Zweifeln

Rund um Bibel und Glaube
Lena
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#71 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Sa 11. Jan 2014, 13:21

Pflanzenfreak hat geschrieben: Alles Erleben an die Seite stellen zu können mit seinen ganzen Verknüpfungen aus Leid und Schuld und Vorwürfen und Erwartungen und Ausreden.....

Bei einem Spaziergang hatte ich für mich einmal ein aha Erlebnis. Ich stellte mir einen Felsen vor zu dem ich immer näher heran kam, so nahe, dass ich nur noch Felsen sah. Mit so einem starken Gottesbewusstsein erscheinen alle Dinge nur noch am Rande...Leider hatte ich dann in den folgenden Jahren den Felsen oft am Rand gesehen und dementsprechend mich gefühlt.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Wind
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#72 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Sa 11. Jan 2014, 15:41

Pflanzenfreak hat geschrieben:Du verknüpfst hier zwei Dinge die nicht verknüpft gehören.
Das Eine ist Gott und was ER fordert ist ganz einfach und ganz klar aufgezeigt. Mit einem Satz beschreibbar: Komm und bleib in meine Nähe.
Und das ist gut so und es ist richtig so.

Dass es hingegen für uns Menschen nicht einfach ist unser komplexes Denken abzuschütteln mit allen Erfahrungen, Erlebnissen und uns auf Gott einzulassen habe ich niemals behauptet. Aber es ist eine andere Ebene und wenn wir Beides immer wieder miteinander verknüpfen werden wir niemals auf einen grünen Zweig kommen.

An dieser Stelle haben wir unterschiedliche Meinungen. Was natürlich völlig legal ist. Möglicherweise ist das für dich sogar ein Weg, auch wenn ich ihn nicht nachvollziehen kann.

Für mich gehören die beiden Dinge untrennbar zusammen! Es geht schließlich um Menschen. Welche mit Gott in Verbindung stehen. Dabei bleibt ein Mensch immer noch ein Mensch. Und das ist meiner Meinung nach auch so gewollt von Gott. Das beinhalten die Reden von Jesus, welcher immer gepredigt hat, wie man als Mensch in der Welt lebt, aus der heraus die Verbindung zu Gott über den Menschen möglich ist. Wenn Gott fordert (ich würde es eher "Einladung" nennen) dass Mensch in seine Nähe kommen und da bleiben soll, dann ist das ein Merkmal dafür, dass der Mensch Gottes Nähe braucht. Um in der Welt leben zu können und ihn in dem Nächsten zu erkennen.

Es gibt Leute, die meinen, Gott wünscht sich die Nähe der Menschen so sehr, dass er sie so geschaffen hat, damit sie von ihm abhängig sind. So würde Gott sich freuen, wenn der Mensch in seine Nähe kommt. Und die Gaben daraus wären quasi eine Belohnung dafür. Das halte ich für einen Irrtum. Der Mensch selbst braucht Gott, um sinnvoll zu leben. Biblisch ausgedrückt "das Leben in der Fülle zu erleben".

Wenn man die beiden Bereiche trennt, wie du es forderst, dann scheint das mir eher eine Art Verdrängung zu sein. Und wenn man tatsächlich in der Welt lebt, also nicht abgeschieden für sich allein, dann wird es früher oder später dahin kommen, dass das Verdrängte in voller Wucht wieder zurückkommt. Und dann ist es wesentlich schwerer damit umzugehen, als wenn man sich den Problemen stellt und mit Gottes Hilfe (in seiner Nähe) als voll bewusster Mensch mit allen Schwächen und Fehlern, diese verarbeitet.

Was ich allerdings auch kenne, das sind Momente, in denen Gott mich mitnimmt, irgendwo "nach oben" oder "auf einen Berg", und mir so manches aus einer anderen Perspektive zeigt, so dass die Dinge des Lebens und die menschlichen Berge vom Licht Gottes in den Schatten gestellt werden. Das sind natürlich Augenblicke, die man gerne festhalten möchte. Aber Gott zeigt immer wieder, dass der menschliche Weg wieder runter von dem Berg zu den Menschen hin bedeutet. Solch eine ähnliche Geschichte, wie sie sich zwischen Jesus und einigen seiner Jünger abgespielt hat, steht auch in der Bibel (Markus 9, 2 ff)

Das zeigt mir, dass es Begegnungen von Gott und Mensch außerhalb der menschlichen Gesetze geben kann. Aber auch dann bedeutet es immer wieder: "runter vom Berg und zurück zu den Menschen". In dem biblischen Bericht kann man den Trost aber erkennen darin, dass Jesus mit ihnen vom Berg hinabstieg. Das heißt, Nähe zu Gott kann man auch und gerade dort, mittendrin zwischen den Menschen und ganz unten am Berg finden. Genau das macht das Leben im Glauben aus, meine ich.

Pflanzenfreak hat geschrieben:Und ich durfte immer wieder erkennen, dass nur eins zählt: bei Gott zu bleiben. Mit IHM über alles reden...
Alles Andere ist zweitrangig. Weil es dann nicht mehr so bedrohlich dicht an mir dran ist.
Gott hat seine Zusage gemacht: Nichts kann uns von seiner Liebe scheiden. Und genau darauf verlasse ich mich. Egal was passiert.

Genau darum geht es! Aber das gehört dann auch zu deinem Menschsein. Wie kann man ganz Mensch unter Menschen sein, und gleichzeitig das Menschsein mit allem was dazu gehört, von dem trennen, was die Nähe zu Gott ausmacht?
Und passiert es dir nun nie mehr, dass doch auch Probleme so dicht an dich rankommen, dass du Gottes Nähe nicht mehr erkennst?

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#73 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 15:46

Salome23 hat geschrieben:Ja das kenn ich-so wünsche ich es mir von meinem Schatz auch :mrgreen:
Aber von diesem Schatz weiss ich wenigstens, dass er real greifbar ist und ich seine Hand fühlen kann und nicht ein Geist und nur denkbares Wesen ist...
Selbst wenn mein Schatz sich nur gedanklich(ich denk an ihn) in meinem Kopf befindet und somit mir ganz nah... ;)
Für mich ist Gott weder ein Geist noch ein nur gedachtes Wesen, er ist für mich eine Realität. Es tut mir leid, dass ich Dir nicht sagen kann woran es liegt, dass ER für mich etwas so völlig anderes ist als für Dich.

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#74 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 15:52

Pluto hat geschrieben:Das kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn man Gott nicht erklären kann, man also nicht weiß was er ist, wie kann man ihm dann Attribute wie Allmacht und Allwissenheit zuordnen?
Hi Pluto,
das musst Du schlauere Leute als mich fragen. Ich weiss es nämlich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass überall wo wir Menschen an unsere Grenzen kommen immer noch Gott ist.

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#75 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Sa 11. Jan 2014, 15:55

Achtung der Versepicker ;)

Wind hat geschrieben: Es gibt Leute, die meinen, Gott wünscht sich die Nähe der Menschen so sehr, dass er sie so geschaffen hat, damit sie von ihm abhängig sind.
Gerade die Erkenntnis, dass wir von Gott vollkommen abhängig sind und Ihm gehören,
schenkt Geborgenheit und Vertrauen und den Wunsch, alles von Ihm zu erwarten,
erbitten und erhoffen.

Sündigen können wir ohne
für alles andere
brauchen wir
Ihn

Denn er ist unser Gott
und wir das Volk seiner Weide
und Schafe seiner Hand...
Ps. 95,7
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#76 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Sa 11. Jan 2014, 16:05

Der Mensch kann sich selber nicht erklären. Je mehr er wissen schafft, umso mehr Fragen tauchen auf. Gerade diese Tatsache schenkt eine Ahnung, dass es irgendwo im All eine Macht geben muss, ein Erbauer des Menschen, ein Künstler, der seine Idee im Kopf hatte oder eine Vorlage und laut der Bibel war es Gott Selbst, der den Menschen nach Seinem Bild schuf. Mein Hund könnte und muss mich nicht erklären. Mögen kann er mich und mir seine Anhänglichkeit zeigen, wenn er will...
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#77 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 16:16

Wind hat geschrieben:An dieser Stelle haben wir unterschiedliche Meinungen. Was natürlich völlig legal ist. Möglicherweise ist das für dich sogar ein Weg, auch wenn ich ihn nicht nachvollziehen kann.
Wir haben nicht unterschiedliche Meinungen, sondern wir reden von verschiedenen Dingen. Was Du im Folgenden schreibst kann ich genauso unterschreiben. Aber darum geht es nicht. Zumindest nicht in dem was ich geschrieben habe.

Genau darum geht es! Aber das gehört dann auch zu deinem Menschsein. Wie kann man ganz Mensch unter Menschen sein, und gleichzeitig das Menschsein mit allem was dazu gehört, von dem trennen, was die Nähe zu Gott ausmacht?
Ich finde es auch nicht so sehr schwierig meinen Mann in den Arm zu nehmen und all den Ärger mal für eine Weile an die Seite zu schieben den wir miteinander haben... ich liebe ihn ja wegen diesem Ärger nicht nichtmehr. Und genauso kann ich auf Gott zugehen auch wenn ich ihn grad gar nicht verstehe....
Oder ich kann zu meinem Kind sagen ich hab dich trotzdem lieb auch wenn du mich zur Weissglut bringst.

Und passiert es dir nun nie mehr, dass doch auch Probleme so dicht an dich rankommen, dass du Gottes Nähe nicht mehr erkennst?
Ich bin doch nicht Supermann :D Aber Strategien mit denen wir bereits Erfolg hatten, können wir ja wieder anwenden, oder?

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#78 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 16:20

Hi Lena,
danke :thumbup:

Pluto
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#79 Re: Zweifeln

Beitrag von Pluto » Sa 11. Jan 2014, 17:50

Pflanzenfreak hat geschrieben:Vielleicht liegt es daran, dass überall wo wir Menschen an unsere Grenzen kommen immer noch Gott ist.
Ja sicher. Gott kann natürlich überall sein.
Der Haken ist, so lange wie man etwas nicht genau definiert, kann man nie wirklich festlegen wovon die Rede ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Wind
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#80 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Sa 11. Jan 2014, 18:12

Pflanzenfreak hat geschrieben:Wir haben nicht unterschiedliche Meinungen, sondern wir reden von verschiedenen Dingen. Was Du im Folgenden schreibst kann ich genauso unterschreiben. Aber darum geht es nicht. Zumindest nicht in dem was ich geschrieben habe.

Okay, wenn du das so sagst. :|
Da ich aber nicht wirklich erkennen kann, wo ich dich falsch verstanden haben soll, wäre es sehr freundlich von dir, wenn du mir den Punkt aufzeigst, wo meine Gedanken in eine andere Richtung gingen, als du mit dieser Aussage hier gemeint hast:

Pflanzenfreak hat geschrieben:Du verknüpfst hier zwei Dinge die nicht verknüpft gehören.
Das Eine ist Gott und was ER fordert ist ganz einfach und ganz klar aufgezeigt. Mit einem Satz beschreibbar: Komm und bleib in meine Nähe.
Und das ist gut so und es ist richtig so.

Dass es hingegen für uns Menschen nicht einfach ist unser komplexes Denken abzuschütteln mit allen Erfahrungen, Erlebnissen und uns auf Gott einzulassen habe ich niemals behauptet. Aber es ist eine andere Ebene und wenn wir Beides immer wieder miteinander verknüpfen werden wir niemals auf einen grünen Zweig kommen.

Was verknüpfe ich, deiner Meinung nach, was nicht verknüpft werden kann?

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