Hölle lebenslänglich?

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Münek
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#751 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Fr 11. Jul 2014, 00:20

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Sie sind von Superlativen fasziniert...
Also: Die Superlative sind keine Kraftmeierei, sondern definitorisch notwendig - sonst wäre Gott einer der "Gottnichtse".

Letzteres sollte man so langsam mal ernsthaft in Betracht ziehen! :thumbup:

closs
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#752 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von closs » Fr 11. Jul 2014, 01:35

Münek hat geschrieben:Letzteres sollte man so langsam mal ernsthaft in Betracht ziehen!
Das ist zumindest die logische Alternative.

Davon abgesehen: Man muss sich von Gottes-Bildern lösen, um das Phänomen "Gott" richtig einzuordnen. - Demian z.B. hat ein ganz anderes Gottesbild, und trotzdem hat dieses ganz andere Gottesbild im wesentlichen dieselbe Substanz wie etwa mein Gottesbild (= immer "Chiffre"). - Wenn es nicht so schwer verständlich wäre, würde ich "Gott" definieren als Aufhebung jeglicher Dialektik - daraus lassen sich Chiffren wie "allmächtiger Gott" mühelos ableiten.

Pluto
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#753 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Pluto » Fr 11. Jul 2014, 01:57

closs hat geschrieben:Man muss sich von Gottes-Bildern lösen, um das Phänomen "Gott" richtig einzuordnen. - Demian z.B. hat ein ganz anderes Gottesbild, und trotzdem hat dieses ganz andere Gottesbild im wesentlichen dieselbe Substanz wie etwa mein Gottesbild (= immer "Chiffre"). - Wenn es nicht so schwer verständlich wäre, würde ich "Gott" definieren als Aufhebung jeglicher Dialektik - daraus lassen sich Chiffren wie "allmächtiger Gott" mühelos ableiten.
Ohne sich ein Bild von etwas machen zu können, kann man es gar nicht definieren.
Je mehr Menschen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, umso diffuser wird die Vorstellung, bis nichts mehr vorhanden ist was man definieren oder gar beschreiben könnte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#754 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Fr 11. Jul 2014, 04:38

Folgender Spagat ist - wenn man sich als Gläubiger "nicht in die Tasche" lügen will -
unter keinen Umständen denk- und machbar:

1. Auf der einen Seite eine "kosmisch-geistige unvorstellbare Hyperintelligenz",
die vor Milliarden von Jahren das Universum mit zig Milliarden von auseinander
-strebenden Galaxien mit allen Sonnen, Planeten und Monden schuf.

2. Auf der anderen Seite derselbe allmächtige Gott, der vor schlappen 2500 Jahren
u.a. seinen Propheten Hosea auf einem winzigen Teil eines kleinen Planeten abseits
des Milchstraßenzentrums enttäuscht klagen ließ (Kap.11, 1-2):

"Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
Aber sobald man sie rief, wandten sie sich vom Angesicht ab. Den Baalen [kanaanä-
ische Götter] opferten sie, und den Götzenbildern räucherten sie."

Diese Klage setzt sich noch weiter fort. Und sie ist nicht die einzige Klage Jahwes,
des allmächtigen Schöpfers
, in den alttestamentlichen Schriften gegen sein von
ihm unter allen Völkern speziell auserwähltes Volk.

Diesen angeblich "allmächtigen" Gott der Juden und der Bibel mit einer das Universum
vor "unendlich" langer Zeit erschaffenden, omnipotenten, hypothetischen "Geistperson"
zu identifizieren, ist - mit Verlaub - infantiles Wunschdenken. Da hat Freud den Nagel
in der Tat auf den Kopf getroffen! :thumbup:


Dieser gedankliche SPAGAT ist - wie gesagt - redlicherweise nicht zu schaffen.

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#755 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Fr 11. Jul 2014, 05:03

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Letzteres sollte man so langsam mal ernsthaft in Betracht ziehen!
Das ist zumindest die logische Alternative.

Es könnte selbstverständlich z.B. "Kobolde" geben; die "logische Alternative" :)
wäre, es gibt sie nicht. Sehr logisch! :thumbup:

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#756 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von 2Lena » Fr 11. Jul 2014, 07:28

Münek hat geschrieben:Folgender Spagat ist - wenn man sich als Gläubiger "nicht in die Tasche" lügen will - unter keinen Umständen denk- und machbar:

1. Auf der einen Seite eine "kosmisch-geistige unvorstellbare Hyperintelligenz",
die vor Milliarden von Jahren das Universum mit zig Milliarden von auseinander
-strebenden Galaxien mit allen Sonnen, Planeten und Monden schuf.

2. Auf der anderen Seite derselbe allmächtige Gott, der vor schlappen 2500 Jahren
u.a. seinen Propheten Hosea auf einem winzigen Teil eines kleinen Planeten abseits
des Milchstraßenzentrums enttäuscht klagen ließ (Kap.11, 1-2):

"Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
Aber sobald man sie rief, wandten sie sich vom Angesicht ab. Den Baalen [kanaanä-
ische Götter] opferten sie, und den Götzenbildern räucherten sie."
Lieber Münek, So wird es verstanden mit der Bibelübersetzung.
Aber, es ist doch ein beweglicher Arbeitstext!
Werden du die historischen Details ausblendest (ägyptische Geschichte oft unbekannt, dazu noch mehrlagig eingesetzt) und dazu die Worte in der alten Sprache stehen gelassen, dann kommt eine Idealform zu "Hosea" zum Vorschein. Es geht um wie erlöst wird. Das ist der Name, der vermeintliche Autor.

Ich fasse kurz zusammen: Ehrliche Kraft wird geliebt, zieht Höhe heraus, bringt Verständnis. Da bringe man Beherrschen hoch. Es käme Fruchtbarkeit ...

Vom sprachlichen Begriff her unterscheidet sich Baal, das nicht übersetzt ist.
Du meinst "Götter, ich meine "Besitzer, Herr". Ein [baal beit] ist ein Hausbesitzer, nicht unbedingt ein Götze. Es bezeichnet auch etwas können.

Räuchern ist ala, gleichzeitig nach oben kommen, erhöhen, entwickeln. Ben siehst du als Sohn. Ich habe die Beschreibung: Ein Sohn ist in der Familie "enthalten". Das Wort heißt zählt, enthält. Ägypten wird mezarim genannt. Das Wort heißt Grenzen. Das Land war begrent von Wüste und Meer. Zudem beschreibt man "Ägypten" noch von einer anderen Seite - ma za rim, man zog Höhe heraus. Es war eine hoch entwickelte Kultur. Sie kannte solche Regeln und dank dieser Regeln konnten die Wohlstand schaffen, zeitweise ...

Die Gefahr wird auch dargestellt, wo es keine Erlösung gibt, nur ringen, in Flammen aufgehen. Wollt ihr hier etwa mehr Vokabeln lernen?

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#757 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Fr 11. Jul 2014, 09:53

Liebe Lena,

danke für Deine Erklärungen, die ich leider nicht einordnen kann.

Offensichtlich hast Du den Sinn meiner Gegenüberstellung und die von mir
herausgestellte Unvereinbarkeit der beiden Gottesvorstellungen nicht ver-
standen oder sie interessieren Dich nicht.

LG Münek

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#758 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Fr 11. Jul 2014, 09:57

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Man muss sich von Gottes-Bildern lösen, um das Phänomen "Gott" richtig einzuordnen. - Demian z.B. hat ein ganz anderes Gottesbild, und trotzdem hat dieses ganz andere Gottesbild im wesentlichen dieselbe Substanz wie etwa mein Gottesbild (= immer "Chiffre"). - Wenn es nicht so schwer verständlich wäre, würde ich "Gott" definieren als Aufhebung jeglicher Dialektik - daraus lassen sich Chiffren wie "allmächtiger Gott" mühelos ableiten.
Ohne sich ein Bild von etwas machen zu können, kann man es gar nicht definieren.
Je mehr Menschen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, umso diffuser wird die Vorstellung, bis nichts mehr vorhanden ist was man definieren oder gar beschreiben könnte.

Du hast es exakt auf den Punkt gebracht, mein lieber Pluto. :clap:

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#759 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von 2Lena » Fr 11. Jul 2014, 10:09

Münek hat geschrieben:Offensichtlich hast Du den Sinn meiner Gegenüberstellung und die von mir herausgestellte Unvereinbarkeit der beiden Gottesvorstellungen nicht ver-
standen oder sie interessieren Dich nicht.
Ich habe dich verstanden, aber du noch nicht, dass seit einigen Jahrhunderten ein Spalt in den Ansichten durch fehlendes Wissen vorhanden ist.

Der Spalt geht nicht weg durch Rumhacken auf dem Fehler.
Als ob das vernünftig wäre, wenn einer auf die Gabel ohne Spitze schimpft, aber in Wirklichkeit eine Stimmgabel in der Hand hat. Er merkt es nicht mal und zankt rum...

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#760 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von closs » Fr 11. Jul 2014, 10:59

Pluto hat geschrieben:Ohne sich ein Bild von etwas machen zu können, kann man es gar nicht definieren.
Stimmt - Sein kann nur über Wahrnehmung thematisiert werden. - Aber man muss dabei wissen, dass Wahrnehmung immer Chiffre ist.

Pluto hat geschrieben:Je mehr Menschen unterschiedliche Vorstellungen davon haben, umso diffuser wird die Vorstellung
Wenn man alle Vorstellungen mischt, dann ist das so. - Deshalb muss man sein EIGENES Bild schärfen.

Münek hat geschrieben:Dieser gedankliche SPAGAT ist - wie gesagt - redlicherweise nicht zu schaffen.
Doch, kann man schon schaffen - das hat mit obigem zu Tun: Jede Wahrnehmung ist Chiffre. - Das heisst: Der Mensch hat ein Inventar an Wahrnehmungs-Möglichkeiten (mit den Sinnen, mit dem Geist), um "das, was der Fall ist" abzubilden.

Diese Abbildung ist NIE perfekt. Das Entscheidende ist, ob sie ausgerichtet ist auf "das, was der Fall ist" oder nicht.

Münek hat geschrieben:Es könnte selbstverständlich z.B. "Kobolde" geben
Logisch nicht ausschließbar. - Es liegt jetzt an der "con-scientia" (Bewusstsein, Gewissen, Mit-Wissen) des Menschen, ob er erkennt, ob diese logische Möglichkeit "Kobold" auf das ausgerichtet ist, "was der Fall ist".

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