Seite 7 von 23

#61 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 12:43
von sven23
Naqual hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 11:33
Johannes ist der am schwersten zu interpretieren Evangelienschreiber. Und was es noch schwerer macht, dass ihm manchmal basale Grundkenntnisse des AT fehlen (u.a. deswegen kann man sich sicher seien, dass er nicht Johannes der Jünger war). Z.B. im Vers 13 vorher sagt er, dass niemand außer dem Sohn jemals zum Himmel aufgefahren ist. Das AT nennt hier aber klar Henoch, der aus der Gnade Gottes in den Himmel entrückt wurde.

Nach Ansicht der Forschung bringt er kaum authentische Jesusworte. Manche bezeichnen dieses Evangelium als die gröbste Fälschung des Neuen Testaments.
Sein Antijudaismus hatte natürlich fatale Folgen.

#62 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 17:04
von Tree of life
sven23 hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 12:41
Jesus hat seinen Tod weder vorausgesehen...
Laut Bibeltexte wusst er es....
 

#63 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 17:12
von sven23
Tree of life hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 17:04
sven23 hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 12:41
Jesus hat seinen Tod weder vorausgesehen...
Laut Bibeltexte wusst er es....
Nur wenn man nicht differenzieren will zwischen authentischen Jesusworten und Worten, die man ihm nachträglich in den Mund gelegt hat.
Die Forschung differenziert aber ganz klar. Wie gesagt, mit Amateurexegese kommt man bei der Bibel nicht weit.
Neulich sagte ein Historiker in Bezug auf die österreichische Kaiserin Sissi, die zurückgezogen lebte, dass das Volk nicht Sissi verehrte, sondern die Vorstellung von Sissi.
Ich denke, das Gleiche trifft auch auf Jesus zu. Menschen verehren oder beten nicht Jesus an, sondern eine Vorstellung von ihm, eine Imagination.

#64 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 17:22
von Tree of life
sven23 hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 17:12
Nur wenn man nicht differenzieren will zwischen authentischen Jesusworten und Worten, die man ihm nachträglich in den Mund gelegt hat.
Wie will man denn nachweisen, was Jesus gesagt haben soll und was nicht? Ihn persönlich danach zu fragen, wird wohl schwer möglich sein?


 

#65 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 17:33
von sven23
Tree of life hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 17:22
sven23 hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 17:12
Nur wenn man nicht differenzieren will zwischen authentischen Jesusworten und Worten, die man ihm nachträglich in den Mund gelegt hat.
Wie will man den nachweisen, was Jesus gesagt haben soll und was nicht? Ihn persönlich danach zu fragen, wird wohl schwer möglich sein?
Z. B. bringt Johannes auf einmal Zitate und Begebenheiten, die den Synoptikern unbekannt waren. Das heißt, sie waren nicht Bestandteil des mündlichen oder schriftlichen Überlieferungsgutes. Woher hat er sie? Man muss davon ausgehen, dass er sie erfunden hat.
Bei ihm ist auch die Vergottung des Wanderpredigers am weitesten fortgeschritten. Im Gegensatz zum ältesten Markusevangelium tritt der Mensch Jesus ganz in den Hintergrund.
Den Irrtum der Naherwartung erwähnt er erst gar nicht mehr, usw.

Sowohl die literarische Gestalt als auch das theologische Profil des Joh sprechen dagegen, dass ein Augenzeuge und Jünger Jesu sein Verfasser war. Die Verkündigung des "Reiches Gottes", die nach dem Zeugnis der synoptischen Evangelien im Zentrum der Botschaft Jesu stand, fehlt im Joh fast vollkommen (nur 3,3.5). Dagegen verkündigt der joh Jesus sich selbst (vgl. vor allem die "Ich-bin-Worte" [6,35; 8,12; 10,7.11; 11,25; 14,6; 15,1]). Das ist im Grunde genommen auch das einzige Thema der Offenbarungsreden des Joh.

Sein theologisches Profil weist den Verfasser des Joh als einen Autor aus, der die Wirksamkeit Jesu mit erheblichem Zeitabstand und auf einem hohen Reflexionsniveau betrachtet. Damit dürfte er kaum zur Generation der ersten Zeugen gehören. Da der Verfasser intensiv Traditionen nutzt, deren Ursprung im hellenistischen Judentum zu suchen ist, war er selbst möglicherweise Judenchrist. Dafür könnte auch die Geschichte der Adressaten sprechen.

 Quelle: bibelwissenschaft.de

Johannes war ebenso wie die anderen Evangelisten kein Begleiter Jesu. Selbst Markus war bereits ein Vertreter der 2. Generation.
Die Namen der Autoren sind unbekannt. Die Kirche hat ihnen später Apostelnamen gegeben, um ihre Glaubwürdigkeit als "Zeugen" zu erhöhen.

#66 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 17:54
von Tree of life
Wenn dir "Johannes" ein Dorn im Auge ist, können wir gerne Matthäus her nehmen :wink:

https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us20%2C17-19
17 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger allein zu sich und sprach auf dem Weg zu ihnen:
18 Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen;
19 und sie werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tag wird er auferweckt werden.

#67 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: So 19. Jul 2020, 18:08
von sven23
Tree of life hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 17:54
Wenn dir "Johannes" ein Dorn im Auge ist, können wir gerne Matthäus her nehmen :wink:

https://www.bibleserver.com/ELB/Matth%C3%A4us20%2C17-19
17 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger allein zu sich und sprach auf dem Weg zu ihnen:
18 Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen;
19 und sie werden ihn den Nationen überliefern, um ihn zu verspotten und zu geißeln und zu kreuzigen; und am dritten Tag wird er auferweckt werden.

Johannes ist mir kein Dorn im Auge, aber man sollte sich schon an die Forschung halten, wenn man ihn richtig einordnen will.
Das Matthäusevangelium gilt ja als das Evangelium der Kirche. Er hat z. B. die Bergpredigt erfunden, die Markus noch nicht kannte. Er war auch derjenige, der am meisten bemüht war, Jesus durch die "Erfüllung" alttestamentarischer Prophezeiungen als Messias und Gottessohn zu legitimieren.
Auch Matthäus war kein Begleiter von Jesus. Entgegen der Anweisung Jesu erfand er den Missionsbefehl, der die Heidenmissionierung ermöglichte und viel Unheil verursacht hat.
Zusammen mit Johannes ist er für seinen Antijudaismus "berühmt".

#68 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: Di 21. Jul 2020, 14:26
von Tree of life
JackSparrow hat geschrieben:
Sa 18. Jul 2020, 21:55
Im Gegenteil verfolgt Jesus bei der Auswahl seiner Anhänger eine relativ interessante Verwirrungstaktik:

Mt9:40 wer nicht gegen uns ist, der ist für uns
Mt12:30 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich
Ach, Spätzchen!

Beide Aussagen stehen jeweils in einem andren Zusammenhang (Kontext)
Siehe hier:
viewtopic.php?f=11&t=6363

Verstehst du das?
 

#69 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: Di 21. Jul 2020, 21:25
von Maryam
Hi Naqual
Naqual hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 11:33
Johannes ist der am schwersten zu interpretieren Evangelienschreiber. Und was es noch schwerer macht, dass ihm manchmal basale Grundkenntnisse des AT fehlen (u.a. deswegen kann man sich sicher seien, dass er nicht Johannes der Jünger war). Z.B. im Vers 13 vorher sagt er, dass niemand außer dem Sohn jemals zum Himmel aufgefahren ist. Das AT nennt hier aber klar Henoch, der aus der Gnade Gottes in den Himmel entrückt wurde.

Du scheinst zu vergessen, dass Jesus nur einfache Menschen in seine Nachfolge berief und keine AT-kundigen Schriftgelehrten.Jesus verwies bei seinen Reden bezüglich AT nur auf das was sein Kommen betraf und was er im Auftrag Gottes im Hinblick auf das Reich Gottes zu ändern hatte.

Lg Maryam

#70 Re: Wer wird gerettet? Manche, wenige oder alle?

Verfasst: Di 21. Jul 2020, 21:43
von Maryam
sven23 hat geschrieben:
So 19. Jul 2020, 18:08

Johannes ist mir kein Dorn im Auge, aber man sollte sich schon an die Forschung halten, wenn man ihn richtig einordnen will.
Das Matthäusevangelium gilt ja als das Evangelium der Kirche. Er hat z. B. die Bergpredigt erfunden, die Markus noch nicht kannte. Er war auch derjenige, der am meisten bemüht war, Jesus durch die "Erfüllung" alttestamentarischer Prophezeiungen als Messias und Gottessohn zu legitimieren.
Auch Matthäus war kein Begleiter von Jesus. Entgegen der Anweisung Jesu erfand er den Missionsbefehl, der die Heidenmissionierung ermöglichte und viel Unheil verursacht hat.
Zusammen mit Johannes ist er für seinen Antijudaismus "berühmt".

Hi sven23
Du mit Deinen Forschern, die alles was ihnen nicht in den Kram passt als verfälscht erklären, weil sie nicht wahr haben wollen, dass Jesus grundlegende längst fällig gewesene  Veränderungen in bezug auf wahrhaftig gottgefälliges Leben und Vergeben  zu den Juden brachte.

Was im Johannesevangelium und gar auch im Matthäusevangelium wertest Du als Antijudaismus? Das damalige Judentum war längst reformbedürftig. Jesus war hierfür ausersehen, diese zu offenbaren.

Lg Maryam