Zweifeln

Rund um Bibel und Glaube
Pflanzenfreak
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#81 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » So 12. Jan 2014, 14:15

Wind hat geschrieben:Was verknüpfe ich, deiner Meinung nach, was nicht verknüpft werden kann?
Na ja, das ganze Sein des Menschen eben. Seine Erfahrungen mit dem Leben, der Welt, den Mitmenschen. Das wird gerne von Menschen als Vorwand genutzt um zu erklären warum es nicht möglich ist an Gott zu glauben. Und man könnte es auch als logisch empfinden, aber das ist es nicht wirklich.
Mein Mann wird auch nicht zu meinem Feind weil wir Streit miteinander haben. Dann muss ich eben alles was zwischen uns steht einfach mal wegschieben können und ihm zeigen, dass ich nicht seine Feindin bin. Dann können wir wieder aus einer neuen Perspektive heraus unsere Probleme angehen.
Auch zu Gott kann ich so kommen und sagen: hier bin ich, ich komme nicht mehr klar, hilf DU mir. Erst wenn ich diesen Schritt getan habe kommt der Nächste. Nämlich das zu bearbeiten was mich belastet und mein Leben kompliziert macht oder Zweifel sät....
Also mit anderen Worten erstmal den Weg freischaufeln ohne die Einzelteile anzuschauen die wir wegschippen und erstmal durchzukommen zu Gott oder zum Nächsten. Und dann, können wir quasi Schulter an Schulter gemeinsam die Sache anpacken.

erbreich
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#82 Re: Zweifeln

Beitrag von erbreich » So 12. Jan 2014, 14:49

Pluto hat geschrieben:Der Haken ist, so lange wie man etwas nicht genau definiert, kann man nie wirklich festlegen wovon die Rede ist.
Menschen und Kirchen haben sich seit Jahrtausenden auf bestimmte Definitionen festgelegt, wer oder was "Gott" sei oder ihrem "Glauben" nach zu sein habe...
Solange ich "Gott" nicht mit dem Herzen erlebe, kann ich nie wissen, wovon die Rede ist. Erlebe ich aber "Gott" mit dem Herzen, dann erscheint mir die Rede von "Gott" schal und leer und Festlegungen und Definitionen scheinen mir meilenweit an "Gott" vorbeizugehen...

Salome23
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#83 Re: Zweifeln

Beitrag von Salome23 » So 12. Jan 2014, 15:02

erbreich hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Haken ist, so lange wie man etwas nicht genau definiert, kann man nie wirklich festlegen wovon die Rede ist.
Menschen und Kirchen haben sich seit Jahrtausenden auf bestimmte Definitionen festgelegt, wer oder was "Gott" sei oder ihrem "Glauben" nach zu sein habe...
Solange ich "Gott" nicht mit dem Herzen erlebe, kann ich nie wissen, wovon die Rede ist. Erlebe ich aber "Gott" mit dem Herzen, dann erscheint mir die Rede von "Gott" schal und leer und Festlegungen und Definitionen scheinen mir meilenweit an "Gott" vorbeizugehen...
Erbreich-was genau erlebst du da im "Herzen"
Kannst du es beschreiben?
Es macht doch nicht wirklich Sinn den Versuch zu starten, jemand anders zu sagen, es sei Gott.
Das wäre so, als würde ich zu dir sagen, ich fühle Vlotzika in meinem Herzen..
Du würdest mir wahrscheinlich dann auch die Frage stellen, was isn das? Wie kommst du überhaupt darauf, dass es Vlotzika gibt, kannst du mir Vlotzika irgendwie beschreiben? Wie fühlt sich das an, wie erkennst du Vlotzika-definier mal...
An irgend einem Merkmal musst du ja selber Gott festlegen und dann stellt sich immer noch die Frage: Wie kommst du darauf, dass das, was du im Herzen fühlst Gott ist und nicht etwas andres?
Menschen und Kirchen haben sich seit Jahrtausenden auf bestimmte Definitionen festgelegt, wer oder was "Gott" sei oder ihrem "Glauben" nach zu sein habe
Und du? Woher dein (Glaube) Wissen das es einen Gott gibt?

Wind
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#84 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » So 12. Jan 2014, 15:10

Pflanzenfreak hat geschrieben:
Wind hat geschrieben:Was verknüpfe ich, deiner Meinung nach, was nicht verknüpft werden kann?
Na ja, das ganze Sein des Menschen eben. Seine Erfahrungen mit dem Leben, der Welt, den Mitmenschen. Das wird gerne von Menschen als Vorwand genutzt um zu erklären warum es nicht möglich ist an Gott zu glauben. Und man könnte es auch als logisch empfinden, aber das ist es nicht wirklich.

Hier kann ich jetzt nicht so ganz die Verknüpfung finden. Es war die Rede davon, dass das Leben mit Gott "einfach" sei. Dem hatte ich widersprochen. Dass man überhaupt nicht glauben will, hat niemand gesagt.

In dieser und in deiner letzten Antwort an mich, bestätigst du nun mit Beispielen, dass auch das Glaubensleben mit Gott Kampf bedeutet und somit absolut nicht einfach ist. Mehr wollte ich überhaupt nicht demonstrieren.

Weil gerade die komplizierten Dinge von Christen oft so nachlässig als einfach dargestellt werden, ist das für manche schwache Christen ein Grund zu verzweifeln am eigenen Glauben. Weil sie es eben nicht einfach finden können und deshalb nur noch ihr Scheitern sehen, angesichts der scheinbar so einfachen Bewältigung von Problemen anderer Christen. Das sind Menschen, die eigentlich glauben wollen und sich nicht entschuldigen wollen. Nur meinen sie, sie machen etwas verkehrt, weil diejenigen, die glauben, das als einfach darstellen und sie selbst es nicht einfach finden.

Wenn man es allerdings so darstellt, wie du es hier tust:
Pflanzenfreak hat geschrieben: zu Gott kann ich so kommen und sagen: hier bin ich, ich komme nicht mehr klar, hilf DU mir. Erst wenn ich diesen Schritt getan habe kommt der Nächste. Nämlich das zu bearbeiten was mich belastet und mein Leben kompliziert macht oder Zweifel sät....
Also mit anderen Worten erstmal den Weg freischaufeln ohne die Einzelteile anzuschauen die wir wegschippen und erstmal durchzukommen zu Gott oder zum Nächsten. Und dann, können wir quasi Schulter an Schulter gemeinsam die Sache anpacken.

... verstehe ich nicht wirklich, wieso du die Aussage unterstützt hast, dass es einfach wäre, wenn man alles richtig macht. Und wo ich da etwas verknüpft habe, was nicht verknüpft gehört, kann ich in deiner Antwort auch nicht finden. Denn im Grunde bestätigst du meine Aussage noch.

Aber gut - wir meinen das Gleiche, benutzen vielleicht andere Worte für gleiche Dinge. Keine Ahnung. Dabei will ich es jetzt hier nun auch belassen.

Wind
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#85 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » So 12. Jan 2014, 15:19

erbreich hat geschrieben:Solange ich "Gott" nicht mit dem Herzen erlebe, kann ich nie wissen, wovon die Rede ist. Erlebe ich aber "Gott" mit dem Herzen, dann erscheint mir die Rede von "Gott" schal und leer und Festlegungen und Definitionen scheinen mir meilenweit an "Gott" vorbeizugehen...

Genau so würde ich "es" auch beschreiben. Ich finde, das hast du gut ausgedrückt, Erbreich. Dann kann man die Frage wie Gott denn sei, nicht wirklich beantworten. Muss man auch nicht mehr. Was dann von anderen Menschen in Frage gestellt werden kann. Aber *mir* persönlich meine Erfahrungen und das daraus erfolgte Bewusstsein nicht nehmen kann.

erbreich hat geschrieben:Menschen und Kirchen haben sich seit Jahrtausenden auf bestimmte Definitionen festgelegt, wer oder was "Gott" sei oder ihrem "Glauben" nach zu sein habe...

Ich denke auch, dass das Problem genau hier liegt: in der Festlegung der Definitionen. Das, was *ich* mit meinem Herzen erlebe, braucht keine Definition. Es IST!

Lena
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#86 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » So 12. Jan 2014, 15:57

Pflanzenfreak hat geschrieben:...erstmal durchzukommen zu Gott oder zum Nächsten.

Von der Stelle her, so quasi vom Herzen Gottes oder vom Herzen des Nächsten - ist es einfach weiterzugehen.
Es ist dann immer nur ein kleiner Schritt :Herz:.

Kompliziert ist es wenn wir von den Buchstaben, den Worten, den Begriffen, den Erklärungen, den Verwirrungen,
den Missverständnissen aus......................... gehen :( .
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#87 Re: Zweifeln

Beitrag von 2Lena » So 12. Jan 2014, 16:41

Wind hat geschrieben:Weil gerade die komplizierten Dinge von Christen oft so nachlässig als einfach dargestellt werden, ist das für manche schwache Christen ein Grund zu verzweifeln am eigenen Glauben.

Sehr gut nachgedacht ...
Wenn man doch nur mal endlich dem berühmten "Eingottglauben" auf die Spur käme und dabei auch noch Lenas und Pflanzenfreaks gute Ratschläge mitnimmt, wäre es nicht schlecht.

Die Geschichte des Gottglaubens fing mit ganz anderen Vorstellungen an. Sie entgleiste dann durch die verdrehte Bibel auch in naturgeschichlichen, historischen und gesetzeskundlichen Fachbereichen.

Pflanzenfreak
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#88 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » So 12. Jan 2014, 19:57

Lena hat geschrieben:Kompliziert ist es wenn wir von den Buchstaben, den Worten, den Begriffen, den Erklärungen, den Verwirrungen,
den Missverständnissen aus......................... gehen :( .
Ja, genau und wenn Menschen denken sie müssten alles richtig machen oder irgendwelche Vorleistungen bringen. Denn genau das ist verkehrt. Gott nimmt uns so wie wir sind. Es gibt nichts was ihn davon abhält uns zu lieben.

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#89 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » So 12. Jan 2014, 20:01

Wind hat geschrieben:... verstehe ich nicht wirklich, wieso du die Aussage unterstützt hast, dass es einfach wäre,
ja, ich merk´s. Hast recht ist wohl besser es einfach dabei zu belassen.

erbreich
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#90 Re: Zweifeln

Beitrag von erbreich » Mo 13. Jan 2014, 18:34

Salome23 hat geschrieben:Erbreich-was genau erlebst du da im "Herzen"
Vertrauen
Es macht doch nicht wirklich Sinn den Versuch zu starten, jemand anders zu sagen, es sei Gott.
Vertrauen ins Leben. Oder in Gott. Was für mich dasselbe ist.
Das wäre so, als würde ich zu dir sagen, ich fühle Vlotzika in meinem Herzen..
Ja, weil es auf den Begriff nicht ankommt.
Du würdest mir wahrscheinlich dann auch die Frage stellen, was isn das?
Wozu? Es spielt keine Rolle, was Vlotzika ist. Eher würde ich dich fragen, was dieses Fühlen von Vlotzika in deinem Herzen dir für's konkrete Leben bringt.
Wie kommst du überhaupt darauf, dass es Vlotzika gibt,
Wenn du ihn oder sie oder es erlebst, dann gibt es Vlotzika in deinem Erleben. Alles Erleben ist subjektiv. Auch das Erleben von "Gott".
kannst du mir Vlotzika irgendwie beschreiben?
Eben nicht.
Wie fühlt sich das an, wie erkennst du Vlotzika-definier mal...
Wie gesagt: Es fühlt sich an wie Vertrauen und Zuversicht ins Leben.
Vlotzika erkenne ich daran, dass sie wie ein Zwilling von Absdretkdgftl aussieht.
An irgend einem Merkmal musst du ja selber Gott festlegen
An welchem Merkmal sollte ich das Leben festlegen? Es ist. Das genügt.
und dann stellt sich immer noch die Frage: Wie kommst du darauf, dass das, was du im Herzen fühlst Gott ist und nicht etwas andres?
Weil es nichts anderes gibt als Gott alles in allem. Wie sollte ich etwas anderes fühlen können? Ich kann nur das Wahre, das heisst das Wirkliche fühlen. Das ist: Das Leben. Siehe meine Signatur.
Und du? Woher dein (Glaube) Wissen das es einen Gott gibt?
Ich glaube nicht an eine absolute objektive Wirklichkeit. Zumindest nicht daran, dass eine solche von Menschen erlebt werden könnte. Jedes Erleben, jede Ich- und Weltwahrnehmung, geht von einem Subjekt aus und wird daher subjektiv erlebt. Es ist sinnlos, darüber zu diskutieren, ob es "Gott" absolut und objektiv gibt oder nicht. Kein Mensch kann das wissen. Wer aber in seinem Denken und Fühlen sich auf "Gott" ausrichtet, in dessen Welt (-erleben) gibt es "Gott". "Gott" wird subjektiv erlebt. Ich übe mich darin, mein eigenes Erleben und das Erleben meiner Mitmenschen als (subjektives) Erleben anzuerkennen und zu wertschätzen. Ob das nun ein Erleben mit oder ohne "Gott" ist und ob dieses "Gott" nun personal oder anderswie wahrgenommen wird.

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