Das Himmelreich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#71 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Fr 26. Sep 2014, 11:20

Münek hat geschrieben:"Tut Buße, kehrt um, die Zeit ist erfüllt; das Gottesreich ist nahe!" Das ist doch überhaupt nicht strittig!
Das ist inhaltlich offensichtlich sehr strittig. - Diese allgemein bekannte Aussage kann auch bedeuten (und ich habe es nie anders verstanden), dass durch den Kreuzestod alles in der Zeit (im Dasein) erfüllt ist, was das Gottesreich nah macht. - Da KANN man vordergründig an Parusie denken (also schnelle Einlösung in der Zeit) - aber da muss man erst mal drauf kommen. - Aus meiner Sicht ist der Zeitpunkt der Umsetzung der Nähe hier überhaupt nicht thematisiert. - Wenn DAS Argumente für Parusie sind, sollte man sie schnell wegstecken.

Das ändert nichts daran, dass Paulus möglicherweise WIRKLICH an Parusie geglaubt hat.

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Scrypt0n
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#72 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 26. Sep 2014, 11:25

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Kann man, kann jeder
Dann mach mal.
Wurde doch schon getan; deine fantasievollen Umdeutungen der in der Bibel vorkommenen Begriffe ändern daran doch nichts.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Nein, konnte es nicht
Gut
Eben.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Sie setzt sich bereits selbst außer Kraft.
Man wird Methoden basteln können
Werden gar nicht benötigt.

closs
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#73 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Fr 26. Sep 2014, 11:26

sven23 hat geschrieben:Es war eine Zwickmühle, in der sich die Schreiber befanden.
Meinst Du, dass die Schreiber überhaupt von dieser Zwickmühle wussten?

sven23 hat geschrieben:Warum sollten die Gläubigen etwas anderes glauben, als ihnen die Protagonisten erzählt haben?
Wenn den Gläubigen tatsächlich standardmäßig erzählt wurde, dass Jesu Wiedererscheinen unmittelbar vor der Tür stand, mussten sie es auch glauben. - Aber ich kann mich an Zitate von "Parusie-Gegnern" erinnern, denen nach mit einer langen Zeit zu rechnen sei, bis Jesus wieder käme - das läuft wieder auf Zitaten-Scrabble raus.

Fest steht aus meiner Sicht, dass das Christentum an sich nicht definiert ist über einen schnellen Zeitpunkt des zweiten Erscheinens Jesu. - Dass es nach dem Kreuz "nah" ist (wäre es vorher nicht gewesen) - ja. - Dass es "schnelle" (im Sinne von "unerwartet") kommt - ja. - Dass es kommt, wenn noch das Geschlecht der Israeliten existiert ("nicht alle werden gestorben sein") - ja. - Aber doch nicht "in den nächsten 30 oder 40 Jahren" - selbst wenn es Paulus geglaubt haben sollte.

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sven23
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#74 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von sven23 » Fr 26. Sep 2014, 11:34

closs hat geschrieben:Meinst Du, dass die Schreiber überhaupt von dieser Zwickmühle wussten?

Ich denke schon, doof waren die mit Sicherheit nicht.

closs hat geschrieben: Wenn den Gläubigen tatsächlich standardmäßig erzählt wurde, dass Jesu Wiedererscheinen unmittelbar vor der Tür stand, mussten sie es auch glauben. -

Das taten sie mit Sicherheit auch, weil es die Hauptmotivation war. Wer läßt sich denn für eine Sache begeistern, die vielleicht in 2000 Jahren stattfindet oder nie? Da braucht es schon handfeste und greifbare Visionen.
Paulus und Kumpane rührten ja kräftig die Werbetrommel, aber ich bin ziemlich sicher, wenn Konstantin das Christentum nicht in den Stand einer Staatsreligion erhoben hätte, wäre das Christentum wie so viele andere Kulte (Mithraskult z. B.) wieder in der Versenkung verschwunden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Hemul
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#75 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Hemul » Fr 26. Sep 2014, 12:27

Münek hat geschrieben: Ich bin sprachlos: Du hast es immer noch nicht kapiert.
Unter Parusie versteht man die von den Urchristen nach Jesu Tod erhoffte und sehn-
lichst erwartete rasche Wiederkunft des Auferstandenen, des richtenden Menschen-
sohnes mit den Wolken des Himmels. Diese Naherwartung durchzieht die neutesta-
mentliche Literatur bis hin zur "Offenbarung des Johannes" wie ein roter Faden. Aber
auch diese Erwartungen erfüllten sich nicht. Die Parusie Christi fand trotz seiner An-
kündigung nicht statt.

"Wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis
sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich". (Matth. 16,28).
Hast Du es jetzt verstanden?
Ich bin sprachlos: Du hast es immer noch nicht kapiert? :roll:
Du verwechselst wie so oft Äpfel mit Birnen. Hatte ich dir zwar schon einmal aufgezeigt, aber weil ich dich so gut leiden kann
noch einmal. Jesus hatte wie von dir o. ausnahmsweise richtig zitiert in Matthäus 16:27+28 folgendes zu seinen anwesenden Jüngern gesagt:
27 Denn der Menschensohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen und jedem nach seinem Tun vergelten. 28 Ich versichere euch: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen."
Aus Matthäus 17:1-7 (also sofort anschließend)) geht unmissverständlich hervor, dass sich seine Worte schon sechs Tage später erfüllten. Einige seiner Jünger, nämlich Petrus, Jakobus und Johannes ließ Jesus mittels einer Vision in die Zukunft sehen, in der er von seinem Vater verherrlicht, sprich mit Würde und Herrlichkeit ausgestattet war:
Zeugen seiner Herrlichkeit
1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit und führte sie auf einen hohen Berg, wo sie allein waren. 2 Dort, vor ihren Augen, veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht begann zu leuchten wie die Sonne, und seine Kleidung wurde blendend weiß wie das Licht. 3 Dann erschienen Mose und Elija vor ihnen und fingen an, mit Jesus zu reden. 4 "Herr, wie gut, dass wir hier sind!", rief Petrus da, "wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija." 5 Während er noch redete, fiel der Schatten einer lichten Wolke auf sie, und aus der Wolke sagte eine Stimme: "Das ist mein lieber Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn!" 6 Diese Stimme versetzte die Jünger in solchen Schrecken, dass sie sich zu Boden warfen, mit dem Gesicht zur Erde.
Hast du das jetzt endlich kapiert?
:wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Fr 26. Sep 2014, 12:39, insgesamt 3-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#76 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von sven23 » Fr 26. Sep 2014, 12:36

Hemul hat geschrieben:Jesus hatte wie von dir o. ausnahmsweise richtig zitiert in Matthäus 16:27+28 folgendes zu seinen anwesenden Jüngern gesagt:
27 Denn der Menschensohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen und jedem nach seinem Tun vergelten. 28 Ich versichere euch: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen."
Aus Matthäus 17:1-7 geht unmissverständlich hervor, dass sich seine Worte schon sechs Tage später erfüllten. Einige seiner Jünger,
nämlich Petrus, Jakobus und Johannes ließ Jesus mittels einer Vision in die Zukunft sehen, in der er von seinem Vater verherrlicht,

Also war die groß angkündigte Wiederkunft nur eine Vision für 3 Apostel? Das würde man heute wohl als Etikettenschwindel bezeichnen.
Außerdem: warum betont Jesus denn, daß einige nicht sterben werden. Das impliziert doch im Umkehrschluss, daß die anderen, die herumstanden, gestorben sind. War das denn so?
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#77 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Fr 26. Sep 2014, 12:42

Münek hat geschrieben:Alfred Loisy, franz. Theologe: "Jesus verkündete das Reich Gottes, gekommen ist
die Kirche.
" :o

Der bekannteste und einflussreichste evangelische Theologe des 20. Jahrhundert Rudolf Bultmann
fasste vor einigen Jahrzehnten die diesbezüglichen Erkenntnisse der neutestamentarischen Forschung
wie folgt zusammen:

"Es bedarf keines Wortes, dass sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat."


Der renommierte katholische Theologieprofessor Hans Küng äußerte sich zu diesem Thema viele
Jahre später etwas anders. Er schrieb:

"Bei der Naherwartung [Jesu] handelte es sich weniger um einen Irrtum Jesu als um eine zeitbe-
dingte, zeitgebundene Weltanschauung, die Jesus mit vielen Zeitgenossen teilte."

Wobei sich sofort die Frage aufdrängt: Wenn Jesus weltanschauliche Irrtümer und Vorurteile seiner Zeit-
genossen teilte, wie steht es denn dann mit der Glaubwürdigkeit anderer zentraler Aussagen seiner
Lehre
?

Hemul
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#78 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Hemul » Fr 26. Sep 2014, 12:47

sven23 hat geschrieben: Also war die groß angkündigte Wiederkunft nur eine Vision für 3 Apostel? Das würde man heute wohl als Etikettenschwindel bezeichnen.
Außerdem: warum betont Jesus denn, daß einige nicht sterben werden. Das impliziert doch im Umkehrschluss, daß die anderen, die herumstanden, gestorben sind. War das denn so?
:o
Was war so? :roll: Drei seiner Jünger also "EINIGE" sahen Jesus doch "vor" ihrem Tod in der Vision wie von Jesus kurz vorher richtig
vorausgesagt schon von Gott erhöht. Was soll hier denn ein Etikettenschwindel sein? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#79 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von sven23 » Fr 26. Sep 2014, 12:52

Hemul hat geschrieben: Was war so? :roll: Drei seiner Jünger also "EINIGE" sahen Jesus doch "vor" ihrem Tod in der Vision wie von Jesus kurz vorher richtig
vorausgesagt schon von Gott erhöht. Was soll hier denn ein Etikettenschwindel sein? :roll:

Warum betont Jesus, daß einige nicht sterben werden (den Tod nicht schmecken werden) bevor sie 6 Tage später eine Vision haben?
Hemul, ich prophezeie dir, du wirst nicht sterben, bis du nächste Woche den Kuchen deiner Frau geschmeckt hast. Macht das Sinn?
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#80 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Fr 26. Sep 2014, 12:54

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Hast du das jetzt endlich kapiert? :wave:

Nee Hemul,

wieder danebengeschossen.

Die "Verklärung Jesu" hat mit der Wiederkunft (Parusie) des richtenden Menschen-
sohnes mit seinen Engeln in den Wolken nichts zu tun.

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