ThomasM hat geschrieben:Die im Westen um sich greifende Abkehr vom Glauben bzw. die Hinwendung zu anderen Glaubensformen ist eine Reaktion auf diese Zersplitterung. Das Christentum kann es sich nicht leisten, weiter gegeneinander zu agieren, oder Gott wird diese Gegend zum nicht-christlichen Abendland machen
Richtig. Das Christentum befindet sich heute in einer ähnlichen Situation, wie in seiner Anfangszeit.Paulus scheint hier das passende Vorbild zu sein.
Paulus ist in der Metropole griechischer Kultur und Bildung. Da geht es um die Begegnung mit dem hellenistischen Heidentum. So begegnet er zum Beispiel den Philosophen, insbesondere Epikureern und Stoikern. Er hat keine Scheu und diskutiert mit ihnen, auch wenn diese stolz und herablassend, wie das Bildungsbürgertum aller Zeiten, sagen: "Was will denn dieser Schwätzer?" – Wer das Evangelium Jesu Christi einer fremden Welt verkünden will, muss auch mit Hohn und Spott rechnen. Die Athener halten Paulus für irgendeinen "Verkünder fremder Gottheiten".
"Sie nahmen Paulus mit, führten ihn zum Areopag und fragten: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du vorträgst? Du bringst uns recht befremdliche Dinge zu Gehör. Wir wüssten gern, worum es sich handelt. Alle Athener und die Fremden dort taten nichts lieber, als die letzten Neuigkeiten zu erzählen oder zu hören. Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Athener, nach allem, was ich sehe, seid ihr besonders fromme Menschen. Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT." (Apostelgeschichte 17, 19-23a)
Deutschlandfunkkultur: Wir sind von seiner Art
Wie viele Christen sind heute so dialogfähig und bereit sich zum „Areopag“ zu begeben? Heute würde Paulus aber vermutlich nicht die Athener, sondern eine andere Gruppe von Menschen ansprechen: Muslime, nach allem, was ich sehe, seid ihr besonders fromme Menschen.