"Formalien", also die Parameter der Studie sind aber ganz entscheidend. Wer das nicht begreift, wird sich durch Bildzeitungsstudien immer wieder in die Irre führen lassen.closs hat geschrieben:Natürlich nicht, weil dies Gegenstand einer Sendung oder eines Artikels war, wo jeweils keine genauen Quellenangabe gemacht werden - nimm einfach die Sache zur Kenntnis und rede Dich nicht mit Formalien raus.sven23 hat geschrieben:Das würden wir gerne mal selber beurteilen können, aber wie immer verweigerst du die Quellenangabe.
Also weißt du nicht mal, ob du es gelesen hast, oder im TV gesehen hast? Was soll man davon halten?
Der Faktor 10 hat nichts mehr mit Interpretationsspielräumen zu tun und mit hermeneutischer Gestaltung schon gar nicht.closs hat geschrieben: - Wenn Du wirklich aufgeklärt wärest, wüsstest Du auch so, dass es gar nicht anders geht, als dass die hermeneutische Gestaltung und Auslegung einer Fragestellung entscheidend für ein Ergebnis ist, soweit Interpretationsspielräume möglich sind.
Wenn das so stimmen würde, dann ist eine Studie fehlerhaft, weil sie offenbar nicht alle Paramter berücksichtigt hat. Aber wie gesagt, das könnte man erst bei Durchsicht der Studien sagen.closs hat geschrieben:.Falsch - die Aufgabenstellung war exakt die gleiche ("Was kostet der Volkswirtschaft das Rauchen, wenn man alle Parameter berücksichtigt?"), aber die Definition und Interpretation dieser Parameter war - je nach Interessenslage - unterschiedlich.sven23 hat geschrieben:Wenn die Aufgabenstellung exakt die gleiche war, müssen Fehler gemacht worden sein, denn Ergebnisse, die um den Faktor 10 voneinander abweichen, sind nicht mit Toleranzwerten erklärbar.
Die Behauptung, eine Aussage könne gleichzeitig wahr und falsch sein, ist immer noch falsch.
Was hat das mit Hermeneutik zu tun, wenn man Daten unterschlägt? Vorausgesetzt, es war so.closs hat geschrieben: Der Unterschied um den Faktor 10 ist NICHT Folge eines Rechenfehlers (da schaut man immer auf den Wert hinter dem Komma), sondern Folge der hermeneutischen Gestaltung.
Wenn Wissenschaft sich an ihre Regeln hält, hat das nichts mit Ideologie oder Dogmatik zu tun, sondern ist eine Selbstverständlichkeit.closs hat geschrieben:Das meine ich mit "Ideologie" oder gar "Dogmatik". - Man gestaltet sich etwas aus seiner Hermeneutik heraus und definiert alles andere als "Bankrotterklärung".sven23 hat geschrieben:Das ist die Praxis. Alles andere wäre eine Bankrotterklärung.
Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de
Zur Frage nach dem »historischen Jesus« gehört grundlegend die Wahrnehmung einer Differenz. Es geht um Jesus, wie er aufgrund historischer Rekonstruktion erscheint – ein solches Bild unterscheidet sich vom Jesus der Evangelien wie auch von dem, was die christliche Dogmatik über Jesus sagt.
Die Wahrnehmung dieser Differenz ist nicht selbstverständlich. So lange man davon ausging, dass das Neue Testament und der Glaube der Kirche zuverlässig Auskunft geben über Leben und Lehre des Jesus von Nazaret, gab es auch keine historische Rückfrage nach Jesus. Jahrhundertelang sah man in den Evangelien Geschichtsberichte und ging auch von der völligen Übereinstimmung zwischen geschichtlichem Jesus und dem Christus des Glaubens aus. Erst als das Vertrauen in die kirchliche Tradition und die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien zerbrochen war, konnte das Problem der Rückfrage nach dem historischen Jesus entstehen. Dies geschah erstmals im Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert.
Quelle: http://www.bibelstudium.kaththeol.uni-muenchen.de
„Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.“
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)
Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach