Homosexualität und Christsein

Rund um Bibel und Glaube
Hemul
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#991 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Fr 20. Jan 2017, 10:43

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Ich habe dir unmissverständlich aufgeigt was die Bibel bezgl. HS aufzeigt.
Nichts als Behauptungen! Wo sind die Belege?
Nicht in Micky Mäusken -Bild oder Tante Klärchen. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

JackSparrow
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#992 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von JackSparrow » Fr 20. Jan 2017, 11:18

Magdalena61 hat geschrieben:Was oder wen meinte Jesus wohl mit den folgenden Worten?
Matthäus 19:10
Es gibt nämlich Eunuchen, die aus ihrer Mutter Schoß so geboren sind, und es gibt Eunuchen, die von Menschen eunuchisiert worden sind, und es gibt Eunuchen, die sich selbst eunuchisiert haben wegen des Reiches des Himmels.

Damals glaubten also die Leute, man gelange als Kastrierter besonders leicht ins Reich des Himmels. Jesus glaubte das auch, weil der ja behauptete, man müsse erst wieder zum Kind werden. Und auch der Verrückte, der die Offenbarung verfasste, glaubte dran, weil der ja meinte, überhaupt nur 144000 jungfräuliche Knaben dürften in den Himmel kommen.


Hemul hat geschrieben:Doch-indem du Pauli drastischen Schreibweise in 1.Korinther 6:9+10 nur auf Knabenschänder beschränkst relativierst oder verharmlost du hier seine dortige Warnung
Das Wort "homosexuell" wurde erst im 19. Jahrhundert erfunden. Im Altgriechischen gibt es gar kein Wort dafür.

Für Knabenliebe hätte es eins gegeben: paiderastia. Aber das wird in der Bibel nicht erwähnt.

Hemul
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#993 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Fr 20. Jan 2017, 14:52

JackSparrow hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Doch-indem du Pauli drastischen Schreibweise in 1.Korinther 6:9+10 nur auf Knabenschänder beschränkst relativierst oder verharmlost du hier seine dortige Warnung
Das Wort "homosexuell" wurde erst im 19. Jahrhundert erfunden. Im Altgriechischen gibt es gar kein Wort dafür.
Und was möchtest du damit beweisen? Paulus wurde als Jude gem. Apostelgeschichte 22:1-3 vom besten u. strengsten jüdischen Lehrer der damaligen Zeit unterwiesen:
1 Ihr Männer, liebe Brüder und Väter, hört mir zu, wenn ich mich jetzt vor euch verantworte. 2 Als sie aber hörten, dass er auf Hebräisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller. Und er sprach: 3 Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Kilikien, aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt unterwiesen im väterlichen Gesetz zu Füßen Gamaliels, und war ein Eiferer für Gott, wie ihr es heute alle seid.
Er wusste ganz bestimmt ganz genau was in Hebräisch in 3.Mose 18:22 wie folgt in steht:
22 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.
Auf diese unmissverständliche Aussage Gottes bezieht er sich in Römer 1:24-27:
24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren. 25 Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen. 26 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Männer mit Männern Schande über sich gebracht und den Lohn für ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen.
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 20. Jan 2017, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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lovetrail
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#994 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Fr 20. Jan 2017, 16:22

SilverBullet hat geschrieben:Bedeuten diese Zusammenhänge rund um männliche Sexsklaven in der Antike (siehe Beitrag von „Magdalena61“), dass die alten Texte ein gesellschaftliches Problem lösen wollten („Männlichkeitskulte“?), das mit heutigen homosexuell veranlagten Menschen, die niemandem schaden, gar nichts zu tun hat?
Ich denke, es gibt den engeren und den weiteren Rahmen. Und dass Homosexuelle niemanden schaden, kann man nicht so einfach sagen.
Handelt es sich dann bei den Übersetzungen und Interpretationen nicht um „bösartige“ Deutungen auf Basis von maximaler Unkenntnis der antiken Verhältnisse?
Nein, siehe oben.

Ist es letztlich nicht die Schuld dieses ganzen Wünsch-Dir-Was-Konzeptes der Religion, dass trotz schauspielerischem „Liebestheater“, massiver Druck auf Menschen ausgeübt wird, die gar keinen Schaden verursachen?
Nein, noch immer falscher Film.

Wenn man sich dann die „selbsternannten Religions-Eliten“ ansieht, dann versuchen sie auch noch, wenn es offensichtlich nicht „drin steht“, irgendeinen Suggestions-Q-atsch aufzuführen. Ist dies nicht auch eine Art „Schuld“, die man „durch ein Flämmchen reinigen müsste“?
Müsste man sich konkreter ansehen. Was meinst du genau?
Nehmen wir an, wir würden ein Beispiel für extreme Dummheit suchen, sozusagen „das Ende der Liste der Primaten“, dann wäre diese „religiöse Situation“ doch bestimmt ein prima Kandidat.
Polemischer Leerlauf. Ohne Substanz. Versuch's nochmal mit Feeling. ;-)

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#995 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Fr 20. Jan 2017, 17:47

@lovetrail
Ich habe deinen Beitrag aufmerksam durchgelesen, aber irgendwie hast du gar kein Argument eingebaut.
Ich kann somit deine „Antwort“ nur als Wunsch auffassen, dass meine Kritik nicht zutreffend sein soll, aber davon bin ich bereits beim Schreiben meines Beitrages ausgegangen.

Wir beide sind uns natürlich einig, dass du hier und jetzt entlastende Fakten genannt hättest, wenn du das denn gekonnt hättest –> Fehlanzeige.

Aktuell muss ich davon ausgehen, dass die „Gläubigen“ einen Text vor sich „herschieben“, den sie nicht korrekt einordnen können (zeitlich, örtlich, sowie kulturell/gesellschaftlich) und somit falsch deuten.

Sorry, das ist eine schlechte Basis…

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sven23
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#996 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von sven23 » Fr 20. Jan 2017, 20:44

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nächsten- und Feindesliebe sind keine ethischen Handlungsanweisungen? Das wäre mir neu.
Mir auch. - Mit anderen Worten: Lies noch mal, was ich geschrieben habe.
Du schriebst: Das Christentum ist keine Ethik..
Gut, wenn man die Geschichte des Christentum betrachtet, kann man schon zu dem Schluss kommen, dass dieses mit Ethik nicht viel zu tun hat, insofern hast du Recht.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dass Paulus die Lehre verändert/verfälscht hat, ist Konsens in der Forschung.
Auf welcher Basis? Bei "Konsens" gehen inzwischen alle roten Lichter an, weil dann in der Regel irgendwas faul ist.
Nö, die Veränderungen/Verfälschungen durch Paulus sind gut belegt. Schon Goethe und Zeitgenossen wußten das.

closs hat geschrieben: Die wirkliche Frage lautet: Hat er authentisch verändert/umgesetzt oder nicht? - Nach meinem Verständnis hat er authentisch umgesetzt - aber eben auf seine Art. - Der Grundtenor stimmt.
Nö, Paulus hat vieles ins Gegenteil verkehrt, auch das ist Konsens in der Forschung.
Ich habe gar nichts gegen Veränderung, nur sollte man sich dann nicht das falsche Etikett aufkleben. In Fachkreisen nennt man das Etikettenschwindel.

closs hat geschrieben: Luther hat Jesus auch "verändert". - Ja und? Auch hier: Hat er authentisch verändert/umgesetzt oder nicht?
Sein Antisemitismus war sicher authentisch.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#997 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Fr 20. Jan 2017, 20:58

sven23 hat geschrieben:Du schriebst: Das Christentum ist keine Ethik..
Ja - es ist mehr als ein ethisches System.

sven23 hat geschrieben:Nö, die Veränderungen/Verfälschungen durch Paulus sind gut belegt.
Wie willst Du eine philosophische Formulierung des Christentum hinkriegen, ohne dass es als "Veränderung" bezeichnet werden kann? - Die entscheidende Frage wäre: Spricht Paulus authentisch im Sinne Jesu oder nicht?

sven23 hat geschrieben:Sein Antisemitismus war sicher authentisch.
Er war authentisch im Sinne des Zeitgeistes, eines Teils der Kirchengeschichte, etc. - Aber der Maßstab wäre auch hier: Spricht Luther authentisch im Sinne Jesu oder nicht?

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sven23
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#998 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von sven23 » Fr 20. Jan 2017, 21:18

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du schriebst: Das Christentum ist keine Ethik..
Ja - es ist mehr als ein ethisches System.
Es wäre ja schon mal schön gewesen, wenn es sich an ethischen Regeln gehalten hätte.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nö, die Veränderungen/Verfälschungen durch Paulus sind gut belegt.
Wie willst Du eine philosophische Formulierung des Christentum hinkriegen, ohne dass es als "Veränderung" bezeichnet werden kann? - Die entscheidende Frage wäre: Spricht Paulus authentisch im Sinne Jesu oder nicht?
In vielen Punkten definitiv nicht. Das läßt sich an Hand der Texte nun mal nicht leugnen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Sein Antisemitismus war sicher authentisch.
Er war authentisch im Sinne des Zeitgeistes, eines Teils der Kirchengeschichte, etc. - Aber der Maßstab wäre auch hier: Spricht Luther authentisch im Sinne Jesu oder nicht?
Warum sollte Jesus Antijudaist oder Antisemit sein?
"Ich bin gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel..." war sein Credo. Sein Volk wollte er zu Umkehr bewegen vor dem nahen Gottesreich.
Der Antijudaismus ist ein Produkt der Evangelisten und der Kirche.
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George Orwell

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lovetrail
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#999 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Fr 20. Jan 2017, 21:33

SilverBullet hat geschrieben: Aktuell muss ich davon ausgehen, dass die „Gläubigen“ einen Text vor sich „herschieben“, den sie nicht korrekt einordnen können (zeitlich, örtlich, sowie kulturell/gesellschaftlich) und somit falsch deuten.
Okay, nehmen wir noch folgenden Text aus dem Römerbrief hinzu. Dann wird es hoffentlich klarer, dass die enge Deutung mit "Sexsklaven" nicht hinreicht.

18 Denn es wird offenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten,
19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart.
20 Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien;
21 weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.
22 Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden
23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren.
24 Darum hat Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in die Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden,
25 sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.
26 Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt,
27 und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Begierde zueinander entbrannt, indem die Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.

28 Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht ziemt:
29 erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Verbreiter übler Nachrede,
30 Verleumder, Gotteshasser, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame,
31 Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige.
32 Obwohl sie Gottes Rechtsforderung erkennen, dass die, die so etwas tun, des Todes würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch Wohlgefallen an denen, die es tun. (Röm.1,18-32; Elb.)

Hier sieht man, dass Homosexualität ein narzisstisches Symptom einer Gesellschaft ist, welche den Schöpfer zugunsten des Geschöpfes verlässt. Es findet also eine Verkehrung statt. Aus Weisheit wird Narrheit, aus Unvergänglichkeit wird Vergänglichkeit, aus Wahrheit Lüge, aus Liebe wird schändliche Leidenschaft und zwar sogar zum eigenen Geschlecht.

Das Verkehrte ist also die Signatur des gottfernen, rebellischen Menschen, bzw einer solchen bösen Zeit.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

closs
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#1000 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Fr 20. Jan 2017, 22:21

sven23 hat geschrieben:Es wäre ja schon mal schön gewesen, wenn es sich an ethischen Regeln gehalten hätte.
Das haben die Vertreter des Christentums oft genug NICHT getan. - Aber was ändert das am Charakter des Christentums?

sven23 hat geschrieben:In vielen Punkten definitiv nicht. Das läßt sich an Hand der Texte nun mal nicht leugnen.
Die HKM kann das schlicht nicht beurteilen - denn dazu müsste sie geistig-spirituell argumentieren, was sie ja nach eigenen Worten nicht will.

sven23 hat geschrieben:Der Antijudaismus ist ein Produkt der Evangelisten und der Kirche.
NAtürlich - und Luther war Antijudaist - und Jesus nicht. - Schon richtig.

Deshalb muss man Authentizität im Einzelfall prüfen - im Falle Antijudaismus war Luther natürlich NICHT authentisch zu Jesus. - Jesus wollte das Judentum so reformieren, dass der Paradigmen-Wechsel des NT INNERHALB des Judentums umgesetzt werden würde und da aus in die Welt wirken sollte.

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