Naqual hat geschrieben:es gibt im Christentum keine allgemeine Definition was böse ist und was gut ist.
Stimmt - aber es gibt eine richtige (s.o.) - nämlich: Abwendung/Zuwendung.
Naqual hat geschrieben:Es gibt hier nur die Meinung, gut ist das, was Gott will, schlecht, was seinem Willen widerspricht.
Das stimmt sogar insofern, dass Gott Zuwendung und nicht Abwendung will. - VERSTANDEN wird es aber von den Menschen nicht als Ausdruck einer ontologischen Notwendigkeit, sondern wird vulgär am Willen Gottes festmacht, was folgendermaßen klingt: 'Wir schauen mal, was Gott will - und egal, was er will, machen wir's'. - Wenn man dann fragt, warum, lautet die Antwort entweder "Göttliches Geheimnis" oder "Keine Ahnung". - Davon müssen wir weg. -
Wir müssen dahin kommen, dass das, was Gott will, mit einer objektiven Notwendigkeit gleichzusetzen ist.
Naqual hat geschrieben:Was wir unterscheiden ist "angenehm" und "unangenehm" (siehe Beitrag von Barbara).
MAche ich auch - macht operativ Sinn - beantwortet aber keine spirituelle Fragen.
Naqual hat geschrieben: Denn selbst bei einer aufrichtigen, liebevollen Intention ist noch lange nicht gesagt, dass Gutes bei herauskommt.
Muss auch nicht. - Intention und Ergebnis sind autonom - konkret: Wenn ich DIr aus Versehen in den Bauch schieße, bin ich vor Gott ohne Schuld. - Wenn ich Dich töten will, aber der Abzug klemmt, bin ich vor Gott schuldig.
Naqual hat geschrieben:Also so, als wenn das "reine Böse" und das "reine Gute" abstrakt bleibende Kategorien sind, aber in reiner Form nicht existieren.
Du beschreibst damit die Objektivität der Schuld. - Auch hier: Unsere Zeit ist nicht in der Lage, Schuld objektiv zu sehen (so wie eine Krankheit) - die Ego-Zentrierung lässt es nicht zu, weshalb man zu allem einen subjektiv "Verantwortlichen" braucht - völlig unabhängig davon, ob er bewussten Anteil am Geschehen hat.