nimm die Eingeborenen - erschlagen wurde, bis auf den heutigen Tag!

Du glaubst doch nicht ersthaft, für einen Eskimo sei ein brennender Dornenbusch heilsrelevant - im Sinne dessen, was uns der Nazarener ans Herz legte?!

Gruß
abc

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1Johannes4
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#285 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von 1Johannes4 » Mo 18. Nov 2019, 10:42

Hallo abc,
abc hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 09:49
Maryam hat geschrieben:
So 17. Nov 2019, 20:00
Tree of life hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 10:28
Wieviel Bibel lesen brauchst du noch um 2 einfache Gebote zu verstehn und zu leben?
In meinem Umfeld gibt es viele Christen, die erst dann Gottes segensreiches Wirken in ihrem Leben voll Freude und Dankbarkeit erlebten, als sie ihre Kirchen- Freikirchengemeinschaften verliessen und auch das Bibelstudium als eher hindernd als förderlich für vollkommen inneren Frieden mit Gott, den Mitmenschen und sich zu erleben und beizubehalten.
lg Maryam

Ja, in gewisser Hinsicht braucht es mehr Aufklärung, eine bessere Artikulation, damit die Dinge - von Beginn an - besser einzuschätzen sind. Zum Beispiel

(1) Die Bibel ist in Wahrheit ein biblischer Kanon. also eine Zusammenstellung diverser Zeugnisse.
Viele glauben/meinen aber, die Bibel sei so - wie sie uns vorliegt - eine absolute Größe und in ihrer Gesamtdarstellung (heilsnotwendig) zwingend! Ist das aber so? Ich meine nicht.

(2) Man darf nie/nicht vergessen, hinter dieser Zusammenstellung steht eine kirchenpolitische Größe.

(3) Der ideologische Überbau geht ja heute so weit, daß ein Professor - wie beispielsweise N. Slenczka - der sich dafür aussprach, man könne als Christ auch gut und gerne auf das AT verzichten, gleich als 'Antisemit' verschrien wurde - völlig überzogen und absurd - von Kollegen/Presse angegriffen.

Und so weiter und so fort ...


auch wenn es verschiedene Menschen waren, die die Bücher und Briefe der Bibel niederschrieben, und es ebenso Menschen waren, die die Selektion vornahmen, lässt es sich mitnichten weder beweisen noch widerlegen, dass der Geist Gottes seinen Teil dazu beigetragen hat, dass dies letztendlich alles im Sinne Gottes geschah. So wie man an die biblischen Wunder nur glaubt, wenn man auch an die Kraft Gottes glaubt, so eben womöglich auch hinsichtlich der Bibel, dass darin mehr als nur die Gedanken von Menschen niedergeschrieben wurden, sondern vor allem auch das, was Gott den Menschen offenbaren wollte. Von daher sind Deine Punkte eben Deine Meinung, aber keineswegs eine „Wahrheit“ als Du diese anscheinend darstellen möchtest. Welche Rolle die Bibel für einen Gläubigen spielt, ist eine Frage des Glaubens, nicht der Entstehungsgeschichte der Bibel.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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abc
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#286 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von abc » Mo 18. Nov 2019, 11:03

abc hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 09:49
Ja, in gewisser Hinsicht braucht es mehr Aufklärung, eine bessere Artikulation, damit die Dinge - von Beginn an - besser einzuschätzen sind. Zum Beispiel

(1) Die Bibel ist in Wahrheit ein biblischer Kanon. also eine Zusammenstellung diverser Zeugnisse.
Viele glauben/meinen aber, die Bibel sei so - wie sie uns vorliegt - eine absolute Größe und in ihrer Gesamtdarstellung (heilsnotwendig) zwingend! Ist das aber so? Ich meine nicht.

(2) Man darf nie/nicht vergessen, hinter dieser Zusammenstellung steht eine kirchenpolitische Größe.

(3) Der ideologische Überbau geht ja heute so weit, daß ein Professor - wie beispielsweise N. Slenczka - der sich dafür aussprach, man könne als Christ auch gut und gerne auf das AT verzichten, gleich als 'Antisemit' verschrien wurde - völlig überzogen und absurd - von Kollegen/Presse angegriffen.

Und so weiter und so fort ...

1Johannes4 hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 10:42
Hallo abc,
auch wenn es verschiedene Menschen waren, die die Bücher und Briefe der Bibel niederschrieben, und es ebenso Menschen waren, die die Selektion vornahmen, lässt es sich mitnichten weder beweisen noch widerlegen, dass der Geist Gottes seinen Teil dazu beigetragen hat, dass dies letztendlich alles im Sinne Gottes geschah.
Mit dieser Prämisse ließe sich alles einbeziehen, selbst die Atombombe ...

1Johannes4 hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 10:42
So wie man an die biblischen Wunder nur glaubt, wenn man auch an die Kraft Gottes glaubt, so eben womöglich auch hinsichtlich der Bibel, dass darin mehr als nur die Gedanken von Menschen niedergeschrieben wurden, sondern vor allem auch das, was Gott den Menschen offenbaren wollte.
Darum geht es doch gar nicht - ich bestreite ja nicht, daß die jeweiligen Zeugnisse nicht authentisch wären.

1Johannes4 hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 10:42
Von daher sind Deine Punkte eben Deine Meinung, aber keineswegs eine „Wahrheit“ als Du diese anscheinend darstellen möchtest.
Das träfe dann aber auch auf deinen Beitrag zu - findest du nicht?

1Johannes4 hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 10:42
Welche Rolle die Bibel für einen Gläubigen spielt, ist eine Frage des Glaubens, nicht der Entstehungsgeschichte der Bibel.
Ganz genau, so viel Glaubensfreiheit sollten wir jedem einräumen dürfen. Man (du) solltest diesen Sachverhalt aber nicht mit der Entstehungsgeschichte der Bibel in einen Topf werfen!

Gruß
abc

PeB
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#287 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Mo 18. Nov 2019, 11:36

Andreas hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 20:35
Helmuth hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 16:13
Closs zu Verdeutlichtung:. Du kontaminierst hier die Begriffswelt des Wort Gottes mit eigenem Gedankengut. Bitte verdrehe das nicht, sondern erkenne es.
[...]
Closs besudelt damit jedesmal seine Gegner, seien sie hier persönlich anwesend, oder pauschal alle Personengruppen die ihm nicht in seinen Kram passen, wie z.B. "HKM" Betreibende, historische Theologen, Philosophen, bei den Medien Arbeitende, Atheisten usw.

Ist es nun ein Unterschied, ob ich sage: "Du bist ein Idiot?" oder ob ich behaupte "die Texte zu diesem oder jenem Thema sind idiotisch"?
Im ersten Fall handelt es sich um eine direkte Beleidigung meines Gegenübers und im zweiten Fall schlimmstenfalls um eine Diskreditierung allgemeiner Art. Ich sehe das schon als unterscheidenswürdig an.

PeB
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#288 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Mo 18. Nov 2019, 11:40

abc hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2019, 11:37
PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 16:07
Lies doch die Evangelien. Da gibt er sich zu erkennen und du kannst viel daraus von ihm lernen.
Das eine sind die Schriften, das andere die persönliche Unterweisung! Das weißt du doch sicherlich selbst - oder nicht?
[...]
Unterrichtet dich Jesus nun persönlich oder nicht?!
So persönlich wie das möglich ist. ;-)

Wenn du etwas von Stephen Hawking lernen möchtest: suchst du ihn dann (posthum) persönlich auf oder liest du seine Bücher?

Versuche doch nicht, irgendwas zu konstruieren!

EaYggdrasil
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#289 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von EaYggdrasil » Mo 18. Nov 2019, 12:04

abc hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 08:38

Was bist du denn für ein Clown?
Hier geht es nicht um die Weltenesche, sondern um den christlichen Glauben - ohne Bibel!

Und jetzt sag mir bitte, warum ein wahrer Nachfahre der Goden, der dem Glauben seiner Vorfahren anhängt, sich hier als fahrender Kioskbetreiber einfindet, um hier wiederholt den Rosenkranz an Mann/Frau zu bringen - ausgerechnet den Rosenkranz! :? Was bist du denn für eine nordische Knalltüte?
Schade das Christen sofort auf die persönliche Ebene wechseln um zu beleidigen, wenn Argumente fehlen. Meine Eingangsfrage war ernst gemeint, wurde jedoch von deinem Christkollegen ebenso verrissen wie du diesen meinen Kommentar verreisst. Garniert mit Beleidigungen. Dürfen bei einem echten Christen ja nicht fehlen.

Dies zeigt mir wieder deutlich welche Heuchler manche Christen doch sind. Ohne Bibel kein christlicher Glaube. Ja, das hat wohl Erich richtig erkannt. Und sollte es tatsächlich so sein, dann ist der christliche Glaube wirklich erbärmlich.
Wotans Raben werden kommen,
Wissen bringen in der Nacht.
Hör ihr Wispern, hör ihr Klagen.
Ob der Götter du gedacht.

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Andreas
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#290 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Andreas » Mo 18. Nov 2019, 12:15

PeB hat geschrieben:
Mo 18. Nov 2019, 11:36
Ist es nun ein Unterschied, ob ich sage: "Du bist ein Idiot?" oder ob ich behaupte "die Texte zu diesem oder jenem Thema sind idiotisch"?
Im ersten Fall handelt es sich um eine direkte Beleidigung meines Gegenübers und im zweiten Fall schlimmstenfalls um eine Diskreditierung allgemeiner Art. Ich sehe das schon als unterscheidenswürdig an.
Formal betrachtet gebe ich dir Recht. Eine Diskreditierung allgemeiner Art bleibt eine Diskreditierung. Immer steht am Ende ein empfindsamer Mensch, z.B. der Verfasser des oder der Texte.


diskreditieren

dis|kre|di|tie|ren: dem Ruf, Ansehen einer Person od. Sache schaden, abträglich sein

(c) Dudenverlag.

PeB hat geschrieben:
Fr 9. Nov 2018, 10:53
Ein Beispiel aus meiner Forschungszeit:
ich hatte einmal den Auftrag, einen römischen Gebäudetrakt auszugraben - man wollte basierend auf den Befunden danach eine Rekonstruktion errichten. Obwohl ich eindeutig nachweisen konnte, dass das betreffende römische Gebäude in Fachwerktechnik (Holz, Steine, Lehm, Verputz...) gebaut war, hat man sich für eine Rekonstruktion in Stein entschieden. Begründung: die Römer hätten doch schließlich in Stein gebaut; das wisse man doch. :lol:
Meine Forschung wurde dafür ignoriert.
Schmankerl am Rande: ich habe sogar statische Berechnungen durchgeführt und nachgewiesen, dass die vorhandenen Fundamente (auf die die Rekonstruktion aufgesetzt werden sollte) im Sandboden dem Gewicht eines Steingebäudes NICHT standgehalten hätten. Als man dann an den Neubau gegangen ist, haben die Bauingenieure genau das gleiche festgestellt. Aber anstatt umzudenken und meiner Befunddeutung zu folgen - hat man die römischen Funamente mit Beton verstärkt, damit man darauf ein "römisches Gebäude" rekonstruieren konnte, dass niemals so existiert hat.
Der Zeitgeist ist unglaublich hartnäckig!
Niemand hat vermutlich zu dir Idiot gesagt. Wurde dein Gutachten diskreditiert? Ich weiß es nicht. Aber ich vermute, dass du dich damals nicht sonderlich gut gefühlt hast. Ich nehme an du warst mindestens gekränkt, vermutlich sogar ziemlich verletzt, und der finanzielle Lohn für deine Arbeit, hätte höher ausfallen müssen - es fehlte nämlich das Schmerzensgeld für die Missachtung, die dir entgegengebracht wurde.

Dafür spricht meines Erachtens auch dein letzter Satz über den "Zeitgeist", welcher an der Misere schuld gewesen sein sollte. Das ist ein Kampfbegriff, den auch closs im gleichen Atemzug mit "Kontamination" (Verschmutzung, Verseuchung) im Munde führt. Es war nicht das 21. Jahrhundert, welches dich verletzte, sondern ein paar wenige, ganz konkrete Menschen, welche die Entscheidung trafen, dein Gutachten zu ignorieren.

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