Ich will etwas besonderes sein

Rund um Bibel und Glaube
Helmuth
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#71 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Helmuth » So 28. Okt 2018, 14:54

Travis hat geschrieben: Hast Du da ein paar "ich versuche", "oft" und "manchmal" ausgelassen? Ich gehe einfach mal davon aus, da sich sonst einiges von dem verschließt, was man Dir bei Deinen Beiträgen in diesem Forum zugute halten könnte.
In diesem Thread geht es um Al's Problem, nicht um meines. Warum widmest du dich nicht mal ihm? Das würde dich mal von mir etwas ablenken. Vielleicht hört er auf deine Ratschläge ja eher als auf meine oder ich auf deine. Übe dich mal in deiner Gabe.


Ruth hat geschrieben: So, ich hoffe, das war jetzt ernsthaft genug.
Ruth, deinen Beitrag fand ich nicht nur ernsthaft sondern auch sehr gut. Und auch, dass du dazu stehst dass man nich alle Gaben hat. Wiewohl das so gar nicht stimmt, denn um Jesu Stimme in dir hören zu können, d.h. in deinem Herzen hat Gott das damit quasi wie "freigeschaltet", um es etwas im technischen Jargon auszudrücken. Ich z.B. wäre wiederum ein grottenschlechter Handwerker, hab zwei Linke :lol:

Wenn Samuel noch 1.000 mal behauptet er könne Geister unterscheiden, dann vielleicht innerhalb seiner Welt, nicht aber in der Welt Gottes. Heute weiß ich, dass er mich damit einmal getäuscht hat. Doch auf Dauer funktioniert das nicht. Das lässt eben genau der HG nicht zu. Man kann alle Kinder Gottes täuschen und irreführen, aber nicht dauerhaft und das ist auch der Hauptjob aller satanischen Geister. Diejenigen die aber den HG nicht haben, werden permanent durch dereen Lügengeister getäuscht, nur merken sie es nicht.

Doch wie dem auch sein, wenn man auch 100 Gaben in sich hat, macht das noch niemand zu etwas Besonderen, dass allein bildet schon einen wesentlichen Haptgrund für die Überheblichkeit vieler Menschen, dass sie zwar Gaben haben, ihnen nachrennen aber nie dem Gabenspender Dank zollen. Stattdessen plustern sie sich damit auf.

Das ist nun das Geheimnis Gottes und das Besondere daran, dass der HG in einem etwas bewirkt, was dann Gott selbst bewirkt, und genau das macht das Besondere. Am Ende sollen wir dafür Gott loben und nicht allein den Menschen.
Zuletzt geändert von Helmuth am So 28. Okt 2018, 15:28, insgesamt 2-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Travis
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#72 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Travis » So 28. Okt 2018, 15:02

Helmuth hat geschrieben:In diesem Thread geht es um Al's Problem, nicht um meines.
Bist Du sicher?
Helmuth hat geschrieben: Warum widmest du dich nicht mal ihm?
Weil er nicht behauptet mein Bruder zu sein.
Helmuth hat geschrieben:Übe dich mal in deiner Gabe.
Ich mache die ganze Zeit nichts anderes.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Helmuth
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#73 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Helmuth » So 28. Okt 2018, 15:23

Travis hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Warum widmest du dich nicht mal ihm?
Weil er nicht behauptet mein Bruder zu sein.
Ok, das ist nachvollziehbar. Vielleicht ziehe ich mich auch zurück.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Lena
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#74 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Lena » So 28. Okt 2018, 16:01

AlTheKingBundy hat geschrieben:Jeder Mensch hat ein Ego, mal ein größeres, mal ein kleineres. Allerdings gewinnt ein Mensch meiner Meinung nach genau dann an Bedeutung, wenn er sich seiner Bedeutungslosigkeit bewusst wird.

Bescheidenheit, vor allem wenn er Begabungen vorzuweisen hätte, macht einen Menschen zu einem angenehmen Zeitgenossen. Er wirkt sympatisch. Ein Gottgläubiger Mensch sollte eigentlich wissen, dass er alles was er ist und kann schlussendlich dem Schöpfer zu verdanken hat. Er sollte sich freuen, dass er Fähigkeiten hat, zum wohle anderer.

Für mich ist die Frage, warum Menschen sich von anderen durch irgendwas abheben wollen, nicht beantwortet. Ich kann nur von mir sagen, dass ich von klein auf nicht habe sein wollen wie die meisten Menschen sind. Nicht mit der grossen Masse ziehen....Meine Wege zu gehen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#75 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 28. Okt 2018, 18:37

Hat der Teufel seine Manipulationstaktiken nicht auch bei dem frisch getauften Jesus angewendet ?

"Wenn du mir folgst, werde ich dich reich, berühmt und unüberwindlich machen. Ja, aus dir könnte wahrlich was werden, wenn du dir nicht mit deiner abergläubischen Enthaltsamkeit und Zurückhaltung selber im Weg stehen würdest, von der du meinst, dass Gottes Wort dir das sagen würde. Ich coache dich, ich pushe dein Selbstbewusstsein, dass du ein Recht darauf hast, zu nehmen was du begehrst, ich unterweise dich auch in der Schrift, wenn du nur einen Vertrag unterschreibst. Du bekommst einen Vordruck in jeder Behörde und in jedem gut geführten Handel. Ein günstigeres und lohnenderes Angebot wirst du nicht finden. Wer sollte das besser können als ich ? Schließlich habe ich es durch Klugheit und Fleiß auch zur Weltmacht gebracht. Es gibt keine Alternative."
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#76 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Nova » So 28. Okt 2018, 19:03

Lena hat geschrieben:Für mich ist die Frage, warum Menschen sich von anderen durch irgendwas abheben wollen, nicht beantwortet

Weil das Ego sich insgeheim seiner eigenen Nichtigkeit und Vergänglichkeit vollkommen bewusst ist und sie nicht ertragen kann, so vermute ich. Das ist wohl der Grund, warum alle Weisheitslehren einen Weg präsentieren, wie der Mensch sich selbst mit seiner eigenen Nichtigkeit radikal konfrontiert und mit ihr Frieden schließt. Wenn man einen Sufi fragt, was der richtige Weg zum Glück ist, dann kriegen die meisten Menschen genau das zu hören, was sie nicht hören wollen:

„Stirb, bevor du stirbst“

:lol: sei ein Nichts und Du wirst der glücklichste Mensch sein. Die wahren Liebenden Gottes sind diejenigen, die bereit sind nichts zu werden - ohne jede Besonderheit -, damit Gott alles ist.

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SamuelB
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#77 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von SamuelB » So 28. Okt 2018, 19:25

sohn.des.paradieses hat geschrieben:Weil das Ego sich insgeheim seiner eigenen Nichtigkeit und Vergänglichkeit vollkommen bewusst ist und sie nicht ertragen kann, so vermute ich.
OMG! Von dir hätte ich ein schöneres Menschenbild erwartet. :cry: :cry:
Ich weiß gar nicht wie ich das ertragen soll! :o

sohn.des.paradieses hat geschrieben:Wenn man einen Sufi fragt, was der richtige Weg zum Glück ist, dann kriegen die meisten Menschen genau das zu hören, was sie nicht hören wollen:

„Stirb, bevor du stirbst“
Das ist wiederum gar nicht so schlecht. Darauf sollte die Auferstehung folgen.
Und dann habe ich mal gehört, dass Zufriedenheit kein Ziel, sondern eine Lebenseinstellung ist.

sohn.des.paradieses hat geschrieben: :lol: sei ein Nichts und Du wirst der glücklichste Mensch sein.
Kann ein Nichts was empfinden?^^

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#78 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Nova » So 28. Okt 2018, 19:41

@Samuel: Das darf man den Menschen nur nicht in der Predigt erzählen, sonst kommt keiner mehr: die Vereinigung mit Gott, dem großen Geliebten, ist nur möglich, wenn man bereit ist den Preis zu zahlen. Der Preis nennt sich „fana“, das „Entwerden des Ego“. Doch wer in dieser Welt möchte schon Nichts sein? :lol: dieser Gedanke findet sich auch in der Bibel, wird aber gerne überlesen: „ Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen ...“ (Johannes 3, Verse 30-36) - wie Du siehst: ich bin in Wahrheit ein sehr bibeltreuer Ketzer und Illuminat :P

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SamuelB
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#79 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von SamuelB » So 28. Okt 2018, 21:32

sohn.des.paradieses hat geschrieben:die Vereinigung mit Gott, dem großen Geliebten, ist nur möglich, wenn man bereit ist den Preis zu zahlen. Der Preis nennt sich „fana“, das „Entwerden des Ego“. Doch wer in dieser Welt möchte schon Nichts sein? :lol:
Warum denke ich jetzt an ein Schaf und nicht an einen Wolf?!^^

Spoiler
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Ganz kurz: Ich hätte in meinem vorherigen Beitrag ausführlicher schreiben sollen, denn eig meinte ich eine luciferianische Wiedergeburt (@jose77 Bitte sehr... :angel: ). Alles, was nichts mit dem wahren Selbst zu tun hat, muss 'sterben'. Man erlebt es als Befreiung und Chance, sich neu zu erschaffen. Wie beim Skarabäus. Was du oben beschreibst, ist das Gegenteil.

sohn.des.paradieses hat geschrieben: wie Du siehst: ich bin in Wahrheit ein sehr bibeltreuer Ketzer und Illuminat :P
Damit kannst du mich nicht mehr schocken! Weiß ich schon lange.^^ Und das völlig ohne HG. :o :mrgreen: Ich schreibe dir (trotzdem) gern.
Ernsthaft: Hauptsache, du bist zufrieden.

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#80 Re: Ich will etwas besonderes sein

Beitrag von Nova » So 28. Okt 2018, 21:41

SamuelB hat geschrieben:Alles, was nichts mit dem wahren Selbst zu tun hat, muss 'sterben'. Man erlebt es als Befreiung und Chance, sich neu zu erschaffen. Wie beim Skarabäus.
Gut gesagt. Der Prophet hat gesagt „Wenn du stirbst, wachst du aus einem Traum auf“. Mit anderen Worten: das, was die meisten Menschen für das reale Leben halten, ist nicht wirklich real. Um etwas real zu nennen, muss es dauerhaft sein, doch die einzige dauerhafte Existenz ist die ewige göttliche Existenz. „Lâ ilâha illallâh“, es gibt nichts/keine Gottheit außer Allah fasst alles zusammen. Allah ist unser „Wahres Selbst“. Das gilt für Jesus und für jeden Menschen. Doch um das wirklich erkennen zu können, muss alles, was nicht das wahre Selbst ist, sterben, wie Du richtig sagst. Dargestellt wird das beispielsweise durch die Himmelsreise des Propheten Muhammad, ein wunderbar mystisch-poetisches Bild, aber es beschreibt einen realen Vorgang in der Seele. Warum begreifen das viele Menschen nicht? Vermutlich weil sie lieber etwas „besonderes“ sein wollen. :) der wirklich spirituelle Mensch gibt jede Besonderheit auf, weil er nur noch eins möchte: mit seinem Herrn vereint sein.

Alles andere ist Schall und Rauch.

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.

Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.
Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!
Es ist alles eitel

Das schrieb der Dichter Andreas Gryphius in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1637). Also in einer konfliktreichen Zeit, die der unsren sehr ähnlich ist. Solche Konflikte haben immerhin den positiven Effekt, dass sie die Menschen reinigen und läutern; und aufwecken aus ihrem Traumzustand.

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