Glaubensproben

Rund um Bibel und Glaube
Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#11 Re: Glaubensproben

Beitrag von Abischai » Mo 13. Mai 2013, 21:24

Ich habe mal erlebt, mehrere Monate lang tot zu sein, wirklich mausetot (geistlich). Das war nicht mit einem Gebet abgetan, denn ich wußte mit absoluter Sicherheit: "das war's jetzt !!"

In solchen Punkte bin ich nun etwas vorsichtiger. Ich glaube zwar nicht, daß mir ein solches Eisenbahnunglück jemals wieder passieren kann, aber so ganz sicher bin ich mir da auch nicht.

Alle Ehre dem Herrn Jesus, der mich da rausgeholt hat, eigentlich völlig unmöglich, aber ER hat es getan!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Benutzeravatar
kamille
Beiträge: 943
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:15

#12 Re: Glaubensproben

Beitrag von kamille » Di 14. Mai 2013, 09:00

dvdk hat geschrieben:Das ganze Geheimis ist, sich in solchen Zeiten in Sicherheit zu begeben.
Stimmt, meine Sicherheit war und ist allzeit Jesus, auch wenn er mich mal nicht in seiner Liebe schwelgen läßt.
dvdk hat geschrieben:Ja kenne ich. Sie dauern nie lange und hören nach einem Gebet schnell wieder auf
Ich spüre schon deinen Unterton in deinen Beiträgen, aber ich nehm´s dir nicht übel.
Abischai hat geschrieben: Alle Ehre dem Herrn Jesus, der mich da rausgeholt hat, eigentlich völlig unmöglich, aber ER hat es getan!
Ich weiß für mich, dass solche Erlebnisse keine Strafe durch Lauheit oder Sündhaftigkeit sind, sondern wir befinden uns im Heilsplan eben auf der Stufe von der "Erkenntnis von Gut und Böse" und das meiste Licht bekommt man eben, wenn´s fehlt.

Ich war zeitweise auch frustriert und suchte nach besonderen Schuldgründen in mir, aber dann durfte ich begreifen, dass das mit Schuld nichts zu tun hat, dass ich aufatmen kann und das Gott meine Hand nicht wirklich losgelassen hat, sondern er hat mit mir nur andere Gefilde in meiner Seele betreten und die zeigt er mir nun.

Was dabei rauskommt ist, Erkenntnis, eben die Unterscheidung von wahrhaft Gut und Böse, also in einer Tiefe, die man nur auf diese Weise haben kann.
Ich empfinde das jetzt nicht nur als notwendig, sondern auch als eine Gnade.
Das Leben hat mehr Tiefe bekommen und unterscheidet sich vom dem Vorher kolossal.
Abischai hat geschrieben:Ich habe mal erlebt, mehrere Monate lang tot zu sein, wirklich mausetot (geistlich).
Ja, auch das kenne ich, allerdings nicht über Monate, sondern es waren immer nur Momente, wo ich eine Leiche in mir fühlte.
Es sagt mir, dass Jesus will, dass wir unserem menschlichen ganz absterben sollen, eher ist ein vollständiges Leben aus dem Geiste nicht möglich.
Dann hat es mir gezeigt, dass ich als Geistmensch, oder Seelenmensch nicht ebenfalls tot sein werde, sonst hätte ich das ja nicht wahrnehmen können.
Ich werde ewig leben, und alles Fleisch, dazu gehören nicht nur die fleischlichen Werke, sondern auch die Gedankenwelten werden tot sein.
Das Leben aus dem Geiste hat andere Gedanken, nämlich die Gedanken Gottes, eine reine Liebe und alles, was Gott sonst noch ausmacht.

Ich möchte das Totseinerlebnis nicht missen, es hat viele ERkenntnisse mitgebracht.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#13 Re: Glaubensproben

Beitrag von Magdalena61 » Di 14. Mai 2013, 11:34

Abischai hat geschrieben:Du wolltest wissen wer das auch so kennt? Ich.
Und Hiob hat das als erster so richtig exemplarisch kennengelernt.
Dann setze Dich hin und nimm dieses Buch auf, Hiob.
Ob man sich, wenn man geistliche Durststrecken durchzustehen hat, immer auf Hiob berufen kann?
Wenn ich mit einem Problem konfrontiert werde... etwas läuft nicht so, wie es sollte, es gibt zu viele Anfechtungen/ Schwierigkeiten in meinem Leben... ich habe das Gefühl, Gott ist mir nicht mehr nahe oder Er ist böse mit mir, dann suche ich- eigentlich immer- zuerst mein Leben ab. Meine Gedanken, meine Entscheidungen, meine Werke.

Ich frage mich: "Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich den Heiligen Geist betrübt, unabsichtlich oder... fahrlässig?"

Bei dieser Prüfung kommt meist ein "Mischmasch" heraus. Teilweise habe ich mich wirklich nicht richtig (vorbildlich) verhalten, aber das nicht aus Übermut oder aus Bosheit, sondern, weil ich es nicht packte, stark zu sein und das Richtige zu tun.

Es ist wohl immer gut, das eigene Versagen unter das Kreuz zu bringen. "Wer kann merken, wie oft er fehlet?" Ps. 19,13

Und teilweise sind es die Sünden anderer, die mir zu schaffen machen.

Was tun?
Um in Anfechtungen triumphieren zu können, müssen wir uns Stabilität aneignen – unverändert bleiben, in unseren Verpflichtungen fortfahren und in Liebe wandeln. (Joyce Meyer)
-- Also, das tun, was man, bevor die Krise einsetzte, als Aufgabe erkannt hatte... (treu sein) und darauf warten, dass Gott einen Kommentar abgibt.
Irgendwann tut Er es. Und dann weiß man, woran man ist. Dann kann man wieder eine Richtung erkennen. Ob man sich damit gleich emotional identifizieren kann, das ist eine andere Frage. :)

Wir müssen es lernen, auf Gott zu warten. (J. M.)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#14 Re: Glaubensproben

Beitrag von Hemul » Di 14. Mai 2013, 12:01

Magdalena61 hat geschrieben:
Ich frage mich: "Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich den Heiligen Geist betrübt, unabsichtlich oder... fahrlässig?"

LG

Hallo Magda!
Wir machen oft etwas falsch aber es gibt Hoffnung denn in 1.Korinther 10:13 heißt es: (Menge)

"Es hat euch (bisher) noch keine andere als menschliche Versuchung betroffen; und Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht
werdet, sondern wird zugleich mit der Versuchung auch einen solchen Ausgang schaffen, dass ihr bestehen könnt."

Ist das nicht eine tolle Zusage von Gott? :clap:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Malika
Beiträge: 296
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:16

#15 Re: Glaubensproben

Beitrag von Malika » Di 14. Mai 2013, 12:57

Solche Durststrecken kenn ich auch. In gewisser Hinsicht habe ich das eigentlich schon ziemlich lange, immer wieder mal unterbrochen von schönen Ereignissen. Bei mir liegt das an verschiedenen gesundheitlichen Problemen, mit denen ich mich schon sehr lange herumschlage. Manche wurden mir von Ärzten lange nicht geglaubt, wie z. B. mein kaputtes Knie, mit dem ich seit ca. 15 Jahren Probleme habe. Erst 2010 fand ich einen Orthopäden, der sah wie schlimm das Problem war, letztes Jahr folgte eine größere Operation mit sechs Wochen in einer steifen Schiene und an Krücken, wenig Geld, Schmerzen und anstrengender, sehr schmerzhafter Physiotherapie. Dadurch wurden meine Migräneanfälle schlimmer und häufiger, sodass ich inzwischen chronische Migräne habe, unter anderem. Mein Leben reduzierte sich mit der Zeit: Pausen einbauen, weniger Seminare an der Uni, akzeptieren, dass mein Studium lange braucht, Anträge, Atteste vom Arzt, Sondergenehmigungen, kein Alkohol, slten mal ein treffen mit Freunden etc. Mein Partner war lange arbeitslos und hat mit seiner ausländischen Qualifikation Probleme, hier wieder in sein Berufsfeld zurückzukehren, mal ganz zu schweigen von einem guten Verdienst.

Ganz ehrlich: Für ein tiefes, beeindruckend geistliches Leben habe ich weder Zeit, noch Kraft. Ich klammere mich an Gott wie sich ein Ertrinkender an das letzte Stück Holz, das ihn vor dem Untergehen bewahrt. Wir leben von einem Monat zum nächsten, auf die Semesterferien hin, auf Weihnachten hin (wenn wir nach England fliegen und mal einige Tage weg von allem sind). Mein häufigstes Gebet ist so in etwa "Herr, ich weiß, ich verdiene es nicht, aber bitte hilf mir!" wenn mir die Kraft ausgeht. Ich lese in der Bibel, oftmals aber eher aus Vernunft, wobei manches, das mir zunächst nichts sagt, später wichtig wird.

Was ich gelernt habe ist, kleine Dinge zu schätzen, kreativ zu sein, aus wenig mehr zu machen. Mein Partner baut manche unserer Möbel selbst, wir kaufen Dinge 2nd hand und freuen uns, wenn wir etwas günstig bekommen. Wir genießen es, wenn wir uns mal erlauben können ins Kino zu gehen oder mit ein paar Meerschweinchen auf dem Schoß abends bei einer Folge "Dr. Who" zu entspannen und ich habe gelernt, für kleine Dinge dankbar zu sein. Sehr langsam lerne ich auch, mehr Geduld mit mir zu haben, gelassener zu werden und zu akzeptieren, dass ich eben nicht die erfolgreiche, vielbeschäftigte jungen Frau bin, die alles mit links macht.

Am wichtigsten war, dass ich gelernt habe, Gott die Führung zu überlassen. Vor Jahren hatte ich mein Leben genau geplant: Studium, Doktortitel, einen prestigeträchtigen Job an einer Uni... gut genug dafür wäre ich vermutlich, ich bin im literarischen Bereich sehr begabt. Dann fingen meine gesundheitlichen Probleme an, das Studium dauerte, ich wechselte, merkte, dass ich das gar nicht mehr wollte, was ich mir da in den Kopf gesetzt hatte, machte ein Praktikum, fragte Gott - auch als ich meinen Partner kennenlernte, vor allem aber auch bezüglich meiner Zukunft. Im Praktikum stellte sich mein Ziel heraus, zumindest grob, etwas worauf ich hinarbeiten kann. Es war eine schwere Zeit, weil mir das Praktikum schwer fiel und mir nicht lag, aber letzten Endes zeigte sich da eben was ich am besten kann und beruflich anpeilen sollte. Manchmal denke ich, ich brauche diese Durststrecke. Ich klammere mich immer noch in gewisser Hinsicht an das perfekt-sein-wollen, habe meine gesundheitlichen Probleme auch an der Uni zu verbergen versucht. Aber die Fassade bröckelt immer mehr und je weniger ich die Kontrolle habe, desto mehr muss ich sie Gott überlassen. Inzwischen kann ich das beten, was ich vor Jahren nicht einmal denken wollte: Gott, benutze mich, mache aus mir, was du vorgesehen hast, zeige mir wohin es gehen soll. Vielleicht ist das dafür gut, vielleicht ging es ja nicht anders.

Benutzeravatar
dvdk
Beiträge: 450
Registriert: Sa 11. Mai 2013, 15:49
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

#16 Re: Glaubensproben

Beitrag von dvdk » Di 14. Mai 2013, 14:57

Kamille hat geschrieben:Ich spüre schon deinen Unterton in deinen Beiträgen, aber ich nehm´s dir nicht übel.
Eine echte Glaubenskrise kenne ich nicht. Das mag vor allem daran liegen, dass meine Glaubengrundlagen schlicht alltagstauglich sind. Ich bleibe bei all meiner Begeisterung für Werk Gottes mit meinen Füßen immer noch auf dem Boden unserer Mutter Erde. Und ich akzeptiere, dass das irdische Leben sterblich ist. Der Tod ist für mich genauso eine Realität wie Krankheit, Schmerzen und Entäuschungen. aber auch Hoffnung, Liebe und Frohsinn.

Karat hat mal ein Lied gesungen, das dies recht weltlich herüberbringt aber im Kern doch eine Wahrheit vermittelt:



Ich bin glücklich, dass es mir noch nicht so ergangen ist wie anderen Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Meine sind immerhin schon erwachsen geworden. Und ein Unfall hat mich auch noch nicht zum Krüppel gemacht. Niemand foltert mich und ich habe zu essen, zu trinken, Kleidung und ein Dach über dem Kopf.

Ich habe also nichts zu klagen.
Windhauch ...

Benutzeravatar
kamille
Beiträge: 943
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:15

#17 Re: Glaubensproben

Beitrag von kamille » Di 14. Mai 2013, 20:15

Hallo Malika, deine Einstellung ist gut, anders geht´s auch nicht. Jedes Ding hat zwei Seiten, und es ist besser, der Schwere des Lebens einen positiven Sinn abzugewinnen, als darüber deprimiert zu sein.
Auch wenn andere es scheinbar leichter haben, so ist das in meinen Augen kein Vorteil, denn Gott wird niemanden vorziehen, er liebt uns alle gleich stark.
Er weiß auch, was der einzelne aushalten kann und was nicht.
Wenn du auf das schaust, was du aus deinem Schicksal lernen kannst, dann ist doch alles gut. Nicht ein leichtes, oder reiches Leben macht glücklich, sondern mit allem einverstanden zu sein bringt den Frieden.

Sei guten Mutes, Gott ist mit dir.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Malika
Beiträge: 296
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:16

#18 Re: Glaubensproben

Beitrag von Malika » Di 14. Mai 2013, 20:57

Ich weiß gar nicht mal, ob andere es unbedingt leichter haben. Ich habe ein schönes Zuhause, einen wundervollen Mann an meiner Seite und Nagetiere, die mich jeden tag immer wieder zum Lachen bringen. Ich glaube, Gott weiß was wir aushalten können und was wir brauchen. Nur bin ich als Christ sicher nicht so geistlich und superaktive wie andere.

Benutzeravatar
kamille
Beiträge: 943
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:15

#19 Re: Glaubensproben

Beitrag von kamille » Di 14. Mai 2013, 23:26

Malika hat geschrieben:Ich habe ein schönes Zuhause, einen wundervollen Mann an meiner Seite
:thumbup: :Herz: :angel:
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Benutzeravatar
Magdalena61
Beiträge: 15073
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44

#20 Re: Glaubensproben

Beitrag von Magdalena61 » Di 14. Mai 2013, 23:59

Hemul hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich frage mich: "Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich den Heiligen Geist betrübt, unabsichtlich oder... fahrlässig?"
Wir machen oft etwas falsch aber es gibt Hoffnung denn in 1.Korinther 10:13 heißt es: (Menge)
"Es hat euch (bisher) noch keine andere als menschliche Versuchung betroffen; und Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht
werdet, sondern wird zugleich mit der Versuchung auch einen solchen Ausgang schaffen, dass ihr bestehen könnt."

Ist das nicht eine tolle Zusage von Gott? :clap:
Doch, ja.
Aber das gilt für die, die "guten Willens (reinen Herzens) sind", was ich von mir nicht immer behaupten kann.
Wenn ein Kind Gottes zweifelhafte Wege geht... ob absichtlich oder unabsichtlich, das ist egal, dann setzt Gott ziemlich viele Hebel in Bewegung, um es auf den besseren Weg zurück zu bringen.

Er lässt das Kind sozusagen in Unannehmlichkeiten laufen, vor denen Er es sonst bewahrt hätte.
Extrembeispiel: Der verlorene Sohn.

Und das ist so schwierig zu unterscheiden. "Muß ich etwas ändern? Ist da Sünde in meinem Leben... etwas, das dem HERRN mißfällt? "... oder ist das Schwere, das ich gerade durchmachen muß unter "Anfechtungen" oder gar unter "Verfolgung" einzuordnen?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Antworten