Ziska hat geschrieben:
Hast du schon mal das ganze Kapitel Matthäus 23 gelesen?
Dann erkennt jeder, dass Jesus von den heuchlerischen geistlichen Führern spricht.
Selbstverständlich hab ich alles gelesen. Die Frage ist doch, warum Jesus die Darstellung von Werken bei der einen Personengruppe empfiehlt, und bei der anderen scharf kritisiert. Jesus kritisiert zwar in Matthäus 23 auch die Werke der Pharisäer, dass sie nicht mit ihren Worten und Lehren übereinstimmen, aber mehr noch kritisiert er das Motiv der Darstellung, nämlich die Absicht gesehen zu werden. Wenn es hier nur um die schlechten Werke der Pharisäer ginge, müsste ihre Darstellung ja eigentlich gut sein, weil sie ihre Schande selber bloß stellen. Das ist in gewisserweise auch gut, aber diese Betrachtungsweise ist hier gar nicht thematisiert.
Die Antwort sehe ich bei der Betrachtung der Art der Darstellung. Stelle ich mich als Tuender dar, dann kommt es nur auf die Art der Präsentation an, Makel zu verbergen oder ins gute Licht zu rücken. Alles was heute mit Werbung und Bewerbung zu tun hat, fällt darunter.
Oder tue ich Werke um ihres guten Nutzens wegen, deren Folgen dann öffentlich sichtbar sind, die aber nicht unbedingt auf mich als Tuenden rückschließen lassen. Das kann dann dazu führen, dass die Menschen Gott loben, aber natürlich auch zur Bildung von Legenden.
Matthäus 6,2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 3Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, 4 damit dein Almosen im Verborgenen sei. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich.
Ich glaube die Legende über Nikolaus von Myra beruht auf diesen Worten Jesu vom Almosengeben.
Ein verarmter Mann beabsichtigte, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten konnte. Nikolaus, noch nicht Bischof und Erbe eines größeren Vermögens, erfuhr von der Notlage und warf in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelang es dem Vater, Nikolaus zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken.
Quelle :
https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_ ... giftspende