Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Rund um Bibel und Glaube
piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#911 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von piscator » Do 26. Jun 2014, 16:40

Hemul hat geschrieben:So lange gewartet wird gilt das was uns Paulus in Römer 13:1-7 ans Herz legt:
1 Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. 2 Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen. 3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; 4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. 6 Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. 7 Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, dem die Steuer; den Zoll, dem der Zoll; die Furcht, dem die Furcht; die Ehre, dem die Ehre gebührt!

Dass dieser Vers auf die heutigen modernen Regierungsformen ist, bezweifle ich doch stark. Unsere staatlichen Mächte sind mit denen der Antike/Spätantike nicht einmal im Ansatz vergleichbar.
Und mit dem Steuerzahlen alleine ist die Pflicht gegenüber dem Staat bzw. dem Gemeinwesen keinesfalls erfüllt.

Die ZJ beanspruchen selbstverständlich die Fürsorge und den Schutz des Staates, sind aber keinesfalls bereit, dafür etwas zu tun.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Samantha

#912 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Samantha » Do 26. Jun 2014, 19:48

Halman hat geschrieben: Es gab eine Erkärung hierzu. Den Vortrag hatte ich in den 1990er Jahren selbst gehört, allerdings ist es wirklich zu lange her, um mich an Details zu erinnern. Es ging darum, dass der Staat die Rechtslage geändert hatte, womit mit dem Zivieldienst die "christliche Neutralität" nicht mehr verletzt wurde. Damit bestand kein religiöser Verweigerungsgrund mehr.
Soweit ich mich erinnere, unterstand ein Zivi vor der Änderung dem Verteidigungsministerium und seit der Änderung Mitte der 1990er Jahre dem Familienminstierium - aber dies ist frei aus meinem Gedächnis.
Das mag so sein (ich erinnere mich auch dunkel, etwas davon gehört zu haben), aber da die Zeugen/Bibelforscher sich beim 1. Weltkrieg noch mit dem Sanitäterdienst herausgeredet haben, sollte doch ein Zivildienst kein Problem mehr sein. Denn auch hier gilt Römer 13:1-7 =>

Hemul hat geschrieben:So lange gewartet wird gilt das was uns Paulus in Römer 13:1-7 ans Herz legt:
1 Jede Seele unterwerfe sich den übergeordneten staatlichen Mächten! Denn es ist keine staatliche Macht außer von Gott, und die bestehenden sind von Gott verordnet. 2 Wer sich daher der staatlichen Macht widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil empfangen. 3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben; 4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. 6 Denn deshalb entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Diener, die eben hierzu fortwährend beschäftigt sind. 7 Gebt allen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, dem die Steuer; den Zoll, dem der Zoll; die Furcht, dem die Furcht; die Ehre, dem die Ehre gebührt!
Solange wir Gutes tun, ist es egal, wem man untersteht ... es ist eh immer der Staat.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#913 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Pluto » Do 26. Jun 2014, 20:12

Halman hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere, unterstand ein Zivi vor der Änderung dem Verteidigungsministerium und seit der Änderung Mitte der 1990er Jahre dem Familienminstierium - aber dies ist frei aus meinem Gedächnis.
Das war eine Änderung im Deutschem Recht.
Die ZJ hat ihren Sitz in Brooklyn, New York. Ich glaube kaum, dass Deutsches Recht sie besonders beeinflusste.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#914 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Samantha » Do 26. Jun 2014, 21:09

Jesus lies sich erst mit 30 Jahren taufen. Warum müssen Kinder bei den Zeugen so früh getauft werden? Als Kind ist man noch nicht in der Lage, die Welt zu beurteilen und hat auch nicht die nötige Reife, um eine solch wichtige Entscheidung zu fällen. Die Zeugen erziehen die Kinder schon sehr früh zu ungetauften Verkündigern, sie werden überall hin mitgenommen, ob sie wollen, ist unwichtig. Den Eltern wird ein schlechtes Gewissen eingeredet und der Zwang als vernünftig dargestellt, und so entsteht ein Konkurrenzkampf innerhalb der Versammlung. Was soll das? Ist Kontrolle und Manipulation der Grundpfeiler der WTG?

Hier ist mal ein Video:
Zeugen Jehovas - David Splane (l.K.) über Kindertaufe

[youtube]h33PWdsUVlQ&feature[/youtube]

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#915 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Halman » Do 26. Jun 2014, 22:01

Samantha hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Es gab eine Erkärung hierzu. Den Vortrag hatte ich in den 1990er Jahren selbst gehört, allerdings ist es wirklich zu lange her, um mich an Details zu erinnern. Es ging darum, dass der Staat die Rechtslage geändert hatte, womit mit dem Zivieldienst die "christliche Neutralität" nicht mehr verletzt wurde. Damit bestand kein religiöser Verweigerungsgrund mehr.
Soweit ich mich erinnere, unterstand ein Zivi vor der Änderung dem Verteidigungsministerium und seit der Änderung Mitte der 1990er Jahre dem Familienminstierium - aber dies ist frei aus meinem Gedächnis.
Das mag so sein (ich erinnere mich auch dunkel, etwas davon gehört zu haben), aber da die Zeugen/Bibelforscher sich beim 1. Weltkrieg noch mit dem Sanitäterdienst herausgeredet haben, sollte doch ein Zivildienst kein Problem mehr sein. Denn auch hier gilt Römer 13:1-7 =>
Vor hundert Jahren war das Verständnis der Bibelforscher noch ein anderes. Auch institutionelle Religonen unterliegen einer Evolution. Dies hängt mit Sozialisation und dem Kulturkreis zusammen, denen die Bibelrezipienten verhaftet sind. Besonders im deutschen Kaiserreich war die Kaisertreue den Menschen selbstverständlich. Letztenendes sind wir alle mehr oder weniger Kinder unserer Zeit.
Deine Argumentation greift auf eine mittlerweile seit Generationen überholte Erkenntnis zurück. Hier gilt: Es war einmal ...

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere, unterstand ein Zivi vor der Änderung dem Verteidigungsministerium und seit der Änderung Mitte der 1990er Jahre dem Familienminstierium - aber dies ist frei aus meinem Gedächnis.
Das war eine Änderung im Deutschem Recht.
Die ZJ hat ihren Sitz in Brooklyn, New York. Ich glaube kaum, dass Deutsches Recht sie besonders beeinflusste.
Da bist Du schlicht und ergreifend schlecht informiert. Der § 15a wurde in Deutschland im Jahre 1969 extra im Interesse der ZJ im Zivildienstgesetz aufgenommen.
Mit Änderung der Rechtslage Mitte der 90er Jahre sahen JZ ihre christliche Neutralität durch den Zivildienst nicht mehr durch den Zivildienst verletzt.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#916 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Pluto » Do 26. Jun 2014, 22:11

Halman hat geschrieben:Mit Änderung der Rechtslage Mitte der 90er Jahre sahen JZ ihre christliche Neutralität durch den Zivildienst nicht mehr durch den Zivildienst verletzt.
In welchen Land wurden denn diese Gesetze Mitte der 90ern geändert? Doch nicht in den USA?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#917 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Samantha » Do 26. Jun 2014, 22:14

Halman hat geschrieben:Letztenendes sind wir alle mehr oder weniger Kinder unserer Zeit.
Gut, dann bin ich eben Kind der heutigen atheistischen Zeit. Die Menschen heute können nichts für ihren Unglauben, ist eben heutige Kultur. ;)

Deine Argumentation greift auf eine mittlerweile seit Generationen überholte Erkenntnis zurück. Hier gilt: Es war einmal ...
Wenn die Pflicht zum Krieg als normal galt, dann ist der Zivildienst noch weniger Grund, um Menschen auszuschließen.

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#918 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Halman » Do 26. Jun 2014, 23:22

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Mit Änderung der Rechtslage Mitte der 90er Jahre sahen JZ ihre christliche Neutralität durch den Zivildienst nicht mehr durch den Zivildienst verletzt.
In welchen Land wurden denn diese Gesetze Mitte der 90ern geändert? Doch nicht in den USA?
Mit den USA hat das gar nichts zu tun. Es geht hier speziell um die deutsche Situation der ZJ bezüglich der Verplficht und dem Ersatzdienst.

In Russland wurde z.B. vorübergehend die Webside der WTG geschlossen, weil sie dort verboten wurde. Hier haben wir davon nichts bemerkt, weil sie hier nie verboten war, ebensowenig in den USA.

Samantha hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Letztenendes sind wir alle mehr oder weniger Kinder unserer Zeit.
Gut, dann bin ich eben Kind der heutigen atheistischen Zeit. Die Menschen heute können nichts für ihren Unglauben, ist eben heutige Kultur. ;)
Polemik pur.

Samantha hat geschrieben:
Deine Argumentation greift auf eine mittlerweile seit Generationen überholte Erkenntnis zurück. Hier gilt: Es war einmal ...
Wenn die Pflicht zum Krieg als normal galt, dann ist der Zivildienst noch weniger Grund, um Menschen auszuschließen.
Eine veränderte Erkenntnis führt zu einer veränderten Bewertung.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#919 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Pluto » Do 26. Jun 2014, 23:46

Halman hat geschrieben:Mit den USA hat das gar nichts zu tun. Es geht hier speziell um die deutsche Situation der ZJ bezüglich der Verplficht und dem Ersatzdienst.
Doch. Klar hat es mit den USA zu tun, denn der Wachtturm hat nun mal seinen Sitz in Brooklyn, New York.
Dort werden alle Anweisungen für die ZJ herausgegeben. Was Brooklyn sagt, gilt weltweit.

Übrigens war der Wachtturm am Anfang des letzten Jahrhunderts so patriotisch gestimmt, dass sie 1903 ihre Leute den Wehrdienst empfahlen, und 1918 für ein Gebet zum Sieg über Deutschland eintraten:
There could be nothing against our conscience in going into the army. Wherever we would go we could take the Lord with us, the Captain of our salvation, and wherever we would go we could find opportunities to serve him and his cause.
[Zion's Watch Tower 15.Apr.1903]
In accordance with the resolution of Congress of April 2nd, and with the proclamation of the president of the United States of May 11, it is suggested that the Lord's people everywhere make May 30th a day of prayer and supplication. ... As says the spirit through the Apostle Paul: "I exhort, therefore, that first of all, supplications, prayers, intercessions and giving of thanks, be made for all men; for kings, and for all that are in authority; that we may lead a quiet and peaceable life in all godliness and honesty. For this is good and acceptable in the sight of God our Saviour." (I Timothy 2:1-3) Let there be praise and thanks-giving to God for the promised glorious outcome of the war, the breaking of the shackles of autocracy, the freeing of the captives (Isaiah 61:1) and the making of the world safe for the common people--blessings all assured by the Word of God to the people of this country and of the whole world of mankind."
[Watchtower 1.Jun.1918]
Tja... der Zeitgeist bestimmt auch den Standpunkt der Wachtturmgesellschaft
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#920 Re: Zeugen Jehovas- eine gefährliche Sekte?

Beitrag von Samantha » Fr 27. Jun 2014, 00:42

Halman hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Letztenendes sind wir alle mehr oder weniger Kinder unserer Zeit.
Gut, dann bin ich eben Kind der heutigen atheistischen Zeit. Die Menschen heute können nichts für ihren Unglauben, ist eben heutige Kultur. ;)
Polemik pur.
Was ist daran Polemik? Wenn man auf die damalige Kultur Rücksicht nimmt, muss man es auch heute. Jede Zeit hat ihre Eigenarten, nicht nur die Vergangenheit, in der ich ganz bestimmt nicht leben wollte. :mrgreen:

Eine veränderte Erkenntnis führt zu einer veränderten Bewertung.
Ja, dann hoffen wir doch weiter auf Veränderung! Nur schade, dass die WTG da langsamer ist als die übrigen Menschen ... muss wohl am Alter liegen. :mrgreen:

Gesperrt