Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Rund um Bibel und Glaube
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GanzBaff
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#1 Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von GanzBaff » Sa 22. Jun 2013, 21:27

Ich bin zur Zeit hin und hergerissen was meinen Glauben an den biblischen Gott angeht... Je mehr und intensiver ich mich mit der Bibel befasse, desto größer werden meine Zweifel. Was muss ich tun, was soll ich tun, was ist richtig, was ist falsch? Warum macht Gott es so schwer ihn zu verstehen? Ein Grund warum ich länger nicht hier war. Erging es wem mal ähnlich? Warum muss ich plötzlich schmunzeln wenn ich Philipp Möller zuhöre, warum verdrehe ich die Augen wenn ich Charismatischen Christen zuhöre??? Jedenfalls bin ich etwas ernüchtert. Der Gott den ich kennengelernt habe, den gibt es in der Bibel scheinbar nicht. Ich glaube ich bin einfach zu tolerant für die Bibel.

Wollts nur mal loswerden.

Pluto
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#2 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Jun 2013, 21:50

GanzBaff hat geschrieben:Wollts nur mal loswerden.
Hi Baff,
Schön bist du wieder mal da. Deine Abwesenheit ist einigen von uns schon aufgefallen. :)

Ich glaube es ist normal wenn man Zweifel hat. Ich denke es ist nicht jeden Tag gleich. Deshalb versuche ich nicht die Existenz Gottes zu bestätigen oder zu hinterfragen. Ich versuche einfach auf die Leute im Forum zuzugehen, sie als Menschen zu behandeln und sie nicht in Schubladen zu stecken (ich habe festgestellt das tun sie meist selbst durch das was sie sagen, oder wie sie es sagen).

Mir persönlich ging es immer mehr um den Mensch hinter dem "User" als um seinen/ihren Gauben. Wenn ich in meine Richtung (Naturalismus/Humanismus) argumentiere, dann nicht um zu bekehren, sondern um zu erklären wie ich etwas sehe und ich versuche stets bei den Fakten zu bleiben, weil sie letztlich viel bessere Erklärer sind als ich.


Wenn du mehr über deine Glaubenssituation sagen willst, nur zu.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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GanzBaff
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#3 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von GanzBaff » Sa 22. Jun 2013, 22:40

Pluto hat geschrieben:Hi Baff,
Schön bist du wieder mal da. Deine Abwesenheit ist einigen von uns schon aufgefallen. :)
Oh, das erstaunt mich aber :)

Pluto hat geschrieben:Wenn du mehr über deine Glaubenssituation sagen willst, nur zu.

Gern. Ich habe in letzter Zeit selbst gemerkt, wie sehr ich doch in die Fundi-Schiene hineinrutschte und in Gesprächen bezüglich des Glaubens einen sehr betonierten Standpunkt einnahm. Nach dem Motto: Gott befahl das Volk auszurotten, also hatte es einen Sinn, also nehmen wir das so hin, also gibts da nix zu meckern. Im Gespräch mit einer Kollegin die jüngst in der Kirche heiratete bohrte ich halt bezüglich ihres Glaubenslebens nach und bekam zur Antwort dass sie nicht an Gott glaube, aber dass in der Kirche halt so schön sei und dazugehöre und "man es halt so macht". Ich habe ihr dann unmissverständlich klar gemacht, was ich von dieser Einstellung hielt. Als ich mich später selbst reflektierte, stellte ich fest dass ich in letzter Zeit auch einfach nur in Opposition ging, weil man es eben so macht. Ich selbst bin ja immer gegen dieses Sakramenten-Tamm Tamm gewesen, weil es eben keinerlei biblische Grundlage hat. Aber dennoch verteidigte ich eben diesen katholischen Zeremonieschnickschnack sehr harsch. Ich habe also festgestellt, dass ich mittlerweile eine Position eingenommen hatte, die mich blind für andere Ansichten gemacht hat. Prinzipiell hätte mir das ja egal sein können was die Kollegin dort veranstaltet weil es für mich nur abergläubisches Gepränk ist.

Naja.. weiters sind mir halt auch bezüglich der Bibel selbst Zweifel gekommen, was die Autorenschaft einzelner Bücher und deren Datierung angeht und eben - und das war für mich ein Hauptargument für die Glaubwürdigkeit der Bibel - dass die zahlreichen Prophetien teilweise doch sehr an den Haaren herbeigezogen sind oder auch nach den Ereignissen niedergeschrieben wurden. Auch in der Diskussion hier im Forum über die teils grausamen Schilderungen gingen mir die Argumente aus und ich fand keine. Auf der einen Seite rettet nur der Glaube, auf der anderen Seite muss ich aber alle Gebote einhalten. Ich soll mich auf etwas freuen von dem ich nicht weiss ob es überhaupt existiert. Keiner konnte mir bislang die Frage beantworten warum Paulus' Wort mehr Gewicht hat als Gottes Wort, warum er - der Jesus nie gesehen hat - göttliche Gebote aufheben kann. Keiner konnte mir die Frage beantworten, warum Jesus Verbrechern vergibt, aber Menschen tot umfallen die in die Gemeindekasse gegriffen haben. Ich wehre mich gegen Dinge wie Dämonenangriffe und "geistiger Kampf", gegen charismatische Gaben, ich sehe Wunderheilungen und dergleichen seeeeeehr skeptisch und muss die Nase rümpfen wenn mir Leute voller Inbrunst erzählen dass sie sowas tatsächlich erlebt haben.

Ach, es sind noch zig andere Dinge die mich beschäftigen, irgendwie habe ich den Eindruck dass mein Verstand sich gegen Gott wehrt, ist schwer zu beschreiben.

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#4 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Abischai » Sa 22. Jun 2013, 23:06

Ich kann Deinen Glauben nicht verifizieren, wie kennen uns ja nur ganz wenig. Aber grundsätzlich gab es viele, denen es so ging. Ob das bei Dir echte Glaubenszweifel sind, oder ob das die Quittung für Oberflächlichkeit ist, weiß ich nicht.
Johannes der Täufer war mal so am Ende, Jona, Elia und ich auch, der Herr Jesus selbst hatte 3 Stunden in seinem Leben, da es ihm so erging.

"Aller Weisheit Anfang ist die Furcht Jahwehs." Vielleicht gebricht es Dir daran?

Aber vielleicht sollten wir über ganz konkrete Dinge reden, das hilft Dir vielleicht in die Richtung. Auf jeden Fall werde ich für Dich beten, denn Deine Lage ist überhaupt nicht witzig, ich kenne das wie gesagt auch.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#5 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Jun 2013, 23:15

Ich möchte dass auch andere, vor allem Christen auf deine Punkte eingehen.

Nur soviel noch von mir dazu:
Ich finde es überhaupt nicht schlimm wenn du dich mit Fundis abgibst, oder dich selbst als solcher fühlst. Ich selbst habe sehr gute Freunde die sich als "Bibelfundi" bezeichnen, und das schadet der Freundschaft keineswegs.

Mein Rat wäre aber, dich von jeglichen Formen des Radikalismus fernzuhalten. Wenn Menschen anfangen militant und bösartig gegen Andersdenkende vorzugehen (unabhängig davon was ihre deklarierten Motiv sind), dann hört bei mir der Spaß auf. Aggression muss ich nicht unbeantwortet über mich ergehen lassen!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Abischai » So 23. Jun 2013, 00:24

Blöder Begriffe wir müssen ein Begriffslexikon einführen.
Radikalität und Fundamentalismus sind kongruent, das eine ist synonym für das andere.

Die Begriffe werden heute nur völlig falsch gelehrt um damit das Volk zu verhetzen, einer gegen den anderen.
Radikalität bedeutet genau genommen kompromißlose Genaugkeit im Sinne vion back to the roots. Diese Wurzeln sind das Fundament auf dem alles steht, daher ist die Sinnverwandtsschaft zu Fumdamentalismus klar.

Daß eine entwurzelte und fundametlose Welt natürlich kein Geafellen daran hat, ihre Blöße aufgedeckt zu wissen, pumpt sie die Begriffe die für sie selbst beschämend leer sind mit negativen Inhalten voll und rückt sich selbst damot ins rechte Licht, ohne den eigenen Hintern auch nur einen cm bewegt zu haben. Das ist zum Kotzen, das ist Gewalttat an unserer schönen Sprache.

Ich selbst bin auf jeden Fall ein radikaler Fundamentalist. So radikal, daß ich keinem Menschen etwas zu Leide tun könnte, weil meine Wurzel das auch nicht tut. Das Fundament auf dem ich fundametaistischst gegründet bin, hat für alle anderen fiesen Gewalttäter seine Haut hingehalten und Prügel bezogen, ohne sich derer zu erwehren.

Wenn also noch mal jemand von radikalem christlichen Fundamentalismus spricht, dann bitte eingedenk meiner jetzigen Erklärung dazu mit Respekt vor der Radix und dem Fundament: Jesus Christus.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#7 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Pluto » So 23. Jun 2013, 00:41

Abischai hat geschrieben:Blöder Begriffe wir müssen ein Begriffslexikon einführen.
Radikalität und Fundamentalismus sind kongruent, das eine ist synonym für das andere.
Ich teile deine Meinung nicht (aber das ist in einem Forum erlaubt. :mrgreen: )

Fundamentalismus wurzelt im Luther-Spruch "sola scriptura", also Genauigkeit in der Auslegung des Bibeltexts.
Radikal ist hingegen eine Splittergruppe die mit allen verfügbaren Mitteln für Bekehrung kämpft, oder seinen Glauben selbst mit Gewalt verteidigt.

Das tust du nicht, Abischai (zumindest hoffe ich das nicht).
Und so was wollen wir hier eigentlich auch nicht haben.

Also mein Freund... Du darfst ein Fundi sein, aber das Attribut "radikal" kaufe ich dir nicht ab.
Dafür bist du nicht aggresiv genug. :thumbup:
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#8 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Magdalena61 » So 23. Jun 2013, 01:53

GanzBaff hat geschrieben:JWarum macht Gott es so schwer ihn zu verstehen?
Du wirst es nie schaffen, Ihn zu verstehen, GanzBaff.
Wonach suchst du? Nach einem Rezept, das alle deine Fragen beantwortet und das man nach außen hin präsentieren kann?
e mehr und intensiver ich mich mit der Bibel befasse, desto größer werden meine Zweifel.
Warum?
Was muss ich tun, was soll ich tun, was ist richtig, was ist falsch?
Darüber kann man doch reden.
Du magst Zweifel haben, Gott hat sie nicht.
Meinst du nicht, wenn du Gott fragst, dann wird Er dir zeigen, was er von dir will?
Ein Grund warum ich länger nicht hier war.
Und ich hatte schon befürchtet, das Forum gefällt dir nicht mehr.
Erging es wem mal ähnlich?
Ja, mir.
Warum muss ich plötzlich schmunzeln wenn ich Philipp Möller zuhöre,
Wer ist denn das? :)
warum verdrehe ich die Augen wenn ich Charismatischen Christen zuhöre???
Na ja... DIE Sprache muß man mögen. :D (und verstehen und übersetzen können)
Nicht jeder Christ fährt auf diese Schiene ab... deswegen ist es gut, dass es im Hause Gottes viele Wohnungen gibt-- die Vielfalt der Gemeinden entspricht der Verschiedenheit der Charaktäre und Vorlieben/ Prägungen.
Ich glaube ich bin einfach zu tolerant für die Bibel.
Zu tolerant? Das Gleiche wirft man mir seit Jahren vor, in bestimmten Kreisen.
Und ich[d]werfe zurück[/d] kontere : Meiner Meinung nach sind die Pharisäer der Neuzeit vermehrt in streng "bibeltreuen" Kreisen zu finden. Jesus war aber gar nicht immer zufrieden mit seiner Elitetruppe.
"Bibeltreu" deshalb in Anführungsstrichen, weil diese Bezeichung [d]schamlos übertrieben ist[/d] nicht in Anspruch genommen werden kann, will man bei der Wahrheit bleiben. Denn so lange Christen sich nicht einig werden in bestimmten Lehrfragen und jede Gruppe ihr eigenes Süppchen kocht, das sie aber aus der Bibel heraus nachvollziehbar begründen kann... ist gar niemand zu 100% "bibeltreu".
Ich habe in letzter Zeit selbst gemerkt, wie sehr ich doch in die Fundi-Schiene hineinrutschte und in Gesprächen bezüglich des Glaubens einen sehr betonierten Standpunkt einnahm.
Du hast gute Beiträge geschrieben, die das Wesentliche transportierten.
God bless you all for what you all have done for me.

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#9 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Magdalena61 » So 23. Jun 2013, 01:54

GanzBaff hat geschrieben:Prinzipiell hätte mir das ja egal sein können was die Kollegin dort veranstaltet weil es für mich nur abergläubisches Gepränk ist.
Das sehe ich anders. :)
Sie gehen in die Kirche, um eine "schöne Hochzeit" mit "allem Drum und Dran" zu haben?
Das machen viele. Vielleicht wollen sie auch "die Götter gnädig stimmen"--- Ungläubige sind ja manchmal wirklich sehr abergläubisch :mrgreen: .

Ich find' auch nicht so arg gut, die kirchliche Trauung zu einer Show zu degradieren und "vor Gott" etwas zu versprechen, wenn man überhaupt nicht gläubig ist.
Aber dass Gott in der RKK nicht wäre oder nicht wirken würde, das trifft nicht hin. -- Diese Sakramente-Theologie vertrete ich auch nicht. Aber eines weiß ich: Wenn diese Ungläubigen vor Gott treten... und der Pfarrer erteilt ihnen den Segen... dann SIND sie gesegnet. Nicht, weil sie sich das verdient hätten, sondern, weil GOTT handelt.

Segnen ist nach dem Willen Gottes. Also ist der Segen wirksam.
Und so sind das Brautpaar und seine Gäste dann doch nicht umsonst in der Kirche gewesen.

Bezüglich der anderen von dir genannten Punkte schließe ich mich Abischai an:
Abischai hat geschrieben:Aber vielleicht sollten wir über ganz konkrete Dinge reden, das hilft Dir vielleicht in die Richtung.
S.o.

Du hast in einer relativ kurzen Zeit unglaublich viel gelernt und viel gegeben, GanzBaff. Gerade in den schweren Threads, z.B. "Massenmorde"... dachte ich immer wieder: "Super, was er schreibt... (das könnte von mir sein :D )".

Aber wenn man so intensiv lebt wie du... dann gibt es irgendwann gibt es einfach mal eine Phase der Erschöpfung. Dann muß man etwas langsamer machen und.... lieber GanzBaff: Bitte bleibe in der Nähe derer, die "Lust am Gesetz des HERRN haben und sinnen über seinem Gesetz Tag und Nacht" -- denn da gehörst du hin.
Du mußt nicht immer Marta sein. Du darfst es dir auch einmal gönnen (schenken lassen), die Position Marias einzunehmen.
LG
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Martinus
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#10 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Martinus » So 23. Jun 2013, 08:06

GanzBaff hat geschrieben: Der Gott den ich kennengelernt habe, den gibt es in der Bibel scheinbar nicht. .

Guten Morgen,

war es denn der wahre Gott den du kennengelernt hast? Vermutlich nicht. Für den Gott der Bibel gilt:
Maleachi3:6 NEÜ : Ich bin Jahwe, ich habe mich nicht geändert.

Der Gott der Bibel war Jahwe, ist Jahwe und wird immer Jahwe bleiben.
Psalm 83:19 Sie sollen erkennen, dass du allein, / der Jahwe heißt, / der Höchste in aller Welt bist.
Und , hast Du es auch erkannt???
Angelas Zeugen wissen was!

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