Dein Beispiel mit den Zigaretten ist aber denkbar ungeeignet, dies zu vermitteln. Es hat nichts mit "verschiedenen Hermeneutiken" zu tun, sondern beruht entweder auf handwerklichen Fehlern (falls die Fragegestellung exakt die gleiche war) oder du vergleichst 2 Studien, die gar nichts miteinander zu tun haben, also von unterschiedlichen Fragestellungen ausgingen.closs hat geschrieben:Am Ontischen ändert gar nichts etwas. - Die Aussage ist: Verschiedene Hermeneutiken können bei der selben Fragestellung zu unterschiedlichen Antworten kommen, von denen mindestens eine (wenn nicht sogar beide) ONTISCH falsch istsven23 hat geschrieben:Und genau deshalb kann eine Aussage nicht gleichzeitig wahr und falsch sein. Ein Hermeneutikwechsel ändert daran nichts.
Macht aber nur Sinn, wenn die Methode wissenschafltichen Ansprüchen genügt. Bei der Naherwartung ist die Sache ziemlich eindeutig.closs hat geschrieben: - methodisch können sie beide gleichzeitig richtig sein - siehe: Der methodische Weg ist wichtiger als das Ergebnis.
Warum soll Theißen oder die Forschung allgemein "bescheuert schlussfolgern", wenn die Quellenlage nun mal so ist, wie sie ist?closs hat geschrieben: Ansonsten kannst Du ruhig das Naherwartungs-Beispiel heranziehen: Gut beobachtet, sachlich richtig beschrieben, bescheuert geschlussfolgert/intepretiert.
„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
Gerd Theißen
"...daß wir.....unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, daß es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die so....sich nicht erfüllt hat"
Karl Rahner
„Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.“
(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S. 22)