Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib sind?

Rund um Bibel und Glaube
Wind
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#31 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von Wind » Mi 29. Jan 2014, 18:59

2Lena hat geschrieben: Mach das mal mit einer technischen Beschreibung und suche "für dich" die Sichtweise heraus. Vermutlich bleiben dann ein paar Schrauben vom Getrieb übrig, ohne Lust sie passend unterzubringen.

Das ist wohl der Unterschied zu unseren Sichtweisen. Für mich ist der Mensch kein technisches Gerät, das man nach Gebrauchsanweisung benutzen muss, damit es funktioniert.

Jeder Mensch ist für mich ein Unikat. Und zwar in jeder Hinsicht. Darum werde ich nie in einer Gebrauchsanweisung suchen, wenn es um Menschen geht. Und ich werde keine Gebrauchsanweisung benutzen, um mit Menschen umzugehen.

Die Bibel hat für mich den Nutzen, dem Menschen zu dienen. Als Wegweiser, als Leitplanke - aber niemals als technische Anweisung.

Dass Menschen und Institutionen sie falsch genutzt haben, ist offensichtlich. Aber ich sehe den Grund dafür ganz woanders, als in der richtigen Auslegung.
In den meisten Fällen, wo es "Im Namen der Bibel" extrem ausgeartet ist, geht es den Menschen, welche die Bibel zitieren garnicht um ein Verständnis derselben. Sondern sie bedienen sich der Bibel als Machtmittel, machen ein paar Verse für ihr Ziel passend, schieben Gott vor und benutzen beides, um Menschen für ihre Ansichten gefügig zu machen.
Das kann man auch nicht dadurch ändern, indem man eine neue, ganz andere Auslegung (oder wie immer man es nennen will) anbietet, mit dem Etikett: "die absolute Wahrheit".

Ein Umgang von Mensch zu Mensch funktioniert nur mit Liebe. Das bedeutet, den Menschen als Mensch wahrzunehmen. Mit allen Ecken und Kanten und auch mit den Dellen. Aber nicht als technisches Gerät, das einfach nur funktionieren soll!

2Lena
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#32 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von 2Lena » Do 30. Jan 2014, 09:50

Wind hat geschrieben:Für mich ist der Mensch kein technisches Gerät, das man nach Gebrauchsanweisung benutzen muss, damit es funktioniert.
Im Nichtverstehen der "Technik", in der Unkenntnis der Seelenvorgänge liegt nach meiner Sicht das große persönliche und gesellschaftliche Konfliktfeld. Jeder macht seiner Meinung nach gute Taten. Er weiß nicht was ankommt, was es auslöst. Die geglaubten Unwilligkeiten, die gebauten Blockaden mitsamt den vorhandenen Konflikten können mit dem herkömmlichen Christentum nicht bewältigt werden. Dort ist nur von einem "Glauben" die Rede. Die Familie endet beim Konfessionseintrag beim Standesamt. Nicht einmal in einer Familie kommt Einigkeit.

Wind hat geschrieben:Dass Menschen und Institutionen sie falsch genutzt haben, ist offensichtlich. Aber ich sehe den Grund dafür ganz woanders, als in der richtigen Auslegung.
Du meinst eine Exegese, oder die Eisegese, die persönliche Deutung. Wenn du Auslegung sagst, dann ist es das vollständige Aufklappen des Textes mit anderem Inhalt. Wenn der Text vollkommen vorliegt, dann gibt es keine Exegese mehr.

Ich hole deine Frage vor einigen Tagen:
Ich frage mich die ganze Zeit nur, was du deiner Meinung nach anders machst, als die Kirchen, welche ihre Lehren als die einzig richtigen darstellen (?)
Hier bist du bereits zur ENTSCHEIDENDEN Frage gekommen.
Die Kirchen nahmen (wie ich auch) den Auslegungstext bei ihrer Gründung.
Der ist einzigartig und richtig.
Der Ruf blieb.

Als die Bibelübersetzungen in Landessprachen kamen, war die Auslegung kaum mehr bekannt. Man müsste Auseinanderfaltung sagen, aber vermutlich versteht man das auch nicht. In "gefühlten Andeutungen" in den antiken Kirchensprachen war noch (zusammen mit altem Wissen) eine kleine Basis der Auslegung da. Sie wurde aber nicht explizit besprochen. Man verstand immer weniger, immer "persönlicher", wie der Grund unserer Diskussion.

Mit dem Material der Abnahme der Kenntnisse wurde die Mauer zum Islam und Judentum aufgebaut. Das Christentum ist im Orient und in Rom entstanden. Nun aber behauptet man (ohne die Kultur zu kennen) man wisse alles besser, mit "persönlicher" Inspiration selbstverständlich.

So steht die Welt zwischen "Fundis" die den Ruf hochhalten und unlogischen Gläubigen. Die jeweiligen Teilmengen und Vermischungen überlasse ich diesmal deiner Berechnung.

Wind
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#33 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von Wind » Do 30. Jan 2014, 14:38

Hi 2Lena,

ich denke, wir haben beide eine völlig unterschiedliche Sicht auf die biblischen Texte. Und darum reden wir, mal mehr mal weniger, aneinander vorbei.

Für mich ist das nicht unbedingt ein Problem. Wenn du nicht immer alle Verständnisweisen und Glaubenserfahrungen anderer Leute, welche nicht mit der deinigen übereinstimmen, negieren würdest.

2Lena hat geschrieben: Die geglaubten Unwilligkeiten, die gebauten Blockaden mitsamt den vorhandenen Konflikten können mit dem herkömmlichen Christentum nicht bewältigt werden. Dort ist nur von einem "Glauben" die Rede. Die Familie endet beim Konfessionseintrag beim Standesamt. Nicht einmal in einer Familie kommt Einigkeit.
Wobei du immer sehr pauschalisierst. Es gibt Familien, wo es so läuft. Aber das sind nur ein Teil der Familien.

Das "Christentum" muss das auch nicht bewältigen. Sondern die Menschen, die miteinander ein Stück des Weges im Leben gehen.

Wenn diese Menschen einen Mittelpunkt finden in den biblischen Texten und damit gut leben können, dann ist es gut und richtig - für diese Gruppe. Und davon gibt es mehr, als du offensichtlich wahrhaben willst

2Lena hat geschrieben:Die Kirchen nahmen (wie ich auch) den Auslegungstext bei ihrer Gründung.
Der ist einzigartig und richtig.

Das zB wage ich zu bezweifeln. Aber ich habe nichts dagegen, dass es für dich und eine Menge anderer Leute so ist.

Inzwischen scheint mir unser Austausch eher so eine Art Endlosschleife zu sein. Da möchte ich nun einfach mal aussteigen.
Danke für das Gespräch! :wave:
Zuletzt geändert von Wind am Do 30. Jan 2014, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.

Rembremerding
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#34 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von Rembremerding » Do 30. Jan 2014, 14:43

Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen! :)

Es ist sehr wichtig vor Empfang der Hl. Kommunion darüber nachzudenken, ob man Unversöhnlichkeit für irgendwelche Geschwister im Glauben empfindet. Tritt man nämlich in solch einer Unversöhnlichkeit zum Altar, dann lädt man große Schuld auf sich, gemäß dem, was der Herr zu uns spricht:
Mt. 5,23-24;HSK
Wenn du daher deine Gabe zum Altare bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!
Es ist auch zu beachten, dass der Herr hier von einem aktiven Versöhnungsvorgang spricht, d.h. dass die Liebe auf den zürnenden Bruder zuzugehen hat. Aussagen wie: "Ich habe ja nichts gegen ihn, aber er ist mir immer böse gesinnt" sollen einem selbst nicht als Entschuldigung dienen, sondern man soll selbst das Gespräch und die Ursache der Mißstimmung beim Bruder suchen mit dem Ziele der Versöhnung.

Ohne diese Versöhnung oder dem Versuch der Versöhnung ist man nicht würdig das Brot, den Leib des Herrn in sich aufzunehmen.

Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

2Lena
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#35 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von 2Lena » Do 30. Jan 2014, 16:11

Rembremerding zu Abendmahl: Ohne diese Versöhnung oder dem Versuch der Versöhnung ist man nicht würdig das Brot, den Leib des Herrn in sich aufzunehmen.
Das siehst du richtig Rembremerding. Das Abendmahl ist eine Versöhnungslehre und ein Friedenskonzept. Es hat bestimmte Gesetze, deren Einhaltung ein Leben "wie im Paradies" ermöglicht. Dazu gehört aber noch mehr als die "Geste der Versöhnung", nämlich die Bereitschaft zur Lösung der Konflikte. Die läuft im weiteren Umfeld ab.

Wenn jemand davonläuft, sich nicht verstanden fühlt, den Dreh nicht bekommt und vieles dergleichen mehr, dann ist ihm nicht geholfen, wenn du vorträgst: "Das Abendmahl würdig nehmen!" Da bemüht sich einer, aber es klappt nicht :cry:

Wind, dein Vorwurf: Wenn du nicht immer alle Verständnisweisen und Glaubenserfahrungen anderer Leute, welche nicht mit der deinigen übereinstimmen, negieren würdest.

Welche Regeln gibt es dafür?
Ich schlucke, zeige mich demütig und nehme das schlechte Konzept? Ich kaufe keine kaputten Mixer ... Lieber Wind, du kannst mich nicht davon überzeugen, dass dein Glauben in Ordnung ist, wenn er sich auf eine fehlerhafte Bibel bezieht, die du nach deinem persönlichen Belieben modifiziert. Ich bekomme kein Vertrauen in dich bei deinem unlogischen - und teilweise feigen Gerede. Welche "Taten" sind da in Ordnung? Was du mir vorwirfst sind "Verallgemeinerungen". Ich empfinde deine Einwände passend zum Satz zuvor. Fehler gesehen - und du haust ab, statt einzulenken. Es scheint mir als hätte ich hier erneut ins Schwarze getroffen, ins Fettnäpfchen getappt - prima.

Der Konflik "allgemein - persönlich" (läuft bei dir) in vielen Bahnen:
Wind Vorwurf Thema Familien in Glaubensverschiedenheit: Wobei du immer sehr pauschalisierst. Es gibt Familien, wo es so läuft (Auseinandersetzungen über Glaubensverschiedenheiten). Aber das sind nur ein Teil der Familien. Das Christentum muss die Einheit auch nicht bewältigen. Sondern die Menschen, die miteinander ein Stück des Weges im Leben gehen.
Sind die ALLGEMEINEN Regeln in Ordnung und ist das allgemeine Wissen vorhanden, dann geht auch eine richtige Anpassung der Einzelnen. Sind die verkehrten Regeln da - und wird an sie die Anpassung vorgenommen, geht es los mit der Unterdrückung der Frauen durch die Männer, mit Rechtsbeugungen vieler Arten, mit Auseinandersetzungen über verschiedenen Riten, mit Beschneidung oder dem Kopftuch (wogegen ein Freundeskreis lästert). Es geht ein Unfrieden los über ein harmloses Kreuz, oder einen Davidstern, der in manchen Gesellschaften versteckt werden muss oder vom Hals gerissen wird und Vieles mehr.

2Lena hat geschrieben:Die Kirchen nahmen (wie ich auch) den Auslegungstext bei ihrer Gründung. Der ist einzigartig und richtig.
Wind: Das zB wage ich zu bezweifeln. Aber ich habe nichts dagegen, dass es für dich und eine Menge anderer Leute so ist.
Das ist eine schlampige Diskussionsweise, denn du stellst von vornherein das Argument als "lächerlich" hin, statt nach Argumenten und echten Gründen bei mir und den "anderen" zu suchen.

Die Annahme des Argumentes würde bedeuten, dass sämtliche Religionskonflikte aufhören. Es bedeutet, es gibt fehlerfreie Gesetze, deren Einhaltung Frieden und Freude garantiert. Es würde heißen, dass ab einem Zeitpunkt die Kirche und vor allem der Protestantismus völlig falsch lief. Vermutlich begann er ab dem Zeitpunkt der Übersetzung in Landessprachen, oder als die weltlichen Regierungen ihre eigenen Diktate aufstellten. Es hieße dann als Argumentation, dass alle Menschen, die sich auf die Bibel berufen - verkehrt liegen.

Wind: Inzwischen scheint mir unser Austausch eher so eine Art Endlosschleife zu sein. Da möchte ich nun einfach mal aussteigen.
Aussteigen und kneifen - oje je Wind - als ob es die Leiter zum Mond gäbe.

Wind
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#36 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von Wind » Do 30. Jan 2014, 16:58

2Lena hat geschrieben:Ich schlucke, zeige mich demütig und nehme das schlechte Konzept?

Im Gegensatz zu dir habe ich kein Konzept vorgelegt, sondern einfach meinen Glauben beschrieben.
Von daher stellt sich die Frage überhaupt nicht, was du übernehmen sollst oder nicht. Zumindest nicht von meiner Seite!

2Lena hat geschrieben:Aussteigen und kneifen - oje je Wind - als ob es die Leiter zum Mond gäbe.

Wer sagt denn, dass ich zum Mond will ? Wolltest du dahin ? Dahin würde ich dir ohnehin nicht folgen. :devil:

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kamille
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#37 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von kamille » Do 30. Jan 2014, 18:45

Hallo zusammen.

Mutter Teresa sagte einmal:

Früher glaubte ich Menschen bekehren zu müssen,
heute weiß ich, dass ich nur lieben soll und die Liebe bekehrt wen sie will.

Diese Sichtweise wünsch ich allen.
Gruß von kamille
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

JackSparrow
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#38 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von JackSparrow » Do 30. Jan 2014, 23:21

Was religiöse Menschen als "Liebe" bezeichnen, muss nicht unbedingt mit dem übereinstimmen, was andersgläubige Menschen als "Liebe" bezeichnen würden.

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... eresa.html

Das funktioniert ungefähr so wie die Liebe Gottes. Die äußert sich ja auch gelegentlich durch Gewalt und Terror. Alles nur eine Frage des Glaubens.

2Lena
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#39 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von 2Lena » Fr 31. Jan 2014, 08:25

JackSparrow, danke für den Link und den Bezug auf die "Realitäten".

Alles Werbung oder was? Es wird Geschrei um die Liebe gemacht. Manchmal gibt ein Aufruf zur Liebe Aufwind unter die Flügel, zuweilen jedoch nicht. Dann entsteht ein "Einsblock".

Was mich interessiert - ist die "Wissenschaft der Liebe", die in der Bibel seit Menschengedenken die Regeln dazu analysiert hat.
Man kann nicht einfach hergehen und sagen: Mensch liebe!
Die Empfindungen von Liebe entstehen durch erhaltene Liebe.

Lena
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#40 Re: Was heißt..Spaltungen unter uns, die wir doch ein Leib s

Beitrag von Lena » Fr 31. Jan 2014, 11:20

Guten Tag 2Lena

2Lena hat geschrieben: Man kann nicht einfach hergehen und sagen: Mensch liebe!

"Vater, bitte schenke mir Dich - der Du die Liebe bist."

Diese Worte darf das Kind beten, so es Mangel an Liebe bei sich selber spürt.

Sei gegrüsst von mir
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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