Wie geht ihr mit den aggressiven Dingen im Glauben um?

Rund um Bibel und Glaube
michaelit
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#1 Wie geht ihr mit den aggressiven Dingen im Glauben um?

Beitrag von michaelit » Di 1. Apr 2014, 09:20

Hallo,

ich wollte fragen wie ihr mit den aggressiven Anteilen in der Religion umgeht? Meiner Ansicht nach ist die Bibel, so wie ich sie immer gelesen habe, keine sehr tröstliche Schrift. Immerzu gibt es Kriege und Streit, und so richtig wird immer nichts draus. Ich habe noch keinen Propheten gelesen der einmal sagen konnte, alles ist gut, freut euch ihr Leute, es ist Frieden. Immerzu gab es schlimme Mißstände und Kriege waren nahezu an der Tagesordnung.

Nun genießt Europa seid über 60 Jahren relativen Frieden. Wir sind es gewohnt so zu leben daß uns niemand bedrückt, daß es keine Kriege gibt, Hunger kenne ich persönlich kaum und zwar war ich nie reich, im Vergleich zu den Alten bin ich es aber schon, denn Sozialhilfe ist heute ungefähr so hoch wie früher der Lohn eines Facharbeiters in den 50ern.

Wenn ich aber nun die Bibel aufschlage und etwas über die moderne Zeit erfahren will, etwas das ich den Leuten sagen kann, da finde ich kaum etwas. Ich könnte über soziale Mißstände reden, aber da ist ja eigentlich nicht sehr viel, wie gesagt hat ein Sozialhilfeempfänger eigentlich auch noch genug Geld. Und wenn man spart kann man sich sogar ein Moped oder sowas kaufen.

Nach dem Krieg ging es um die Abkehr von Diktatur, Fremdenhaß, Krieg und Rassenwahn. Und auch um Vergebung und Versöhnung bei uns. Was ist denn eigentlich das große Thema dieser Zeit heute? Eine Diktatur sind wir nicht, Fremde werden eigentlich geliebt (die meiste Musik ist Englisch), Kriege werden universal abgelehnt und Rassenwahn berührt auch nur noch die Neonazis.

Was machen wir nun? Und wie kann man den Glauben noch denen nahebringen die jetzt ohne Glauben leben? Mein Freund Jens etwa ist ein glücklicher Atheist der meint daß Glaube nur Probleme schafft. Was soll man da sagen? Es fehlt irgendwie eine Modernisierung des Glaubens, ein Ziel von Religion, sonst ist sie ja nur wie ein Club und wie eine politische Partei. Es müßte sich wohl irgendwie um Liebe drehen, doch wie sieht das aus, und wie begründet man das aus der Bibel? SOOOOOOOOOO liebevoll ist ja die Schrift auch nicht gerade.

Lena
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#2 Re: wie geht ihr mit den aggressiven dingen im glauben um?

Beitrag von Lena » Di 1. Apr 2014, 11:11

Du machst Dir Gedanken. Gut durchdachte 8-) .

michaelit hat geschrieben: Was machen wir nun? Und wie kann man den Glauben noch denen nahebringen die jetzt ohne Glauben leben?

Daniel,

liebe sie, mit den Möglichkeiten, die Du hast.

Gruss von mir
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

2Lena
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#3 Re: wie geht ihr mit den aggressiven dingen im glauben um?

Beitrag von 2Lena » Mi 2. Apr 2014, 10:03

Der Umgang mit der Religion und dem Glauben hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Bereits die Generation nach dem 1. Weltkrieg war immer mehr in Kontakt mit Schriften der "Aufklärung". Es gab noch - besonders in katholischen Gegenden viele Dörfer, in denen der Pfarrer lateinische Messen las, die keiner verstand. Er predigte von Moral - und das verstand man. So war Religion weniger eine Sache des Glaubens, sondern mehr eine Ausbildung zu Fleiß und Ehrbarkeit.

Mit der Liturgieänderung durch das II.Vatikanische Konzil (vor ca. 50 Jahren) konnte die Messe in Deutsch verstanden werden. Doch damit wurde den Leuten die Widersprüchlichkeit der Bibel bewusst, vor der sie zuvor "geschützt" waren. Längst waren in evangelischen Gemeinden die Menschen grad noch zu den Hochzeiten oder zur Konfirmation in der Kirche. Schon bald nach der Reformation war durch das andere Gedankengut, entstanden durch die übersetzte Bibel, die Säkularisation in Gang gekommen. Im Laufe der Jahre prägte sich die Widersprüchlichkeit so ein, dass schon allein das Wort "Religion" Graus und Abneigung hervorrief, mit Lügen und Falschheit in Verbindung gebracht wurde. Was man erlebte war nicht nur des Öfteren ein schlechtes Vorbild aus kirchlichen Kreisen, sondern eine grausam erzählende Bibel und Sprüche, die gegen den Verstand liefen. Das konnte auf Dauer nicht akzeptiert werden! Durch diesem Hintergrund scheiterten alle "Glaubensaufrufe".

Der erste Schritt hieß somit: Weg damit!

Es ist daher so gut wie sinnlos, weiter in diesem Sinne zu missionieren ....
Das Einzigste was hervorgerufen würde, wäre weitere Aggression. Doch seltslamerweise zeigen grad in Afrika die Missionen großen Zulauf. Man fragt sich, ob die noch rückständiger sind, als wir meinen. Ich sehe es etwas anders, weil ich weiß, dass in semitischen Sprachen (Hebräisch ist eine semitische Sprache) die Bibel komplett anders wirkt. Die Begeisterung kann ich ihnen nachvollziehen.

Damit bin ich beim Thema, lieber Michaelit.
Die Bibel und der Glaube - wie er durch die übersetzte Bibel gesehen wurde, stimmt nicht mit den Konzepten überein, die erstmals in Ägypten entstanden sind und von rom übernommen wurden. Wir sehen das AT als grausam - die als Liebeslehren - und das bei gleichem Text. Die Lösung ist, die Art der "Gnosis" von früher in den Blick zu nehmen. Das heißt die andere Leseweise. Dann ist es keine Frage der Missionierung, sondern ein Zulauf, wie im Süden. Dann ist jeder Satz der Bibel eine Kostbarkeit, gespickt mit Weisheit und mit grenzenlosem Humor, bei dem ein Satz mit drei Wörtern u.U. sieben Witze enthalten kann.

Die Einsicht in die "Gnosis", das heißt Erkenntis in die Zusammenhänge schult das Denken. Es konfrontiert über die historischen Ereignisse mit vielen Erfahrungen. Die weitaus besseren Richtlinien geben enorme Inspiration. Letztendlich kommt heraus, dass die "Religion" richtig ist - aber ein ganz kleines bisschen anders.

michaelit
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#4 Re: wie geht ihr mit den aggressiven dingen im glauben um?

Beitrag von michaelit » Mi 2. Apr 2014, 10:39

Also ich weiß nicht, Lena. Wie kann denn eine Übersetzung soviel aus der Bibel zunichte machen? Ich kenne kaum Hebräisch, und ich verstehe nicht wieso aus Hebräisch "Gott wird dich strafen" anders klingen soll als auf Englisch oder Deutsch? Es sind doch dieselben Worte. Zudem ist mir nicht bewußt daß in Afrika auf Hebräisch missioniert wird. Eigentlich sprechen Missionare doch immer in der Landessprache oder in einer der internationalen Verkehrssprachen wie Englisch. Ich würde nur zu gerne mehr Glaubensfreude haben, macht da das Hebräische wirklich soviel aus?

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Magdalena61
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#5 Re: wie geht ihr mit den aggressiven dingen im glauben um?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 2. Apr 2014, 10:40

michaelit hat geschrieben:ich wollte fragen wie ihr mit den aggressiven Anteilen in der Religion umgeht? Meiner Ansicht nach ist die Bibel, so wie ich sie immer gelesen habe, keine sehr tröstliche Schrift. Immerzu gibt es Kriege und Streit, und so richtig wird immer nichts draus.
Die Bibel beschreibt die Realität der Welt.
Ich habe noch keinen Propheten gelesen der einmal sagen konnte, alles ist gut, freut euch ihr Leute, es ist Frieden. Immerzu gab es schlimme Mißstände und Kriege waren nahezu an der Tagesordnung.
Wie?
Ganz so schlimm ist es nicht :) .
Das kommt dir vielleicht so vor, weil die Berichte über die Streitereien und Kriege so dicht gerafft sind, beonders in den Geschichtsbüchern. Es gab auch Zeiten der Ruhe und des Friedens.

Nun genießt Europa seid über 60 Jahren relativen Frieden. Wir sind es gewohnt so zu leben daß uns niemand bedrückt, daß es keine Kriege gibt,
Ja, aber das ist ja nur ein relativ kleiner Teil der Welt, und es ist nicht immer so gewesen.
Kosovo? Schon zu lange her, das Ganze?
Bosnien
Wenn du über die Grenzen Europas hinweg schaust... :( Ägypten, Syrien, Libyen, Afghanistan, Afrika... Iran, Irak, Ukraine--
--- da sieht es anders aus.
Wenn ich aber nun die Bibel aufschlage und etwas über die moderne Zeit erfahren will, etwas das ich den Leuten sagen kann, da finde ich kaum etwas.
Ich könnte über soziale Mißstände reden, aber da ist ja eigentlich nicht sehr viel, wie gesagt hat ein Sozialhilfeempfänger eigentlich auch noch genug Geld. Und wenn man spart kann man sich sogar ein Moped oder sowas kaufen.
Gott ist doch nicht nur dazu da, um den Lückenbüßer zu spielen, wenn es uns schlecht geht und wir es alleine nicht packen :shock: .

Was ist denn eigentlich das große Thema dieser Zeit heute?
Das alte Thema: Wer sind wir, wo kommen wir her, wo gehen wir hin, warum leben wir und wie fangen wir es am besten an, die uns zugeteilte Lebenszeit optimal zu nützen?
Und wie kann man den Glauben noch denen nahebringen die jetzt ohne Glauben leben?
Den Glauben LEBEN, die Menschen so annehmen, wie sie SIND, nicht die Nanny spielen.
Gott ist der Koordinator. Joh. 7, 38.
Mein Freund Jens etwa ist ein glücklicher Atheist der meint daß Glaube nur Probleme schafft.
Das klingt etwas uninformiert. Er wird genau so lange ein "glücklicher Atheist" sein, bis er ernsthafte Schwierigkeiten bekommt in seinem Leben.
Es fehlt irgendwie eine Modernisierung des Glaubens, ein Ziel von Religion, sonst ist sie ja nur wie ein Club und wie eine politische Partei.
Es fehlt das Feuer des Geistes, in vielen Gemeinden.
Damit meine ich nicht charismatische Events.

Der HERR ist doch immer noch derselbe, der Er in der Zeit der Apostel war, und Er kann heute noch Leute hinzufügen zur Gemeinde, so, wie Er das damals getan hat. Aber wo soll Er die Neulinge hinschicken, sodass sie wachsen können im Glauben? :?:

Interessierte Bewerber brauchen die rechte Unterweisung, mit Kompetenz und in Geduld, sie sollten biblische Lehre konsumieren und nicht mit Ersatzprogrammen und innerbetrieblichen Querelen beschäftigt und abgespeist werden.
Auf der anderen Seite sollte man von ihnen keine geistliche Reife erwarten und verlangen, die einfach noch nicht DA sein kann, und man darf sie nicht mit Gesetzen und Geboten überfordern.

Die Gemeinde Jesu als Kollektiv muß umkehren zu ihrem HERRN, anstatt sich endlos mit den Brüdern um Lehrfragen zu streiten, sich gegenseitig niederzumachen und zu bekriegen. Die Gemeinde soll Frieden halten, das Wort verkündigen (und erklären) und nicht ständig die Fehler anderer Christen beklagen. (!)

Überall, wo sie dem Gebot Jesu nachkommt und ihr Kreuz auf sich nimmt, kommen Menschen zum lebendigen Glauben und es entstehen neue Gruppen und Gemeinden. Aber das wird in der Presse natürlich nicht unbedingt lobend erwähnt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Simplicius
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#6 Re: wie geht ihr mit den aggressiven dingen im glauben um?

Beitrag von Simplicius » Mi 2. Apr 2014, 10:42

Moin michaelit,

michaelit hat geschrieben: Ich wollte fragen wie ihr mit den aggressiven Anteilen in der Religion umgeht

ich akzeptiere sie als Teil des Lebens und der Existenz, das Leben und diese Welt sind nicht nur Friede, Freude und Eierkuchen, sondern Überlebenskampf: Fressen und Gefressenwerden, geboren werden und wieder sterben, erbauen und wieder zerstören usw.

michaelit hat geschrieben: Ich habe noch keinen Propheten gelesen der einmal sagen konnte, alles ist gut, freut euch ihr Leute, es ist Frieden.

Auch Jesus ist nicht gekommen, Frieden zu bringen, Mt 10,34-36:

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.

michaelit hat geschrieben: Was machen wir nun? Und wie kann man den Glauben noch denen nahebringen die jetzt ohne Glauben leben?

Die Sündenvergebung als Kern des Evangeliums ist noch heute allen Trost, die unzufrieden sind mit sich und ihrem Leben. Die psychiatrischen und psychologischen Praxen sind auf Jahre ausgebucht, Frust, Aggressionen und Krankheiten nehmen zu, die Menschen haben zwar rein äußerlich ein gutes Leben, aber innerlich wissen sie, daß etwas nicht stimmt. Sehr viele Menschen heute leben mMn völlig verkehrt, nicht nach ihrem Wesen, sondern nach der Welt; nicht nach ihrem Selbst, sondern nach ihrem Ego. Es ist heute wichtiger denn je, den Menschen das Evangelium anzubieten.

Liebe Grüße, Simplicius.
"Manni Flanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch).

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kamille
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#7 Re: Wie geht ihr mit den aggressiven Dingen im Glauben um?

Beitrag von kamille » Mi 2. Apr 2014, 17:13

Ich glaube, dass Gott trotz aller Härte in der Schrift nur die reine Liebe ist.
Aber wie soll sich die Liebe Gottes bekunden, wenn die Menschen und besonders sein auserwähltes Volk ohne Liebe zu Gott sind, sehr eigensinnig und materiell eingestellt ?????

Geht ja garnicht , und trotzdem jammert jeder, warum Gott sich immer nur von seiner richterlichen Seite zeigt .
Hätten die Menschen Liebe zu Gott und untereinander gehabt, dann wäre die Bibel ein ganz anderes Buch.

Wo Glaube und Liebe fehlen, da ist eben Krieg.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

2Lena
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#8 Re: Wie geht ihr mit den aggressiven Dingen im Glauben um?

Beitrag von 2Lena » Mi 2. Apr 2014, 22:33

michaelit hat geschrieben:Wie kann denn eine Übersetzung soviel aus der Bibel zunichte machen? Ich kenne kaum Hebräisch, und ich verstehe nicht wieso aus Hebräisch "Gott wird dich strafen" anders klingen soll als auf Englisch oder Deutsch?

Nimm mal "Aug um Aug", das in Hebräisch [ain tachat ain] heißt. Neben [ain] für Auge hat das Wort noch die Bedeutung Sichtweise, Quelle und es gibt ein gleich lautendes Verb. Das heißt dann man hat entsprochen, geprüft oder geantwortet. Dem "eindeutigen" Rachefeldzug stehen also eine Fülle anderer Bedeutungen entgegen. Die vernünftige Sicht lautet: Eine Blickweise gegen die andere setzen. Das löst Konflikte. Dann wird kein "Zahn ausgeschlagen".

Man braucht die Übersetzung - aber das ist halt nicht die "ganze" Wahrheit.
So einfach ...

Oder denke an den Bibelspruch: Wer den Sohn liebt, soll nicht mit der Rute sparen.
Rute [schiach] ist ein "Teekesselchen" für Gespräch. Mit dem soll bei der Erziehung nicht gespart werden und statt Züchtigung soll eine Unterweisung erfolgen.

Das geht so endlos weiter - mit allen Versen anders und überaus humorvoll.

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Magdalena61
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#9 Re: Wie geht ihr mit den aggressiven Dingen im Glauben um?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 2. Apr 2014, 23:59

2Lena hat geschrieben:Nimm mal "Aug um Aug", das in Hebräisch [ain tachat ain] heißt. Neben [ain] für Auge hat das Wort noch die Bedeutung Sichtweise, Quelle und es gibt ein gleich lautendes Verb. Das heißt dann man hat entsprochen, geprüft oder geantwortet.
Bis hierher gehe ich noch mit :) .
2Lena hat geschrieben: Dem "eindeutigen" Rachefeldzug stehen also eine Fülle anderer Bedeutungen entgegen.
... Das löst Konflikte. Dann wird kein "Zahn ausgeschlagen".
Manchmal ist es nicht ganz unklug, bei den Verwaltern, Hütern und Lehrern des AT nachzufragen.

Mit "Auge um Auge" ist NICHT Vergeltung/ Rache gemeint. Die Regel "Auge um Auge, und Zahn um Zahn" legte die Höhe der Summe fest, welche als Entschädigung an das Opfer bezahlt werden mußte, im Bemühen, das begangene Unrecht wieder gut zu machen.
2Lena hat geschrieben:Oder denke an den Bibelspruch: Wer den Sohn liebt, soll nicht mit der Rute sparen.
Rute [schiach] ist ein "Teekesselchen" für Gespräch. Mit dem soll bei der Erziehung nicht gespart werden und statt Züchtigung soll eine Unterweisung erfolgen.
Ähm. Und wie geht dann das, was ich gleich zitieren werde?

Unterweisung auf den Rücken? :shock: :?
Spr. 10,13(SLT): Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden, aber auf den Rücken des Uneinsichtigen gehört eine Rute.
Spr. 26,3

Züchtigung oder liebevoll- aufbauende Motivation?
Klagelieder 3,1 (SLT): Ich bin der Mann, der tief gebeugt worden ist durch die Rute seines Zorns.
Man hat Paulus drei Mal eine Gesprächstherapie angedeihen lassen?
2. Kor. 11,25 (SLT): dreimal bin ich mit Ruten geschlagen, einmal gesteinigt worden;
Hm... mir scheint, wenn da "Rute" steht, ist ein durchaus energisches Erziehungsmittel gemeint. Nicht primär (Über-)Reden, sondern Handeln: Unangenehme bis schmerzliche Sanktionen, um ein unerwünschtes Verhalten abzustellen und dem Delinquenten nachdrücklich klar zu machen, dass er Grenzverletzungen begangen hat und in Zukunft besser daran täte, Regeln und Gesetze zu respektieren und sich weiterer Straftaten zu enthalten.
LG
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michaelit
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#10 Re: Wie geht ihr mit den aggressiven Dingen im Glauben um?

Beitrag von michaelit » Do 3. Apr 2014, 06:23

Magdalena, das letzte Beispiel wäre aus dem Neuen Testament das nicht in Hebräisch sondern in Griechisch geschrieben wurde.

Auch kann ein Wort mit mehreren Bedeutungen mal das eine, oder das andere bedeuten. Ein Tor ist ein Narr, aber ein Tor kann auch eine Tür sein.

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