Lass mich Deinen Gedankengang und die Schlussfolgerung zu Ende führen. Du konstatierst:closs hat geschrieben:Diese Schlussfolgerung verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht. - Davon abgesehen: Gott hätte das Böse verhindern können, wenn er es gewollt hätte. - Aber er wollte es nicht, weil nur dadurch möglich wird, dass der Mensch erkennt, was das Gute ist.Rembremerding hat geschrieben:Du weißt die letztendlichen Konsequenzen in Deiner Aussage? Damit gibst Du Gott die Schuld am Bösen
Des weiteren müsste man klären, was eigentlich "gut" und "böse" sind - aus meiner Sicht sind es ganz nüchtern Vektoren: "Gut" = zu Gott hin/"böse" = von Gott weg. - Das, was man "moralisch" unter "böse" versteht, ist eine Folge daraus.
Ich glaube nicht an den Ansatz, dass der Mensch in der Regel weiß, was er tut - "halb zog es ihn, halb fiel er hin" ist realistischer. - In anderen Worten: Man kann einem Menschen keinen Vorwurf machen, wenn er sich NICHT für Jesus entscheidet - wie soll er es wissen? - Ich bin sicher, dass Gott in jedem Einzel-Fall Bescheid weiss.
Der Mensch ist weder fähig selbst Erkenntnis zu erlangen (sie wird ihm von Gott gegeben), noch hat er einen freien Willen, so dass er selbständig handeln kann. Der Mensch weiß also nicht, was gut und böse ist, kann sich nicht selbständig dafür entscheiden.
Damit ist der Mensch eine Sockenpuppe Gottes. Daraus ist zu folgern:
Nun gibt es aber gut und böse und Sünde. Sünde ist Absonderung von Gott. Da der Mensch jedoch Sünde, gut und böse nicht erkennen kann, bleibt nur mehr Gott übrig, der den Menschen von sich absondert. Somit kann die Sünde, die Absonderung nur in Gott sein und aus Gott kommen. Der Mensch hat damit keinerlei Verantwortung für sein Handeln, das Böse und die Sünde wird ein "weg von Gott", weil Gott es zulässt, sich zurückzieht.
Dies ist völlig absurd, das erkennst Du doch auch?
Gott schuf den Menschen und es war sehr gut. Gott gab dem Menschen seine Essenz (Liebe) und Eigenschaften von sich und es war sehr gut. Doch woher kommt nun das Böse?
Laut Deiner Philosophie kann es nur in Gott sein und aus Gott kommen, denn der Mensch kann es trotz des Guten in sich nicht selbständig erkennen. Denn selbst wenn Gott Erkenntnis gibt: Warum bleibt dann das Böse? War die von Gott gegebene Erkenntnis unzureichend, gar falsch? Ist im Menschen etwa kein göttlicher Funke, der das Böse und das Gute in sein Licht der Liebe stellt, damit man erkennt? Wurde der Mensch als Sockenpuppe geschaffen, um nicht verantwortlich für sein Handeln zu sein? Ist böses nur Böse, wenn irgendjemand erkennt, dass es böse ist? Will Gott in Langmut, dass wir durch Sünde ihm ähnlich werden, heilig?
Das und noch viel mehr Fragen muss man sich stellen, wenn man Deine Philosophie zu Ende denkt.
Servus und einen schönen Tag des Herrn

@closs
War nicht am 18.12. ein besonderer Tag? Du darfst Dir was wünschen!