Na ja, die Drohungen bei Lukas gehen ja in die gleiche Richtung wie bei Paulus. Wer die Lehre der neuen, antijüdischen Sekte nicht annimmt, der ist verdammt.Maryam hat geschrieben: ↑Di 24. Aug 2021, 13:11
Komisch, die ZJ in meiner Gegend berufen sich nicht auf Paulus sondern auf den Auftrag seitens Jesus an solche Menschen, welche sich zu seinen Jüngern zählen und berufen sich auf Lukas 10, 1 ff.
Paulus droht ja denjenigen, die von der der "Frohen Botschaft" wissen und sie nicht annehmen und verbreiten, mit größeren Strafen, als denjenigen, die von der Botschaft nichts wissen.
Die Jesusbewegung war nun mal eine von vielen Sekten und Bewegungen, die es damals gab. Jesus hatte aber kaum etwas neues zu bieten. Seine Naherwartung der Gottesherrschaft auf Erden hatte er gemeinsam mit dem apokalyptischen Judentum. Auch gab es viele Gemeinsamkeiten mit den Pharisäern, die ja zu seinen Lebzeiten überhaupt keinen negativen Ruf hatten. Im Gegenteil waren sie im Volk sehr beliebt und Jesus war mit ihnen teilweise befreundet. Auch mit den Zeloten hatte er Gemeinsamkeiten, z. B. die Ablehnung der römischen Fremdherrschaft. Hierin ist wahrscheinlich auch der Grund für seine Hinrichtung zu sehen.
Erst nach der Zerstörung des Tempels, als die Sadduzäer keine Rolle mehr spielten und den Pharisäern die Aufgabe zukam, den jüdischen Glauben zu bewahren, mußten sie aus ihrem Glaubensverständnis heraus die Vergottung des galiläischen Wanderpredigers natürlich ablehnen. Nach jüdischem Glaubensverständnis hat Gott keinen unehelichen Sohn
mit einer Menschenfrau. Das wäre reinste Gotteslästerung.
Auf diese Ablehnung reagierten die Bibelschreiber einige Generationen später mit offenem Antijudaismus und projizierten ihn in die Zeit Jesu zurück.
Das ist natürlich eine absurde Verfälschung der Lehre Jesu. Jesus legte einige Speisevorschriften und Sabbatgesetze liberaler aus, als es üblich war, aber von einem Antijudaismus kann natürlich keine Rede sein. Jesus war fest im jüdischen Glauben verankert und forderte dazu auf, die Gesetze des Mose sogar noch strenger auszulegen.
Nur so war es seiner Meinung nach möglich, dem nahe bevorstehenden Gottesgericht zu entgehen.
Dass dies sein größter Irrtum war, ist Geschichte.