Es hat aber ganz entscheidend damit zu tun. Es ist kein Erkenntnisprozess, sondern ein zunehmender Verfälschungsprozess.closs hat geschrieben:Nein - zwischen älteren Quellen und jüngeren Veränderungen. Das ist etwas ganz anderes.sven23 hat geschrieben:Die Forschung hat doch gerade die Diskrepanz zwischen Jesu Botschaft und den Eigenkompositionen der Schreiber herausgearbeitet.
Theodizee
#731 Re: Theodizee
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#732 Re: Theodizee
So ist es.Münek hat geschrieben:Da es vom Original keine schriftlichen Überlieferungen gibt, kann niemand auf solche zurückgreifen.
Darunter kann man Unterschiedliches verstehen - wer damit meint, dass jedes Wort "wahr" ist, macht aus meiner Sicht einen Fehler.Münek hat geschrieben: Für die Kirche sind die uns vorliegenden neutestamentlichen Schriften, die Du abwertend "Rezeptionen " nennst, vom "Heiligen Geist" inspirierte Texte.
En detail nicht - es geht hier jedoch um ein Grundverständnis, das unterschiedlich sein kann. - Und es gibt eben unterschiedliche Grundverständnisse.Münek hat geschrieben:Du kannst da kompetent nicht mitreden.
Auch die HKM hat eine Glaubensbrille auf - ohne das geht es prinzipiell nicht.Münek hat geschrieben:Es täte Dir bestimmt gut, Deine Glaubensbrille mal zwischendurch abzulegen
Es ist IMMER möglich, aber immer nur innerhalb des Setzungs-Rahmens.Münek hat geschrieben:Anders ist vorurteilsloses, ergebnisoffenes Forschen auf wissenschaftlicher Basis nicht möglich.
Stimmt sogar.Münek hat geschrieben:Was hat ein solcher antiquierter Götter-, Dämonen- und Jenseitsglaube mit "geistigem Denken" zu tun? NICHTS.

"Liebe Deinen Nächsten" - richtig. - Aber was dahinter steht, ist transzendent.Münek hat geschrieben: der Kern des christlichen Glaubens ist nichts Übersinnliches, sondern für jedermann leicht erfassbar.
Es kann beides sein - wie immer: "Gut" und "böse" sind immer ganz nah beieinander - historisch-kritisch nicht unterscheidbar.sven23 hat geschrieben: Es ist kein Erkenntnisprozess, sondern ein zunehmender Verfälschungsprozess.
#733 Re: Theodizee
Richtig. Die HKM vermeidet diesen Fehler und scheidet nach sorgfältiger Prüfung aus, was sie an Überliefertem für unhistorisch hält.closs hat geschrieben:Darunter kann man Unterschiedliches verstehen - wer damit meint, dass jedes Wort "wahr" ist, macht aus meiner Sicht einen Fehler.Münek hat geschrieben: Für die Kirche sind die uns vorliegenden neutestamentlichen Schriften, die Du abwertend "Rezeptionen " nennst, vom "Heiligen Geist" inspirierte Texte.
Grundverständnis allein reicht nicht aus. Bei vielen Fragen ist Detail-Wissen unentbehrlich. Über dieses Wissen verfügst Du nicht, wie man in Diskussionen mit Dir immer wieder feststellen kann.closs hat geschrieben:En detail nicht - es geht hier jedoch um ein Grundverständnis, das unterschiedlich sein kann. - Und es gibt eben unterschiedliche Grundverständnisse.Münek hat geschrieben:Du kannst da kompetent nicht mitreden.
Die Glaubensbrille, durch die sie Götter, Teufel, Engel, Dämonen, Himmel und Hölle, Wiederauferstehung, ewige Seligkeit sieht, trägt sie nicht. Ihre Methode ist wissenschaftlich, sie fischt nicht im Drüben, im Jenseits.closs hat geschrieben:Auch die HKM hat eine Glaubensbrille auf - ohne das geht es prinzipiell nicht.Münek hat geschrieben:Es täte Dir bestimmt gut, Deine Glaubensbrille mal zwischendurch abzulegen
Wissenschaft setzt nichts. Die Existenz Gottes schließt sie nicht aus. Wer setzt, kann und will nicht ergebnisoffen sein, weil er ein ganz bestimmtes Ergebnis a priori anstrebt. Das macht die HKM nicht. Sie ist immer bereit, ihre Ergebnisse infrage zu stellen.closs hat geschrieben:Es ist IMMER möglich, aber immer nur innerhalb des Setzungs-Rahmens.Münek hat geschrieben:Anders ist vorurteilsloses, ergebnisoffenes Forschen auf wissenschaftlicher Basis nicht möglich.
Transzendentes Denken ist Jenseitsdenken und beinhaltet den Glauben an Götter, Teufel, Engel und Dämonen. Wir bewegen uns hier auf dem Terrain der Mythologie.closs hat geschrieben:Stimmt sogar.Münek hat geschrieben:Was hat ein solcher antiquierter Götter-, Dämonen- und Jenseitsglaube mit "geistigem Denken" zu tun? NICHTS.- Du sollst es allgemein sehen: "Geistiges Denken" ist im theologischen Kontext transzendentes Denken. - Da ist der Ansatz.
Das ist der Glaube an einen allmächtigen, jenseitigen, den Menschen liebevoll zugeneigten Gott und seines Heilsplanes, den Menschen mit der ewigen Seligkeit zu beglücken. Solche Vorstellungen sind für einen Nichtgläubigen auch ohne besondere "Erleuchtung" oder "geistige Aktivierung" sehr leicht nachzuvollziehen. Ich erkenne da nichts Besonderes.closs hat geschrieben:"Liebe Deinen Nächsten" - richtig. - Aber was dahinter steht, ist transzendent.Münek hat geschrieben: der Kern des christlichen Glaubens ist nichts Übersinnliches, sondern für jedermann leicht erfassbar.
#734 Re: Theodizee
Das ist aber nicht der entscheidende Maßstab - entscheidend ist, ob etwas authentisch zu Gott ist.Münek hat geschrieben:Die HKM vermeidet diesen Fehler und scheidet nach sorgfältiger Prüfung aus, was sie an Überliefertem für unhistorisch hält.
NACHDEM man das richtige Grundverständnis hat. - Was nützt Detail-Wissen, wenn der Sockel faul ist, auf dem es steht? - Wir reden hier immer noch vom Sockel.Münek hat geschrieben:Grundverständnis allein reicht nicht aus. Bei vielen Fragen ist Detail-Wissen unentbehrlich.
Damit unterstellst Du, dass Transzendentes "drüb" sei - unsere Wahrnehmung davon mag drüb sein, aber das hat doch nichts mit der Sache selbst zu tun - siehe 1.Kor. 13,12.Münek hat geschrieben: Ihre Methode ist wissenschaftlich, sie fischt nicht im Drüben, im Jenseits.
Sie setzt eine Methodik, die Gott als Untersuchungs-Würdiges ausschließt, bevor man überhaupt anfängt. - Natürlich ist das eine Setzung.Münek hat geschrieben:Wissenschaft setzt nichts. Die Existenz Gottes schließt sie nicht aus.
Dies führt u.a. dazu, dass man Jesu Anliegen nicht so interpretieren kann, als habe er es als göttliches Wesen ausgesprochen - Folge ist eine säkular-historisch-kritische Auslegung, die methodik-gerecht, aber nicht unbedingt jesus-gerecht ist. - Die historische Option, dass Jesus göttlich ist, wird also weder analytisch noch interpretatorisch beachtet. - Das ist nicht ergebnisoffen. - Unter "ergebnisoffen" verstehe ich, dass historischen Optionen gerecht geworden wird.
Nicht unbedingt. - Transzendentes Denken ist ganz nüchtern in erster Linie ein Denken, das Geist nicht als Folge von Materie begreift, sondern umgekehrt. - Erst dann kommen Chiffren wie Götter, Teufel, Engel und Dämonen, mit denen dieses Denken anschaulich - mehr oder wenig geschickt - unterlegt wird.Münek hat geschrieben:Transzendentes Denken ist Jenseitsdenken und beinhaltet den Glauben an Götter, Teufel, Engel und Dämonen.
Aber doch nur, weil Du genauso transzendent angelegt bist wie jeder andere Mensch auch. - Auch Agnostiker oder Atheisten kommen aus demselben Topf wie Religiöse - konkret: Es würde mich nicht wundern, wenn Du unterm Strich näher am christliche Gott bist als ich.Münek hat geschrieben:Solche Vorstellungen sind für einen Nichtgläubigen auch ohne besondere "Erleuchtung" oder "geistige Aktivierung" sehr leicht nachzuvollziehen. Ich erkenne da nichts Besonderes.
"Nähe zu Gott" ist unabhängig von eigener Weltanschauung (das könnte allerdings die RKK anders sehen).

#735 Re: Theodizee
Es liegen uns nur Texte über Jesus vor. Kein Jesus, sondern Texte.closs hat geschrieben:Das ist genau das Problem - es geht um Texte und nicht um Jesus.Scrypt hat geschrieben:Es ging um die Texte; nicht um den Wanderprediger
Ja; nur sollte dieser sich nicht im Kopf befinden.closs hat geschrieben:Man BRAUCHT einen OrientierungspunktScrypt hat geschrieben:Womit du bestätigst, dass Glaubensbehauptungen mitnichten auf innere Schlüssigkeit überprüft werden können; die Glaubensbrille machts aus.

Nur lässt sich das nicht entscheiden; es lassen sich geistige Entitäten erdenken und der willkürliche, weil subjektive Glaube gibt vor was innerhalb dessen als authentisch gilt.closs hat geschrieben:entscheidend ist, ob etwas authentisch zu Gott ist.
Weiter kommst du nicht. Noch immer nicht.
Da "das richtige Grundverständnis" in deinem Fall immer der subjektiven Willkür entspricht ist das sogar völlig irrelevant.closs hat geschrieben:NACHDEM man das richtige Grundverständnis hat.Münek hat geschrieben:Grundverständnis allein reicht nicht aus. Bei vielen Fragen ist Detail-Wissen unentbehrlich.
Ist es auch; nämlich immer schwammig und in etwa das, was der einzelne Gläubige ebenso als transzendent existent behauptet.closs hat geschrieben:Damit unterstellst Du, dass Transzendentes "drüb" seiMünek hat geschrieben:Ihre Methode ist wissenschaftlich, sie fischt nicht im Drüben, im Jenseits.
Nein, genau das tut sie nicht!closs hat geschrieben:Sie setzt eine MethodikMünek hat geschrieben:Wissenschaft setzt nichts. Die Existenz Gottes schließt sie nicht aus.
Sie greift lediglich zu der einzigst zur Verfügung stehenden Methodik die es erlaubt, Nachweise zu erbringen. Dass deine behaupteten/erfundenen Wesenheiten nicht nachgewiesen werden können ist nicht das Problem der Wissenschaft und auch nicht das Ergebnis irgendwelcher Setzungen.
Eigene, willkürliche Setzungen gibt es alleine bei dir und anderen Glaubensmenschen.
Erst wenn man innerhalb seiner eigenen Dogmen, an die man glaubt, die eigene, nicht nachzuweisende/überprüfbare und damit willkürliche Setzung setzt dass Person x ein göttliches Wesen ist kommt man zu dem Schluss, dass sich die selbe Person natürlich nicht geirrt haben kann.
... gibt es letztlich ebenso wenig wie die "historische Option", dass es Kobolde gab und gibt.closs hat geschrieben:Die historische Option, dass Jesus göttlich ist...
Ein Kurt aber macht natürlich aus jeder herbei fantasierten Vergangenheit eine "historische Option". Einfach, weil er es tun muss.
Doch; aber bereits geklärtes kannst du ja doch nicht für dich behalten. Warum wiederholen wir für dich auch alles immer gerne.closs hat geschrieben:Das ist nicht ergebnisoffen.

Nicht ergebnisoffen wäre sie erst dann, wenn sie Fakten ausschließen/ignorieren würde. Weil sie jedoch keinerlei Fakten ausschließt und die Resultate bzw. Sichtweise sich nach eben diesen orientiert, ist sie ergebnisoffen. Ein weiterer Punkt der für "Ergebnisoffenheit" notwendig ist, sich aber mehr oder weniger aus ersteren ergibt ist: Nicht von vornherein auf ein bestimmtes zu erzielendes Ergebnis festgelegt.
Damit können wir zugleich also festhalten, dass alleine du nicht ergebnisoffen bist. Denn unabhängig davon was wirklich der Fall ist oder sein könnte oder blabla behauptest du in erster Instanz und ohne je davon abzuweichen, Gott wäre Jesus/Jesus Sohn. Damit ist das für deinen Glauben notwendig zu erzielende Ergebnis vorab festgelegt. Von Ergebnisoffenheit bist du damit so weit entfernt wie es nur geht.
#736 Re: Theodizee
Ja - aber diese Texte sind nicht in der Tiefe verständlich, wenn nicht eine geistige Prädisposition vorliegt, sie zu verstehen.Scrypt hat geschrieben:Es liegen uns nur Texte über Jesus vor. Kein Jesus, sondern Texte.
Wo denn sonst? - Im Arsch?Scrypt hat geschrieben:Ja; nur sollte dieser sich nicht im Kopf befinden.
Es IST entschieden.Scrypt hat geschrieben:Nur lässt sich das nicht entscheiden
Nein - es ist dann richtig, wenn es authentisch zu dem ist, was es verstehen will. - OB es das im eigenen Grundverständnis ist, können wir nicht entscheiden.Scrypt hat geschrieben:Da "das richtige Grundverständnis" in deinem Fall immer der subjektiven Willkür entspricht
"Einzigst" = Dogmatik - Du setzt ja noch was drauf.Scrypt hat geschrieben:Sie greift lediglich zu der einzigst zur Verfügung stehenden Methodik die es erlaubt, Nachweise zu erbringen.
Richtig ist, dass der KR die beste Methodik ist, um innerhalb deren Grenzen Nachweise zu erbringen.
OK - es macht also nur Sinn, die Bibel zu untersuchen, wenn Gott NICHT göttlich ist.Scrypt hat geschrieben: Die historische Option, dass Jesus göttlich ist...
... gibt es letztlich ebenso wenig wie die "historische Option", dass es Kobolde gab und gibt.



Dies dient einzig der dogmatischen Selbstversicherung.Scrypt hat geschrieben: Warum wiederholen wir für dich auch alles immer gerne.
Genau das tut doch "Deine" Interpretation von "ergebnisoffen" - alles ist offen, außer dass Jesus das ist, weshalb es die Bibel überhaupt gibt.Scrypt hat geschrieben: Ein weiterer Punkt der für "Ergebnisoffenheit" notwendig ist, sich aber mehr oder weniger aus ersteren ergibt ist: Nicht von vornherein auf ein bestimmtes zu erzielendes Ergebnis festgelegt.
Im hermenetischen Rahmen bin ich es - sogar so sehr, dass sich die hermeneutischen Annahmen korrigieren lassen, wenn eine Annahme nicht schlüssig erscheint. - Damit bin ich ergebnisoffener als Du, der ausschließt, dass ein göttlicher jesus keine historische Option ist. - Merkst Du eigentlich wirklich nicht, wie Du Dich in die Tasche lügst?Scrypt hat geschrieben:Von Ergebnisoffenheit bist du damit so weit entfernt wie es nur geht.
#737 Re: Theodizee
Eben.closs hat geschrieben:JaScrypt hat geschrieben:Es liegen uns nur Texte über Jesus vor. Kein Jesus, sondern Texte.
Ist doch alberner Unsinn.closs hat geschrieben:aber diese Texte sind nicht in der Tiefe verständlich, wenn nicht eine geistige Prädisposition vorliegt
Geistig subjektive und damit willkürliche Setzungen führen nur zu einem subjektiven/willkürlichen "Tiefenverständnis" - welches natürlich nicht notwendig ist außer dafür, die eigenen Glaubensbehauptungen und damit die postulierten eigens ausgestalteten "Tiefen" für sich selbst aufrecht erhalten zu können.
Du kommst über deinen Status nicht hinaus; egal in welcher Richtung du versuchst nach Ausreden zu greifen.
In Nachweisen anstelle behaupteter Fantasien.closs hat geschrieben:Wo denn sonst?Scrypt hat geschrieben:Ja; nur sollte dieser sich nicht im Kopf befinden.closs hat geschrieben:Man BRAUCHT einen Orientierungspunkt

Nope.closs hat geschrieben:Es IST entschieden.Scrypt hat geschrieben:Nur lässt sich das nicht entscheidencloss hat geschrieben:entscheidend ist, ob etwas authentisch zu Gott ist.
Hier für dich: http://www.duden.de/rechtschreibung/entscheiden
Wie gesagt: Es lassen sich geistige Entitäten erdenken und der willkürliche, weil subjektive Glaube gibt vor was innerhalb dessen als authentisch gilt bzw. angenommen wird.
Doch; weil du es aber anders handhabst, landest du unweigerlich und unverkennbar in Zirkelschüsse.closs hat geschrieben:NeinScrypt hat geschrieben:Da "das richtige Grundverständnis" in deinem Fall immer der subjektiven Willkür entspricht ist das sogar völlig irrelevant.closs hat geschrieben:NACHDEM man das richtige Grundverständnis hat.
Das siehst du sicher anders, ist aber trotzdem so. :0)
Ja, einzigst - es ist die einzige Möglichkeit einen Nachweis zu erbringen.closs hat geschrieben:"Einzigst"Scrypt hat geschrieben:Sie greift lediglich zu der einzigst zur Verfügung stehenden Methodik die es erlaubt, Nachweise zu erbringen.
Oder für dich: Alternativlos.
Und nein: Diese Aussage ist kein Dogma, denn andere Arten von Nachweise gibt es nicht. Nicht nur, dass du selbst keinerlei(!) Nachweise - ohne ein absurdes Adjektiv davor - erbringen kannst hast du diesen Umstand gestern sogar eingeräumt und bist von geistigen "Nachweisen", die es per Definition nicht geben kann auf geistige Hinweise gehüpft.
Doch auch wenn das noch keine 24 Stunden her ist; du hast das sicherlich schon wieder vergessen... *grins*
Weil es außerhalb dieser, wo (auch) das Reich der Fantasie beginnt, grundsätzlich keine Nachweise möglich sind. Gestern zwar bereits geklärt, aber ich wiederhole mich, falls nötig, gerne.closs hat geschrieben:Richtig ist, dass der KR die beste Methodik ist, um innerhalb deren Grenzen Nachweise zu erbringen.

Für Leute wie dich, die an die darin beschriebenen Märchen und Mythen glauben ist das natürlich untragbar und geht, wenn man eine solche Glaubensbrille auf der Nase hat auch kaum anders. Aber tatsächlich ist es so, dass man den Text unabhängig der darin aufgestellten Behauptungen untersucht.closs hat geschrieben:OK - es macht also nur Sinn, die Bibel zu untersuchen, wenn Gott NICHT göttlich ist.Scrypt hat geschrieben:... gibt es letztlich ebenso wenig wie die "historische Option", dass es Kobolde gab und gibt.closs hat geschrieben:Die historische Option, dass Jesus göttlich ist...
Ergebnisoffen bist du genau deshalb nicht weil du, indem du die darin stehenden Behauptungen als gegeben verwertest, das Ergebnis jeder weiteren Untersuchung des Textes bereits vorab festlegst.
Wenn Historiker (usw..) die Bhagavad Gita untersuchen muss - und darf(!) - die Untersuchung nicht auf der Prämisse aufbauen, dass Krishna und Co. existieren. Das gilt für alle Glaubensbehauptungen und dessen Schriftsammlungen, seien sie religiös, esoterisch, astrologisch, ...
Nein; denn "unsere" Methode ist ergebnisoffen, weil sie sich nach den Nachweisen richtet - ändert sich die Faktenlage so ändert sich auch die Position.closs hat geschrieben:Genau das tut doch "Deine" Interpretation von "ergebnisoffen"
Deine Faktenlage hingegen kann sich nicht ändern weil keine vorliegt; es gibt keine Nachweise.

Weit von Ergebnisoffenheit entfernt?closs hat geschrieben:Im hermenetischen Rahmen bin ich esScrypt hat geschrieben:Von Ergebnisoffenheit bist du damit so weit entfernt wie es nur geht.
Genau!
#738 Re: Theodizee
Niemand weiß, was authentisch zu Gott ist, da niemand wissen kann, wer oder was Gott ist oder sein soll.closs hat geschrieben:Das ist aber nicht der entscheidende Maßstab - entscheidend ist, ob etwas authentisch zu Gott ist.Münek hat geschrieben:Die HKM vermeidet diesen Fehler und scheidet nach sorgfältiger Prüfung aus, was sie an Überliefertem für unhistorisch hält.
Die Bibelwissenschaft scheidet aus, was sie nach akribischer Prüfung der zu untersuchenden Quellen für nicht historisch hält. Da ist sie wesentlich weiter als die katholische Kirche und die angeblichen kanonischen Exegeten. Das war eigentlich der Punkt.
Für die wissenschaftliche Bibelexegese ist die Historie das Grundverständnis, sind der Grundsockel die überlieferten Texte. Wenn da was faul = unhistorisch ist, wird es aussortiert.closs hat geschrieben:NACHDEM man das richtige Grundverständnis hat. - Was nützt Detail-Wissen, wenn der Sockel faul ist, auf dem es steht? - Wir reden hier immer noch vom Sockel.Münek hat geschrieben:Grundverständnis allein reicht nicht aus. Bei vielen Fragen ist Detail-Wissen unentbehrlich.
Kleines Missverständnis: Die Metapher lautet korrekt "im TRÜBEN fischen". Ich machte aus "Trüben" bewusst "Drüben" und meinte damit "im Jenseits". Wissenschaft fischt nicht im Jenseits (was immer das sein mag).closs hat geschrieben:Damit unterstellst Du, dass Transzendentes "drüb" sei - unsere Wahrnehmung davon mag drüb sein, aber das hat doch nichts mit der Sache selbst zu tun - siehe 1.Kor. 13,12.Münek hat geschrieben: Ihre Methode ist wissenschaftlich, sie fischt nicht im Drüben, im Jenseits.
Nein - Wissenschaft schließt die Existenz Gottes nicht aus. Sie bezieht sie nicht in ihre Überlegungen ein, weil sie nicht weiß, wer oder was "Gott" eigentlich sein soll.closs hat geschrieben:Sie setzt eine Methodik, die Gott als Untersuchungs-Würdiges ausschließt, bevor man überhaupt anfängt. - Natürlich ist das eine Setzung.Münek hat geschrieben:Wissenschaft setzt nichts. Die Existenz Gottes schließt sie nicht aus.
Niemand weiß, was "jesus-gerecht" ist. Die Jesusforschung hält sich an die Quellen und ist sich ziemlich sicher, ein zutreffendes Bild vom Zentrum der jesuanischen Botschaft mit höchster Wahrscheinlichkeit zeichnen zu können. Sie hält die diesbezüglichen vielfältigen Aussa-closs hat geschrieben:Dies führt u.a. dazu, dass man Jesu Anliegen nicht so interpretieren kann, als habe er es als göttliches Wesen ausgesprochen - Folge ist eine säkular-historisch-kritische Auslegung, die methodik-gerecht, aber nicht unbedingt jesus-gerecht ist.
gen Jesu für authentisch. Sie schließt es aus, dass ihm diese Worte von Urchristen nachträglich in den Mund gelegt worden sind.
Dass eine historische Person "Gott" sein soll, ist keine Ernst zu nehmende Option für einen seriösen Historiker.closs hat geschrieben:Die historische Option, dass Jesus göttlich ist, wird also weder analytisch noch interpretatorisch beachtet. - Das ist nicht ergebnisoffen. - Unter "ergebnisoffen" verstehe ich, dass historischen Optionen gerecht geworden wird.
Damit bestätigst Du im Grunde meine obige Aussage. Dass Geist der Ursprung aller Materie sein soll, halte ich allerdings für eine weit hergeholte Hypothese.closs hat geschrieben:Nicht unbedingt. - Transzendentes Denken ist ganz nüchtern in erster Linie ein Denken, das Geist nicht als Folge von Materie begreift, sondern umgekehrt. - Erst dann kommen Chiffren wie Götter, Teufel, Engel und Dämonen, mit denen dieses Denken anschaulich - mehr oder wenig geschickt - unterlegt wird.Münek hat geschrieben:Transzendentes Denken ist Jenseitsdenken und beinhaltet den Glauben an Götter, Teufel, Engel und Dämonen.
Unterm Strich halte ich dies für ausgeschlossen.closs hat geschrieben:Aber doch nur, weil Du genauso transzendent angelegt bist wie jeder andere Mensch auch. - Auch Agnostiker oder Atheisten kommen aus demselben Topf wie Religiöse - konkret: Es würde mich nicht wundern, wenn Du unterm Strich näher am christliche Gott bist als ich.Münek hat geschrieben:Solche Vorstellungen sind für einen Nichtgläubigen auch ohne besondere "Erleuchtung" oder "geistige Aktivierung" sehr leicht nachzuvollziehen. Ich erkenne da nichts Besonderes.

#739 Re: Theodizee
Warum sollte Geist nicht der Ursprung sein? Ehe wir handeln, denken wir, so könnte doch auch Geist die Grundlage der Materie sein. Materie muss entstehen, und wir wissen nicht, was am Anfang war, falls es einen Anfang gab. Wenn es eine endlose Zeit, eine Ewigkeit, gibt, dann muss etwas Dauerhaftes bestehen.Münek hat geschrieben:Dass Geist der Ursprung aller Materie sein soll, halte ich allerdings für eine weit hergeholte Hypothese.[/b]
#740 Re: Theodizee
Weil es dafür keine konkreten Hinweise gibt.Ska'ara hat geschrieben:Warum sollte Geist nicht der Ursprung sein?
Die moderne Hirnforschung sieht das anders und kann Dutzende von Ergebnissen aus Experimenten vorlegen, die auf das Gegenteil hinweisen.Ska'ara hat geschrieben:Ehe wir handeln, denken wir, so könnte doch auch Geist die Grundlage der Materie sein.
Wir wissen nicht wie alles begann. Allerdings sind alle religiösen Erklärungen die ich kenne, sehr unlogisch.Ska'ara hat geschrieben:Materie muss entstehen, und wir wissen nicht, was am Anfang war, falls es einen Anfang gab. Wenn es eine endlose Zeit, eine Ewigkeit, gibt, dann muss etwas Dauerhaftes bestehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.