Christkind oder Weihnachtsmann

[Münek]

Ich bin dem WEIHNACHTSMANN als Sechsjähriger erstmals in einem Flüchtlingslager (ehemalige Wehrmachtskaserne) südlich von Hamburg am Heiligen Abend begegnet ....

Und - bist du auch schon mal dem Christkind begegnet?

Nö - im Gegensatz zum Weihnachtsmann, den man zu dieser Jahreszeit allerorten zu Gesicht bekommt, gibt es das Christkind "in echt" doch überhaupt nicht. Weiß doch jeder ...

Ein Kind würde mangels physischer Kraft kläglich daran scheitern, den schweren Sack mit den ganzen Geschenken anzuheben und zu schultern. Das Gedicht von Anna Richter (1865 - 1921) "Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen" war insofern ein Fake News, als es dort heißt: "...
die kleinen Hände taten ihm weh, denn es trug einen Sack, der war gar schwer, schleppte und polterte hinter ihm her."


Da wurde NIX von einem Kind geschleppt, da polterte auch NIX. Schon mal was vom Verbot der Kinderarbeit gehört? Das musste jetzt mal klar und deutlich gesagt werden, zum Donnerwetter nochmal. Boa glaubste!

[Munro]

Und wer wird von der Befana beschenkt?
Oder von Großvater Frost?

[Munro]

Und: Selbstverständlich gibt es das Christkind!
Es ist eben nur immer unsichtbar!
Nicht so aufdringlich wie dieser W-Mann, der überall zu sehen ist!

[Munro]

Süddeutschland
Westdeutschland
Elsass
Luxemburg
Österreich
Südtirol
Schweiz
Ungarn
Tschechien
Slowakei
Slowenien
Kroatien
Südbrasilien


Hier sind die tapferen Christkindls-Länder, die da dem weltweit herrschenden Weihnachtsmann noch Widerstand leisten!

So wie damals die tapferen Gallier den Römern!

[Munro]

War es nicht der weise weiße Vergil, der da sagte:

Ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke bringen!
Im Original: Timeo Danaos et dona ferentes.


Und also sage ich euch:
Fürchtet euch vor alten Männern mit weißen Bärten und roten Zipfelmützen, auch wenn sie Geschenke bringen!

Evangelium secundum Sanctum Munrum

[hanuman.krsna.das]

Traditionsgemäß kommt bei uns das Christkind.

[Munro]

[Munro]

Bescherung in den USA:

In den USA und in Großbritannien ist es nach wie vor üblich, dass der Weihnachtsmann, der hier Santa Claus bzw. Father Christmas heißt, um Mitternacht die Geschenke durch den Kamin bringt und die Kinder sie am Morgen des ersten Weihnachtstages, also am 25. Dezember, öffnen dürfen. Auch im deutschsprachigen Raum haben einige Familien diesen Brauch aus England übernommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bescherung

Womöglich kommt dieser US-amerikanische Brauch zusammmen mit dem US-amerikanischen Father Christmas mal auch nach ganz Deutschland - und alle finden es total cool und angesagt und modern und gratulieren sich, wie weltmännisch und weltfraulich sie doch sind ....

Wetten, dass?

[Munro]

Das steht zu befürchten:

Das Eigentümliche an der Weihnachtsoffensive aus Hollywood ist, wie die Bilder der amerikanischen Gepflogenheiten allmählich unsere eigene Wahrnehmung kolonialisieren.

Irgendwann werden sie an die Stelle unserer Erinnerungen treten und eine Sehnsucht nach einem Fest schüren, daß wir nie so gefeiert haben. Und so wie Halloween mittlerweile über uns gekommen ist, werden wir irgendwann am Heiligabend nur noch Strümpfe aufhängen, um erst am nächsten Morgen die Bescherung zu feiern.

Vielleicht sollte das deutsche Kino mal in diesem Genre tätig werden und das Christkind gegen den Weihnachtsmann in Stellung bringen, ehe es zu spät ist.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 95051.html

[Munro]

In Italien bringt die Hexe Befana die Geschenke am Tag der Heiligen Drei Könige.