Die Jesus-Forschung befasst sich mit historischen Abläufen. Da sie auf streng wissenschaftlicher Basis die überlieferten Bibeltexte untersucht, befasst sie sich nicht mit berichteten Eingriffen Gottes in die Geschichte und mit Wundererzählungen, wie beispiels-closs hat geschrieben:Historisch-kritisch hast Du natürlich recht - aber das ist nun wirklich keine sensationelle Einsicht. - Man muss "historisch-kritisch" und "geistig-inhaltlich" kategorial trennen - beides bezeichnet völlig Unterschiedliches. - Das ist doch der Grund, warum man mit der HKM äußerliche Abläufe gut nachzeichnen kann - es ist ihr Job. - Aber was INNERLICH authentisch ist, läuft nicht auf HKM-Ebene ab - das ist NICHT ihr Job.
weise die Auferweckung eines bereits verwesten Leichnams.
Die überlieferten Worte Jesu in seiner Gottesreichs-Botschaft halten die Neutestamentler, aber auch beispielsweile Theologen wie Karl Rahner und Bischof Kasper allerdings für authentisch, d.h. für tatsächlich-historische Aussprüche und nicht für Erfindungen der Urgemeinde oder der Evangelisten. Die Ankündigung der unmittelbar bevorstehenden Gottesherrschaft auf Erden - da sind sich alle Exegeten einig - stand im Zentrum der jesuanischen Botschaft, die er und seine Jünger landauf landab unters Volk brachten.
Sein Irrtum und der seines Vorgängers Johannes dem Täufer bestanden nun darin, dass die als nah angesagte Gottesherrschaft ausblieb - bis heute. Ihre Prophezeiungen haben sich nicht erfüllt. Diese Feststellung - über die in der neutestamentlichen Wissenschaft ein breiter Konsens besteht - schmerzt natürlich viele Gläubige. Sie können und wollen nicht glauben, dass sich Jesus dermaßen getäuscht hat. Zu diesen Gläubigen gehörst auch Du.
Nun hilft in dieser historischen Frage der persönliche Glaube nicht weiter. Mit Glauben können historischen Ereignisse nicht ungeschehen gemacht werden. Es zeugt lediglich von trotzig-naiver Hilflosigkeit, wenn Du dennoch als Laie versuchst, die einvernehmlichen Ergebnisse der Jesusforschung mit an den Haaren herbeigezogenen, unausgegorenen, "spirituellen" Begründungen als falsch hinzustellen.