So zeigt sich jemand die Welt, der den ersten Knopf seiner Jacke in das verkehrte Loch gesteckt hat...sven23 hat geschrieben:Er läßt sich aber widerspruchsfrei auflösen:closs hat geschrieben:Auch dieser Widerspruch ist perspektiven-bedingt.sven23 hat geschrieben:Ein Atheist hat dieses Problem gar nicht, er kann aber auf die Widerprüche hinweisen.
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"Lässt man die Gotteshypothese fallen, dann geschieht Erhellendes:
Deutlicher als bei jedem anderen religiösen Scheinproblem heben sich die theologischen Nebel und
geben den Blick frei auf eine zwar nicht perfekte, aber wenigstens im Prinzip verstehbare Welt.
Erdbeben erklären sich dann geologisch, Überschwemmungen und Dürren meteorologisch, der Tod
erklärt sich aus evolutionärer Notwendigkeit heraus, Krankheiten und Seuchen erklären sich
medizinisch, Lottogewinne wie Flugzeugabstürze statistisch, Diktaturen und Kriege politisch,
psychologisch und geschichtlich, das Leid des Einzelnen, ohne das es kein menschliches Leben gibt,
aus vielfachen und oft nicht zu beeinflussenden Vorgaben, Gegebenheiten und Zufällen. Der Beitrag
der Theologie zu einer Welterklärung aber ist gleich null. Seit Tausenden von Jahren hält sie sich für
unentbehrlich bei der Erkenntnis der Welt, dabei ist sie einfach nur hinderlich und steht im Weg, sieht
Gespenster und plappert hinein, wenn Erwachsene sich unterhalten. So ist es auch bei der Theodizee.
Das Theodizee-Problem ist doch längst gelöst. Das Problem gibt es überhaupt nur, weil es Theologie
gibt. Es ist das theologische Scheinproblem par excellence. Gott ist wie ein fremdes und klobiges
Bauteil eines Autos, das auch ohne es prima läuft, das die Theologen aber dennoch unbedingt
einbauen müssen und wollen.
Theologen sind die falschen Ansprechpartner. Die stehen längst auf der Seite der Naturalisten...sven23 hat geschrieben:
"Theologen können auf Gott natürlich schon qua Amt nicht verzichten und sind deshalb verurteilt,
weiter im Trüben zu fischen. Sie können die klare und einsichtige Lösung des Theodizeeproblems
nicht akzeptieren, auch wenn sie noch so auf der Hand liegt, keine Widersprüche produziert, die
einsichtigere Konzeption und die bessere Theorie ist, sparsam und umfassend gleichermaßen, ohne
Hilfskonstruktionen und die Annahme von unbewiesenen Faktoren wie Göttern, Engeln, Erzengeln,
Dämonen, Hexen, Teufeln und heiligen Geistern."
Kubitza, Der Dogmenwahn