#1 parakaleo- noutheteo: Deutliche Worte
Verfasst: Di 10. Mär 2015, 17:12
abgetrennt aus: I am not amused
Den deutlichen Worten Jesu ging eine jahrelange Geschichte voraus, in denen er immer wieder in religiöse Streitgespräche verwickelt wurde. Ferner kritisierte Jesus die menschlichen Zusätze zu den Schriften, mit denen die Pharisäer das Volk seiner Überzeugung nach unnötig belasteten.
In Mat 15:1-2 wird die pharisäische "Überlieferung" erwähnt, die Grundlage der rabbinischen Mischna (hebr. â€×žÖ´×©Ö°×× Ö¸×”â€Ž, „Wiederholung“) wurde, welche im 2 Jhd. von Rabbi Jehuda ha-Nasi (hebr. יהודה ×”× ×©×™×) zusammengestellt wurde. (Wenn Du magst, kannst Du auch die folgenden Verse Mat 15:3-20 lesen.)
*Auch die Schreibweise Mattithja ist mir bekannt.
Für die Pharäsäer gehörten Jesu Jünger zu den Am Haʼárez (hebr. »Volk des Landes«), da sie gewöhnliche und verfluchte Leute waren, welche die pharisäische Überlieferung nicht kannten (s. Joh 7:49).
Jesus hingegen war den sog. Am Haʼárez liebevoll zugewandt, denn ...
Darum tadelte Jesus sie in der von Dir zitierten Rede. Ich denke, dass Jesus sich hier ganz im Sinne der jüdischen Tradition der alten Propheten verhielt und die Pharisäer und die Schriftgelehrten dies auch verstanden. Schon die Propheten des Tanach, wie bspw. Jeremia und Amos, gebrauchten deutliche Worte, um die Leute aufzurütteln. Dies ist eine knochenehrliche, innerjüdische Kritik. So konnten sie nicht mehr behaupten, dass nicht ein »Prophet« zu ihnen gesprochen hätte, um sie zu ermahnen.
Gewiss. Eltern schimpfen auch mal mit ihren Kindern. Es wäre aber doch grundverkehrt die Eltern nur nach den fünf Minuten Schimpfen zu beurteilen.Salome23 hat geschrieben:Geht das in etwa so?[color=#0000BF]Halman[/color] hat geschrieben: Hmm - dann sollte man den "groben Keil" mit Nächstenliebe führen. Wenn es nicht in Liebe geschieht, so ist es laut Paulus wertlos.
Matthäus 23
24 Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!
25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier!
26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein wird!
27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat!
28 So auch ihr: von außen scheint ihr vor den Menschen fromm, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht.
29 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und die Gräber der Gerechten schmückt
30 und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten!
31 Damit bezeugt ihr von euch selbst, dass ihr Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben.
32 Wohlan, macht auch ihr das Maß eurer Väter voll!
33 Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?
Das sind genau so Worte aus Liebe gesprochen, oder nicht?
Den deutlichen Worten Jesu ging eine jahrelange Geschichte voraus, in denen er immer wieder in religiöse Streitgespräche verwickelt wurde. Ferner kritisierte Jesus die menschlichen Zusätze zu den Schriften, mit denen die Pharisäer das Volk seiner Überzeugung nach unnötig belasteten.
In Mat 15:1-2 wird die pharisäische "Überlieferung" erwähnt, die Grundlage der rabbinischen Mischna (hebr. â€×žÖ´×©Ö°×× Ö¸×”â€Ž, „Wiederholung“) wurde, welche im 2 Jhd. von Rabbi Jehuda ha-Nasi (hebr. יהודה ×”× ×©×™×) zusammengestellt wurde. (Wenn Du magst, kannst Du auch die folgenden Verse Mat 15:3-20 lesen.)
In diesem Zusammenhang scheint mir auch die Begebenheit interessant zu sein, in der Jeshua (Jesus) einen Zöllner, nämlich Matitjahu* (hebr. מתתיהו „Gabe o. Geschenk JHWHs“), der uns als Matthäus Levi, Sohn des Alphäus bekannt ist, zu den Zwölfen berief (s. Mat 9:9-13).Fussnute der ELB zu zum Begriff "Überlieferung":
Vorschriften, die über das Gesetz hinaus das Leben bis ins Einzelne regelten und einengten und mit denen sich besonders die Schriftgelehrten beschäftigten; die Pharisäer bemühten sich, die Überlieferungen genau zu halten.
*Auch die Schreibweise Mattithja ist mir bekannt.
Für die Pharäsäer gehörten Jesu Jünger zu den Am Haʼárez (hebr. »Volk des Landes«), da sie gewöhnliche und verfluchte Leute waren, welche die pharisäische Überlieferung nicht kannten (s. Joh 7:49).
Jesus hingegen war den sog. Am Haʼárez liebevoll zugewandt, denn ...
Als die Pharisäer und die Schriftgelehrten darüber entrüstet waren, dass Jesus mit Zöllnern und Sündern Gemeinschaft pflegte, erzählte Jesus das Gleichnis Vom verlorenen Schaf.Zitat aus Mat 9,36:
36 Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet² waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
²w. niedergeworfen, am Boden liegend
Darum tadelte Jesus sie in der von Dir zitierten Rede. Ich denke, dass Jesus sich hier ganz im Sinne der jüdischen Tradition der alten Propheten verhielt und die Pharisäer und die Schriftgelehrten dies auch verstanden. Schon die Propheten des Tanach, wie bspw. Jeremia und Amos, gebrauchten deutliche Worte, um die Leute aufzurütteln. Dies ist eine knochenehrliche, innerjüdische Kritik. So konnten sie nicht mehr behaupten, dass nicht ein »Prophet« zu ihnen gesprochen hätte, um sie zu ermahnen.