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#1 Jona alternativ

Verfasst: Do 16. Jan 2014, 11:16
von Magdalena61
abgetrennt aus: Impulse

Jona 3,1 (Luther): Und es geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona:
Hier haben wir eine Botschaft, die Hoffnung und Verheißung ausstrahlt. Wenn jemand versagt hat, ist das für Gott noch kein Grund, ihn jetzt einfach abzuschreiben.

Davids Vergehen werden mit schonungslosem Realismus berichtet. Wenn wir sie lesen, sitzen wir mit ihm im Staub und vergehen vor Scham. Aber David ließ sich auch vor dem Herrn zerbrechen und lernte, radikal Buße zu tun. Und Gott hatte mit ihm nicht abgeschlossen. Er vergab ihm und stellte ihn wieder her, um in seinem Leben erneut Frucht zu bringen.

Jona verweigerte sich Gottes Ruf zur Mission und endete schließlich im Bauch eines großen Fisches. In diesem lebenden Unterseeboot lernte er Gehorsam. Als Gott ihn zum zweiten Mal rief, ging er nach Ninive, predigte das unmittelbar bevorstehende Gericht, und erlebte, wie sich die ganze Stadt zu tiefer Buße kehrte.

Johannes Markus machte einen glänzenden Anfang mit Paulus und Barnabas, aber dann stieg er plötzlich aus und ging nach Hause. Gott aber ließ ihn nicht im Stich. Markus kehrte wieder in den Kampf zurück, erwarb sich wiederum das Vertrauen von Paulus, und wurde berufen, das Evangelium des nie versagenden Knechtes zu schreiben.

Petrus verleugnete den Herrn trotz seiner Beteuerungen unverbrüchlicher Treue. Menschen hätten ihn abgeschrieben und gesagt, daß der Vogel mit dem gebrochenen Flügel in Zukunft wohl nicht mehr so hoch fliegen würde. Doch Gott schrieb ihn nicht ab und Petrus flog höher als je zuvor. An Pfingsten öffnete er die Tür des Reiches Gottes für 3000 Menschen auf einmal. Er arbeitete unermüdlich und erlitt wiederholt Verfolgungen. Er schrieb die zwei Briefe, die seinen Namen tragen, und krönte schließlich ein herrliches Leben im Dienst für Gott mit dem Tod eines Märtyrers.

Was also den Dienst betrifft, so ist Gott der Gott der zweiten Chance. Er ist nicht fertig mit jemand, nur weil dieser versagt hat. Wenn immer Er ein zerschlagenes und zerbrochenes Herz vorfindet, beugt er sich hernieder, um das Haupt Seines gefallenen Kämpfers wieder aufzurichten.

Damit wollen wir jedoch keineswegs Sünde oder Versagen rechtfertigen. Die Zerknirschung und die Gewissensbisse, den Herrn enttäuscht zu haben, sollten Abschreckung genug sein.

Ebensowenig heißt dies, daß Gott dem unbußfertigen Sünder eine zweite Chance nach diesem Leben gibt. Der Tod ist eine furchtbare Endgültigkeit. Für den Menschen, der in seiner Sünde stirbt, gilt der schreckliche Satz: »An dem Orte, wo der Baum fällt, da bleibt er liegen« (Prediger 11,3).

William Mac Donald, Licht für den Weg, 16. Januar

#2 Re: Impulse

Verfasst: Do 16. Jan 2014, 11:32
von 2Lena
Der gute William Mac Donald hat sich leider zu wenig mit der Bibel befasst und so referiert er über die Sünde, statt all die Ratschläge darzulegen, die das Leben erleichtern.

Hier sind die Themen der genannten Bibelstellen:

Jona - Umgang mit Kritik (Der war nicht im "Bauch des Fisches" sondern man überlegt, wie sich die Situation ausweitet. Dag, Fisch, heißt gleichzeitig vermehren.)

David - Lehren über Liebe. Geschult werden Reaktionen aller Spielarten.
Paulus - Lehren über das Abwägen
Petrus - sich öffnen - und zeigen, wie es erfolgen kann. Alles unterstützt mit angedeuteten weiteren Beispielen.

#3 Re: Jona alternativ

Verfasst: Mo 20. Jan 2014, 12:36
von Magdalena61
2Lena hat geschrieben:Der gute William Mac Donald hat sich leider zu wenig mit der Bibel befasst
:shock:
...
:?:
...
:mrgreen:

William Mac Donald ( 1917- 2007) war 60 Jahre lang Bibellehrer, Prediger und hat 84 Bücher verfasst, beispielsweise den weltweit bekannte Kommentar zum Alten und Neuen Testament.

Was meinst du denn, was damals wirklich passiert ist, mit Jona und so weiter? Denkst du, die Story vom Sturm auf dem Meer und vom "Mann über Bord", um "den Zorn Gottes zu besänftigen"*** sei frei erfunden?

*** Hier muß man erwähnen, dass der Gott der Bibel keine Menschenopfer WILL.
Vielleicht hat Er deshalb den Jona nicht ertrinken lassen?
Irgendwie ist Jona wieder an Land gekommen-- es fragt sich nur: Wie?
Was ist gemeint mit dem "großen Fisch"? Ein biologischer Fisch? Ein wiederauferstandener Dino? Irgendwelche Viecher, die mittlerweile ausgestorben sind?

Mit "Fisch = vermehren" kann ich jetzt gerade nichts anfangen. :)
LG

#4 Re: Jona alternativ

Verfasst: Mo 20. Jan 2014, 20:15
von Pluto
Magdalena61 hat geschrieben:Was ist gemeint mit dem "großen Fisch"? Ein biologischer Fisch? Ein wiederauferstandener Dino? Irgendwelche Viecher, die mittlerweile ausgestorben sind?
Wohl kaum ein echter Fisch, sonst hätte man Fossilien finden müssen.

Mit "Fisch = vermehren" kann ich jetzt gerade nichts anfangen. :)
Ich auch nicht. :)

#5 Re: Jona alternativ

Verfasst: Mo 20. Jan 2014, 22:59
von Magdalena61
Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Was ist gemeint mit dem "großen Fisch"? Ein biologischer Fisch? Ein wiederauferstandener Dino? Irgendwelche Viecher, die mittlerweile ausgestorben sind?
Wohl kaum ein echter Fisch, sonst hätte man Fossilien finden müssen.
Auf dem Meeresgrund? Vielleicht einige Hundert Meter unter dem Meeresboden?

Angenommen, es war ein Wal... von denen gibt's sicher genügend "Beweise" ihrer Existenz.
Aber sollte tatsächlich ein Wal als U-Boot funktioniert haben... dann sagen die Kritiker bestimmt: "Ein Wal ist kein Fisch."

In der Bibel werden einige Tiere der Urzeit beschrieben, die man nicht eindeutig in die heute verwendeten Register einordnen kann, z.B. der Leviathan.
LG

#6 Re: Jona alternativ

Verfasst: Di 21. Jan 2014, 01:13
von Pluto
Magdalena61 hat geschrieben:Auf dem Meeresgrund? Vielleicht einige Hundert Meter unter dem Meeresboden?
In der Tat, ja. :)

Die meisten Fossilien stammen von Tieren die auf den Boden von Gewässern sanken, und dann schnell durch herabsinkende Sedimente begraben wurden.
Entweder die Gewässer trockneten aus, oder die Sedimentschichten wurden in nachfolgenden Zeiten durch Erdbewegungen an die Oberfläche gehoben. Das Sedimentgestein wurde durch Wind und Wetter abgeschliffen, so dass die Fossilen an der Oberfläche sichtbar wurden.
Bestes Beispiel dafür ist wohl der Burgess-Schiefer, dessen 540 Millionen Jahre altes Gestein einst Meeresboden war, und sich heute hoch oben in den Bergen von Kanada befindet. Dieses Schiefergestein ist eine Quelle für Fossilien aus der Zeit des Kambriums, wo tausende von Tieren entdeckt wurden. Was man dort fand, macht den Anschein als ob Gott (oder die Natur) damals noch mit den bizarrsten Formen herumexperimentiert hatte...

Angenommen, es war ein Wal... von denen gibt's sicher genügend "Beweise" ihrer Existenz.
Aber sollte tatsächlich ein Wal als U-Boot funktioniert haben... dann sagen die Kritiker bestimmt: "Ein Wal ist kein Fisch."
:lol: Moby Dick ist natürlich eine Legende.
Der Schlund selbst der grössten lebenden Wale ist allerdings zu eng, als dass diese einen ausgewachsenen Menschen ganz herunterschlucken könnten.

In der Bibel werden einige Tiere der Urzeit beschrieben, die man nicht eindeutig in die heute verwendeten Register einordnen kann, z.B. der Leviathan.
Ja natürlich, aber wenn der Leviathan bekannt war, warum schreibt dann die Bibel von einem Fisch?

Was an der Geschiche Jonas wahr ist, weiss ich nicht, aber ich vermute eher, dass die Bibel hier in Metaphern spricht, und dass der Hinweis auf "drei Tage und drei Nächte" auf die Auferstehung Christi anspielen könnte....
Aber ich bin kein Bibel-Spezi, so dass hier wohl die Bibelexegeten gefragt sind. ;)

#7 Re: Jona alternativ

Verfasst: Di 21. Jan 2014, 12:30
von 2Lena
Magdaöena61 hat geschrieben:William Mac Donald ( 1917- 2007) war 60 Jahre lang Bibellehrer, Prediger und hat 84 Bücher verfasst

… von denen keines die Bibelwidersprüche auflösen konnte.
Er kannte den Übersetzungstext.
Was man damit anrichten kann, dürfte seit Deschner's Recherchen „Kriminalgeschichte des Christentums“ bekannt sein.

Du schreibst: Mit "Fisch = vermehren" kann ich jetzt gerade nichts anfangen.
Beides heißt [dagim].

In ähnlicher Weise (gleich lautend, andere Gedanken hervorbringend) kommt es überall in den biblischen Texten zu ganz anderen Vorstellungen. So konnten u.A. brisante Vorgänge in der Zeitgeschichte in harmlose Erzählungen verpackt werden.

Ich weiß nicht, ob dir solche Anekdoten vor über 50 Jahren bekannt sind, aus einer Zeit, als Widerstand lebensgefährlich war. So ein „Humor“ beschreibt tiefgründig, die „anderen“ sehen jedoch ein Märchen. Man kann sich herausreden, das sei ein Märchen.

Also bitte wegen "Jona" zuerst den hebräischen Text analysieren dann zu den historischen Daten kommen, soweit sie recherchierbar werden.

#8 Re: Jona alternativ

Verfasst: Mi 22. Jan 2014, 01:13
von Magdalena61
2Lena hat geschrieben:
Magdaöena61 hat geschrieben:William Mac Donald ( 1917- 2007) war 60 Jahre lang Bibellehrer, Prediger und hat 84 Bücher verfasst
… von denen keines die Bibelwidersprüche auflösen konnte.
Er kannte den Übersetzungstext.
Was man damit anrichten kann, dürfte seit Deschner's Recherchen „Kriminalgeschichte des Christentums“ bekannt sein.
*räusper* Ich glaube schon, dass William Mac Donald den Heiligen Geist hatte. :) Unfehlbar war er nicht, aber das ist niemand, kein Lehrer und auch kein Schüler (Jünger). Unfehlbar war/ist nur Einer.

Und Deschner... ist die zeitgeistkonforme, moderne "Entschuldigung" für Ex-Christen mit intellektuellem Flair, die eine Rechtfertigung suchen dafür, dass die den Glaubensgehorsam schlichtweg verweigern-- sie fixieren sich auf die Sünden/das Versagen der Gläubigen, anstatt zwischen dem ursprünglichen Willen Gottes und der menschlichen Unzulänglichkeit oder auch vorsätzlichem menschlichen Egoismus, ausgelebt unter einem frommen Mäntelchen, zu unterscheiden.
Ich weiß nicht, ob dir solche Anekdoten vor über 50 Jahren bekannt sind, aus einer Zeit, als Widerstand lebensgefährlich war. So ein „Humor“ beschreibt tiefgründig, die „anderen“ sehen jedoch ein Märchen. Man kann sich herausreden, das sei ein Märchen.
Die Bibel spricht ziemlich oft in mehrdeutiger Sprache :mrgreen: .

Also bitte wegen "Jona" zuerst den hebräischen Text analysieren dann zu den historischen Daten kommen, soweit sie recherchierbar werden.
Ich glaube nicht, dass Gott von allen Gläubigen verlangt, zuerst Griechisch und Hebräisch zu studieren, bevor sie es wagen dürfen, die Bibel selbst zu lesen und sich etwas dabei zu denken.

Evangelisation/ Mission/ die Unterweisung der Gemeinde funktionieren immer und ausschließlich über das Lehrer-Schüler- Prinzip. Jesus hatte seine Jünger berufen und viel Zeit aufgewendet, um sie sorgfältig auszubilden.

Wenn man sagt, die traditionellen, von Generation zu Generation weitergegebenen Auslegungen seien für die Katz, da völlig falsch, dann unterstellt man dem Geist Gottes entweder eine bemerkenswerte Inkompetenz oder, falls Er checkte, was da lief und trotzdem nicht korrigierte, verdächtigt man Ihn, über weite Strecken der Kirchengeschichte eine ausgesprochen schlampige Arbeit geleistet zu haben. :shock:

Erschöpfend erklären kann niemand, was damals wirklich geschehen ist. Also muß man das Buch Jona so nehmen, wie es ist, und versuchen herauszufinden, welche Botschaften darin enthalten sind; wo ein Bezug zu meinem/ zu unserem Lebens- und Glaubensalltag erkenntlich wird.
2. Tim. 3,16
dann zu den historischen Daten kommen, soweit sie recherchierbar werden
:)
Jona- eine unverständliche Geschichte?
LG

#9 Re: Jona alternativ

Verfasst: Mi 22. Jan 2014, 04:54
von 2Lena
Hallo Magdalena61,

entschuldige, dass ich mich bei deinem Namen vertippte und dich etwas umbenannt habe :shock:
So schnell kann ein anderer Text entstehen!
Ich glaube nicht, dass das mit der Bibel passiert ist, sondern mit Sorgfalt die Texte abgeschrieben wurden. Man kann von einer halbwegs sicheren Überlieferung ausgehen, wie es die Funde von Quamran zeigten.

Allerdings entbehrt dieser Satz etwas der Logik:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass Gott von allen Gläubigen verlangt, zuerst Griechisch und Hebräisch zu studieren, bevor sie es wagen dürfen, die Bibel selbst zu lesen und sich etwas dabei zu denken.
:lol: Sollte er die denn - vorbeugend - vor 2.500 Jahren in Deutsch diktieren?

Magdalena61 hat geschrieben:*räusper* Ich glaube schon, dass William Mac Donald den Heiligen Geist hatte.
Das sagen die jeweiligen Bibelgruppen und Prediger stets von sich ...

Was mich nur wundert: Warum konnten sie die Texte nicht erforschen :(

Von Jona später - in ein paar Tagen. Ich bin unterwegs.

#10 Re: Jona alternativ

Verfasst: Do 23. Jan 2014, 01:21
von Magdalena61
2Lena hat geschrieben:Allerdings entbehrt dieser Satz etwas der Logik:
Magdalena61 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass Gott von allen Gläubigen verlangt, zuerst Griechisch und Hebräisch zu studieren, bevor sie es wagen dürfen, die Bibel selbst zu lesen und sich etwas dabei zu denken.
:lol: Sollte er die denn - vorbeugend - vor 2.500 Jahren in Deutsch diktieren?
Nein, natürlich nicht.

Es gab und gibt aber eine ganze Anzahl von Gläubigen, die mehrere Sprachen drauf haben, die diese Sprachen viele Jahre lang studier(t)en und trotzdem die traditionellen Auslegungen vertreten--- konnten oder können die alle nichts? :)

Es ist bekannt, dass manche Texte oder Verse unterschiedlich interpretiert werden, aber vom Grundsätzlichen her lehren alle christlichen Kirchen so ziemlich dasselbe.
Sektierer stellen ihre eigenen Lehren auf, reiten dann darauf herum und halten alle, die ihnen (ihrer Erkenntnis, ihren Lehren etc.) nicht nachfolgen Lk. 9,49 für unterbelichtet :mrgreen: .

WENN jemand das AT in der Tiefe verstehen und interpretieren kann, dann jüdische Gelehrte- die Wurzel.
Magdalena61 hat geschrieben:*räusper* Ich glaube schon, dass William Mac Donald den Heiligen Geist hatte.
Das sagen die jeweiligen Bibelgruppen und Prediger stets von sich ...
Um sich ein Urteil bilden zu können braucht man die Gabe der Geisterunterscheidung.
Was mich nur wundert: Warum konnten sie die Texte nicht erforschen :(
Konnten sie nicht? Vielleicht wäre es günstig, die Schriften eines William Mac Donald halt erst einmal zu lesen-- damit wäre man eine Weile lang beschäftigt. Ich unterschreibe nicht alle seine Gedanken, noboby is perfect, Luther war's auch nicht.

In seinem (im Eingangspost zitierten) Text ging es ihm ja nicht um die Historizität eines Jona, um biologische Fakten, wissenschaftliche Statements oder um irgendwelche sonstigen Analysen, sondern um die ZWEITE CHANCE. Und da führte er neben anderen bekannten Persönlichkeiten der Bibel auch Jona als Beispiel an.
LG