Irgendwie reden wir aneinander vorbeit, wie mir scheint. "Ganz ohne Bibel" verstehe ich so, dass man ohne einen Text aus der Bibel nicht christlich glauben könne. Bibel + Thomasevangelium ist nach meinem Verständnis nicht "Ganz ohne Bibel" sondern "mit Bibel".abc hat geschrieben: ↑Sa 16. Nov 2019, 12:38Nimm an, (dies ist nur ein Beispiel) ich würde neben dem Thomas-Evangelium nur noch die anderen 4 Evangelien, wie wir sie auch aus dem biblischen Kanon kennen, zu Rate ziehen, dann wäre 'Die Bibel' als Ganzes nicht mehr gegeben. Ich möchte aber gleich an dieser Stelle folgendes anmerken: Es geht mir hier weniger um die einzelnen Zeugnisse - nicht darum, weil sie unbedeutend wären - sondern um das Diktat der Vorgabe, das mindestens so schwer wiegt, wie das Dogma der RKK, hätte Luther diese Entwicklung nicht abgefangen ...
Im übrigen habe ich hier schon des öfteren darauf hingewiesen, dass es "DIE BIBEL" nie gab, dass "DIE BIBEL" kirchlicher Mythos ist, weil es immer schon und bis zum heutigen Tag mehrere Kanones der Bibel im Christentum gleichzeitig gab und gibt. Die katholische Bibel ist eine andere als die protestantische, weil in ersterer die Spätschriften verbindlich zum Kanon gehören, bei letzterer seit Luther aber nicht mehr. Und daneben gibt es noch weitere christliche Bibeln mit abweichendem Kanon. Diesbezüglich trägst du da bei mir Eulen nach Athen. Meine Rede seit Otto dem Heizbaren.
Im übrigen dürfte ich die meisten, wenn nicht alle neutestamentlichen Apokryphen gelesen haben, was man ja gerade dann tut, wenn man auch über die kirchlichen Tellerränder schauen und seinen Horizont erweitern will.