#1 Der Sündenfall
Verfasst: Do 27. Aug 2015, 15:42
Thema abgetrennt aus: Trinität!
Ich halte nichts, wirklich rein gar nichts von dem Konzept, dass Zweisamkeit das Göttliche beschmutzt, oder dass überhaupt der Mensch durch sein reines Dasein eine Beschmutzung oder Verunreinigung von etwas Reinem ist.
Dieses Konzept hat unserer Kultur schmutzige Gedanken beigebracht, was wiederum viel Gewalt durch Herabwürdigen der Sexualität beschert hat. Ich möchte am liebsten gar nicht daran denken, WAS für Verbrechen diese unselige Weltanchauung zu verantworten hat.
Die von closs erwähnte "Dialektik von Gott- und Ego-Orientierung" ist ein Konstrukt, das eigentlich längst überwundene Begriffe wie "Sündenfall" am Leben halten möchte.
Der Gedanke, dass man solche Ideen schon Kindern beibringt - die gar keine Chance haben, sich gegen solche Deutungen zu wehren und vielleicht lebenslänglich dadurch geschädigt werden - macht mich ganz krank.
Ich sehe überhaupt keinen Grund, irgendeinen Sündenfall anzunehmen. Es gab einen solchen nie, und der Mensch braucht ein solches destruktives Konzept nicht.
Es ist keine Sünde, Mensch zu sein, und es ist keine Sünde, Fehler zu machen, bis man gelernt hat, mit sich und den anderen umzugehen.
Hier muss ich Nietzsche Recht geben, wenn er sagt, dass das Christentum "krank" ist.
Von der heutigen Position aus würde ich sagen, dass das Christentum jedenfalls im evangelisch-lutherischen Bereich diese Krankheit nicht mehr hat.
Sie wird aber, wie ich hier im Forum - und auch in evangelikalen Foren - lerne, scheinwiederbelebt.
Was dahinter steckt, habe ich noch nicht rausgefunden.
Aber es kann nichts Gutes sein, weil es Seelen kaputt macht.
Andreas hat geschrieben:Spätestens als die Frau des Menschen "auftaucht" stimmt das so nicht mehr. War sie nicht als Hilfe (manche meinen "Rettung") geplant? Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Dann wäre die Zweisamkeit des Menschen im Kern diese "Kontaminierung" von der du sprichst. Was hätten die beiden denn machen sollen. Sich ignorieren? Komischer Plan. Na ja, dumm gelaufen.closs hat geschrieben:Nicht ganz: Der Mensch ist vor dem Sündenfall anders als Andreas und Kurt unkontaminiert - also noch nicht in die Dialektik von Gott- und Ego-Orientierung hineingeworfen. - Insofern gibt es "Adam" (und "Eva") nur einmal - alle Abkömmlinge wurden "unter SChmerzen geboren".
Ich halte nichts, wirklich rein gar nichts von dem Konzept, dass Zweisamkeit das Göttliche beschmutzt, oder dass überhaupt der Mensch durch sein reines Dasein eine Beschmutzung oder Verunreinigung von etwas Reinem ist.
Dieses Konzept hat unserer Kultur schmutzige Gedanken beigebracht, was wiederum viel Gewalt durch Herabwürdigen der Sexualität beschert hat. Ich möchte am liebsten gar nicht daran denken, WAS für Verbrechen diese unselige Weltanchauung zu verantworten hat.
Die von closs erwähnte "Dialektik von Gott- und Ego-Orientierung" ist ein Konstrukt, das eigentlich längst überwundene Begriffe wie "Sündenfall" am Leben halten möchte.
Der Gedanke, dass man solche Ideen schon Kindern beibringt - die gar keine Chance haben, sich gegen solche Deutungen zu wehren und vielleicht lebenslänglich dadurch geschädigt werden - macht mich ganz krank.
Ich sehe überhaupt keinen Grund, irgendeinen Sündenfall anzunehmen. Es gab einen solchen nie, und der Mensch braucht ein solches destruktives Konzept nicht.
Es ist keine Sünde, Mensch zu sein, und es ist keine Sünde, Fehler zu machen, bis man gelernt hat, mit sich und den anderen umzugehen.
Hier muss ich Nietzsche Recht geben, wenn er sagt, dass das Christentum "krank" ist.
Von der heutigen Position aus würde ich sagen, dass das Christentum jedenfalls im evangelisch-lutherischen Bereich diese Krankheit nicht mehr hat.
Sie wird aber, wie ich hier im Forum - und auch in evangelikalen Foren - lerne, scheinwiederbelebt.
Was dahinter steckt, habe ich noch nicht rausgefunden.
Aber es kann nichts Gutes sein, weil es Seelen kaputt macht.