Darin hinken alle deine Analysen:Rainauer hat geschrieben:Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie dort in Babylon gehockt haben und schon auf den Stern über den Messias gewartet haben und sofort los sind. Das klingt auch nicht plausibel.
„Du kannst dir nicht vorstellen ...“ … keiner kann sich was vorstellen?
Es kommt in allen deinen Schreiben kaum einmal die Intuition vor (oder das Wirken des Hl. Geistes, wie man es früher nannte). Bezieht man diesen Weg ein (laufende Inspirationen seit Urzeiten) lässt sogar die Propheten der Neuzeit zu Wort kommen, die diese Fähigkeiten unter Beweis stellten, so formt sich ein etwas anderes Bild.
Die Weisen aus dem Morgenland pflegten seit Urzeiten die Prophezeiung und sie kannten die Analogien von Sternereignissen. (Siehe link magoi mit Ausschnitten). Die Weisen hatten dazu selbst Erlebnisse, ein intuitives Wissen. Beachtet bitte die Bücher von Brentano über die Seherin und Klosterschwester Katharina Emmerich. Sie beschreibt im Leben der Hl. Maria, auch den Weg der „Magoi“. Sie schildert ihre Kleider, beschreibt die Gegend, die Leute. Sie sagt - obgleich sie deren Sprache nie lernte - Worte aus ihrer Sprache, und sie beschreibt erstaunlich deren altes Wissen.
Schon allein das Reisen damals und die Vorbereitungen der Weisen nach Judäa werden Monate in Anspruch genommen haben. Als Ziel sahen sie - in der Vernunft - die Hauptstadt Jerusalem. Da zeigte sich der Stern nicht. Sie erfuhren aber die Prophezeiung über Bethlehem, und dass der König eben nicht ein „Reich von dieser Welt“ aufrichten würde, sondern weit mehr. Das allein geht schon aus den Geschichten des AT hervor.
Das NT hatte ein wichtiges Ziel, das Zeigen der göttlichen Gesetze, was seit schätzungsweise 1.800 Jahren nicht mehr beachtet wurde, mal abgesehen von Einzelnen, die den Kern lebten. Bloß übersetzt offenbart die Bibel nicht den tieferen Kern im Schreibstil, auch nicht die textlichen Inhalte. Daher merkst du nichts von den Gründen der hier diskutierten „Verkürzung“. (Lukas erwähnt nicht die Flucht nach Ägypten). Sehr komplizierte Darstellungen (Philosophie feinster Art) in einen Erzählstoff hineinzubauen ist eine unerhörte Kunst. Darunter „litt“ etwas der geschichtliche Teil, den du mit Gewalt „harmonisieren“ willst. Ffindet erst einmal die wichtigen Aussagen - dann kann man das "Harmonieren" beginnen.
Davon abgesehen: Lukas kannte die Geschichte Jesu nur aus Nachforschungen. Die Flucht war geheim gewesen. In einer Zeit ohne Handy-Ortung wusste niemand, wo Jesus und die Familie waren. Mehrere Aufenthalte im Ausland wirkten ebenso wie die Arbeit eines Zimmermanns im Nachbardorf: „War dann nicht daheim“. Letzter Punkt war eine bekannte vorschriftsmäßige Opferung anlässlich der Geburt Jesu. Viele Wundertaten waren in Ägypten gewesen, aber nur den Römern und dortigen Einwohnern bekannt. Bis zu dem öffentlichen Auftreten im heutigen Lande Israel war nichts über Jesus ganz öffentlich bekannt. Er galt als schweigsam, arbeitete tüchtig mit Josef als Zimmermann.