#1 das paradies und gut/böse neu überdacht
Verfasst: Di 11. Mär 2014, 10:37
Hallo,
die folgenden Ideen begleiten mich jetzt schon seit Jahren. Ausgangspunkt für meine Untersuchungen war ein Bericht im Netz den ich vor einigen Jahren las, über eine Möglichkeit des Ursprungs biblischer Geschichte in der Türkei, eine Möglichkeit wo sich das Paradies befunden haben mag. Ich gebe noch einmal den Link zu diesem Bericht, er ist aber in Englisch:
http://www.smithsonianmag.com/history/g ... 65/?no-ist
Mein Gedanke geht so, ich würde einmal davon ausgehen daß Adam und Eva nicht zwei Personen sondern zwei Stämme bzw Volksgruppen gewesen sind die damals im Gebiet des Paradieses siedelten und gemeinsam Gott und sich selbst entdeckten. Es begann eine Blütezeit in der diese zwei Stämme gemeinsam Gott verehrten und sich untereinander liebten und vieles was uns heute selbstverständlich erscheint, gemeinsam erforschten. Das war die Zeit wo die Menschen von "allen Bäumen im Paradies aßen". Jeder Baum war dabei ein Baum des Wissens, es gab den Baum der Schönheit, den Baum des Guten, den Baum der Weisheit, den Baum der Liebe, den Baum der Kraft, usw.
Durch die Begegnungen dieser Menschen mit Gott war ihnen klar daß Gott nicht wollte daß sie Gutes und Böses gemeinsam bzw als Gegensätze sahen. Von heutiger Warte aus ist das nicht mehr so ganz leicht zu sehen, aber ist es nicht so daß unser moralisches Denken im erwachsenen Menschen so ist daß man oft in Dualismen denkt? Gut und Böse, schön und häßlich, klug und dumm, klein und groß, usw, und dabei sind diese Dualismen so daß ihre Extreme einander widersprechen. Aber, und das ist eigentlich der springende Punkt, wer sagt daß die Gegensätze so und so sein müssen, wer sagt daß sie einander so extrem widersprechen? Bei uns heute ist es daß man bei dem Guten immer auch an das Böse denkt in der Moral. Das Gute ist sozusagen mit dem Bösen verknüpft, doch wenn man da mal nachschaut wird dadurch das Gute verbilligt.
Versucht doch mal statt dem Gegensatzpaar Gut und Böse das Gegensatzpaar Gut und Schön zu sehen. Stellt euch ein Liebespaar vor daß zusammen ist aber bald auseinander gehen muß weil irgendwas ansteht. Sie könnten sagen, es ist gut das wir zusammen sind und es ist böse daß wir bald voneinander gehen müssen. Doch sie könnten auch ganz anders denken und sagen, es ist schön daß wir zusammen sind, denn wir lieben uns, aber es ist gut daß wir uns trennen müssen denn so werden wir uns dann nacheinander sehnen was widerum gut für unsere Liebe ist. Statt eines gegensätzlichen Dualismus haben wir nun einen ineinandergreifenden Dualismus wo das zusammengehörige in dem Paar Gut und Schön nicht mehr verzweifelnd macht.
Stellt euch einen Stab vor. Der Stab von Gut und Böse wäre so daß an einem Ende ein Laib Brot ist und am anderen Ende eine rostige und scharfe Klinge. Was kann nun das Laib Brot gegen die Klinge ausrichten, und welchen Nutzen hat die Klinge für das Brot? Der Gegensatz zwischen Gut und Böse ist so daß das Gute leiden muß während sich das Böse nie von sich aus ändert. Die Gegensätze fressen einander auf und es gibt keinen Sieg des Guten über das Böse schon weil das Böse da ist und weil das Gute so klein und schwach wirkt gegen das Böse. Der Kampf Gut gegen Böse mag inspirierend erscheinen (die Frau sah daß von dem Baum gut zu essen ist und daß er klug macht), aber wenn man ihn objektiv betrachtet ist er meistens sinnlos und bringt immer über viele Menschen Leid. Und durch die Paarung von Gut und Böse verliert das Gute auch viel von seiner Kraft und wird dann wieder falsch aufgewertet.
Ist es nicht gut wenn jemand ein Brot ist und dazu eine Limo trinkt? Wenn, allgemein gesprochen, ein Mensch Nahrung zu sich nimmt? Was nun, wenn Gott sagt der Mensch soll fasten und einmal nichts essen? Ich faste immer wieder einmal und fühle mich dabei immer besonders wohl weil ich so besser Gedichte schreiben kann. Ich sage dazu daß ich das Gute als das Herkömmliche verlasse und mich dem Schönen aussetze. Gut und Schön paßt besser zusammen als Gut und Böse. Das Schöne ist dabei nicht eine tolle Frisur einer Frau oder eine Blume oder ein wohlgeformtes Auto, das Schöne ist Romantik und Poesie, das Kleid der Liebe eigentlich. Es ist immer etwas gefährlich, ist aber nie so wie das Böse ist. Das Gute ist nicht der Gegensatz des Bösen sondern eine kleine Sache die wir zum Leben brauchen, aber es soll uns nicht vom Schönen trennen sondern soll eher so sein daß es die Gefahren des Schönen, zusammen mit dem Schönen selbst, irgendwie ausgleicht, so daß Lieblichkeit entsteht. Das Liebespaar, mein obiges Example, könnte also sagen, wir essen noch schweigend zusammen zwei Bananen, trinken einen Kaffee und rauchen noch ein paar Zigaretten und genießen einander und vergessen nichts von diesem Tag. So haben wir dann wenn wir auseinander gehen starke Erinnerungen die uns beruhigen und uns helfen bis wir wieder zusammen sind.
Bis jetzt sah ich die verschiedenen Werte und Dinge noch zusammen. Und das muß man immer wieder tun, man kann nämlich nie nur das Gute suchen, man brauch auch dann wieder das Schöne, das Kluge, das Weise, das Lustige, das Gescheite usw. Aber warum immer diese Paare bilden? Die Bäume im Garten standen getrennt. Man muß zuerst richtig wissen was das Schöne ist, bevor man sagen kann jetzt nehme ich noch die Frucht des Guten dazu.
Und auch die Frucht des Bösen hat ihren Sinn. So wie ich Gut und Schön zueinanderstellte und sie nicht als einander ausschließende Gegensätze sehe sondern als aufeinander aufbauende und einander zugehörige GegenSTÜCKE, würde ich einmal sehen daß man das Böse und das Weise zueinandertut. Wir brauchen nämlich manchmal das Böse, die rostige Klinge, die Lüge, sogar den Mord. Als Beispiel würde ich die Jagd sehen, jedes Tier ist unnachahmlich schön, aber manchmal brauchen wir das Fleisch eines Rehs oder das Fell eines Bären. Oder manchmal ist es besser zu lügen als die Wahrheit zu sagen, um große Unannehmlichkeiten zu vermeiden. (Beispielweise habe ich manchmal meine Mutter belogen weil sie sehr bohrend ist und immer soviel über mich wissen will, was mir unangenehm ist.) Oder Sterbehilfe. Oder Schwangerschaftsabbruch.
Wenn man da diese Gegensätze wegnimmt, hat man Kraft und kann die Dinge anders sehen, und statt sie dem Gut und Böse Prinzip hierarchisch unterzuordnen, kann man die Dinge vielfach ganz anders lösen. Man nimmt dem Bösen die Kraft und kann das Gute ganz anders sehen als vorher.
Wie denkt ihr über das Thema?
die folgenden Ideen begleiten mich jetzt schon seit Jahren. Ausgangspunkt für meine Untersuchungen war ein Bericht im Netz den ich vor einigen Jahren las, über eine Möglichkeit des Ursprungs biblischer Geschichte in der Türkei, eine Möglichkeit wo sich das Paradies befunden haben mag. Ich gebe noch einmal den Link zu diesem Bericht, er ist aber in Englisch:
http://www.smithsonianmag.com/history/g ... 65/?no-ist
Mein Gedanke geht so, ich würde einmal davon ausgehen daß Adam und Eva nicht zwei Personen sondern zwei Stämme bzw Volksgruppen gewesen sind die damals im Gebiet des Paradieses siedelten und gemeinsam Gott und sich selbst entdeckten. Es begann eine Blütezeit in der diese zwei Stämme gemeinsam Gott verehrten und sich untereinander liebten und vieles was uns heute selbstverständlich erscheint, gemeinsam erforschten. Das war die Zeit wo die Menschen von "allen Bäumen im Paradies aßen". Jeder Baum war dabei ein Baum des Wissens, es gab den Baum der Schönheit, den Baum des Guten, den Baum der Weisheit, den Baum der Liebe, den Baum der Kraft, usw.
Durch die Begegnungen dieser Menschen mit Gott war ihnen klar daß Gott nicht wollte daß sie Gutes und Böses gemeinsam bzw als Gegensätze sahen. Von heutiger Warte aus ist das nicht mehr so ganz leicht zu sehen, aber ist es nicht so daß unser moralisches Denken im erwachsenen Menschen so ist daß man oft in Dualismen denkt? Gut und Böse, schön und häßlich, klug und dumm, klein und groß, usw, und dabei sind diese Dualismen so daß ihre Extreme einander widersprechen. Aber, und das ist eigentlich der springende Punkt, wer sagt daß die Gegensätze so und so sein müssen, wer sagt daß sie einander so extrem widersprechen? Bei uns heute ist es daß man bei dem Guten immer auch an das Böse denkt in der Moral. Das Gute ist sozusagen mit dem Bösen verknüpft, doch wenn man da mal nachschaut wird dadurch das Gute verbilligt.
Versucht doch mal statt dem Gegensatzpaar Gut und Böse das Gegensatzpaar Gut und Schön zu sehen. Stellt euch ein Liebespaar vor daß zusammen ist aber bald auseinander gehen muß weil irgendwas ansteht. Sie könnten sagen, es ist gut das wir zusammen sind und es ist böse daß wir bald voneinander gehen müssen. Doch sie könnten auch ganz anders denken und sagen, es ist schön daß wir zusammen sind, denn wir lieben uns, aber es ist gut daß wir uns trennen müssen denn so werden wir uns dann nacheinander sehnen was widerum gut für unsere Liebe ist. Statt eines gegensätzlichen Dualismus haben wir nun einen ineinandergreifenden Dualismus wo das zusammengehörige in dem Paar Gut und Schön nicht mehr verzweifelnd macht.
Stellt euch einen Stab vor. Der Stab von Gut und Böse wäre so daß an einem Ende ein Laib Brot ist und am anderen Ende eine rostige und scharfe Klinge. Was kann nun das Laib Brot gegen die Klinge ausrichten, und welchen Nutzen hat die Klinge für das Brot? Der Gegensatz zwischen Gut und Böse ist so daß das Gute leiden muß während sich das Böse nie von sich aus ändert. Die Gegensätze fressen einander auf und es gibt keinen Sieg des Guten über das Böse schon weil das Böse da ist und weil das Gute so klein und schwach wirkt gegen das Böse. Der Kampf Gut gegen Böse mag inspirierend erscheinen (die Frau sah daß von dem Baum gut zu essen ist und daß er klug macht), aber wenn man ihn objektiv betrachtet ist er meistens sinnlos und bringt immer über viele Menschen Leid. Und durch die Paarung von Gut und Böse verliert das Gute auch viel von seiner Kraft und wird dann wieder falsch aufgewertet.
Ist es nicht gut wenn jemand ein Brot ist und dazu eine Limo trinkt? Wenn, allgemein gesprochen, ein Mensch Nahrung zu sich nimmt? Was nun, wenn Gott sagt der Mensch soll fasten und einmal nichts essen? Ich faste immer wieder einmal und fühle mich dabei immer besonders wohl weil ich so besser Gedichte schreiben kann. Ich sage dazu daß ich das Gute als das Herkömmliche verlasse und mich dem Schönen aussetze. Gut und Schön paßt besser zusammen als Gut und Böse. Das Schöne ist dabei nicht eine tolle Frisur einer Frau oder eine Blume oder ein wohlgeformtes Auto, das Schöne ist Romantik und Poesie, das Kleid der Liebe eigentlich. Es ist immer etwas gefährlich, ist aber nie so wie das Böse ist. Das Gute ist nicht der Gegensatz des Bösen sondern eine kleine Sache die wir zum Leben brauchen, aber es soll uns nicht vom Schönen trennen sondern soll eher so sein daß es die Gefahren des Schönen, zusammen mit dem Schönen selbst, irgendwie ausgleicht, so daß Lieblichkeit entsteht. Das Liebespaar, mein obiges Example, könnte also sagen, wir essen noch schweigend zusammen zwei Bananen, trinken einen Kaffee und rauchen noch ein paar Zigaretten und genießen einander und vergessen nichts von diesem Tag. So haben wir dann wenn wir auseinander gehen starke Erinnerungen die uns beruhigen und uns helfen bis wir wieder zusammen sind.
Bis jetzt sah ich die verschiedenen Werte und Dinge noch zusammen. Und das muß man immer wieder tun, man kann nämlich nie nur das Gute suchen, man brauch auch dann wieder das Schöne, das Kluge, das Weise, das Lustige, das Gescheite usw. Aber warum immer diese Paare bilden? Die Bäume im Garten standen getrennt. Man muß zuerst richtig wissen was das Schöne ist, bevor man sagen kann jetzt nehme ich noch die Frucht des Guten dazu.
Und auch die Frucht des Bösen hat ihren Sinn. So wie ich Gut und Schön zueinanderstellte und sie nicht als einander ausschließende Gegensätze sehe sondern als aufeinander aufbauende und einander zugehörige GegenSTÜCKE, würde ich einmal sehen daß man das Böse und das Weise zueinandertut. Wir brauchen nämlich manchmal das Böse, die rostige Klinge, die Lüge, sogar den Mord. Als Beispiel würde ich die Jagd sehen, jedes Tier ist unnachahmlich schön, aber manchmal brauchen wir das Fleisch eines Rehs oder das Fell eines Bären. Oder manchmal ist es besser zu lügen als die Wahrheit zu sagen, um große Unannehmlichkeiten zu vermeiden. (Beispielweise habe ich manchmal meine Mutter belogen weil sie sehr bohrend ist und immer soviel über mich wissen will, was mir unangenehm ist.) Oder Sterbehilfe. Oder Schwangerschaftsabbruch.
Wenn man da diese Gegensätze wegnimmt, hat man Kraft und kann die Dinge anders sehen, und statt sie dem Gut und Böse Prinzip hierarchisch unterzuordnen, kann man die Dinge vielfach ganz anders lösen. Man nimmt dem Bösen die Kraft und kann das Gute ganz anders sehen als vorher.
Wie denkt ihr über das Thema?