Hölle lebenslänglich?

Rund um Bibel und Glaube
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Münek
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#701 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Mo 7. Jul 2014, 21:14

Hemul hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Glauben muss man aus dem einfachen Grund, weil Gott da ist."
Er ist nicht nur da, er hat uns auch im Gegensatz zu den Tieren, schon bei unserer Geburt gem. Prediger 3:11 sogar die Ewigkeit ins Herz gepflanzt:
11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt,......
Deshalb fällt es Menschen im Gegensatz zu Tieren auch so schwer sich von dieser Erde bedingt durch den Tod zu verabschieden.

Ja ja, unser biblischer Prediger Salomos,

ein echter Pessimist wie er im Buche steht, ein wahrer Realist. :thumbup:

Was meinte er damit, als er schrieb, Gott habe den Menschenkindern auch die Ewigkeit
ins Herz gelegt
? Keine Ahnung. Jedenfalls macht er keinen Unterschied zwischen Mensch
und Tier, was deren Vergänglichkeit angeht (Pred. 3, 19-20):

"Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben
alle denselben Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles nich-
tig. Alle gehen an denselben Ort: Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt auch wie-
der zum Staub zurück."

Von dem Gedanken an ein "ewiges Leben" war dieser göttlich inspirierte Prediger weiter
entfernt als Otto Waalkes vom Nobelpreis für Medizin, Chemie und Physik. :lol:

Übrigens, im Gegensatz zum Tier weiß der Mensch, dass alles Lebende sterblich ist. Weil ihm
diese Erkenntnis fehlt, nur deshalb macht sich mein Goldhamster keine Gedanken darüber, dass
er irgendwann mal "den Löffel abgeben muss". ;)

closs
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#702 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 21:39

Darkside hat geschrieben:Warum soll das "Sein" nicht überprüfbar sein?
Wenn Materie Folge von Geist ist - das ist das Gegen-Dogma des Christentums -, dann ist der Ursprung der Materie nicht Teil der materiellen Welt.

Da wir aber in der materiellen Welt leben, haben wir nur das Inventar der materiellen Welt, um (im Sinne der Wissenschaft) zu überprüfen.

Wenn aber der Ursprung der materiellen Welt die geistige Welt ist (im Sinne des christlichen Gegenentwurfs), ist die geistige Welt eine andere als die materiellen Welt.

Wenn die geistige Welt aber eine andere Welt ist als die materielle Welt, UND wir nur das Inventar der materiellen Welt zur Überprüfung haben, können wir damit nicht die geistige Welt überprüfen. Und zwar prinzipiell.

Allerdings gibt es Möglichkeiten, aus einer einen Existenzebene über die andere Existenzebene etwas zu wissen: Im christlichen Sinne heißt (auf Basis ihres Entwurfs), dass die geistige Welt, also das geistige Sein, alles in der materiellen Welt "überprüfen" kann, weil diese ja eine Ableitung der geistigen Welt ist. - Umgekehrt ist es schwieriger: Da scheint es möglich zu sein, dass die materielle Welt per Empfinden oder geistige Argumentationsketten von der geistigen Welt überzeugt sein kann - als Eselsbrücke mag dazu das "Tesserakt" dienen - auch da kann man aus der tieferen Existenzebene Rückschlüsse auf die höhere Existenzebene ziehen. - Aber eben nicht (viel) mehr.

Münek hat geschrieben:Weil sich nach Kurts Wunschdenken
Begründung siehe oben.

Münek hat geschrieben:gegen die menschliche Neugier, dem nicht aufzuhaltenden Erkenntnisdrang, ist partout kein Kraut gewachsen, auch kein göttliches Kraut!
O doch. :lol:

Münek hat geschrieben: die Geister, die Du riefst (bzw. erschufst), wirst Du nun nicht mehr los
Mit einem Fingerschnipser würde Gott diese "Geister" loswerden, wenn er wollte - halte das zumindest im Hinterkopf für möglich.

closs
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#703 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 21:42

Münek hat geschrieben:im Gegensatz zum Tier weiß der Mensch, dass alles Lebende sterblich ist. Weil ihm diese Erkenntnis fehlt, nur deshalb macht sich mein Goldhamster keine Gedanken darüber, dass er irgendwann mal "den Löffel abgeben muss".
Du hast gerade (auf Deine Art) eine schöne Unterscheidung gemacht zwischen transzendenz-fähiger und nicht-transzendenz-fähiger Schöpfung gemacht. - Genau so steht es in der Bibel.

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Münek
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#704 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Mo 7. Jul 2014, 22:51

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:im Gegensatz zum Tier weiß der Mensch, dass alles Lebende sterblich ist. Weil ihm diese Erkenntnis fehlt, nur deshalb macht sich mein Goldhamster keine Gedanken darüber, dass er irgendwann mal "den Löffel abgeben muss".
Du hast gerade (auf Deine Art) eine schöne Unterscheidung gemacht zwischen transzendenz-fähiger und nicht-transzendenz-fähiger Schöpfung gemacht. - Genau so steht es in der Bibel.

Nirgendwo steht in den biblischen Schriften, dass ein Goldhamster nicht "transzendenzfähig" ist.
Bitte Bibelstelle angeben! :D

Der Begriff "Transzendenz-Fähigkeit" scheint eine Erfindung von Dir zu sein. Dass (zumindest sterb-
liche) intelligente Lebewesen, und zwar im gesamten Universum nach dem "woher" oder "wohin"
fragen, muss ihnen keineswegs von einem kosmischen Überwesen "implantiert" worden sein.

Fragen dieser Art sind ein Ausdruck purer Selbstverständlichkeit - nicht höher zu bewerten als Bil-
liarden (!) anderer Fragen, die sich vernunftbegabte Wesen immer wieder stellen. Es wäre schier
unverständlich, würden ihnen ausgerechnet solche naheliegende Fragen nicht in den Sinn kommen. ;)

Das hat mit einer "besonderen göttlich-eingehauchten Transzendenz-Fähigkeit" nun absolut nichts zu
tun. Intelligente Wesen wollen "alles wissen".

Das liegt dermaßen klar auf der Hand, dass ich mich frage, wie Du bloß zu solchen Vorstellungen
kommst?? Ist da mal wieder der Wunsch der Vater Deines Gedankens? 8-) 8-) 8-)

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#705 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 23:33

Münek hat geschrieben:Nirgendwo steht in den biblischen Schriften, dass ein Goldhamster nicht "transzendenzfähig" ist.
Genesis - eingehauchter "Odem".

Münek hat geschrieben:Intelligente Wesen wollen "alles wissen".
Wie begründest Du, dass der Mensch Sachen wissen will, die über den reinen Nutzenaspekt im Dasein hinausgeht?

Münek hat geschrieben:Der Begriff "Transzendenz-Fähigkeit" scheint eine Erfindung von Dir zu sein.
Das wäre der Ehre zuviel - das ist seit minimum 10.000 JAhren "erfunden"

Hemul
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#706 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Hemul » Mo 7. Jul 2014, 23:52

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Glauben muss man aus dem einfachen Grund, weil Gott da ist."
Er ist nicht nur da, er hat uns auch im Gegensatz zu den Tieren, schon bei unserer Geburt gem. Prediger 3:11 sogar die Ewigkeit ins Herz gepflanzt:
11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt,......
Deshalb fällt es Menschen im Gegensatz zu Tieren auch so schwer sich von dieser Erde bedingt durch den Tod zu verabschieden.
Ja ja, unser biblischer Prediger Salomos,
ein echter Pessimist wie er im Buche steht, ein wahrer Realist. :thumbup:
Was meinte er damit, als er schrieb, Gott habe den Menschenkindern auch die Ewigkeit
ins Herz gelegt
? Keine Ahnung. Jedenfalls macht er keinen Unterschied zwischen Mensch
und Tier, was deren Vergänglichkeit angeht (Pred. 3, 19-20):
"Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben
alle denselben Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles nich-
tig. Alle gehen an denselben Ort: Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt auch wie-
der zum Staub zurück."
Von dem Gedanken an ein "ewiges Leben" war dieser göttlich inspirierte Prediger weiter
entfernt als Otto Waalkes vom Nobelpreis für Medizin, Chemie und Physik. :lol:
Sauber gekontert Duisburger. :thumbup: Bist halt ein ernst zunehmender Partner. ;) Aber nun flott zu dem was du o. schreibst.
Klar war dem Salomo der Begriff Ewigkeit den er in Prediger 3:11 unter Anleitung des Geistes Gottes damals niederschrieb nicht ganz verständlich. Als Hebräer wusste er, dass es nach dem Tode ab in den Scheol ging. Und dort waren Mensch und Tier
"mausetod". Aber wie dir sicherlich bekannt sein sollte hatte Gott schon damals bei der Aussage Salomos bezgl. der Ewigkeit weit in die Zukunft gedacht. Gottes Vorsatz war es seinen Sohn als ein Lösegeld auf die Erde zu senden was ja auch ca.tausend Jahre nach Salomos Tod geschah. Für alle die dieses Lösegeld für sich in Anspruch nehmen ist gem. Titus 1:2 das Tor zur Ewigkeit weit geöffnet:
2 Sie sollen erfahren, dass es die Hoffnung auf das ewige Leben gibt, das Leben, das der wahrhaftige Gott schon vor dem Anfang der Zeit angekündigt hat.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#707 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Di 8. Jul 2014, 00:10

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: die Geister, die Du riefst (bzw. erschufst), wirst Du nun nicht mehr los
Mit einem Fingerschnipser würde Gott diese "Geister" loswerden, wenn er wollte - halte das zumindest im Hinterkopf für möglich.

Nanana, Kurt, jetzt übertreibst Du aber maßlos...

Bei dem saloppen "Fingerschnippsen" Jahwes habe ich doch so meine Zweifel. Jedenfalls
musste der Allmächtige vor gar nicht soooo langer Zeit sämtliche Schleusen des Himmels
(Fenster in dem von ihm am 2. Schöpfungstag erschaffenen Himmelsgewölbe) öffnen (Gen.
1,7; 7,11), damit die gigantischen Wassermassen von oberhalb der "Feste" sintflutartig auf
die Erde prasselten, um Mensch und Tier weltweit zu ersäufen.

Auch die Sündenstädte Sodom und Gomorra wurden vom Himmel aus unter einem Regen
von Feuer und Schwefel begraben. Und auch bei der Teilung des Schilfmeeres schnippste
Jahwe nicht mal eben mit dem Finger, sondern ließ "die ganze Nacht hindurch einen star-
ken Ostwind wehen, der das Meer zu trockenem Land machte" (Ex. 14,21).

Beispiele dieser Art ließen sich beliebig fortsetzen.

Ergo: Die magische "Fingerschnippserei" (d.h. echte, übernatürliche Zauberkräfte) scheint
nach dem alttestamentlichen Zeugnis offensichtlich nicht zum Repertoire des alt-jüdischen
Gottes Jahwe gehört zu haben. :D

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#708 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von closs » Di 8. Jul 2014, 00:27

Münek hat geschrieben:Jedenfalls musste der Allmächtige vor gar nicht soooo langer Zeit sämtliche Schleusen des Himmels (Fenster in dem von ihm am 2. Schöpfungstag erschaffenen Himmelsgewölbe) öffnen (Gen. 1,7; 7,11), damit die gigantischen Wassermassen von oberhalb der "Feste" sintflutartig auf die Erde prasselten, um Mensch und Tier weltweit zu ersäufen.
Ohne inhaltliche Bewertung dieses Beispiels: Was ist das anders als ein Fingerschnipsen? Das wäre doch genau ein Argument im Sinne meiner Argumentation.

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#709 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Di 8. Jul 2014, 01:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nirgendwo steht in den biblischen Schriften, dass ein Goldhamster nicht "transzendenzfähig" ist.
Genesis - eingehauchter "Odem"."

Der eingehauchte "Odem" ist nach dem alttestamentlichen Zeugnis der Lebensatem,
der Geist Gottes
, den dieser auf seine aus dem Staub des Ackerbodens gebildeten Ge-
schöpfe (Mensch und Tier) durch "Einblasen, Einhauchen" überträgt.

Dieses Einblasen des göttlichen Lebensodems war notwendig, damit aus den zunächst
leblosen Mensch- und Tiergestalten aus Lehm überhaupt erst lebende Seelen, d.h.
lebendige Wesen wurden.

"Und der Mensch wurde eine lebendige Seele" (hebräisch: nephesch). Nach der Erschaf-
fung des Menschen "bildete Gott der Herr aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und
alle Vögel des Himmels" (Gen. 2,19).

Nephesch wird - wohl entgegen Deiner Auffassung - auch für Tiere verwendet und wird
richtigerweise oft mit "Kreatur" übersetzt (lat. creatura = Schöpfung, also "Tier" = Ge-
schöpf Gottes). Tiere werden im 1. Schöpfungsbericht "nephesch chayah" (= lebendiges
Getier
) genannt.

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#710 Re: Hölle lebenslänglich?

Beitrag von Münek » Di 8. Jul 2014, 01:22

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Jedenfalls musste der Allmächtige vor gar nicht soooo langer Zeit sämtliche Schleusen des Himmels (Fenster in dem von ihm am 2. Schöpfungstag erschaffenen Himmelsgewölbe) öffnen (Gen. 1,7; 7,11), damit die gigantischen Wassermassen von oberhalb der "Feste" sintflutartig auf die Erde prasselten, um Mensch und Tier weltweit zu ersäufen.
Ohne inhaltliche Bewertung dieses Beispiels: Was ist das anders als ein Fingerschnipsen? Das wäre doch genau ein Argument im Sinne meiner Argumentation.

Nein Kurt,

Fingerschnippsen erinnert an "Zauberei". Ist Gott nach Deiner Auffassung ein
Zauberer?

Wie ich Dir mit meinen Beispielen aus dem "Alten Testament" klarzumachen ver-
suchte, doch offensichtlich nicht.

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