Aus naturalistischer Sicht ist das ganz sicher so.JackSparrow hat geschrieben: ↑Mo 8. Apr 2019, 21:17Ich hatte schon lange den Verdacht, dass es sich bei "Geistes-Wissenschaft" um ein Oxymoron handelt.
Aber aus philosophischer Sicht könnte auch die Natur-Wissenschaft ein Oxymoron sein.

Es kommt immer auf die Perspektive an.
Die Verhaltensbiologie kann vielleicht die physiologischen Prozesse beschreiben, die ablaufen, wenn ich meine Frau liebe. Sie kann aber nicht erklären, warum ich gerade meine Frau und nicht meine Nachbarin liebe.JackSparrow hat geschrieben: ↑Mo 8. Apr 2019, 21:17Keiner für dich nachvollziehbaren Naturgesetzlichkeit, da es sich bei Verhaltensbiologie eindeutig um eine Naturwissenschaft handelt.Menschliches Handeln ist individuell-subjektiv geprägt und folgt keiner nachvollziehbaren Naturgesetzlichkeit.
Die Verhaltensbiologie kann beschreiben, welche physiologischen Ursachen dem Gefühl "Liebe" zu grunde liegen. Sie kann aber Liebe nicht erklären.
Die Naturwissenschaften beschreiben die "Welt" in kalten Fakten, sie können aber weder die Wärme oder Kälte (in multipler Bedeutung) erklären, die der Welt innewohnen.
Oder einfach ausgedrückt: die Naturwissenschaften zählen die Wörter im Buch der Welt und bereiten sie statistisch auf, sie können aber keine Aussage über den "geistigen" Inhalt liefern.
Stichwort: Goethes Faust.
Bitte gib den Inhalt mittels naturwissenschaftlicher Methodik wider und erkläre uns die naturwissenschaftlich relevante Bedeutung.

Du scheinst dir da sehr sicher zu sein.JackSparrow hat geschrieben: ↑Mo 8. Apr 2019, 21:17Was die Wissenschaft nicht erkennt (oder eines Tages womöglich zu erkennen glaubt), kann auch von keinem Esoteriker, keinem Religionsanhänger, keinem Philosophen, keinem Erleuchteten, keinem Sektenführer, keinem Messias und keinem spirituellen Meister erkannt werden.Was die Wissenschaft nicht erkennt (oder eines Tages womöglich zu erkennen glaubt), ist nach deiner Vorgabe also nicht existent.
Ich brauche keinen Religionsanhänger oder Esoteriker zur Erläuterung des Inhalts und der Bedeutung von Goethes Faust; aber die Naturwissenschaft wird ihn mir auch nicht erläutern können. Weder in der Gegenwart noch in der Zukunft.
Diese "geistig-inhaltlichen" Aspekte der Welt schließt du aus.
Es ist schon merkwürdig: die Naturalisten, die sich am vehementesten gegen ein "göttliches Gesetz" verwahren, sind gleichzeitig die, die sich einem "natürlichen Gesetz" freiwillig unterwerfen und die menschliche Geistesfreihet bei der Frage der Wahloptionen auf reine physiologische Reaktionen reduzieren.
Mag sein, dass mein Eindruck von Willensfreiheit und offener Zukunftsgestaltung nur eine Illusion ist. Aber ich WÄHLE dann diese Illusion und belege damit meine Wahlfähigkeit, die du dir selbst methodisch versagst.
Wenn's glücklich macht...
Ich liebe meine Frau.JackSparrow hat geschrieben: ↑Mo 8. Apr 2019, 21:17Die Gesamtzahl an Personen, die wahrheitsgemäß etwas über Dinge aussagen können, die die Wissenschaft nicht erkennt (oder eines Tages womöglich zu erkennen glaubt), konvergiert demnach gegen Null.

Das kannst du gerne tun.JackSparrow hat geschrieben: ↑Mo 8. Apr 2019, 21:17Nehmen wir uns ein Beispiel an der Made.Diesen begrenzten Erkenntnishorizont zum Maß aller Dinge zu stilisieren und zu behaupten, über diese verstandesmäßige Erkenntnis gäbe es nicht weiter zu erkennen, ist ähnlich wie die Sicht der Made im Kuhfladen, für die der Kuhfladen die Welt ist.
Ich weiß aber, dass die Made unrecht hat und bleibe lieber Mensch.