Sie hat vor allem einen biologischen/evolutionären Sinn, weil sie die genetische Vielfalt erhöht. Den "geistigen" Sinn haben ihr erst Millionen Jahre später Menschen übergestülpt.closs hat geschrieben: Der Gedanke dahinter: Geschlechtlichkeit ist nicht nur for fun, sondern hat einen Hintergrund. - Oder anders: Welchen Sinn hätte Geschlechtlichkeit, wenn es diesen Hintergrund nicht gäbe.
Deshalb habe ich ja den Text zitiert:closs hat geschrieben:Das ist der Sinn von Hermeneutik: Sinn herauslesen und weiter-denken.sven23 hat geschrieben:kommt man in Interpretations-Spiralen, die eine Eigendynamik entwickeln.
"Die Trias Teufel–Hölle–Gericht hat also in einem viel stärkeren Maße in Jesu Denken
eine Rolle gespielt, als dies im Bewusstsein der Christen präsent ist. Verstärkt wird dieser
negative Gedankenkreis noch durch den ethischen Rigorismus, den Jesus zuweilen zu
vertreten scheint. Und dann stellt sich schnell die Frage, wer denn überhaupt noch
gerettet werden kann. So finden sich in der Bergpredigt die bekannten Strafandrohungen:
...
Meint Jesus das wirklich ernst? Ein vergleichsweise
geringes Vergehen soll schon ausreichend sein, um dem Gericht verfallen zu sein? Wo
bleibt denn da die Verhältnismäßigkeit? Die Strafe stünde doch dann in keinem
vernünftigen Verhältnis mehr zum Vergehen? Und wäre Jesus dann nicht selbst von
seinem Wort betroffen, wenn er die Schriftgelehrten als Natterngezücht bezeichnet, wie
es oft berichtet wird? Den Ehebruch verschärft Jesus derart, dass es schon als Ehebruch
gilt, eine Frau auch nur begehrlich anzuschauen. Den Städten Chorazim und Bethsaida
wird explizit die Vernichtung angedroht, und zwar nur, weil sie seine ausgesandten
Jünger nicht aufgenommen haben.
Ist dieser Jesus noch bei Trost? Geht hier das Eiferertum mit ihm durch? Mit solchen
Sätzen scheint er von einer humanen Rechtsprechung, wie wir sie kennen, meilenweit
entfernt zu sein. Wie wenig verraten diese Sätze einen gesunden Einblick in die
menschliche Natur, und wie sehr spricht hier der Schwärmer. Und doch liegt ja der
Gedanke von ewigen Höllenstrafen auf der gleichen Wellenlänge. Abstrakt gesprochen:
Der Mensch ist ein endliches Wesen: Wenn er sündigen kann, dann kann er doch nur
endlich sündigen, es sollte doch kein Vergehen vorstellbar sein, das so groß ist, dass eine
unendliche, nie endende Bestrafung angemessen wäre."
Kubitza, Jesuswahn