Wind hat geschrieben:Weil gerade die komplizierten Dinge von Christen oft so nachlässig als einfach dargestellt werden, ist das für manche schwache Christen ein Grund zu verzweifeln am eigenen Glauben. Weil sie es eben nicht einfach finden können und deshalb nur noch ihr Scheitern sehen, angesichts der scheinbar so einfachen Bewältigung von Problemen anderer Christen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand ein so guter und heiliger Mensch ist... dass er nicht mit irgendwelchen Schwächen zu kämpfen hätte, von denen er denkt: "Das gefällt Gott nicht, da sollte ich etwas ändern".
Es gibt allerdings Gläubige, die sich mit ihren Versagen gar nicht mehr auseinandersetzen und sich auf
Phil. 2,13 berufen. Sie nehmen
Gott in die Verantwortung, die Initiative zu ergreifen und (gefälligst) das "Wollen" zu bewirken; mit anderen Worten: Sie warten darauf,
von Gott ausreichend motiviert zu werden. Das betrifft hautpsächlich die Emotionen, die Gemütsverfassung.
Wer diese Einstellung hat, der ist oftmals auch der Meinung, "Liebe" sei schicksalhaft; man könne die Gefühle der Zuneigung nicht beeinflussen geschweige denn, sich willentlich dafür entscheiden, den Nächsten; und sei es der Ehepartner, den man bis obenhin satt hat, zu lieben.
Die "schwachen" Christen machen es sich oftmals nicht so einfach. Sie nehmen die Gebote Gottes ernst, sie versuchen, den Willen Gottes zu ergründen, sie bemühen sich darum, das, was sie erkannt haben umzusetzen. Weil sie den Glauben sehr ernst nehmen und sich ständig mit anderen Christen vergleichen, sehen sie die Diskrepanz zwischen ihrem eigenen Wollen und Können recht krass.
Das sind Menschen, die eigentlich glauben wollen und sich nicht entschuldigen wollen.
Genau diese meine ich.
Denen muß man
nicht sagen, sie sollten ihre "Werke" überprüfen.
Denen man etwas anderes sagen: "Jesus hat die Strafe getragen für ALLE deine Sünden! Auch für die, die du noch (unabsichtlich) begehen wirst!"
Diese Zweifler muß man auffordern,
zu glauben. Und sich fallen zu lassen... in die Hände Gottes: "Er fängt dich auf und stellt dich auf die Füße. Und dann nimmt Er dich an der Hand und übt geduldig mit dir, das Laufen zu lernen."
LG