Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#51 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Pluto » Di 30. Apr 2019, 09:47

Martinus hat geschrieben:
Mo 29. Apr 2019, 22:12
Ganz bestimmt. :thumbup: Hier ein typisches Verhörzimmer für ehemalige Zeugen. ;)

[image]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 282%29.jpg[/image]

wiki
Darauf wurden vornehmlich Nicht-Christen gefoltert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Martinus
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#52 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Martinus » Di 30. Apr 2019, 10:19

Ziska hat geschrieben:
Di 30. Apr 2019, 08:32

Du weißt aber auch, woher diese Folterkammern stammen und wer sie benutzte?

@Martinus: Pass auf, was du schreibst... Manche nehmen das ernst! :lol:

Ja, die Folterkammern waren ein Fachgebiet des katholischen Klerus. Ein Hinweis für unseren Dauerbeleidigten :angel: : Ich unterscheide zwischen dem Klerus und dem einfachen Volk.

Ups,das manche das ernst nehmen bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen. :shock:
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Claymore
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#53 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Claymore » Di 30. Apr 2019, 11:59

Das BITE Mind Control Modell (Verhaltenskontrolle, Informationskontrolle, Gedankenkontrolle, Gefühlskontrolle) von Steven Hassan trifft in weiten Teilen auf die Zeugen Jehovas zu.

“Informationskontrolle” finde ich besonders heftig: man denke an das nachträgliche Manipulieren des Wachtturms in der elektronischen Version.

Und natürlich:
Steven Hassan hat geschrieben:7. Indoktrination von Phobien: Programmierung von irrationalen Ängsten, wenn jemand die Gruppe verlassen möchte oder die Autorität des Leiters in Frage gestellt wird. Die Person unter Bewusstseinsmanipulation kann keine positive erfüllte Zukunft ohne das Verbleiben in der Gruppe sehen.

a. Kein Glück oder keine Erfüllung "ausserhalb" der Gruppe.

b. Schreckliche Folgen werden eintreten, wenn du weggehst: "Hölle"; "dämonische Besessenheit"; "unheilbare Krankheiten"; "Unfälle"; "Selbstmord"; "Wahnsinn"; "10.000 Wiedergeburten"; usw.

c. Abbruch der Beziehungen mit jenen, die weggehen. Furcht, von Freunden, Gleichaltrigen und Verwandten abgelehnt zu werden.

d. Es gibt niemals einen berechtigten Grund, wegzugehen. Vom Standpunkt der Gruppe aus sind Leute, die weggehen, "schwach", "undiszipliniert", "nicht spirituell", " weltlich", "gehirngewaschen durch die Familien, durch Berater", verführt von Geld, Sex, Rock and Roll.

Munro
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#54 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Munro » Di 30. Apr 2019, 12:58

Claymore hat geschrieben:
Di 30. Apr 2019, 11:59
Das BITE Mind Control Modell (Verhaltenskontrolle, Informationskontrolle, Gedankenkontrolle, Gefühlskontrolle) von Steven Hassan trifft in weiten Teilen auf die Zeugen Jehovas zu.

“Informationskontrolle” finde ich besonders heftig: man denke an das nachträgliche Manipulieren des Wachtturms in der elektronischen Version.

Und natürlich:
Steven Hassan hat geschrieben:7. Indoktrination von Phobien: Programmierung von irrationalen Ängsten, wenn jemand die Gruppe verlassen möchte oder die Autorität des Leiters in Frage gestellt wird. Die Person unter Bewusstseinsmanipulation kann keine positive erfüllte Zukunft ohne das Verbleiben in der Gruppe sehen.

a. Kein Glück oder keine Erfüllung "ausserhalb" der Gruppe.

b. Schreckliche Folgen werden eintreten, wenn du weggehst: "Hölle"; "dämonische Besessenheit"; "unheilbare Krankheiten"; "Unfälle"; "Selbstmord"; "Wahnsinn"; "10.000 Wiedergeburten"; usw.

c. Abbruch der Beziehungen mit jenen, die weggehen. Furcht, von Freunden, Gleichaltrigen und Verwandten abgelehnt zu werden.

d. Es gibt niemals einen berechtigten Grund, wegzugehen. Vom Standpunkt der Gruppe aus sind Leute, die weggehen, "schwach", "undiszipliniert", "nicht spirituell", " weltlich", "gehirngewaschen durch die Familien, durch Berater", verführt von Geld, Sex, Rock and Roll.


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Ska'ara
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#55 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Ska'ara » Mi 1. Mai 2019, 14:10

Ziska hat geschrieben:
Di 30. Apr 2019, 08:16
Es ist traurig, wenn sich ein Mensch das Leben nimmt. Da ist es egal aus welchem Umfeld, aus welcher Lebenssituation er kommt und welcher Religion er zugehört.
Das nun aber zu pauschalisieren, dass nun jeder Katholik, Protestant, Evangelikaler oder jeder ZJ nun Selbstmordgefährdet ist, ist doch einfach nur lächerlich!
Wenn jemand nicht mehr an Gott glauben kann oder will, ist er doch nicht automatisch böse, sondern höchstens fehlgeleitet oder eben nicht in der Lage zu verstehen. Das kann viele Gründe haben. Dennoch werden Menschen ausgeschlossen und allein gelassen.

Zeugen Jehovas sind Menschen wie du und ich. Es gibt ruhige und und welche mit Temperament.
Mit unterschiedlicher Vergangenheit, die sie immer noch in ihrem Leben beeinträchtigt. Obwohl sie jetzt ein Leben mit Gott leben, holt sie die traurige Vergangenheit manchmal wieder ein.
Oft genug werden Täter, die so tun, als würden sie bereuen, geschützt, und Opfer, die sich nicht glaubwürdig durchsetzen können, weil es angeblich an Beweisen mangelt, sich selbst überlassen und müssen sich Vorwürfe machen lassen. Beispiele gibt es: Pädophile, Vergewaltigung. Sowas sollte nicht totgeschwiegen werden, nur weil es ein schlechtes Licht auf eine Organisation werfen könnte. Im Nachhinein ist gerade dieses Verdrängen und Verschweigen ein schlechtes Aushängeschild.

Zwar bin ich auch der Meinung, dass man nicht mit jedem Umgang pflegen sollte, aber dies muss jeder selbst entscheiden, denn jeder Fall liegt anders. Wenn jemand sich umbringt, hat oft auch die Familie schuld, wenn sie sich weigert, den Kontakt wegen Nichtigkeiten aufrechtzuerhalten. Nur wer entscheidet, was Nichtigkeiten oder schwere Fehler sind? Wenn die Bibel sagt, dass der, der Böses tut, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden soll, waren sicherlich nicht Kleinigkeiten gemeint. Eine Ehe wird durch einen Ausschluss stark belastet, weil sich dadurch vieles verändert. Der Andersdenkende kann den anderen nicht mehr voll akzeptieren.

Mir ist es neu, dass Ausgeschlossene jederzeit in den Gottesdienst dürfen. Du meinst sicherlich, dass man sich ein Jahr bewähren muss, während man innerhalb der Versammlung weder gegrüßt wird noch sonstwie beachtet. Habe ich bei jemandem erlebt, ist also Tatsache. Deshalb zweifle ich daran, dass sie Beistand erfahren.

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#56 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Martinus » Mi 1. Mai 2019, 19:26

Ska'ara hat geschrieben:
Mi 1. Mai 2019, 14:10

Oft genug werden Täter, die so tun, als würden sie bereuen, geschützt, und Opfer, die sich nicht glaubwürdig durchsetzen können, weil es angeblich an Beweisen mangelt, sich selbst überlassen und müssen sich Vorwürfe machen lassen. Beispiele gibt es: Pädophile, Vergewaltigung.......

......das beste Beispiel für die beschriebenen Dinge sind immer noch die Geistlichen in der RKK.
Angelas Zeugen wissen was!

Munro
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#57 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Munro » Mi 1. Mai 2019, 19:32

Ska'ara hat geschrieben:
Mi 1. Mai 2019, 14:10

Oft genug werden Täter, die so tun, als würden sie bereuen, geschützt, und Opfer, die sich nicht glaubwürdig durchsetzen können, weil es angeblich an Beweisen mangelt, sich selbst überlassen und müssen sich Vorwürfe machen lassen. Beispiele gibt es: Pädophile, Vergewaltigung. Sowas sollte nicht totgeschwiegen werden, nur weil es ein schlechtes Licht auf eine Organisation werfen könnte. Im Nachhinein ist gerade dieses Verdrängen und Verschweigen ein schlechtes Aushängeschild.

Traurig.
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#58 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Claymore » Mi 1. Mai 2019, 20:14

Martinus hat geschrieben:
Mi 1. Mai 2019, 19:26
Ska'ara hat geschrieben:
Mi 1. Mai 2019, 14:10

Oft genug werden Täter, die so tun, als würden sie bereuen, geschützt, und Opfer, die sich nicht glaubwürdig durchsetzen können, weil es angeblich an Beweisen mangelt, sich selbst überlassen und müssen sich Vorwürfe machen lassen. Beispiele gibt es: Pädophile, Vergewaltigung.......

......das beste Beispiel für die beschriebenen Dinge sind immer noch die Geistlichen in der RKK.
Ob die ZJ oder die RKK jetzt schlimmer sind, was das Ausmaß von Missbrauch und dessen Vertuschung angeht, weiß ich nicht zu sagen. Die ZJ hängen jedoch Doktrin an, dass es zwei Zeugen für eine Tat braucht um deswegen ausgeschlossen zu werden (siehe hier); und die dürften eher selten aufzutreiben sein. Dadurch haben Älteste massiv Missbrauch vertuscht – das ist Fakt. Sie wurden sogar offiziell dazu aufgefordert in solchen Fällen nichts den Behörden mitzuteilen.

Außerdem macht es die Sektenmentalität der ZJ sehr schwer sich von deren Gemeinschaft loszusagen. Wohl kaum ein Katholik wird mit seinen engsten Verwandten den Kontakt abbrechen (also nicht mal mit ihnen reden), falls sie aus der Kirche austreten. Jedenfalls wird er nicht dazu von der RKK angehalten. Genau das ist bei den ZJ aber der Fall. Dazu kommt, dass die ZJ Missbrauchsopfer rausgeworfen haben, wenn sie Anzeige erstatteten.

Zustände wie diese, also dass man exkommuniziert wird, wenn man einen Geistlichen anzeigt und dann die eigene Familie nicht mehr mit einem sprechen soll, die kenne ich von der RKK nicht.

Munro
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#59 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Munro » Mi 1. Mai 2019, 20:16

Claymore hat geschrieben:
Mi 1. Mai 2019, 20:14
Zustände wie diese, also dass man exkommuniziert wird, wenn man einen Geistlichen anzeigt und dann die eigene Familie nicht mehr mit einem sprechen soll, die kenne ich von der RKK nicht.

Ich auch nicht.
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#60 Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte? - II

Beitrag von Eusebius » Di 20. Apr 2021, 02:57

Hm.

Die Mutter meiner Ex-Ehefrau war zuletzt oft bei den Zeugen. Ein Freund aus Jugendtagen ist Zeuge. Wir haben uns einige Stunden damit auseinandergesetzt.

Mir gefällt der hohe moralische Standard bei den ZJ. Und dass dort Gott im Mittelpunkt steht. Für mich sind das gute Menschen, gute Christen. Auch wenn ich deren Interpretationen in vielen Fällen nicht teile. Das ist mir aber egal bzw. halte ich das für nicht Wesentlich. Das sind sowieso nur ... naja.... theologische Themen.... Ein Herz haben sie schon, glaube ich. Man nimmt den Glauben sehr ernst und bemüht sich. Die Zeugen sind wohl recht gefordert und in die Gemeinschaft eingebunden. Der Glaube hat einen sehr hohen Stellenwert dort. Auch das spricht mich an.

Wieso ich niemals ein Zeuge sein werde:
- Ich will auf keinen Fall von Haustür zu Haustüre wandern, um zu missionieren. Im Grunde finde ich das gut. Die Apostel haben es auch so getan. Sie tun das für Gott, Gott achtet das und ich bin sicher, dass es ihm gefällt. Aber für mich ist das nichts. Ich verstehe die Perspektive vieler Nichtgläubiger ganz gut und weiß, dass die genervt sind. Und da ich nicht hinter den Interpretationen der "Leitenden Körperschaft" stehe, könnte ich das auch nie überzeugend rüberbringen. Ich glaube, es gibt heute andere Wege, Gottesdienst zu tun.
- Ich will auf keinen Fall in eine Gemeinschaft eingebunden werden, die ich dann verlieren würde, wenn ich aussteigen will. Ich verstehe gut, dass die Zeugen sich und ihre Gemeinschaft durch Abgrenzung schützen wollen. Das respektiere ich auch. Ich halte das für einen möglichen Weg. Aber für mich ist das nichts.
- Wirklich problematisch sehe ich eigentlich nur einen Punkt: Dass diese Ausstossung dann auch bei Kindern oder nahestehenden Familienmitgliedern praktiziert wird. Es gibt zwar noch einen Umgang, aber der wird dann herzlos. Bei allem Verständnis denke ich, dass es Grenzen gibt. Familie ist Familie. Der Ehepartner, die Kinder, Geschwister - sie sollten im Herz bleiben.

Leider ist es schwierig, mit Zeugen offen über die Bibel zu reden. Man ist dort wirklich sehr linientreu. Das Denken ist voll auf die eigene Bibelübersetzung und die eigenen Interpretationen ausgerichtet. Man kann sich informieren, aber es ist kein aufrichtiges Interesse an andersartigen Ansichten da. Für einen Menschen, der die Bibel nicht kennt, kann es toll sein, sich diesem Buch so anzunähern. Aber wer schon eine gewisse Entwicklung hinter sich hat, der tut sich möglicherweise schwer damit, die zum Teil wirklich sehr besonderen, speziellen Auslegungen anzunehmen. Für mich sind sie teils nicht schlüssig und unverständlich. Ich habe versucht, meinen alten Freund zum Nachdenken zu bringen. Und ihm sogar sehr klare Widersprüche gezeigt. Seine Reaktion darauf war: Das, was ich vorbringe, das stimmt nicht, das kann so nicht sein, nicht so gemeint sein, wie es da steht. Etwas in der Art. Es ist einfach unmöglich, einen Zeugen davon zu überzeugen, dass irgendetwas, was er bei den Zeugen lernt, was man bei den Zeugen glaubt, nicht stimmen könnte. Selbst wenn es da steht, wird es einfach abgestritten.

Nur da, wo es Grauzonen gibt, wo es keine Bezüge zu gibt zu den Lehren der Zeugen gibt, wo man also nichts finden kann, keine bestimmte Interpretation und auch nichts, was darauf bezogen werden kann. Da kann man drüber reden, solange es keine Widersprüche gibt zu ihren Lehren. Das ist aber nicht viel, glaube ich? Es gab kein Thema, über das wir geredet haben, zu dem die Zeugen keine Meinung haben. Alles war irgendwie schon auf eine bestimmte Weise ausgelegt.

Ja und das ist eben diese strenge Abgrenzung, die dem eigenen Schutz dienen soll. Da geht man entweder rein und wird ein Teil davon oder man bleibt draußen. Man kommt da nicht rein, wenn man sich nicht einfügt. Es gibt keinen Spielraum. Das ist halt so. Finde ich schade aber... wie gesagt.
 

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