Glaubensproben

Rund um Bibel und Glaube
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kamille
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#1 Glaubensproben

Beitrag von kamille » Mo 13. Mai 2013, 13:00

Es gibt Phasen im Glaubensleben, wo man meint, schon fast im Paradies zu sein. Alles paßt, da ist Hingabe, Begeisterung, Gottnähe, Erkenntnis, Liebe und Kraft, innere Ruhe und Augeglichenheit und dergleichen mehr. Man glaubt, mit Riesenschritten geitig voran zu kommen.
Dieser Zustand kann ein paar Jahre dauern, aber , so meine Erfahrung, er kann auch zuende gehen.

Alles was man meint zu haben und zu sein, fängt an, sich immer mehr zu verflüchtigen, so, wie wenn man Wasser oder Sand in der hohlen Hand hat, aber nicht halten kann.
Zurück bleibt nur die Erinnerung. Alles wird nun schwer, Es kostet Mühe, das Feuer jeden Tag anzufachen und am brennen zu halten.
Was macht Gott da mit einem, und warum macht er das ??

Vorher geht man an seiner Hand, und später soll man ohne Hand, also alleine gehen lernen ?
Wer kennt das auch so ?

Wird der Glaube auf diese Weise erprobt?
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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dvdk
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#2 Re: Glaubensproben

Beitrag von dvdk » Mo 13. Mai 2013, 14:04

Kennst Du das Gleichnis mit dem Haus, das auf Sand gebaut wurde? Ich will damit nicht sagen, dass Du oder andere auf Sand bauen. Aber oft ist es so, das wir uns so ein schönes Haus bauen. Alles ist gut, meinen wir. Und dann kommt der Sturm und fegt es weg.

Was dann noch übrigbleibt ist auf Fels gebaut. Der Rest, vorbei ... :(
Windhauch ...

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Magdalena61
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#3 Re: Glaubensproben

Beitrag von Magdalena61 » Mo 13. Mai 2013, 14:17

Wüstenerfahrungen, kamille... und nur gelegentlich kommt man an einer Oase vorbei, in der man sich eine Weile lang ausruhen und regenerieren kann.
Warum Gott die Leute durch die Wüste schickt, darüber kann man jetzt philosophieren... :roll:

Es liegt vielleicht auch an uns; an unseren verkehrten Erwartungen und falschen Einstellungen, wenn wir mit Gott, mit unserem Dasein und mit den Aktivitäten Gottes in unserem Leben nicht zufrieden sind.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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kamille
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#4 Re: Glaubensproben

Beitrag von kamille » Mo 13. Mai 2013, 14:31

Wüstenerfahrung kommt der Sache schon näher, und auf Sand gebaut trifft garnicht zu, denn wer Jesus liebt und willens ist ihm nachzufolgen, der kann unmöglich auf Sand gebaut haben.
Das betrifft doch wohl eher die, die der Welt vertrauen, die sich per Versicherung nach allen Seiten absichern, oder die, die an Selbsterlösung glauben u.s.w.
Ich glaube es klingt eher danach, ähnlich wie Wüstenerfahrung,....und wanderte ich schon durchs finstere Tal....

Zuerst wird das Laufen an Gottes Hand erlernt, aber dann, wie bei Kleinkindern auch, muß man selber laufen üben, auch rein aus dem Glauben heraus die Nachfolge leben. Für eine Zeit wenigstens, bis Gott meint, dass wir uns sicher sind, dass wir zu ihm wollen, oder um was in der Demut zu lernen. Es gibt wohl viele Gründe dafür.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Abischai
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#5 Re: Glaubensproben

Beitrag von Abischai » Mo 13. Mai 2013, 17:35

Du wolltest wissen wer das auch so kennt? Ich.
Und Hiob hat das als erster so richtig exemplarisch kennengelernt.
Dann setze Dich hin und nimm dieses Buch auf, Hiob.

Und noch etwas: Johannes der Täufer hatte ein Leben in Bescheidenheit, aber an der Spitze des Reiches Gottes geführt, bis er dann im Kerker gelandet ist und überhaupt nichts mehr wußte. Er war so weit, daß er sein Zeugnis von Jesu Taufe am Jordan, vor 3 Jahren oder so, nicht mehr glaubte.
Darum sandte er seine Jünger zu Jesus mit der allerletzten Frage eines verzweifelten Mannes, der sein ganzes Leben auf diese eine Karte gesetzt hatte und nun alles den Bach hinunter gehen sah.
"Bist du der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten." Ich kann mir den Johannes so gut vorstellen, und mir kommen die Tränen, wenn ich diese verzweifelte Frage lese.
Und was antwortet Jesus den Jüngern des Johannes? "Geht und sagt ihm was ihr seht: Lahme gehen, Blinde sehen und den Elenden wird das Evangelium verkündet." (Das habe ich jetzt aus dem Hut zitiert)
Wir hätten bestimmt eine andere Antwort gegeben. Aber es war genau die, die Johannes gebraucht hat.
Auch Du, liebe Kamille, brauchst eine Antwort von Gott, die Du selbst nicht mal erahnst. Ich weiß es auch nicht, aber Du wirst sie bestimmt bekommen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Andreas
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#6 Re: Glaubensproben

Beitrag von Andreas » Mo 13. Mai 2013, 18:47

Kamille, mir fällt dazu das Gleichnis vom Säman ein. Der Samen der unter die Dornen gefallen ist. Die Alltagssorgen nehmen ihm das Licht. Die Lösung wäre demnach, den Standpunkt etwas zu verlagern. Also, sich mehr Raum für das Licht (Jesus) zu gönnen und sich vom Alltag nicht ganz so verstricken lassen. ;)

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dvdk
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#7 Re: Glaubensproben

Beitrag von dvdk » Mo 13. Mai 2013, 19:15

kamille hat geschrieben:Wüstenerfahrung kommt der Sache schon näher, und auf Sand gebaut trifft garnicht zu, denn wer Jesus liebt und willens ist ihm nachzufolgen, der kann unmöglich auf Sand gebaut haben.
Es gibt eine ganze Menge Menschen die meinen, Jesus zu lieben und bauen doch auf Sand. Sie meinen sogar, sie folgen ihm nach und gehen doch in die Irre. Sie doch mal, wie das so aussehen kann. Einige sagen: ich liebe Gott und gehen in's Kloster. Andere sagen: Ich liebe Gott und werde Wanderprediger. Und wieder andere sagen: ich liebe Gott und gründe meine eigene Kirche. Wer ist es wohl, der Gott liebt und ihm nachfolgt? Welcher Weg ist der Richtige? Welche Lehre ist die Wahre?

Letzendlich zeigt es sich im Sturm des Lebens. Und da geht manche Illusion zu Bruch, manche Idee verweht im Wind und wer großes Pech hat erleidet auch noch großen materiellen Verlust. Wenn dann noch etwas übrig ist, dann mag das auf Fels gebaut worden sein.
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#8 Re: Glaubensproben

Beitrag von Abischai » Mo 13. Mai 2013, 20:42

Der Herr Jesus hat diese interessante Frage wie folgt beantwortet: "...sondern die den Willen meines Vater getan haben."
Es geht nicht darum was wir wollen, sondern was der Vater Jesu will. Und hier hört es bei vielen schon auf, denn sie sind geistlich tot, so tot wie der Herr Jesus als er am Holz hing und den er sonst immer als Vater anrief nur noch als "mein Gott" rufen konnte.

Wer also immer nur von "Gott" weiß und reden kann, der ist tot und vielleicht von denen:
Es ist keine Kunst irgendwie "Gott" zu kennen. Es kommt darauf an, daß man den Vater im Himmel und seinen Sohn kennt. Der Sohn ist Jesus Christus und der Vater ist exakt der, den der Sohn vorgewiesen hat.
Ist ja auch irgendwo klar. Wer die zu Jesus Christus gehörigen bekämpft und verleugnet, der kennt diesen Jesus und seinen Vater nicht, wähnt sich jedoch "Gott" damit einen Gefallen zu tun.

Hiob war in seinen Augen auch im Recht. Aber er war es nicht wirklich. Die ganze traurige Geschichte mit ihm hat diesen Makel aufgedeckt und schlußendlich korrigiert.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#9 Re: Glaubensproben

Beitrag von kamille » Mo 13. Mai 2013, 21:06

Abischai hat geschrieben:Du wolltest wissen wer das auch so kennt? Ich.
Tut mir gut zu wissen, dass es andre auch kennen.
Abischai hat geschrieben:Und Hiob hat das als erster so richtig exemplarisch kennengelernt.
Dann setze Dich hin und nimm dieses Buch auf, Hiob.
Ich habe den absoluten Tiefpunkt hinter mir. Da gab es Panikattacken und starke innere Anfechtungen zu überstehen, auch trübe Gedanken die vom Verloren- und Verlassensein nervten.
Ja, Hiob ist ein guter Begleiter.
Abischai hat geschrieben: brauchst eine Antwort von Gott, die Du selbst nicht mal erahnst. Ich weiß es auch nicht, aber Du wirst sie bestimmt bekommen.
Ja, hab ich bekommen, aber es ist kaum möglich, darüber zu reden.
Die Nerven werden wieder ruhiger, die waren zeitweise gespannt wie Drahtseile.

Was mich auch getröster hat waren die veröffentlichten Briefe von Mutter Teresa, in denen sie von innerer Dunkelheit schreibt, einer seelischen Leere. Viele kath. Heilige schrieben davon, es ist also ein bekanntes Phänomen.
Ich glaube, es geht dabei auch um Treue, durchhalten um jeden Preis.

Andreas hat geschrieben: Die Alltagssorgen nehmen ihm das Licht.
Hallo Andreas, meine Entwicklung ist schon an dem Punkt, dass ich mir eigentlich fast keine Sorgen mehr mache und wenn mal was hochkommt, dann kann ich das gleich loslassen.
Andreas hat geschrieben: sich mehr Raum für das Licht (Jesus) zu gönnen
Ich will es mal so beschreiben, den Raum hab ich schon, aber es kommt kein Licht rein. Ich muß mich da mit der Dunkelheit rumschlagen, was sehr anstrengend ist, denn Ängste und Unmengen an wirren Gedanken halten sich da auf, und allem soll man widerstehen. Geht nicht immer, vieles haut einen einfach um.
Das einzige was hilft ist wirklich den Hiob allem entgegen zu halten, der ist echt wie ein Strohhalm.
dvdk hat geschrieben:die meinen, Jesus zu lieben und bauen doch auf Sand.
Ja, die gibt es.
Kennst du keine Krisen im Glaubensleben ?
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dvdk
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#10 Re: Glaubensproben

Beitrag von dvdk » Mo 13. Mai 2013, 21:14

kamille hat geschrieben: Kennst du keine Krisen im Glaubensleben ?
Ja kenne ich. Sie dauern nie lange und hören nach einem Gebet schnell wieder auf :lol:

Das ganze Geheimis ist, sich in solchen Zeiten in Sicherheit zu begeben. Wenn also der Sturm so richtig losgeht, sich in sein auf Fels gebautes Haus zurückzuziehen und die Türen und Fenster zu schließen.

Wer dann auf Sand gebaut hat, dem bricht das Haus weg und er steht voll im Regen.
Windhauch ...

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