Jesus Christus - Damals und Heute

Rund um Bibel und Glaube
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Flavius
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#91 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Flavius » So 26. Feb 2017, 09:18

Tyrion hat geschrieben: ..die Organisation stinkt vom Kopf her - das Fußvolk will Gutes tun, aber die Chefetage ist daneben. Franziskus ist vielleicht teilweise anders, aber die Machtstrukturen sind die alten. Und das kann man - finde ich - durchaus kritisieren. Sollte auf dem Petersplatz ein Mahnmal wegen der Verbrechen der Kirche errichtet werden, dann ziehe ich meinen Hut. Vorher sage ich immer wieder, dass die Verbrechen nicht aufgearbeitet, sondern nur verdrängt werden.
Flavius hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Zustimmung. (Reformation istangesagt).
Stimmt, wirklich allerhöchste Zeit für einige überfällige Reformen.

Dennoch muss man ein wenig differenzieren. Der neue Papst (Franziskus) versucht einiges zu ändern; auch etwas aufzuräumen. Hoffe, dass es gelingt (weil da eben nicht alles schlecht ist) . Ansonsten schwindet sicher der Einfluss (die Mitgliederanzahl) weiter: Das Fußvolk denkt zum Teil doch auch kritisch und empfindet einiges als "alten Zopf".
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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Tyrion
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#92 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Tyrion » So 26. Feb 2017, 23:02

Flavius hat geschrieben:Ich schon; sehr deutlich sogar. Nun, ich hab versucht die Ungleichbehandlung an Hand von Zahlen u. historischen Daten (die natürlich etwas - aber nicht grundlegend abweichen können- aufzuzeigen.

Zahlen, die nicht grundlegend abweichen können? Der war gut. Deine Zahlen, die du aus einer "seriösen TV-Doku" hast, stimmen hinten und vorne nicht. Aber ob es 30.000 oder 300.000 oder 3.000.000 Tote sind, spielt weniger eine Rolle. Mir geht es darum, dass die Organisationen, die historisch die Verbrechen begangen haben, noch immer existieren, sich dabei aber den Deckmanetel des "Gutseins" geben - und zudem ihre Verbrechen verdrängen. Das ist ziemlich einzigartig. Und wer Moral predigt, sollte die eigenen Defizite niht vertuschen und zu früheren Fehlern (um es euphemistisch auszudrücken) stehen können.

Es ist ein ganz offenkundiger Fakt, dass es gewisse Ungleichbehandlungen von Glaubens- od. Volksgruppen gibt/gab. (Juden z,.B. wurden seit Jahrhunderten immer verfolgt od. schlechter-gestellt).

Letzteres ist Fakt, ja. Aber darum ging es dir ja nicht. Dir stinkt es, wenn Leute wie ich den Christlichen Organisationen kritisch gegenüber eingestellt sind und nicht nur die frommen Sprüche hören, sondern auch das Unrecht sehen, dass durch diese Moralin-Süchtigen verursacht wird. Du fühlst dich einseitig in der Kritik (als Christ) und spielst unter anderem die Verbrechen der Vergangenheit herunter "die ach so schlimmen", "nur 30.000 Tote" usw. Und jetzt springst du rüber zur Judenverfolgung? Was soll das? Zudem die auch durch die frühere Intoleranz der vorherrschenden Religion mit verursacht wurde.

Es ist ja mehr je ein "ideologischer" Streit.

Nein - du machst einen Streit daraus. Ich sehe keinen Streit, ich sehe nur eine Diskussion in einem Diskussionsforum. Und ich lese, dass es Christen gibt, die - sich auf die Bibel stützend - die Todesstrafe befürworten (Moral-Thread), aber zeitgleich behaupten, niemals Gewalt anzuwenden. Aber sie schreien nach Gewalt - der Staatsgewalt. Daher nehme ich beispielsweise die Sprüche, evangelikale Christen seien friedlich wie Lämmer nicht ernst und sehe das Gewaltpotential dieser Salafisten durchaus. Und ich sehe das Gewaltpotential der Bibel (wie gesagt, das Töten von Menschen, teils auch unschuldigen Menschen in den USA beruht auf einem Bibelzitat - Hallelujah!). Und ich sehe, dass extremer Glaube auf dem Vormarsch ist. Ein Gradmesser dafür: die Zahl der Kreationisten. Wer sich von der beobachtbaren Natur abkoppelt und rein ideologisch geprägt Thesen von Gurus nachplappert, der macht auch andere Dinge, wenn der Guru es befiehlt.
Wenn du zeigen willst, wie gut und positiv dein Glaube ist, dann solltest du nicht immer gleich so empfindlich sein und überall Verfolgung und Minderheit sehen, sondern einfach zu deinem Glauben positiv stehen. Nutze Kritik, um die Vorzüge deines Glaubens präsentieren zu können. Und sei nicht beleidigt, wenn man deinen Argumenten da nicht folgt - du folgst meinen ja auch nicht (und ich bin nicht jedesmal beleidigt).

z.B. bei Zeus' doch letztlich sehr einseitigen Beurteilung (ich sage nicht Hetze").

Hm, er hat doch nur aus deiner Heiligen Schrift zitiert. Dass die so übel ist, da kann Zeus doch nichts dafür.

Fanatismus ist eben eher blind für alles andere; eine starke Überzeugung kann irren, kann aber auch eine positive Treibfeder sein.

Letzteres nur bedingt. Und mit einer gewaltverherrlichenden Hetzschrift in der Hand ist die positive Kraft selten wirklich gut. Normalgläubige lesen die Bibel (zum Glück) selektic und springen über die Mord- und Ausrottungsverherrlichungen hinweg und lesen die positiven Seiten. Fanatiker lesen alles und glauben alles. Und dürften sie das, würdne sie Steinigung schreien, nur sich selbst die Hände nicht schmutzig machen wollen (vergl. Todesstrafe als gottgewollt und als Gotteswürde).

Unsere verschied. Filter im Gehirn sind nützlich/haben auch eine Schutzfunktion. Wir filtern rasend schnell unnötige Information aus oder teilen auch schnell zwischen Freund und Feind ein. Entscheidungen und Meinungen werden sehr stark von unserer Grund-Haltung beeinflusst.

Stimmt - nur ist Freund-Feind-Rhetorik in einem Forum meines Erachtens maßlos überzogen. Und gerade Christen sollten eigentlich, so dachte ich, seltener in Freund/Feind-Schemata denken. Leider ist aber für viele das Schema Atheist = Ungläubiger = (Schimpfworte der BIbel einsetzen) = absoluter Feind zu sehr in der Denke des Glaubens verankert. Ich sehe Christen nicht als Feinde - ich habe auch nicht das geringste gegen Frömmigkeit und normales Ausleben der Religion. Ich finde nur den aktuellen Trend zum Christen-Salafismus wirklich übel. 1600 Jahre Terror und man hat noch immer nicht daraus gelernt. Das ist traurig. Und da hilft es nichts, die Nazi-Keule auszupacken. Die sind nicht mehr in Amt und Würden - im Gegensatz zum Klerus.

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#93 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von ThomasM » Mo 27. Feb 2017, 12:34

Tyrion hat geschrieben: Mir geht es darum, dass die Organisationen, die historisch die Verbrechen begangen haben, noch immer existieren, sich dabei aber den Deckmanetel des "Gutseins" geben - und zudem ihre Verbrechen verdrängen. Das ist ziemlich einzigartig.
Aber Tyrion, das ist keineswegs einzigartig.

Nachdem das dritte Reich unterging, lebten die Seilschaften des NS-Regimes weiter und arbeiteten - dann natürlich vollkommen demokratisch - in der Bundesrepublik mit. Schuld an den Verbrechen waren sie alle nicht.

Nachdem die DDR unterging lebte die SED in Form der Linken weiter. Dann natürlich vollkommen auf dem Boden des Grundgesetzes. Und Schuld an den Verbrechen des Kommunismus waren sie alle nicht.

Nachdem das dritte Reich besiegt war, lebte die Bundesrepublik als Nachfolgestaat weiter. Und weißt du was: Ich fühle mich in keinster Weise schuldig an den Verbrechen der NS-Herrschaft. Ich nehme an, dass auch du Deutscher bist. Nimmst du diese Verbrechen auf dich? Ich war zu der Zeit noch nicht geboren.

Auch Franziskus oder jeder andere Katholik war noch nicht geboren zur Zeit der Hexenverfolgung oder der Eroberung Amerikas. Willst du diese Menschen wirklich für schuldig erklären, nur weil sie in einer Nachfolgeorganisation leben, die mit den damaligen Verhältnissen nun wirklich nichts zu tun hat?

Ich bitte dich: Grabe doch nicht die alten Dinge aus, sondern wenn du Christen an die Karre fahren willst, nehme wenigstens aktuelle Verbrechen. Und an denen kann man durchaus welche finden, wenn auch nur wenig bei den Protestanten oder den Freikirchen. Verschließe aber bitte auch nicht die Augen vor den Verbrechen der Organisationen, denen du anhängst, sei es nun die SPD oder die Grünen (die Linken sind eh raus-oder?)
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Zeus
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#94 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Zeus » Di 28. Feb 2017, 12:05

ThomasM hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben: Mir geht es darum, dass die Organisationen, die historisch die Verbrechen begangen haben, noch immer existieren, sich dabei aber den Deckmanetel des "Gutseins" geben - und zudem ihre Verbrechen verdrängen. Das ist ziemlich einzigartig.
Aber Tyrion, das ist keineswegs einzigartig.
Doch.
ThomasM hat geschrieben:Nachdem das dritte Reich unterging, lebten die Seilschaften des NS-Regimes weiter.
Aber eben nur einige Seilschaften, lieber Thomas.
Das Drtte Reich mit der demokratischen BRD oder gar der RKK zu vergleichen ist eine wirklichkeitsfremde Vereinfachung.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele der Hauptschuldigen des Naziregimes zur Rechenschaft gezogen.***
Außerdem hat sich die BRD um Wiedergutmachung bemüht.

Im Gegensatz zum NS-Regime existiert die RKK immer noch in unveränderter Form mit ihrem Oberscharlatan an der Spitze. Die Verbrechen de Inquisition wurden unter den Teppich gefegt mit dem heuchlerischen MEA KULPA des Ratzfaz.
"Lass jeden von uns zur Einsicht gelangen, dass auch Menschen der Kirche im Namen des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium nicht entsprechen.[...]"
Das war alles, kein Gericht, keine Wiedergutmachung nur lauwarmes Gelaber.
ThomasM hat geschrieben:Ich fühle mich in keinster Weise schuldig an den Verbrechen der NS-Herrschaft.
Ich ganz gewiss auch nicht. Aber wenn man heute noch Mitglied der RKK (trotz deren Verbrechen in der Vergangeheit) ist, ist das so ähnlich, wie wenn man Mitglied einer Neo-Nazipartei wäre.


PS
***Jedoch gelang es einer großen Zahl von NS-Tätern, Faschisten und Kollaborateuren aus verschiedenen europäischen Ländern, einer gerichtlichen Anklage und Bestrafung zu entgehen.
Aufgrund einer aktiven Beteiligung hochrangiger Vertreter der katholischen Kirche an den Fluchtrouten trugen sie bis zur Beteiligung des US-amerikanischen Geheimdienstes den Namen „Klosterrouten“. Rattenlinien
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
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#95 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von ThomasM » Di 28. Feb 2017, 12:57

Zeus hat geschrieben: Doch.
Ich sehe, du hast deine Blindheit aus Hass immer noch nicht ablegen können.

Zeus hat geschrieben: Das Drtte Reich mit der demokratischen BRD oder gar der RKK zu vergleichen ist eine wirklichkeitsfremde Vereinfachung.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden viele der Hauptschuldigen des Naziregimes zur Rechenschaft gezogen.***
Außerdem hat sich die BRD um Wiedergutmachung bemüht.
Nicht nur, dass du meine Beispiele aus der DDR Zeit unkommentiert lässt (die Linken sind direkt aus der SED hervorgegangen), du legst aufgrund deiner Blindheit zwei Maßstäbe an.
Die BRD ist der offizielle und international anerkannte Rechtsnachfolger des dritten Reiches.
Es wurden einige Hauptschuldige zur Rechenschaft gezogen, aber gerade die Beamten, die die opportunistisch alles machen, was man ihnen sagt, wurden unbehelligt gelassen.
Das ist so, als würdest du den Papst verurteilen, aber die Inquisitoren laufen lässt, die haben ja "nur ihren Job gemacht"

Die deutsche Wiedergutmachung erkennst du an, die Bemühungen der RKK um Buße und Änderungen verachtest du. Blindheit eben, für die es keinerlei sachliches Argument gibt.
Du hast ja auch keine sachlichen Argumente, nur Emotionen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#96 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Zeus » Di 28. Feb 2017, 13:57

ThomasM hat geschrieben: Die deutsche Wiedergutmachung erkennst du an, die Bemühungen der RKK um Buße und Änderungen verachtest du. Blindheit eben, für die es keinerlei sachliches Argument gibt.
Buße und Änderungen anstelle von Wiedergutmachung!!
Sieht aus wie ein schlechter Witz.
ThomasM hat geschrieben:Du hast ja auch keine sachlichen Argumente, nur Emotionen.
Hast du schon mal in den Spiegel geschaut?
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#97 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von ThomasM » Di 28. Feb 2017, 15:16

Zeus hat geschrieben: Buße und Änderungen anstelle von Wiedergutmachung!!
Sieht aus wie ein schlechter Witz.
So so?
Du meinst also, alleine Geldzahlungen sei eine Form der "Wiedergutmachung", obwohl der Begriff falsch ist?
Wobei du natürlich die Tatsache, dass das von deinesgleichen angeklagte Unrecht der RKK mindestens 300 Jahre her ist, keinerlei Rolle spielt.
Was meinst du wohl, was das wesentliche an der Wiedergutmachungspolitik der Bundesrepublik ist? Das Geld? Du bist ein Quatschkopf.
Es ist das Zitat, das Willy Brandt auf den Punkt gebracht hat. Buße und Änderung

Deine Einseitigkeit ist ein Witz.

Zeus hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Du hast ja auch keine sachlichen Argumente, nur Emotionen.
Hast du schon mal in den Spiegel geschaut?
Ich habe sogar in diesen thread geschaut. Ich habe Argumente gebracht, warum das von Tyrion als einmalig bezeichnete Verdrängen von Schuld keineswegs einmalig ist, sondern immer wieder vorkommt.
Du hast nur Behauptungen aufgestellt, getrieben von deiner Gier nach Bestätigung.

Wie wäre es, wenn du auch mal sachlich argumentieren würdest.
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#98 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Zeus » Di 28. Feb 2017, 15:20

ThomasM hat geschrieben: Die BRD ist der offizielle und international anerkannte Rechtsnachfolger des dritten Reiches.
Welche Alternative hättest du vorgeschlagen, Deutschland abschaffen?
Willst du etwa behaupten, dass die BRD eine Fortsetzung des Naziregimes sei?
ThomasM hat geschrieben:Es wurden einige Hauptschuldige zur Rechenschaft gezogen,
Von den Alierten wurden in den Nürnberger Prozessen 185 Personen angeklagt.
ThomasM hat geschrieben:Das ist so, als würdest du den Papst verurteilen, aber die Inquisitoren laufen lässt,
Echt?
ThomasM hat geschrieben: aber gerade die Beamten, die die opportunistisch alles machen, was man ihnen sagt, wurden unbehelligt gelassen.
Das ist ein schwieriges Thema. Wie sollte die Anklage gegen diese Beamten denn lauten? Wenn einmal eine Diktatur installiert ist, dann ist es lebensgefährlich, sich als Einzelperson zu widersetzen.
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#99 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von ThomasM » Di 28. Feb 2017, 16:15

Zeus hat geschrieben: Das ist ein schwieriges Thema. Wie sollte die Anklage gegen diese Beamten denn lauten? Wenn einmal eine Diktatur installiert ist, dann ist es lebensgefährlich, sich als Einzelperson zu widersetzen.
Genau.
Oder man hat von nichts gewusst. Oder man stand unter Befehlsnotstand. Oder man wollte ja, aber die Umstände. Oder oder ...

Genau das war mein Punkt.
Was Tyrion als einmalig beklagte ist völlig allgemeines menschliches Verhalten. Das auch in der Geschichte - gerade in der deutschen Geschichte - immer wieder vorgekommen ist und auch wieder vorkommen wird.
Und die Deutschen sind nicht einmalig. Oder meinst du, auch nur ein Amerikaner oder Australier oder Neuseeländer würde sich wegen der Verdrängung der indigenen Völker einen Kopf machen? Oder ein kambodschanischer Kommunist für den begangenen Völkermord. Oder ein japanischer Militär für die Kriegsverbrechen usw.

Das Verhalten der RKK als menschlich, gesellschaftliche Gruppierung mit den Schwierigkeiten, vergangenes Unrecht zuzugeben oder zu büßen ist in den Augen der Soziologie vollkommen normal und menschlich. Das hat nichts mit Religion zu tun.
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#100 Re: Jesus Christus - Damals und Heute

Beitrag von Zeus » Di 28. Feb 2017, 16:36

ThomasM hat geschrieben: Ich habe sogar in diesen thread geschaut. Ich habe Argumente gebracht, warum das von Tyrion als einmalig bezeichnete Verdrängen von Schuld keineswegs einmalig ist, sondern immer wieder vorkommt.
Du hast anscheinend "etwas" selektiv in den Thread geschaut.
Tyrion hatte geschrieben:
Mir geht es darum, dass die Organisationen, die historisch die Verbrechen begangen haben,
1)noch immer existieren,
2)sich dabei aber den Deckmanetel des "Gutseins" geben -
3)und zudem ihre Verbrechen verdrängen. Das ist ziemlich einzigartig.
(Numerierung vom Zeus)
Ich denke dass Tyrion meint, dass die Kombination 1) bis 3) ziemlich einzigartig ist.
Übrigens passen die USA in dieselbe ziemlich einzigartige Kategorie.
Meinst du die BRD gehört auch dazu?

ThomasM hat geschrieben:Du hast nur Behauptungen aufgestellt
Welche meiner Behauptungen waren falsch?
Zuletzt geändert von Zeus am Di 28. Feb 2017, 18:44, insgesamt 2-mal geändert.
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