Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
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#71 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von Helmuth » Mo 29. Apr 2019, 07:42

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Mo 29. Apr 2019, 02:14
Ich weiss nicht, ob das deinen Gedanken trifft. Ansonsten wüsste ich nicht, wie man "vorher" mit "präsentisch" harmonieren soll.
Vorherbestimmt hat doch Gott zunächst nur das Gute. Gott will alle Menschen daran teilhaben lassen. Da er aber auch um die Sünde weiß, so fallen viele davon ab. Deshalb lag der Rettungsplan "in Christus" vor Grundlegung der Welt ebenso fest, den Gott heilsgeschichtlich Schritt für Schritt offenbarte.

Nun muss jeder Mensch sich in seinem gegenwärtigen Leben erlösen lassen, sprich umkehren. Hier wurde zuvor nicht festgelegt, wer das wäre. Das Angebot gilt allen. Als Harmonie bezeichne ich das nicht, denn das ist ein philosophischer Ausdruck oder ein musikalischer.

Ein Problem ist, dass wir in der Gegenwart leben und damit nur in der jeweilis subjektiven Gegenwart denken und fühlen können. Wir empfinden einen subjektiven Zeitablauf dabei. Vergangeheit und Zukunft erschließen sich jedoch nur durch den kognitiven Geist.

Was über das reine Beobachten hinausgeht bedarf Offenbarung, ansonsten kann der Mensch aus sich heraus, d.h. mit dem reinen Verstand keine korrekten Schlüsse ziehen. Daran krankt auch der philosophische oder theologische Versuch sich Gottes Wege selbst erklären zu wollen.

Wir brauchen Wort Gottes, anders geht es nicht und anders offenbart der Herr auch nicht. Und hier will er, dass das Wort nicht bloß in den kognitiven Verstand gelangt sondern in das Herz gelegt wird, was sein HG macht.

Gottes Wort redet von der Umkehr seit eh und je (es gibt deren ja noch weit mehr Aussagen):
Jesaja 30,15 hat geschrieben: Denn so spricht der Herr, JHWH, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet; in Stillsein und in Vertrauen wird eure Stärke sein. Aber ihr habt nicht gewollt.
Hier steht eine Grundbedingung für die Errettung: Umkehr. Der Herr räumt jeden die Möglichkeit ein, legt sich aber nicht ad personam vorher fest. Der Plan allerdings steht von Anfang an fest. Wer an ihm teilhaben soll ist damit von der Umkehr abhängig, die eine Entscheidung des einzelnen Individuums ist.

Es ist ein Unterschied was der Herr weiß und was er plant: Er weiß, dass viele nicht umkehren wollen und damit nicht umkehren werden. Der Plan war das allerdings nie, sondern dass niemand verloren gehe (Johannes 3,16-17).
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#72 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von Leila » Mo 29. Apr 2019, 10:11

Helmuth hat geschrieben:
So 28. Apr 2019, 21:25
lovetrail hat geschrieben:
So 28. Apr 2019, 17:31
Das jüdische Denken geht erstmal vom gegenwärtigen Ereignis aus und dann erst greift es in Vergangenheit und Zukunft aus.
So wie aber die traditionelle Theologie die Prädestination denkt, entspricht es eher dem griechischen Denken.
Richtig, aber denkst du, du findest hier noch Gehör? ;)

Ich meine immer noch, es sticht manche nur der Hafer und das diskutieren sie, dein Themenanliegen ist ihnen scheißegal.

Das ist ja mal wieder eine Visitenkarte, wem ist es scheißegal, IHNEN? Wer ist IHNEN? Deine Gesprächspartner landen unten und du, mal wieder, oben!

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#73 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von Leila » Mo 29. Apr 2019, 10:19

Leila hat geschrieben:
Mo 29. Apr 2019, 10:11
Helmuth hat geschrieben:
So 28. Apr 2019, 21:25
lovetrail hat geschrieben:
So 28. Apr 2019, 17:31
Das jüdische Denken geht erstmal vom gegenwärtigen Ereignis aus und dann erst greift es in Vergangenheit und Zukunft aus.
So wie aber die traditionelle Theologie die Prädestination denkt, entspricht es eher dem griechischen Denken.
Richtig, aber denkst du, du findest hier noch Gehör? ;)

Ich meine immer noch, es sticht manche nur der Hafer und das diskutieren sie, dein Themenanliegen ist ihnen scheißegal.

Das ist ja mal wieder eine Visitenkarte, wem ist es scheißegal, IHNEN? Wer ist IHNEN? Deine Gesprächspartner landen unten und du, mal wieder, oben!

Ich muss noch etwas hinzufügen. Lovetrail hat dich ja beschrieben und auch damit klar und deutlich ausgedrückt, warum er hier nicht mit dir diskutieren kann oder will? Daher, du biederst dich bei ihm an, stellst dich als einzigen relevanten Gesprächspartner vor und dann crashst du deinerseits sein Thema nurll komma nix. deine charakterliche Stärke macht mich betroffen und du willst nicht erkennen, dass du einen Winkelzug nach dem anderen vollziehst, um dich ins rechte Licht zu rücken.

Derweilen aber hast du die anderen Männer hier niedergemacht und gleichzeitig bedienst du dich ihrer, ich fasse es nicht. :thumbdown: :thumbdown:

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#74 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mo 29. Apr 2019, 15:04

lovetrail hat geschrieben:
Mo 29. Apr 2019, 07:16
Einfach mal beim Wort "vorherbestimmt" die erste Silbe statt der zweiten Silbe betonen. So wie bei "vorher auf Christus gehofft" (Eph.1,12). Vielleicht macht es jetzt "click". ;-)
Als Rangfolge wäre es dann nicht unbedingt zeitlich gemeint. Wenn du einen Vers weiter liest, da steht ja die Bedingung. Dieses "zuvor" reicht nicht auf ewige Zeiten zurück und die Zeit spielt hier auch weniger eine Rolle. Besagte Hoffnung setzte erst ein, nachdem man mit dem Evangelium bekannt gemacht wurde. Dass es verkündet werden sollte, sowohl Botschaft als auch Empfänger, das stand spätestens seit der Zusage an Abraham fest. Der Missionsbefehl Jesu richtet sich allerdings keineswegs an Individuen, sondern immer an Gruppen. Einer zuvor bestimmten Gruppe (alle Nationen, alle Geschlechter der Erde) wird verkündet, aber das Individuum muss für sich entscheiden.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#75 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mo 29. Apr 2019, 15:27

Helmuth hat geschrieben:
Mo 29. Apr 2019, 07:42
Nun muss jeder Mensch sich in seinem gegenwärtigen Leben erlösen lassen, sprich umkehren. Hier wurde zuvor nicht festgelegt, wer das wäre. Das Angebot gilt allen. Als Harmonie bezeichne ich das nicht, denn das ist ein philosophischer Ausdruck oder ein musikalischer.
Der Ausdruck wird aber auch für das Gefüge des Leibes Christi bzw. für den geistigen Tempel benutzt. Schau dir mal Epheser 2,21 und Epheser 4,16 an. Aber hier ging es ja um eine zeitliche Frage.


Ein Problem ist, dass wir in der Gegenwart leben und damit nur in der jeweilis subjektiven Gegenwart denken und fühlen können. Wir empfinden einen subjektiven Zeitablauf dabei. Vergangeheit und Zukunft erschließen sich jedoch nur durch den kognitiven Geist.
Die Welt der Gegenwart erschließt sich auch nur kognitiv. Das unmittelbare erleben ist eigentlich nur beschränkt auf die eigene innere Gefühlswelt. Der wesentliche Schlüssel zum Erschließen der Welt in Raum und Zeit ist Information durch Kommunikation. Darunter fiele dann auch sowas wie göttliche Offenbarung. Ohne die überlieferten Schriften des AT und NT wüssten wir so gut wie nichts.

Was über das reine Beobachten hinausgeht bedarf Offenbarung, ansonsten kann der Mensch aus sich heraus, d.h. mit dem reinen Verstand keine korrekten Schlüsse ziehen. Daran krankt auch der philosophische oder theologische Versuch sich Gottes Wege selbst erklären zu wollen.
Die Ursache der Kranktheit ist der ziemlich beschränkte Horizont eines Menschen. Wir alle leiden unter einer perspektivischen Verzerrung.

Wir brauchen Wort Gottes, anders geht es nicht und anders offenbart der Herr auch nicht. Und hier will er, dass das Wort nicht bloß in den kognitiven Verstand gelangt sondern in das Herz gelegt wird, was sein HG macht.
Römer 8,14 spricht vom Geist Gottes, durch den die Söhne Gottes geleitet werden. Jesus als Sohn Gottes, wusste oft, was in den Herzen und Gedanken der Menschen vor ging, ohne an ihrer Stelle gewesen zu sein. Gott hat ihm das nicht simultan zugeflüstert, aber er gab ihm die empathische Fähigkeit.

Gottes Wort redet von der Umkehr seit eh und je (es gibt deren ja noch weit mehr Aussagen):
Jesaja 30,15 hat geschrieben: Denn so spricht der Herr, JHWH, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet; in Stillsein und in Vertrauen wird eure Stärke sein. Aber ihr habt nicht gewollt.
Hier steht eine Grundbedingung für die Errettung: Umkehr. Der Herr räumt jeden die Möglichkeit ein, legt sich aber nicht ad personam vorher fest. Der Plan allerdings steht von Anfang an fest. Wer an ihm teilhaben soll ist damit von der Umkehr abhängig, die eine Entscheidung des einzelnen Individuums ist.
Der wesentliche Punkt ist doch, dass Gott den Menschen auf mehr als dem halben Weg entgegen kommt mit seiner Botschaft. Das ist der Teil seiner Vorherbestimmung. Wenn man die Vorherbestimmung daraus betrachtet, ob sich irgendwelche Menschen zufällig mal bekehren oder nicht, ignoriert man damit das Wichtigste der Bibel : Das Evangelium. Reine Schicksalsfügung, die ein Hineinstolpern der Menschen auf den richtigen Weg "erzwingen" mag aus heidnischen Vorstellungen über Götter und einzelnen auserwählten Superhelden kommen.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#76 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von Helmuth » Mo 29. Apr 2019, 16:45

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Mo 29. Apr 2019, 15:27
Reine Schicksalsfügung, die ein Hineinstolpern der Menschen auf den richtigen Weg "erzwingen" mag aus heidnischen Vorstellungen über Götter und einzelnen auserwählten Superhelden kommen.
Hier stimmen wir mal sehr überein. Auch ich erachte den Ansatz der PL dämonischen Urspunges.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Waldveilchen
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#77 Re: Voherbestimmung - eine alternative Sicht

Beitrag von Waldveilchen » Sa 4. Mai 2019, 05:08

Was man sät das wird man ernten.

Das ist der uralte Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung.
Die Kirche hört das nicht gerne und spricht auch nicht gerne davon.
Denn es erinnert an die Reinkarnation die anfangs auch in der Bibel stand.

Lieber sagt die Kirche: "Wer glaubt kommt in das Himmelreich".
Für die Kirche ist alleine der Glaube das Entscheidende.
Doch in diesem Sinne wurden schon sehr viele Verbrechen begangen.

Es ist heute an der Zeit dass wir uns zurückbesinnen an:
"Was man sät das wird man ernten"

Wenn sich jeder Mensch bewusst darüber wird, dass seine Gedanken, Worte und Taten
Folgen haben werden, dann kann sich Bewußtsein entwickeln und die Welt besser werden.

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