#1 Theologensprech
Verfasst: Sa 10. Okt 2015, 12:54
Theologen haben das Problem, daß der Gegenstand ihrer "Forschung" sich jeglicher Untersuchungsmöglichkeit entzieht.
Oft hat man den Eindruck, daß sie das mit einer verschwurbelten Sprache zu kaschieren versuchen.
Der Theologe Eilert Herms ist ein Meister darin:
„Als Offenbarung bezeichnen wir umgangssprachlich … das Zustandekommen des Wirklichkeitsbezuges von welthaftem Personsein, wie es sich in all denjenigen Erschließungsvorgängen vollzieht, in die sich Personen schlechthin einbezogen erleben. Als religiöse Offenbarungen bezeichnen wir diejenigen – ebenfalls rein passiv erlebten – Erschließungsvorgänge, in denen eben der Sachverhalt dieses schlechthin passiven Zustandekommens des Spielraums menschlicher Handlungsmöglichkeiten … selbst erschlossen wird und in denen somit der spezifische Sach- und Wirklichkeitsbezug einer
religiösen Gestalt menschlichen Lebens zustande kommt. Als religiöse Offenbarung bezeichnen wir also eine Klasse von Erschließungsvorgängen, die … durch einen ganz spezifischen Inhalt ausgezeichnet sind (nämlich: die passive Teilhabe menschlicher Macht an der überlegenen Ursprungsmacht)."
Man kann hier mit Fug und Recht von sprachlichen Vernebelungskerzen sprechen. Aber beileibe kein Einzelfall. Ich erinnere nur an den "Verheißungsüberschuss" des Kardinal Kaspar in Bezug auf die irrtümliche Naherwartung Jesu.
Kubitza hat in seinem Buch "Dogmenwahn" einen passenden Vergleich:
"Ein Politiker wird von einem anderen Politiker gefragt, was er denn in seiner letzten Rede gesagt habe. „Ach, eigentlich nichts Besonderes“, entgegnet dieser. „Das weiß ich doch“, meint der erste, „aber wie haben Sie es formuliert?“
Oft hat man den Eindruck, daß sie das mit einer verschwurbelten Sprache zu kaschieren versuchen.
Der Theologe Eilert Herms ist ein Meister darin:
„Als Offenbarung bezeichnen wir umgangssprachlich … das Zustandekommen des Wirklichkeitsbezuges von welthaftem Personsein, wie es sich in all denjenigen Erschließungsvorgängen vollzieht, in die sich Personen schlechthin einbezogen erleben. Als religiöse Offenbarungen bezeichnen wir diejenigen – ebenfalls rein passiv erlebten – Erschließungsvorgänge, in denen eben der Sachverhalt dieses schlechthin passiven Zustandekommens des Spielraums menschlicher Handlungsmöglichkeiten … selbst erschlossen wird und in denen somit der spezifische Sach- und Wirklichkeitsbezug einer
religiösen Gestalt menschlichen Lebens zustande kommt. Als religiöse Offenbarung bezeichnen wir also eine Klasse von Erschließungsvorgängen, die … durch einen ganz spezifischen Inhalt ausgezeichnet sind (nämlich: die passive Teilhabe menschlicher Macht an der überlegenen Ursprungsmacht)."
Man kann hier mit Fug und Recht von sprachlichen Vernebelungskerzen sprechen. Aber beileibe kein Einzelfall. Ich erinnere nur an den "Verheißungsüberschuss" des Kardinal Kaspar in Bezug auf die irrtümliche Naherwartung Jesu.
Kubitza hat in seinem Buch "Dogmenwahn" einen passenden Vergleich:
"Ein Politiker wird von einem anderen Politiker gefragt, was er denn in seiner letzten Rede gesagt habe. „Ach, eigentlich nichts Besonderes“, entgegnet dieser. „Das weiß ich doch“, meint der erste, „aber wie haben Sie es formuliert?“