Ska'ara hat geschrieben:Schafft man die Gesetze ab, dann würde es kaum gute Menschen geben.
Da teile ich dein (extrem) negatives Menschenbild nicht. Dass das einige ausnutzen würden, klar, aber fast alle? Vergleich es mal mit der Tierwelt. Viele der hier anwesenden Gläubigen sprechen den nichtmenschlichen Tieren ja Dinge wie "Geist", Spiritualität, teils sogar "Bewusstsein" ab. Sie folgen also keinen "Gesetzen"?! Nun, nehmen wir das mal an. Und dennoch gibt es unter in Verbänden lebenden Tieren solche, die "Gutes" tun, Tiere, die freiwillig etwas von ihrem Futter für andere abgeben (sehr gut z. B. an Vampirfledermäusen untersucht). Hierbei werden im Schnitt zwar (wie auch bei uns) Verwandte bevorzugt, aber auch "wildfremde" Tiere erhalten Hilfe. Man muss dazu sagen, dass wenige Tage ohne Nahrung bereits zum Tod für sie führen können.
Auch bei vielen anderen Tieren ist altruistisches Verhalten bekannt (und nicht nur unter nahen Verwandten). Ich nenne mal gemeinschaftsdienliches, hilfsbereites Verhalten als "gut". Ebenso gibt es auch "Stinkstiefel", die mehr zum Eigennutz neigen (kann man gut bei Primaten erkennen - sie sind ja nah mit uns verwandt). Aber kommen die immer weit? Auf lange Sicht zahlt sich zuviel Egoismus nicht aus. Daher wird eine Population, in der sich mehr Individuen gegenseitig helfen, erfolgreicher sein als eine Population von Egomanen. Daher setzt sich erstere evolutiv durch, letztere nicht.
Ergo: auch ohne "Gesetz" gibt es so etwas wie Gewissen (evolutiv sinnvoll, daher vorhanden) und die Neigung, gut zu sein, ebenso wie Egoismus angelegt ist. Was sich durchsetzt ist einerseits Zufall (Genetik), andererseits umweltabhängig (Gesellschaftsstruktur usw.).
Kurz gesagt: das "Böse" mag kurzfristig erfolgreich scheinen, langfristig setzt sich Hilfsbereitschaft (das "Gute") durch - auch beim Menschen.
Die Menschen müssen es lernen, das Richtige zu tun ... sie machen es nicht automatisch oder freiwillig.
So pauschal stimmt das eben nicht.
Gott greift nicht ein, und der Mensch weiß dies.
Gut, dass Gott nicht eingreift, ist klar (wie auch? - er ist ja nur virtuell). Aber dass er nicht eingreift, weiß nicht jeder. Viele glauben aber daran, dass Gott eingreifen kann, sonst gäbe es keine Fürbitten und Gebete.