Pluto hat geschrieben:Opa Klaus hat geschrieben:Zur Frage, warum Gott sich so bedeckt verhält:
Nach der Bibel hat Gott eine "Ruhezeit" (Sabbat) eingelegt, damit wartet er das Heranreifen des Menschen ab.
Hmm... So richtig biblisch ist das nicht.
Psalm 50, 15
und rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!
Dies lies sich ja tatsächlich so, als müsste man in Not lediglich beten und wird sogleich errettet. Dies entspricht offenbar nicht der allgemeinen Erfahrung und so erging es auch Asaph, welcher den 50. Psalm schrieb.
Wenn Du magst, lies bitte
Psalm 73.
Der Notruf Gottes – Psalm 50, Vers 15 funktioniert offenbar nicht immer so, wie man es sich vielleicht im ersten Moment denken mag.
Warum sind wir so ungeduldig, wenn unsere Bitten nicht sofort erhört werden? Gott ist kein Automat, der auf Knopfdruck jeden Wunsch unverzüglich erfüllt. Oft hat unser Herr auch etwas ganz anderes mit uns vor, als wir es erwarten.
(Einw mögliche Sichtweise.)
Ich sehe darin für mich einen Appel zu Gott zu beten. Ähnlich wie Asaph appellierte auch der Apostel Paulus zum Gebet:
Zitat aus
Rö. 12:12:
12 Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet!
Solche Appelle finden sich auch in
Phil 4:6 und
Jak 1:5.
Doch möchte ich in diesem Zusammenhang auf Pauli Worte an die Urchristen im antiken Korinth verweisen:
Zitat aus
2. Kor. 12:7-9:
7 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch* gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. 8 Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen soll. 9 Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen,² denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne.
*
möglicherweise ein Augenleiden (vgl. bitte Gal 6:11, vielelicht ist diese Metapher auch eine Anspielung auf Pauli Gegner
²
w. Meine Gnade genügt dir.
Pauli Bitte wurde also nicht erfüllt, doch Gott lies Paulus erkennen, dass seine Gnade genügte. Dies kann man durchaus auch auf Menschen heute übertragen.
Pluto hat geschrieben:Noch deutlicher wirds in
Matthäus 21,22
Und alles, was ihr glaubend erbittet im Gebet, das werdet ihr empfangen!
Hier wiederholte Jesus seine Ermunterung zum Gebet, die er gem.
Mat. 7:11 bereits in seiner berühmten Bergpredigt äußerte. Ich denke, dass es hier vorrang um die Gabe des Heiligen Geistes geht; dies wird durch den Paralleltext im Lukasevangelium deutlich, in dem Jesus auf die Frage eines seiner Jünger antwortete:
Zitat aus
Luk 11:13:
13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel [den]
Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!
Pluto hat geschrieben:oder in
Johannes 16, 23 heißt es:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben!
Dazu passt meiner Meinung nach Pauli Ermunterung in
Phil 4:6. Und Petrus ermunterte die Urchristen in seinem ersten Rundschreiben:
Zitat aus
1. Pe 5:7:
7 Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
Darin sehe ich Appelle, dass Christen, so wie einst die Psalmisten, mit allen zu Gott im Gebet kommen dürfen, was sie im "Herzen" bewegt.
Der Apostel Johannes schrieb:
Zitat aus
1. Joh. 5:14
14 Und das ist die
Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, daß er uns hört, wenn wir
seinem Willen gemäß um etwas bitten.
Er war davon überzeugt, dass Gott die Gebete hört, die gem. seinem Willen vorgetragen wurden. Um Erfolg für ein Verbrechen zu bitten, wäre wohl nicht sinnvoll, doch Gott um Heiligen Geist zu bitten, um so die Bibel besser verstehen zu können, dürfte im Einklang mit Gottes Willen sein.
Ich denke: Es geht um
Freimütigkeit. Die Psalmisten sind darin Juden und Christen Vorbilder.