#1 Neuzeitliche Exegese der Bibel
Verfasst: Sa 27. Dez 2014, 16:44
Thema abgetrennt aus: Gott ist die Ursache und der Beweger von allem
Die Auferstehung ist der zentrale Mythos des Christentums.
Dr. Kubitza schreibt dazu:
"Schon im Neuen Testament spiegelt sich der Vorwurf wider, die Jünger hätten Jesu Leichnam gestohlen (Mt 28,11–15). Offenbar sind die ersten Christen bei ihrer Auferstehungspredigt damit immer wieder konfrontiert worden. Reimarus hat die Leichenraubthese, in der jüdischen Literatur weit verbreitet, als Erster im christlichen Kulturkreis (noch anonym) vertreten. Indem die Jünger Jesu
Leichnam stahlen, wollten sie sich Vorteile verschaffen, denn nun erschienen auch sie nicht mehr als Nachfolger eines Verlierers, sondern konnten im Lichte der Auferstehung selbst wieder Kontur und Autorität gewinnen. Sie waren nun nicht mehr nur Verführte, sondern bestätigten so vor der Welt die Richtigkeit ihres Weges.
Die Jünger hätten, so Reimarus, sich aber nur schlecht darauf einigen können, welche Geschichte sie erzählen wollten, weshalb es zu den vielen unterschiedlichen Geschichten in den Evangelien gekommen sei. Das Christentum würde, träfe diese These zu, auf einem Betrug beruhen, oder etwas freundlicher formuliert auf einem Schelmenstück, wie Goethe es in einem venetianischen Epigramm
formuliert hat:
„Offen steht das Grab! Welch herrlich Wunder! Der Herr ist
auferstanden!“ – Wer’s glaubt! Schelmen, ihr trugt ihn ja weg.""
Ja, auch dem guten alten Goethe kam die Sache irgendwie spanisch vor.
Die Auferstehung ist der zentrale Mythos des Christentums.
Dr. Kubitza schreibt dazu:
"Schon im Neuen Testament spiegelt sich der Vorwurf wider, die Jünger hätten Jesu Leichnam gestohlen (Mt 28,11–15). Offenbar sind die ersten Christen bei ihrer Auferstehungspredigt damit immer wieder konfrontiert worden. Reimarus hat die Leichenraubthese, in der jüdischen Literatur weit verbreitet, als Erster im christlichen Kulturkreis (noch anonym) vertreten. Indem die Jünger Jesu
Leichnam stahlen, wollten sie sich Vorteile verschaffen, denn nun erschienen auch sie nicht mehr als Nachfolger eines Verlierers, sondern konnten im Lichte der Auferstehung selbst wieder Kontur und Autorität gewinnen. Sie waren nun nicht mehr nur Verführte, sondern bestätigten so vor der Welt die Richtigkeit ihres Weges.
Die Jünger hätten, so Reimarus, sich aber nur schlecht darauf einigen können, welche Geschichte sie erzählen wollten, weshalb es zu den vielen unterschiedlichen Geschichten in den Evangelien gekommen sei. Das Christentum würde, träfe diese These zu, auf einem Betrug beruhen, oder etwas freundlicher formuliert auf einem Schelmenstück, wie Goethe es in einem venetianischen Epigramm
formuliert hat:
„Offen steht das Grab! Welch herrlich Wunder! Der Herr ist
auferstanden!“ – Wer’s glaubt! Schelmen, ihr trugt ihn ja weg.""
Ja, auch dem guten alten Goethe kam die Sache irgendwie spanisch vor.