Wind hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Irgendwie passt die Vorstellung eines grenzenlos nachsichtigen Gottes aber nicht so richtig zu ....
Das kommt auf die Blickrichtung an.
Oft sieht man den biblischen Gott als jemanden an, der sündiges Verhalten (das, was wir darunter verstehen) mit Strafe ahndet. Weil man es so beigebracht bekommen hat in der christlichen Gemeinschaft.
Gott stellt die Menschen vor die Wahl: Segen oder Fluch. Segen ist
nicht dasselbe wie Fluch. Und ein Fluch ist alles andere als ein verkappter Segen.
Wind hat geschrieben:Wenn man jetzt aber mal voraussetzt, dass Gott die Menschen liebt und sein Wille darauf ausgerichtet ist, den Menschen vor dem Übel (der Folgen von sündigem Verhalten) schützen will ... ohne Wenn und Aber ... dann kann man sogar die von dir zitierten Verse ganz anders sehen.
Röm. 12, 19 (LUT): Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern
gebt Raum dem Zorn Gottes denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein;
ich will vergelten, spricht der Herr.«
Der Zorn Gottes ist anders, als der Zorn eines Menschen.
Ja, sicher, denn im Gegensatz zu unvollkommenen Menschen agiert Gott niemals unbeherrscht, sondern immer gerecht.
Trotzdem ist der Zorn Gottes etwas, das man nicht unbedingt erfahren will/ sollte. Es ist nicht modern, von Gericht und Strafe zu sprechen; das möchten die Leute heute nicht mehr hören, sie bevorzugen das Bild eines lieben Kuschelgottes: Niemand muß seine Rettung mit Furcht und Zittern verwirklichen, die Hölle wird zu einem Wellnesscenter umfunktioniert- sie mutiert von einer Endstation zu einer Durchgangsstation- und Jesus war vermutlich selbst schuld, dass Er gekreuzigt wurde, denn der "liebe Gott" straft doch nicht und mutet auch niemandem solche Schmerzen zu.
Wind hat geschrieben:Ich verstehe den Zorn Gottes ähnlich, wie ich als Mutter manchmal zornig über meine Kinder bin. Weil sie so unverständlich sind, weil sie nicht auf Warnungen und Ermahnungen hören. Aber das, was ich dann im Zorn tue, ist immer darauf ausgerichtet, den Kindern einen guten Weg zu zeigen. So, dass sie selbst erkennen, dass es besser ist, auf die Mahnungen zu hören.
Wenn ich glaube, dass Gott gerecht ist und die Menschen viel mehr liebt, als ich mir das vorstellen kann, dann muß ich nicht für Ihn entscheiden oder Ihm Ratschläge geben, wie Er zu richten hat.
Die Sintflut hat Er auch losgetreten. Als die Wassermassen den Lebensraum der Menschen um Noah herum bedeckten, starben auch viele Kinder und Tiere.
Wind hat geschrieben:Röm. 6,23 (LUT): Denn der Sünde Sold ist der Tod
... sagt nach meinem Verständnis genau das aus: ... "die (natürliche) Folge der Sünden"
Wobei ich in dem "Tod" wenn er in der Bibel genannt wird, selten das Sterben des Körpers sehe - sondern die Abwesenheit von Gott (weil *ich* mich abgewendet habe - nicht Gott)
In Röm.6,23 ist der Zweite Tod gemeint. Die endgültige und ewige Trennung von Gott.
Wind hat geschrieben:Wenn Sünde lediglich mit den irdischen Konsequenzen geahndet würde, und- es folgt die Sonderausgabe für Katholiken und Allversöhner
Diese Aussage empfinde ich doch sehr pauschalisiert. Das sind die Schubladen, in die man gerne einsortiert.
Aber wozu braucht es solche Schubladen? Kann man nicht einfach mal die unterschiedliche Sichtweisen im Einzelnen versuchen, nachzuvollziehen - ohne dass man gleich irgendwo einordnen muss?
Katholiken und Allversöhner sind nun einmal dieser Meinung, also wiederholte ich nur, was sie ohnehin sagen. Was hat das denn mit Schubladen zu tun?
Hier gibt es auch Evangelikale. Wenn ich nun das "Fegefeuer" erwähne, dann muß ich schon etwas Konkretes dazu schreiben, denn für die Lehre: "Nach dem Tod müssten die Menschen noch einiges abarbeiten/ abbüßen", sie müssten sozusagen im "Fegefeuer" geläutert und gereinigt werden... kann man keinen Schriftnachweis führen. Man kann nur einige Fragmente nehmen und wunschgemäß interpretieren.
LG