christlicher Glaube ohne Bibel

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#131 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Helmuth » Mi 13. Nov 2019, 22:19

closs hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 18:11
Das Wort "klar" hat es in sich. - Für WEN klar?
In diesem Fall musst du dich mal lösen immer alles selbst „erkennen“ zu wollen, was Gott per Hausverstand gibt. Forsche ein wenig nach. Das Wort „Gericht“ ist selbst der gesamten säkukaren Welt sonnenklar, was es bedeutet. Und auch wofür es eingerichtet ist. Hier bedarf es keiner akademischen Kopfstände, sondern des einfachen Lesens des Wort Gottes.

closs hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 18:11
Was ich damit sagen will: Wir wissen nicht, was das Bibel-Verständnis von uns sein wird, wenn wir "erkennen, wie wir erkannt sind". - Eins ist sicher: Es wird für jeden dasselbe Verständnis sein.
In Ordnung, nur meine ich wirst du dann eben erst am Tag der Auferstehung endlich zu der Erkenntnis kommen, zu der jeder schon jetzt kommen kann. Du verkomplizierst Dinge meine ich, weil du dich von diesem Buber Wappler nicht lösen kannst.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#132 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von closs » Mi 13. Nov 2019, 22:33

Helmuth hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:19
Das Wort „Gericht“ ist selbst der gesamten säkukaren Welt sonnenklar, was es bedeutet.
Moment: Die säkulare Welt hat eine Definition des Wortes "Gericht", so wie wir es kennen. - Aber das heißt doch nicht, dass es biblisch so gemeint ist, wie es die säkulare Welt meint.
Helmuth hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:19
In Ordnung, nur meine ich, wirst du dann eben erst am Tag der Auferstehung endlich zu der Erkenntnis kommen, zu der jeder schon jetzt kommen kann.
Jeder erkennt so weit, wie er kann. - Gott erwartet nicht, dass wir uns untreu werden. - Da wird mancher überrascht sein, was am Ende des Rätsels Lösung ist. - Und selbst davor habe ich keine Angst, weil Gott erkennt, ob man wahrhaftig das geglaubt hat, was man heute glaubt.

 

Mimi
Beiträge: 720
Registriert: Mi 7. Aug 2013, 22:59

#133 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Mimi » Do 14. Nov 2019, 08:38

closs hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:05
Bild  - Genau diese meine ich. - Wie interpretierst DU diese Stelle?
 
Musste vor kurzem zur KG. Nach Ansicht meiner Krankengymnastin
„habe ich keine Muskeln, sondern Bretter und mein Rücken sei eine
einzige Baustelle (Haltung und so). Das habe ich lange  selbst nicht bemerkt –
sondern erst, als ich Schmerzen bekam und einmal sogar morgens den
Rollladen nicht mehr hochziehen konnte. (Tatsachenbericht! :biggrin: )
Wie Du immer sagst – wieder ausgerichtet werden.
Sinnbildlich übertragen  auf den seelischen Bereich kann das  sehr schmerzhaft sein und je nach Abstumpfungsgrad lange dauern.
Man wird  so  ! sensibilisiert,
dass man  nach und nach erkennen muss und kann, was man anderen angetan hat und sonst noch alles falsch machte.
Meiner Meinung nach läuft es in sehr tiefem Sinn auch auf die 2 vornehmsten
Gebote – in welchen das ganze Gesetz und die Propheten hängen – hinaus.
Den Nächsten lieben wie sich selbst heißt ja nichts anderes als die Fähigkeit, sich in seine Lage und Gefühlsebene versetzten zu lernen
„du = ich“.     So kann klar werden, was man in und an manchem „angerichtet“ hat. Man könnte auch sagen…man fühlt es dann selbst.
Auch wenn es in manchen Fällen sehr lange dauern kann – man wird  „umkehren“,  bereuen, Gottes Liebe – der dann nicht verstößt -  erkennen, ihn 
„lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften." (Mark. 12,30)
 
closs hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:33
- Da wird mancher überrascht sein, was am Ende des Rätsels Lösung ist. - Und selbst davor habe ich keine Angst, weil Gott erkennt, ob man wahrhaftig das geglaubt hat, was man heute glaubt.
 Oh ja, wir werden alle überrascht sein, egal wo wir stehen, egal wie „fortgeschritten“ sich so mancher glaubt.
 
18 damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen könnt, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet, bis ihr die ganze Fülle Gottes erlangt habt. (Epheser 3,18-19)
 
 
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#134 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Do 14. Nov 2019, 09:26

Tree of life hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 15:44
PeB hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 15:43
so ist das offensichtlich ein Bild für den "zweiten Tod", also das Versagen des ewigen Lebens.
Und der Hades ist dann Scheol?
So würde ich es verstehen.
Werden nicht Tod und Hades in den Feuersee geworfen? Also: der Vorgang (Sterben) und der Zustand (Totenreich) werden vernichtet, so dass es keinen Tod mehr geben wird?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#135 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von closs » Do 14. Nov 2019, 09:28

Mimi hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 08:38
Nach Ansicht meiner Krankengymnastin
„habe ich keine Muskeln, sondern Bretter und mein Rücken sei eine
einzige Baustelle (Haltung und so).
Das kenne ich irgendwoher - bei mir hat man es "Panzer" genannt. - Das kommt davon, wenn man im Lebenskampf zu wenig Oasen hatte. - Aber das wird auch bei Dir besser werden - nur dauert es halt, weil der Rückbau genauso langsam geht, wie es sich aufgebaut hat.
Mimi hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 08:38
Oh ja, wir werden alle überrascht sein, egal wo wir stehen, egal wie „fortgeschritten“ sich so mancher glaubt.
Ja - da könnte der Todestrakt-Insasse, der 10 Jahre in Einzelhaft saß, bevor er hingerichtet wurde, weit vor uns sein.

Aber trotzdem nochmal zu meiner Frage:

Wie interpretierst Du das Bibelzitat, das Du freundlicherweise für mich gefunden hast?

 

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#136 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Do 14. Nov 2019, 09:32

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 16:09
PeB hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 11:37
JackSparrow hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 11:15
ganz im Gegensatz zum Ofen, wohin der Menschensohn die Lebenden zu verfrachten gedenkt
Zitiere mal bitte die Stelle, die du meinst.
Matthäus 13:41

ἀποστελεῖ ὁ Υἱὸς τοῦ ἀνθρώπου τοὺς ἀγγέλους αὐτοῦ καὶ
es wird aussenden der Sohn des Menschen seine Boten und


συλλέξουσιν ἐκ τῆς βασιλείας αὐτοῦ
sie werden einsammeln aus seinem Königreich


πάντα τὰ σκάνδαλα καὶ
alle "zum Anstoß gewordenen" (skandala) und


τοὺς ποιοῦντας τὴν ἀνομίαν καὶ
die, die das Ungesetzliche getan haben und


βαλοῦσιν αὐτοὺς
sie werden sie werfen


εἰς τὴν κάμινον τοῦ πυρός
in den Kamin des Feuers

;-)

Ja, und das ganze Bild heißt "Gleichnis vom Unkraut des Ackers".
Zur Erklärung sagt Jesus:
Matthäus 13,40 hat geschrieben:Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es in der Vollendung des Zeitalters sein.
Und noch weiter vorne im Text wird Jesus ja gefragt, warum er in Gleichnissen redet:
Matthäus 13,13-15 hat geschrieben:Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; und es wird an ihnen die Weissagung Jesajas erfüllt, die lautet: "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."
Daraus schließe ich, dass Pharisäer und Schriftgelehrte das Gleichnis nicht als Gleichnis verstehen werden, sondern als wörtlich zu nehmendes Faktum.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#137 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von JackSparrow » Do 14. Nov 2019, 09:50

PeB hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 09:32
Ja, und das ganze Bild heißt "Gleichnis vom Unkraut des Ackers".
Das Bild ist das Unkraut, erkennbar an dem Wörtchen "wie", und die Prophezeiung ist das Einsammeln der Straftäter, erkennbar an der Aussage "so wird es sein".

PeB
Beiträge: 3712
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

#138 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von PeB » Do 14. Nov 2019, 10:15

Tree of life hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 16:38
Wie verstehst du das?

Johannes 3

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
Man sollte "richten" nicht im Sinne von "hinrichten" verstehen, sondern im Sinne von "Recht sprechen".

Mimi
Beiträge: 720
Registriert: Mi 7. Aug 2013, 22:59

#139 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Mimi » Do 14. Nov 2019, 10:18

closs hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 09:28
Aber trotzdem nochmal zu meiner Frage:

Wie interpretierst Du das Bibelzitat, das Du freundlicherweise für mich gefunden hast?
... Ich dachte, das hätte ich mit meinem Beitrag getan.... :mrgreen: ...weshalb ich mit dem Rücken anfing....sozusagen gleichnishaft... :mrgreen:
Oder meinst Du im Ernst, auch nur irgend Jemand hier (außer vielleicht Dir :hart2: ) würde sich  für mein "isch hab' Rücken" interessieren?
:wave:

 
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#140 Re: christlicher Glaube ohne Bibel

Beitrag von Helmuth » Do 14. Nov 2019, 10:28

closs hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:33
Moment: Die säkulare Welt hat eine Definition des Wortes "Gericht", so wie wir es kennen. - Aber das heißt doch nicht, dass es biblisch so gemeint ist, wie es die säkulare Welt meint.
In diesem Fall einmal schon.

closs hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 22:33
Jeder erkennt so weit, wie er kann. - Gott erwartet nicht, dass wir uns untreu werden. - Da wird mancher überrascht sein, was am Ende des Rätsels Lösung ist. - Und selbst davor habe ich keine Angst, weil Gott erkennt, ob man wahrhaftig das geglaubt hat, was man heute glaubt.
Ich denke du vermischt da grundlegende Dinge. Ein Textverständnis, auch nicht dein "heute geglaubt", was immer das "heute" meint, ist nicht die Basis für das Gericht sondern deine Werke. Ein richtiges Textverständnis schadet aber nicht, im Gegenteil.

Der Thread behandelt die Notwendigkleit des sorgsamen Bibellesens ohne Vorannahmen-Brille um solche Brillen erst nicht zu bilden oder vorhandene abzulegen. Und ich überzeugt, der Heilige Geist kann das auch. Nur verweise ich dabei auf eine korrekte ÜS. Deinen ÜS-Vorschlag habe ich in keinem NT gefunden. Somit verwerfe ich ihn hier auch klar. Liest man bei Johannes 3,18 weiter, erfolgt darauf die Auslegung selbst:
Johannes 3,19-21 hat geschrieben: Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.  Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind.
Es ist die Aufgabe des Gerichts, die Wahrheit ans Licht zu brngen um das weitere Wirken der Bösen zu verhindern. Säkulare Gerichte tun dasslebe nur mit säkularem Maßstab. Das darin wirkende Prinzip ist aber dasselbe, da dieses von Gott ist.

Nach erfolgter Wahrheitsfindung wird abgewogen und ein Urteil gefällt. Du kannst "urteilen" und "richten" synonym austauschen und darin variieren die ÜS, aber nicht mit "sich bewahrheiten". Dieses beschreibt den Ermittlungsprozess um den weiteren erst zu ermöglichen. Benötigst du ab kein Gericht dann benötigt man auch nicht den vorangegangenen Schritt. Welchen Zweck sollte er dann haben? Dann arbeiten auch säkulare Gericht sinnlos. Ganz so ist das nicht, denn Gott wirkt auch in der säkularen Welt. Dein Argument greift hier nicht.

Hier kann der gottgegebene Verstand zeigen, was Sache ist. Aber eines habe ich gelernt, der Verstand funktioniert nur dann korrekt, wenn er im Licht gebraucht wird. Wer in der Finsternis Schlüsse zieht, macht was der Teufel macht, er verdreht die Wahrheit. Insofern bringt Bibellese auch nur dem etwas, der an der Wahrheit ernsthaft interessiert ist und nicht seine eigene, die oft der Finsternis geschuldet ist, darin bestätigen sehen will.

Wenn man also Worte mit geistlich hoher Bedeutung derart verdreht, dann ist das Werk Satans, das er in Gang setzen will, und ich denke, davon kann sich der Gläubige leicht befreien. Es ist für ihn ledigkich eine Versuchung, der man aber entkommt, wenn man sich unter und nicht neben das Wort stellt.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Antworten