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Ich wollte hier mal fragen, wieviele Christen glauben eigentlich noch an Höllenstrafen und ganz allgemein an den Zorn Gottes? Wie begründet ihr euren Glauben? Ist der Mensch etwas wert bei euch?

Hallo!
Ich glaube nicht an eine Feuerhölle, wo böse Menschen bis in alle Ewigkeiten gequält werden.

Denk mal logisch. Wenn etwas brennt, ist es irgendwann einmal verbrannt. Es ist nur noch Asche.
Gott müßte also den Körper ständig neu erschaffen.

Zum zweiten schenkt Gott nur den Treuen das ewige Leben.
Reuelose Sünder bekommen dieses ewige Leben nicht.

Wer tot ist, ist einfach tot. Da ist nichts mehr.
Die einzigste Hoffnung ist, dass sich Gott an den Verstorbenen erinnert und ihn wieder auferweckt.

Diese Auferstehung findet für die meisten Verstorbenen erst in der Zukunft statt.

Der geistige Tod ist die Hölle!

Denn was ist die Seele mit einem toten Geist, Nichts als Leid für die Ewigkeit.

Der körperliche Tod ist der Zeitpunkt, an dem die Seele sich ein neues Gewand für ihren Geist sucht.

Viele erkennen sich selbst nicht, wenn sie selbst neben ihrem verstorbenem Körper in einem neuen Körper stehen, entrückt sind.

Erkennt Euch selbst und erlangt das Bewusstsein vom Ewigen Leben in Euch!

Das Geistige Leben ist das Ewige Leben in vielen Körpern eurer Wahl, der Himmel.

Im Himmel wechselt ihr Euren Körper wie Eure Kleidungstücke und lebt darin ewig!

A M E N

Wie wäre dein Empfinden, dein Kind würde über Jahre bedroht, beschumpfen und geschlagen?

Freude oder Zorn?

Wie würdest Du es nennen, der Täter müsste sich dafür nie und vor niemandem verantworten?

Gerecht oder Ungerecht?

Kennst Du Enigma?

"If you understand or if you don't, if you believe or if you doubt, there is a Universal Justice and the Eyes of Truth are always watching you." (Enigma, "The Cross of Changes")

michaelit hat geschrieben:Ich wollte hier mal fragen, wieviele Christen glauben eigentlich noch an Höllenstrafen und ganz allgemein an den Zorn Gottes?

In Zahlen ist das schwer zu sagen. Einen Trend der solche Vorstellungen mehr und mehr verwirft, kann man beobachten. Die Zahl wird demnach kleiner. Ich glaube nicht (mehr) daran.

michaelit hat geschrieben:Wie begründet ihr euren Glauben? Ist der Mensch etwas wert bei euch?

Für mich hat der Mensch einen Wert, weil er lieben kann. Das alleine ist in meinen Augen aber nur die halbe Miete, weil der Mensch auch hassen kann. Um aus diesem Dilemma herauszukommen brauche ich einen Bezugspunkt, der außerhalb des Menschen liegt, eine Liebe die jenseits von Gut und Böse in sich selbst ruht, die für den Menschen da ist, ihn hält und trägt, in der er sich gewollt und geborgen weiß - so wie er ist, in all seiner Zwiespältigkeit und Unvollkommenheit. Ich glaube an die Perspektive, lebe in der Hoffnung, dass meine Zwiespältigkeit und Unvollkommenheit aufhebbar ist, teils durch eigene Anstrengung aber letztendlich nur in der Liebe Gottes. Diese Liebe erfahre ich hier und heute schon, wenn auch nur stückweise. Diese stückweise Erkenntnis aber wächst in mir.

@ziska, andreas, lena,

also bist du ein Annihilationist. Jesus sagt aber daß er jeden wiedererweckt, zudem starb er ja für die Sünden der Welt. Das mit der Hölle ist unbiblisch schon weil die Übersetzungen nicht stimmen, die Juden glaubten nie an eine Feuerhölle, und heute sagen sie man muß nur maximal ein Jahr drin bleiben.

Es müßte ein Mittelding geben, Strafe für das Böse ja aber nicht gleich eine Feuerhölle. Da klingt das Fegefeuer interessant, das katholische Purgatorium. Irgendeine Strafe muß es ja geben für Menschen wie Hitler. Und dann wieder gibt es Menschen die nicht an Gott glauben aber gut sind zu anderen Leuten, mein Vater war so einer. Ich würde ihn so gerne wiedersehen.

Viele Leute sagen ja daß Gott ihnen geholfen hat, daß er sie liebt, daß sie ihm viel verdanken. Was ist dann mit den Leuten denen Gott scheinbar nicht geholfen hat? Hier im Heim sind zwei Männer sehr krank und ihre Familien stehen ihnen kaum bei. Was ist das denn dann? Ohne Gottes Liebe kommen wir Menschen nicht richtig klar. Wir brauchen sie sehr.

LG

Daniel

michaelit hat geschrieben:also bist du ein Annihilationist

Wie kommst du da drauf? Ich tendiere eher zur Allversöhnung. Abgesehen davon interessieren mich die eschatologischen Details nicht besonders.
Wer nur die guten Seiten eines Menschen liebt, liebt ihn nicht halb sondern gar nicht. Gott liebt uns mit unseren Fehlern. Darum gibt es Gnade und Vergebung.

Andreas hat geschrieben:Für mich hat der Mensch einen Wert, weil er lieben kann. Das alleine ist in meinen Augen aber nur die halbe Miete, weil der Mensch auch hassen kann. Um aus diesem Dilemma herauszukommen brauche ich einen Bezugspunkt, der außerhalb des Menschen liegt, eine Liebe die jenseits von Gut und Böse in sich selbst ruht, die für den Menschen da ist, ihn hält und trägt, in der er sich gewollt und geborgen weiß - so wie er ist, in all seiner Zwiespältigkeit und Unvollkommenheit. Ich glaube an die Perspektive, lebe in der Hoffnung, dass meine Zwiespältigkeit und Unvollkommenheit aufhebbar ist, teils durch eigene Anstrengung aber letztendlich nur in der Liebe Gottes. Diese Liebe erfahre ich hier und heute schon, wenn auch nur stückweise. Diese stückweise Erkenntnis aber wächst in mir.

Das habe ich sehr gerne gelesen. Danke

michaelit hat geschrieben: Es müßte ein Mittelding geben...

Mose sagt in seinem Lied, dass Gott gerecht ist.

Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre! Er ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.
5. Mose 32,1-4