#1 Wahrheit im Glauben
Verfasst: Fr 6. Feb 2015, 22:29
Eine Frage von @Zeus hat mich dazu motiviert, dieses Thema zu erstellen, weil die Wahrheits-Diskussion i.V.m. mit einer päpstlichen Äußerung und dem Christentum im Informationsparadoxon bei Schwarzen Löchern wahrhaftig OFF-TOPIC ist.
Hierzu lade ich alle interessierten User dazu ein, der mMn interessanten Diskussion zwischen Prof. Harald Lesch und Prof. Dr. Thomas Schwartz zu folgen.
Wer aus Zeitgründen nicht die ganze Sendung schauen möchte, den lade ich ein ab Zeitindex 10:52 - 17:44 in das Gespräch reinzuhören.
In der Diskussion zwischen Prof. Lesch und Dr. Schwartz, fragt der Physiker:
Darauf antwortete der der Theologe:
Die Wahrheitsbegriffe der Naturwissenschaft und der Theologie unterscheiden sich zwar, weisen aber interessanterweise auch Paralellen auf. In Beiden Fällen handelt es sich um eine Annäherung an die Wahrheit, weil der Mensch aufgrund seiner begrenzten Erkenntnisfähigkeit die Wahrheit niemals in Gänze erfassen kann. Daher wird sich Gott dem Menschen niemals vollkommen erschließen. Allerdings können sowohl der Naturwissenschaftler, wie auch der Gläubige, von gewissen Wahrheiten so überzeugt sein, dass sie annehmen, dass sie auch für andere gelten. Dieses impliziert der Wahrheitsbegriff ja bereits.
Den Gedanken, um den es mir ging, drückte Dr. Thomas Schwartz so aus:
Da Prof. Dr. Schwartz katholischer Theologe ist, denke ich, dass seine Erklärung eine gute Antwort darauf ist, wovon der Papst gesprochen haben mag.
Hierzu lade ich alle interessierten User dazu ein, der mMn interessanten Diskussion zwischen Prof. Harald Lesch und Prof. Dr. Thomas Schwartz zu folgen.
Wer aus Zeitgründen nicht die ganze Sendung schauen möchte, den lade ich ein ab Zeitindex 10:52 - 17:44 in das Gespräch reinzuhören.
In der Diskussion zwischen Prof. Lesch und Dr. Schwartz, fragt der Physiker:
(Zeitindex 9:15 min.)"Kann man Glauben in der gleichen Art und Weise als ein Versuch der Annäherung an Wahrheit defenieren, wie es die Wissenschaft versucht?"
Darauf antwortete der der Theologe:
..., in welcher der Gläubige die Wahrheit intuitiv erfasst und seine Überzeugung auslebt. Dieses bezeichnete Schwartz als "Experiment des Lebens" oder "Experiment des Glaubens". Und dieser gelebte Glaube, dieses "Experiment" ist für andere grundsätzlich wiederholbar."Also, wenn Du von Deinem Wahrheitsbegriff der Naturwissenschaften ausgehst, dann ist das ja doch mehr ein Wahrscheinlichkeitsbegriff: Es scheint immer mehr der Wahrheit, der Wirklichkeit, zu entsprechen und die Wahrscheinlichkeit kann so hoch werden, dass sie gegen hundert Prozent geht, aber sie wird nie ganz und gar dort sein. ... Bei der Frage des Glaubens ist es auch eine Form der Annäherung ...
Die Wahrheitsbegriffe der Naturwissenschaft und der Theologie unterscheiden sich zwar, weisen aber interessanterweise auch Paralellen auf. In Beiden Fällen handelt es sich um eine Annäherung an die Wahrheit, weil der Mensch aufgrund seiner begrenzten Erkenntnisfähigkeit die Wahrheit niemals in Gänze erfassen kann. Daher wird sich Gott dem Menschen niemals vollkommen erschließen. Allerdings können sowohl der Naturwissenschaftler, wie auch der Gläubige, von gewissen Wahrheiten so überzeugt sein, dass sie annehmen, dass sie auch für andere gelten. Dieses impliziert der Wahrheitsbegriff ja bereits.
Den Gedanken, um den es mir ging, drückte Dr. Thomas Schwartz so aus:
(Zeitindex 15:08 min.)"Wenn ich davon überzeugt bin, dass etwas für mich wahr ist, ist es nur dann für mich wahr, wenn ich davon ausgehen kann, dass es auch für Dich war ist. - Wenn ich glaube, dass es Gott gibt, dann ist das nur dann für mich wahr, wenn ich glaube, dass dieser Gott auch für Dich da ist, sonst wäre es eigentlich keine Wahrheit. Deswegen ist das sehr absolut."
Da Prof. Dr. Schwartz katholischer Theologe ist, denke ich, dass seine Erklärung eine gute Antwort darauf ist, wovon der Papst gesprochen haben mag.